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Indi_
Gast
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Verfasst am: 17 Okt 2009 09:11 Titel: Fussball - Brot & Spiele oder doch "nur" Sport |
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Servus,
da das Thema im anderen Thread zum Verhalten der Fans gegenüber schlechten Mannschaftsleistungen grad aktuell wurde, möchte dazu hier einen neuen Thread eröffnen. Diverse User haben dort ja auch schon ihre Meinung dazu erläutert, vielleicht sind sie bereit, auch hier nochmals zu posten (und auch wenn nur mit copy&paste ).
Es geht um die Frage, was der Fussball für euch bedeutet. Auf der einen Seite ist der Fussball als Arbeit, der sich durch sportliche Leistungen definiert. AUf der anderen Seite ist der Fussball als Unterhaltung, der sich in erster Linie durch unterhaltsame und ansehnliche SPiele definiert.
Wie nehmt ihr den Fussball wahr? Eher Arbeit, egal wie es zustande kommt, es zählt das Ergebnis? Oder ist er für euch doch mehr Show und dient in erster Linie eurer eigenen Unterhaltung?
Habt ihr vielleicht einen Wandel in der Wahrnehmung des Fussballs festgestellt (soweit ihr denn älteren Kalibers seid)?
Da die Frage allein für Vereinsmannschaften recht leicht zu beantworten ist, würde ich auch in diesem Thread die Nationalmannschaft aufnehmen, zumal die Thematik ja auch schon im anderen Thread aktuell ist.
Viel Spaß beim Diskutieren.
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Gast
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Verfasst am: 17 Okt 2009 09:46 Titel: |
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Ich bin mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher, ob ich den Fred hier richtig verstehe, aber ich schreib trotzdem mal was.
Bei meinem Verein isses mir völlig Latte wie gewonnen wird, Hauptsache es wird gewonnen. Bei der Nati sind mir Freundschaftsspiele eigentlich wurscht, da freu ich mich sogar teilweise für den Underdog, wenn der gegen uns was reißt. Bei großen Turnieren isses wie bei meinem Verein, da will ich auch nur Siege sehen, egal wie.
Bei Spielen, bei denen ich zu beiden Vereinen keinen Bezug hab geht es mir um Emotionen. Sprich, ich guck lieber Düsseldorf gegen Essen, als Wolfsburg gegen Bayern im Saisonfinale. Generell will ich Spannung sehen, ich könnt mich zum Beispiel nie für ein Pokalspiel begeistern, in dem der FC Bayern irgendeinen Underdog mit Zauberfußball 8:0 vernichtet, da muss es bis zum Schluss 0:0 stehen und dann sollte der Underdog am besten im Elferschießen noch gewinnen. Nicht, weil ich die Bayern hasse, sondern weil es dann die größeren Emotionen gibt.
Ich hoffe, ich hab einigermaßen das Thema getroffen
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Wish
Weltmeister
Anmeldungsdatum: 18.06.2007 Beiträge: 34262 Wohnort: Bremen
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Verfasst am: 17 Okt 2009 09:49 Titel: Re: Fussball - Brot & Spiele oder doch "nur" S |
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Indi_ hat folgendes geschrieben: |
Wie nehmt ihr den Fussball wahr? Eher Arbeit, egal wie es zustande kommt, es zählt das Ergebnis? Oder ist er für euch doch mehr Show und dient in erster Linie eurer eigenen Unterhaltung?
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Also ich hab' den anderen Thread zwar nicht verfolgt..... aber da ich selber arbeite -und es mir nicht im entferntesten in den Sinn käme, für diese Darbietung auch noch "Eintrittsgeld" zu verlangen - beantwortet sich die Frage für mich irgendwie von selbst..... _________________
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Gast
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Verfasst am: 17 Okt 2009 10:12 Titel: |
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Dazu sollte man erstmal den Begriff definieren.
Sport ist (laut wiki)
Unter dem Begriff Sport werden Bewegungs-, Spiel- oder Wettkampfformen, die im Zusammenhang mit körperlichen Aktivitäten des Menschen stehen, zusammengefasst. Das Wort wurde im 19. Jahrhundert aus dem englischen sport entlehnt, das über das Französische auf das lateinische deportare („sich betragen, sich vergnügen“) zurückgeht. Für Menschen die, in unterschiedlichsten Sportarten, Sport betreiben existiert auch die Bezeichnung Sportler. Als akademische Fachgebiete existieren Sportwissenschaft und Sportmedizin.
„Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich Sport zu einem umgangssprachlichen, weltweit gebrauchten Begriff entwickelt. Eine präzise oder gar eindeutige begriffliche Abgrenzung lässt sich deshalb nicht vornehmen. Was im allgemeinen unter Sport verstanden wird, ist weniger eine Frage wissenschaftlicher Dimensionsanalysen, sondern wird weit mehr vom alltagstheoretischen Gebrauch sowie von den historisch gewachsenen und tradierten Einbindungen in soziale, ökonomische, politische und rechtliche Gegebenheiten bestimmt. Darüber hinaus verändert, erweitert und differenziert das faktische Geschehen des Sporttreibens selbst das Begriffverständnis von Sport.“
– P. Röthig (Hrsg.): Sportwissenschaftliches Lexikon. Hofmann, Schorndorf 1992.
Dieses Zitat verdeutlicht, dass die hinter dem Begriff Sport liegenden Bedeutungszuweisungen ganz wesentlich durch den umgangssprachlichen Gebrauch und den Kontext geprägt sind, in dem der Begriff Sport verwendet wird.[2][3] Für den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) steht beispielsweise die motorische Aktivität im Vordergrund. Denkspiele, die Dressur von Tieren, sowie Motorsport ohne Einbeziehung motorischer Aktivitäten entspricht daher nicht dem Sport-Verständnis des DOSB.[4] Dennoch hat der DOSB Schach als Sportart anerkannt; das Internationale Olympisches Komitee (IOC) sogar Schach und Bridge.
Umgangssprachlich wird mit Sport häufig Wettkampf und Leistung assoziiert, was sich nicht nur in Begriffen wie Denksport, Gedächtnissport oder e-Sport manifestiert, sondern auch im Anspruch verschiedener Verbände reflektiert wird, vom IOC als Sportart anerkannt zu werden.
Für die Geschichte des Sports ist bedeutend, dass er ursprünglich als Spiel dem Ernst einer Erwerbstätigkeit oder einer kriegerischen Auseinandersetzung gegenübergestellt wurde. So musste er sich von religiösen Vorbehalten befreien, wie sie gegenüber dem Glücksspiel bestanden, und konnte sich ähnlich wie Tanz und Theater zunächst nur im Hofstaat entfalten (Jagd, Turnier).
......
Sport trägt zum Zusammenhalt der Gesellschaft bei, sät aber auch Zwietracht. Sport fördert die Völkerverständigung, ist aber auch für Nationalismus anfällig. Sport hält zur Fairness an, wird aber auch Anknüpfungspunkt für Gewalt. Sport leistet einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsvorsorge, er ist aber auch Quelle großer gesundheitlicher Schäden und ihrer sozialen Folgekosten. Da es im Sport längst nicht mehr nur um Ruhm, sondern auch um Geld geht, zieht er unlautere Praktiken an. Doping ist nur die sichtbarste.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sport
Das nur erstmal zum Thema Sport. Schon dort sieht man das sich der Begriff im Laufe der Zeit gewaltig verändert hat. Aufgekommen ist der Begriff "Brot und Spiele" im anderen Thread weil jemand schrieb, die Fussballer in der Arena seien die Gladiatoren der Neuzeit.
Und diese Gladiatoren hatten sicherlich nicht die Aufgabe träge in der Ecke zu stehen und sich einen ruhigen Nachmittag zu machen, sondern sich die Köpfe einzuschlagen.
Auch heute kann man sich ja verschiedene andere Sportarten angucken. Nehmen wir Boxen, dort wird meistens auch der Unmut massiv geäußert wenn ein Boxer strategisch nur auf das Ergebnis schielt und nicht die Brechstange rausholt.
Es geht immer um eine Mischung zwischen Erfolg und Entertaiment. Hätte wohl auch kaum einer gebuht um beim Finnlandspiel zu bleiben, wenn Deutschland Mist gespielt hätte, aber 5:0 zur HZ geführt hätte.
Erfolg gehört dazu, und der besteht im Fussball nunmal nicht darin sich überlaufen zu lassen, und ziemlich lustlos zu wirken.
