Hallo liebes reportunio-Team,
zuerst möchte ich anmerken, dass ich die neueste Ausgabe der reportunio (für mich wird es immer bei diesem Namen bleiben) - wie immer - mit viel Freude gelesen habe und speziell natürlich den sportal-Artikel sehr aufmerksam verfolgt habe.
Daher auch mein Schreiben, auch wenn bei Euch ja keine Leserbriefe abgedruckt werden.
Vorab möchte ich anmerken, dass ich es als sehr positiv empfinde, dass sich ein sportal-Verantwortlicher auch mal der Kritik gestellt hat.
Gleichwohl muss ich jedoch auch anfügen, dass sich durch dieses Interview die Meinungen Vieler über die sportal-Noten bzw. Notengebung nicht sonderlich gebessert, sondern eher - in negativer Weise - manifestiert haben dürften. So zumindest ist es bei mir.
Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, so sind pro Spiel ein oder zwei Redakteure aktiv, die sich die Livebilder sowie die Highlights und Statistiken anschauen. Soweit so gut. Jedoch sind für die Notengebung anschließend nicht die Redakteure allein verantwortlich, sondern ein ganzes Notengremium, bestehend aus den Redakteuren aller Spiele sowie des sogenannten "Supervisors". Das wird seitens des sportal-Verantwortlichen positiv hervorgehoben. Allerdings fehlt mir dafür das Verständnis.
Wie sollen Journalisten, die sich ein komplett anderes Spiel bzw. im Falle des Supervisors überhaupt kein Spiel angesehen haben, ihre Meinung zu allen Noten kundtun?! Anhand des gesammelten Videomaterials? Wieviel Material kann das sein, wenn die Noten nur wenig später schon fertig sein müssen? Das kann doch nicht funktionieren!
Mit Objektivität hat das Ganze meiner Meinung nach gar nichts zu tun...
Genauso wird positiv hervorgehoben, dass eine Notengebung anhand der TV-Bilder aufgrund der Möglichkeit der Betrachtung von Wiederholungen etc. viele Vorteile hätte. Dazu muss man jedoch anmerken, dass beispielsweise der kicker seine Noten ja nicht ausschließlich aufgrund der Eindrücke des Redakteurs bzw. der Redakteure im Stadion macht, sondern erst nach anschließender nochmaliger Betrachtung des Spiels über 90 Minuten im re-live.
Auch frage ich mich, wie sportal - laut Verantwortlichem - bei der Notengebung auf Stellungsspiel und Laufwege der Spieler achten will, obwohl man doch als einzige Bewertungsgrundlage die von Premiere vorgegebene Kameraeinstellung zur Verfügung stehen hat. Das ist doch ein Widerspruch in sich. Jeder, der auch nur ein einziges Mal im Stadion war, weiß das.
Zusammenfassend muss ich sagen, dass ich durch dieses Interview den Eindruck gewonnen habe, dass sich sportal seiner doch eher schlechten Vorraussetzungen zur Notengebung bewusst ist. Sich gleichwohl aber - sei es aufgrund fehlender finanzieller oder logistischer Möglichkeiten - damit abgefunden hat.
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