@ledl:
Natürlich, wir Gestörten sind überall.
Och, die sind teilweise sogar noch höflicher als ich.
Im Grunde gibt es drei Gruppen: Pro Bank (Kunde hat selbst schuld), Pro Kunde (Was haben die mit meinem Geld gemacht?) und solche, die versuchen einen Mittelweg zu finden.
Mir ist schon klar, dass die ersten beiden Gruppen sich wohl nicht einig werden können.
Wünschenswert wäre es aber, wenn die Banken zumindest eingestehen würden, dass eben von ihrer Seite Fehler begangen wurden. (auch wenn das den Geschädigten auch nicht wirklich hilft) Stattdessen kommt eigentlich nur das von dir beschriebene Argument: Kunde will höhere Rendite, Folge: höheres Risiko, wurde zu nichts gezwungen.
Man kann die Sache ja aber auch anders drehen: Die Banken benötigen die Einlagen von Kunden und rühren kräftig die Werbetrommel. Also werden die Leute ermutigt, bei einem bestimmten Institut ihr Geld anzulegen.
Das mit dem Kapitalismus der Kunden sehe ich nicht als Kriterium: Angesichts der bescheidenen Konditionen werden die wenigsten Kunden der Utopie verfallen sein, auf dem Rücken der Bank reich zu werden.
Für die Meisten geht es ja nur um ein paar Euro. Mit einer Einlage von 5.000 bekommt man ja nicht wirklich viel raus.
Das Problem sind letztlich die fehlenden Alternativen.
Was mich aber auch generell stört, ist die völlige Ignoranz von Einzelschicksalen seitens der Bank – sowohl bei Einlagen als auch bei Kreditvergaben.
Wenn man sich mal den US Immobilienmarkt ansieht: Es ist schon der Hammer wie viele Objekte als bank foreclosures zum Verkauf stehen. Die Frage die sich mir dann immer stellt: Was ist mit den ganzen Leuten passiert, denen diese Häuser mal gehört haben?
Natürlich verschenkt die Bank nichts und es ist legitim das Geld zurückzufordern:
Allerdings hätten die US Banken selbst Holzpuppen einen Kredit angeboten. Da hätte man sich schon fragen sollen, ob die Schuldner überhaupt die Möglichkeit haben diese Last zu stemmen und die strikten Vorgaben zu erfüllen. Wäre für diese Personen wesentlich besser gewesen keinen Kredit zu bekommen als wenn ihnen dann kurz darauf die Bank im Nacken sitzt und das Leben zur Hölle macht.
Es ist letztlich diese Abhängigkeit die dazu führt, dass ich persönlich niemals einen Kredit beantragen möchte. Die Bank hat dann den Hebel in der Hand und kann einen massiv unter Druck setzen. Neben den Raten hat man bei US Immobilien ja auch das Problem der enorm hohen property taxes. Das alles zu stemmen ist nicht einfach. Gerade jetzt, wenn die Arbeitsplätze in manchen Branchen schon sehr wackelig sind.
Würde mir schon wünschen, dass sich die Institute mal in die Lage des Schuldners versetzen würden. Dazu wird es aber nicht kommen, da die Bank einzig ihren eigenen Vorteil im Blick hat. Wenn man Privatpersonen dann die Existenz wegbricht hat es das Schicksal eben so gewollt.
@zero-zero:
Schöne Geschichte, die letztlich bestätigt, dass die Banken die Wurzel der Misere darstellen.
Wenn wir mal bei der Geschichte bleiben: Zunächst hatte man nur das Verhältnis des `Papageis´ zu dessen Kunden. Eine Insolvenz hätte demnach nur einen kleinen Kreis betroffen.
Erst durch das Eingreifen der Bank wurde die Sache globalisiert. Dann hat man so genannte Experten, die jedem versuchen den Blödsinn aufzuschwatzen. Wobei ich ja nach wie vor glaube, dass heute anscheinend jeder ein Experte ist.
Ganz ehrlich: Bin kein Wirtschaftsprofessor, aber für mein Geld gibt es nur einen Experten: Mich selbst. Nicht, weil ich der große Checker bin, sondern weil man mit eigenem Geld natürlich wesentlich behutsamer umgeht als mit fremdem Kapital.
Wie auch immer: Erst durch die Aktivität der Bank konnte so diese desaströse Kettenreaktion hervorgerufen werden, die bis zur Privatperson reicht. Wem soll nun der Kunde die Schuld geben?
Ihn interessiert nicht der `Papagei`, sondern was mit seinem Geld los ist.
Der Vorstand verzichtet auf den Bonus? Hm, dieses Kapitel der Geschichte scheint eine Überarbeitung zu benötigen.
Wenn man mal etwas in der Zeit zurückgeht: Tauschen wertvolle Stein gegen zähe Bison
Irgendwann hab ich dann ne nette Steinsammlung zuhause und stell fest, dass ich kurz vorm Hungertod stehe. Ich danke meinem Bisonberater für all die schönen Steine.
Die Geschichte erinnert mich auch an ne King of Queens Folge: Shermany Aktien? Was machen die denn? – Ach, irgendwas werden die schon machen. Auf jeden Fall ist es toll.