Am Samstagabend steigt der Klassiker im Borussia Park in Mönchengladbach. Und der Name ist Programm, wenn die Borussia aus Mönchengladbach auf die Borussia aus Dortmund trifft. Letzte Saison sicherten sich die Fohlen dank eines 1:1 (Dante und Kuba) den Klassenerhalt und so ganz nebenbei kostete dieses Ergebnis dem Revierclub die Teilnahme an der Europa League Qualifikation. Aber die Rachegelüste sind aktuell eher sekundär beim BVB. Durch die Derby-Niederlage rutschte man weiter in die Krise (seit dem 1. Spieltag gegen ersatzgeschwächte Kölner gab es keinen Sieg mehr in der Liga), was man besonders am Verhalten einiger Spieler nach dem Spiel gegen Schalke merkte, die sich als sehr schlechte Verlierer zeigten - allen voran Kevin Großkreutz, der schon vor der Saison negativ aufgefallen ist, als er in den Medien gegen Schalke schoss!
Krise, dieses Wort ist auch beim Gastgeber Mönchengladbach überall zu Gegend. Aus im DFB-Pokal gegen Zweitligist Duisburg und in der Bundesliga setzte es drei Niederlagen in Folge, so dass man sich trotz gutem Saisonstarts mittlerweile in der Tabelle wieder nach Unten orientieren muss! Und leichter werden die Gegner in den nächsten Wochen auch nicht, immerhin warten der HSV, die Kölner zum Derby und der Meister aus Wolfsburg auf die Fohlen. "Wenn nicht jetzt, wann dann?" um mal die Kölner Kultband De Höhner zu zitieren. Ein 12:0 wie am 29.04.1978 erwartet wohl keiner, aber ein Sieg muss her, wenn man etwas gelassener in die kommenden Aufgaben gehen will.
Wenn am Sonntag gegen 15:00 die offizielle Aufstellung des Spiels VfB Stuttgart gegen Werder Bremen bekannt gegeben wird, wird die schwerste Frage (für Comunio-Spieler) des Spieltags aufgelöst werden: "Wer steht bei Babbel in der Start-Elf?" Woche für Woche treibt der Fußballtrainer in der Ausbildung uns mit seiner "Babbelschen-Rotation" zur Weißglut! Im Schnitt setzten die 18 Bundesligisten bisher 20,4 Spieler ein. Markus Babbel führt die Statistik mit 23 Spielern an (die wenigsten der HSV mit 17), von denen sogar schon 21 mindestens ein Mal beim Anpfiff auf dem Rasen standen!
Der erhoffte Erfolg blieb bislang aus. Das Team ist nicht eingespielt. Man begeht unnötige Fehler und bekommt noch viel unnötigere Gegentore. Ich persönlich habe nichts gegen eine Rotation, wenn die Saison länger wird (Liga, Europa + eventuell Pokal). Aber besonders zu Saisonbeginn sollte sich eine Mannschaft erstmal finden und einspielen. Was nützt es einem in der Rückrunde, wenn man sich in der Hinrunde aus allen Wettbewerben rausrotiert hat? Richtig, gar nichts! Dann muss man die beste Elf spielen lassen, um zumindest die Liga zu retten. Ich bin mir sicher, dass man die beiden Spiele in der Champions League gewonnen hätte, wenn man bisher nicht rotiert hätte. Auch in der Liga hätte man den einen oder anderen Punkt mehr auf dem Konto.
Mein Tipp für die Startaufstellung:
Pogrebnyak - Cacau
Simak ---------------------------- Hilbert
Hitzlesperger - Khedira
Boka - Niedermeier - Tasci - Träsch
Lehmann
Die Auswärts diese Saison noch ungeschlagenen Bremer kommen mit einem 3:1 Sieg gegen Athletic Bilbao ins Schwabenland und wollen ihre Serie von neun Pflichtspielen ohne Niederlage fortsetzen!
Kommen wir zum nächsten Krisen-Club. Die Alte Dame aus unserer Bundeshauptstadt hat diese noch kein überzeugendes Spiel abgeliefert (einzige Ausnahme ist vielleicht das EL-Qualifikation Rückspiel gegen Bröndby). Die Regionalligatruppe aus Münster wurde in der ersten Pokalrunde fast zum Stolperstein, in Runde zwei war dann Schluss bei 1860 München. International reichte es gegen einen zweitklassigen Gegner aus Lettland auch nur zu einem Remis. Und in der Bundesliga? Ein Auftaktsieg gegen Hannover und danach kann man bestenfalls von Pleiten, Pech und Pannen sprechen! Zuletzt trifft das Wort Arbeitsverweigerung die Sache um Längen besser - aber Schuld hat am Ende wieder nur der Trainer!
Was kann denn der Trainer dafür, wenn der Verein zu klamm ist, Leistungsträgern neue Verträge zu geben, sie zu halten oder Abgänge adäquat zu ersetzen? Was kann der Trainer dafür, wenn sich die verbliebenen Stars verletzen und man Woche für Woche mit einer besseren Rumpftruppe auflaufen muss? In meinen Augen ist Favre nicht der Schuldige an der Krise, sondern eher der Größenwahn von Neu-Manager Preetz. Die Fußstapfen des oftmals wenig geliebten Dieter Hoeneß sind doch größer als gedacht und die Hertha steht vor einer Zereisprobe und der neue Trainer (der in den nächsten Tagen Interims-Coach Karsten Heine ablösen wird) vor einer schweren Aufgabe. Das Potential ist da, aber in der momentanen Verfassung bleibt für die Hertha diese Saison nur der Abstiegskampf!
_________________