Bei Vereinsmannschaften gilt in der Tat, es zählt das Ergebnis, für die eigenen Fans heißt es dann auch egal wie, für die gegnerischen Fans ist es dann Bayerndusel oder was weiss ich.
Trotzdem muss die Leistung auch dabei einigermaßen stimmen, sonst überlegen sich wohl viele das nächste mal das Geld anders anzulegen, denn ein Fussballspiel zu schauen kostet nunmal Geld.
Brot und Spiele
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Gast
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Verfasst am: 17 Okt 2009 10:48 Titel: |
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Nun, ich geh an die ganze Sache deutlich pragmatischer und weniger wissenschaftlich heran, als Whisky.
Ich unterscheide Sport und Kunst schon.
(Auch wenn Sport der Unterhaltung dient, insbesondere der Medialen)
Aber ich hole mal wieder, etwas weiter aus, um die Unterschiede aufzuzeigen, zumindest jene, die ich sehe.
Einen großer Teil der Unterhaltungsindustrie (Brot und Spiele) beschäftigt sich künstlerisch damit Menschen zu Unterhalten.
Hier sind kreative, fantasievolle Menschen am Werk, deren täglich Lebensinhalt darin besteht andere Menschen zu Unterhalten.
Ich würde diese Menschen unter dem Oberbegriff "Kunst/Künstler" einordnen.
Hier wird der "gemeine" Mensch mit der Schönheit des Seins unterhalten.
Man baut künstliche Dramartugien auf und unterhält die Menschen vor allem mit der Umsetzung. Auch Spannung wird künstlich erzeugt, obwohl jeder weiß, am Ende gewinnen die guten oder der Held/ die Heldin.
Ganz anders der andere Teil der Unterhaltungsindustrie der "Sport / die Sportler".
Der Sport lebt nicht davon, dass der Läufer besonders gut beim Laufen aussieht, oder einen besonders grazielen Laufstil hat.
Sondern das wichtigste Merkmal ist, dass der Läufer besonders schnell läuft.
Der Boxer besonders hart zuschlägt oder der Biathlet zu seiner Laufleistung auch noch besonders präziese schießt, dabei ist völlig egal wie er sein Gewehr hält oder welche Lauftechik er verwendet.
Der Reiz des Sportes liegt darin, dass die Spannung ebend nicht künstlich ist.
Der Sport lebt von der Spannung, dass an jedem Tag ein anderer gewinnen kann. Auch wenn der Gegner noch so ein haushoher Favorit ist, er ist immer schlagbar.
Der Fan identifiziert sich normalerweise aus regionalen gesichtspunkten mit dem jeweiligen Sportlern.
Man ist normalerweise für seine Leute, seine Stadtviertel, seine Stadt, sein Bezirk, sein Land.
Manche sind auch immer für den sogenannten "Kleinen" oder David.
Aber am Ende möchte man einen spannenden, sportlichen Wettbewerb mit einem fairen sportlichen Sieger sehen.
So natürlich auch und gerade bei den mannschaftssportarten wie z.B. Fussball.
Wie dieses Ergebnis zustande kommt, sollte für einen echten "Fan" ziemlich egal sein. Weil man auch immer akzeptieren und respektieren muss, dass eine gegnerische Mannschaft auf dem Platz steht, die alles versucht um es der eigenen Mannschaft möglichst schwer zu machen.
Und genau hier ist der große Unterschied zur Kunst zu sehen.
Ein Künstler kann sich darauf beschränken zu unterhalten, aber er wird niemals die Spannung erzeugen können, wie ein Sportereignis.
Dafür werden Sportler nur in den seltensten Fällen, einfach nur "schön" agieren können, weil jeder andere nur auf die kleinste Schwäche wartet um dich bezwingen zu können. Und genau diese Schwäche/Blöße immer wieder nicht zu zeigen, ist der Ansporn der Sportler.
Gruß Pit
edit @Indi ein sehr gutes Thema danke.
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Alo Atog
Moderator
Anmeldungsdatum: 08.02.2006 Beiträge: 19379
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Verfasst am: 23 Okt 2009 11:24 Titel: |
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Natürlich ist Fußball Sport, aber ist Fußball "nur" Sport? Ich denke nicht, sonnst wäre es ja nicht so beliebt.
"Brot und Spiele" diente im alten Rom ja dazu, den Pöbel von Staatsseiten aus zu unterhalten und zufrieden zu stellen! Das ist beim Fußball aber auch nicht gegeben.
Was ist Fußball dann?
Fußball ist definitiv (wie schon geschrieben) mehr als nur Sport. Fußball ist eine Industrie, die wie die Film- oder Musik-Industrie mehrere Milliarden umsetzt, auf dem Rücken der Kunden. Diese Kunden wollen natürlich unterhalten werden.
Im Film/Theater gibt es eine Geschichte, die von den Schauspielern erzählt wird, im überwiegenden Fall mit einem Happy End. Man kennt das Ende also in der Regel schon. Hier selektieren wir anhand der Schauspieler oder der Schriftsteller, die die Vorlage in Form eines Romans geschrieben haben!
In der Musik ist es ähnlich. Es gibt viele Arten von Musik und jeder kann sich das rauspicken, was ihm gefällt und kann die Musikrichtungen, die ihm nicht gefallen einfach ignorieren!
Und genau hier liegt der Unterschied zum Fußball:
1. In den Spielen gibt es zwar oft im Vorfeld zugeteilte Rollen wie Klein gegen Groß, aber das der David den Goliath besiegt, wie Mainz diese Saison gegen die Bayern, sind dann doch eher die Ausnahmen, anders als im Film.
2. Es gibt kein Drehbuch, weswegen man nie weiß, was wann und wie passieren kann. Eine Mannschaft kann früh deutlich in Führung gehen und das Spiel anschließend verwalten. Es kann aber auch über 90 Minuten ein Grottenkick sein und in der Nachspielzeit fällt dann der Siegtreffer. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich mich wohl an Nick Hornby (ich gleube er hat es in Fever Pitch so geschrieben, bin mir aber nicht ganz sicher) halten: Die besten Spiele finden bei Regen unter Flutlicht statt. Dein Team liegt zu Hause in Unterzahl mit 0:2 zurück und dreht das Spiel noch in einen 3:2 Sieg! Ich durfte so einem Spiel vor über 10 Jahren mal beiwohnen, nur der Regen fehlte:
Bayer Leverkusen - Bayern München 4:2 (1:2)
3. Ähnlich wie bei der Musik, kann man sich den Verein auswählen, den man bevorzugt, aber anders als in der Musik bleibt ein Verein seinem Stil nicht immer treu (ok, macht in der Musik auch nciht jeder Künstler, aber im Fußball wird schneller und öfter gewechselt). Die Kriterien sind verschieden. Lokalpatriotismus ist der vielleicht wichtigste, aber auch bestimmte Spieler, das Spielsystem, bzw. die Ausrichtung im Spiel, aber ganz anders, als in der Musik lassen sich Konfrontationen mit anderen Stilrichtungen nicht vermeiden. Du musst zwei Mal im Jahr gegen die Bayern ran oder die Hertha oder Hoffenheim, ob du sie nun magst, oder nicht!
4. Und der wichtigste Punkt sind die Emotionen. Auch hier gilt: Natürlich kann Musik auch Auswirkungen auf die Emotionen haben (besonders bei Konzerten), aber in den meisten Fällen läßt man sich von der Musik berieseln, genau wie von einem Film. Im Fußball läßt man sich aber eben nicht berieseln. Man ist mit Leib und Seele dabei, würde am liebsten als einer der Akteure selber auf dem Rasen stehen und mitspielen. Man fiebert 90 Minuten mit, brüllt auf der Tribüne (oder man brüllt den heimischen Fernseher an) und versucht mit seine eigene Energie auf die eigenen Mannschaft zu übertragen.
Fußball ist mehr als "nur" Sport und Fußball will dem Fan gefallen. Das schöne ist, dass sich jeder Fan sein Produkt so zusammenstellen kann, wie er es gerne haben möchte. Dank des Pay-TVs und Internets kann sich der Fan von brasilianischem Samba-Fußball die brasilianische Liga anschauen, der Fan von taktischen Defensivleistungen die Seria A in Italien, den schönen kampfbetonten englischen Fußball der Premier League oder halt alles was in Deutchland mit der 1. und 2. Bundesliga zu tun hat! Die Zeiten, in der man nur alle zwei Wochen ins örtliche Stadion pilgern konnte, um sein Team zu sehen sind lange vorbei. Man kann sich an jedem Spieltag in jedes Stadion der ganzen Welt schalten, wenn dort Kameras stehen und das Spiel raussuchen, von dem man glaubt, dass es einen am besten unterhält.
Wenn ein Club es nicht mehr schafft seine Fans so zu unterhalten, wie sie es wünschen, dann bekommt der Club, genau wie früher die Gladiatoren, von Publikum den Daumen nach unten, was früher das Todesurteil bedeutete. Auch heute kann ein Club kaputt gehen, wenn die Fans sich von ihm abwenden, denn ohne Fans und vor leeren Rängen lässt sich kein Fußball in der höchsten Liga mehr finanzieren, denn ohne Fans fallen auch die anderen Einnahmen.
In einer Welt, in der Sport "schauen" mehr und mehr als Flucht aus dem Altag dient tendiert der Sport mehr und mehr wieder in Richtung der klassischen Brot und Spiele Mentalität. Wenn die einen Helden (ich nenn sie mal Schmitt und Hannerwald) nicht mehr das zeigen, was man sich von ihnen erhofft, werden sie fallen gelassen und man wendet sich neuen Helden (ich nenn sie mal Greis und Neuner) zu. Die einzige Konstante seit Jahren ist und bleibt der Fußball, waswegen er die perfekteste Maschinerie der "Brot und Spiele Industrie" darstellt! Fußball ist "Brot und Spiele" und jeder will einen möglichst großen Teil vom Kuchen haben! _________________
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Gast
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Verfasst am: 23 Okt 2009 11:33 Titel: Re: Fussball - Brot & Spiele oder doch "nur" S |
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Indi_ hat folgendes geschrieben: |
Wie nehmt ihr den Fussball wahr? Eher Arbeit, egal wie es zustande kommt, es zählt das Ergebnis? Oder ist er für euch doch mehr Show und dient in erster Linie eurer eigenen Unterhaltung? |
Also wenn mein Team spielt (Preußen Münster bzw. dt. Nationalelf), dann zählt für mich natürlich das Ergebnis in erster Linie. Und das wird auch immer so bleiben. Das ist denk ich normal. Wenn ich mir Fussball allgemein anschaue steht natürlich die Unterhaltung im Vordergrund.
Indi_ hat folgendes geschrieben: |
Habt ihr vielleicht einen Wandel in der Wahrnehmung des Fussballs festgestellt (soweit ihr denn älteren Kalibers seid)? |
Es gibt nunmal heutzutage Fans mit heterogenen Bedürfnissen und Anforderungen, die von Vereinsseite (und auch Verbandsseite) unterschiedlich bedient werden müssen. Das gab es so natürlich früher nicht. Früher war die Gruppe der Stadionbesucher sehr homogen. Man musste eigtl nur ne Schüssel um´s Spielfeld bauen und ein paar Treppen einbauen und ein paar Wellenbrecher. Die Fans interessierten sich im Prinzip nur für das Spiel der eigenen Mannschaft. Durch die modernen Stadien und insb. auch durch die WM 2006 kommen mittlerweile natürlich viel mehr leute ins Stadion, denen das Spiel an sich gar nicht so wichtig ist.
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Wish
Weltmeister
Anmeldungsdatum: 18.06.2007 Beiträge: 34262 Wohnort: Bremen
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Verfasst am: 23 Okt 2009 11:37 Titel: |
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Alo Atog hat folgendes geschrieben: |
"Brot und Spiele" diente im alten Rom ja dazu, den Pöbel von Staatsseiten aus zu unterhalten und zufrieden zu stellen! Das ist beim Fußball aber auch nicht gegeben.
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.... mal abgesehen davon, dass amtierende Bundesregierungen in der Vergangenheit nicht selten davon profitierten, wenn die Bundestagswahl im Anschluss an eine Fußball-WM stattfand..... ..... dummerweise wurde dieser Zyklus ja vor einiger Zeit durchbrochen, nachdem "Gas Gerd" ein Jahr vor Ablauf das Handtuch geschmissen hatte.....^^ _________________
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Gast
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Verfasst am: 23 Okt 2009 12:43 Titel: Re: Fussball - Brot & Spiele oder doch "nur" S |
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ObiMikel hat folgendes geschrieben: |
Indi_ hat folgendes geschrieben: |
Wie nehmt ihr den Fussball wahr? Eher Arbeit, egal wie es zustande kommt, es zählt das Ergebnis? Oder ist er für euch doch mehr Show und dient in erster Linie eurer eigenen Unterhaltung? |
Also wenn mein Team spielt (Preußen Münster bzw. dt. Nationalelf), dann zählt für mich natürlich das Ergebnis in erster Linie. Und das wird auch immer so bleiben. Das ist denk ich normal. Wenn ich mir Fussball allgemein anschaue steht natürlich die Unterhaltung im Vordergrund. |
Geht mir genau so! Wenn meine Borussia spielt steht das Ergbnis im Vordergrund. Da ist es mir egal, wie es im Endeffekt zustande kommt, solange es positiv ist.
Da ich aber auch ein Fan des Fußballs allgemein bin, gucke ich auch viele andere Spiele. Bei solchen Spielen ist es mir wichtiger "guten" Fußball zu sehen, am besten mit vielen Toren.
Auf das Topspiel Hamburg-Leverkusen letzte Woche habe ich mich im Vorfeld sehr gefreut. Im Endeffekt muss ich zugeben, dass ich nach dem Spiel aber enttäuscht war, dass es eine langweilige Nullnummer war. Klar Habe ich eine klasse Defensivleistung von Lev gesehen, aber es hat einfach nicht dem entsprochen, was ich sehen wollte.
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Gast
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Verfasst am: 23 Okt 2009 14:56 Titel: Re: Fussball - Brot & Spiele oder doch "nur" S |
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raubau hat folgendes geschrieben: |
Auf das Topspiel Hamburg-Leverkusen letzte Woche habe ich mich im Vorfeld sehr gefreut. Im Endeffekt muss ich zugeben, dass ich nach dem Spiel aber enttäuscht war, dass es eine langweilige Nullnummer war. Klar Habe ich eine klasse Defensivleistung von Lev gesehen, aber es hat einfach nicht dem entsprochen, was ich sehen wollte. |
Was wolltest du denn genau sehen, wenn Hamburg Leverkusen empfängt? Am besten ein 3:3 mit jeweils 2 Platzverweisen für die beiden Teams?
Ich habe das Spiel selber auch verfolgt und fande es trotz des Ergebnisses ein ansprechendes und spannendes Spiel, weil einfach 2 Mannschaften aufeinander getroffen haben, die taktisch sehr gut eingestellt waren. In meinen Augen kann auch ein 0-0 ein tolles Spiel sein, wie es bei Hamburg-Leverkusen der Fall war.
Die Phrase "langweilige Nullnummer" impliziert ja schon, dass du in erster Linie Tore sehen wolltest - Fußball kann aber mindestens genauso spannend sein, wenn das Spiel von hoher Taktik geprägt ist und eben - als "Nullnummer" - 0:0 endet.
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Gast
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Verfasst am: 23 Okt 2009 15:06 Titel: |
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Dem kann man nur zustimmen. Als die Nationalmannschaft San Marino mit 13:0 geschlagen hat, war dies eins der langweiligsten Spiele die ich je gesehen habe.
Da war absolut null Spannung drin und die Tore waren einem auch spätestens nach dem 8. egal. Klar, eine tolle Leistung. Zum Ansehen aber nicht wirklich interessant.
Dann schon lieber ein Rumgewürge und ein 1:0, wo immernoch die Gefahr einer absoluten Blamage besteht. Hört sich blöd an, klar. Aber ist es nicht so?
Wohingegen bei so manchem 0:0, grad wenns um die Tabellenführung geht wie im Fall HSV-Lev bis zur allerletzten Sekunde Spannung drin ist. Kommt immer auf das Spiel an...
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Gast
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Verfasst am: 23 Okt 2009 15:22 Titel: |
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Und auf die Einstellung der Spieler. Ein 0:0 bei dem es von Anfang an wie ein Nichtangriffspakt aussieht, wird auch die eigenen Fans nicht erfreuen.
Sowas wie ein bißchen Lauffreude und Kampfeswillen darf doch durchaus präsentiert werden.
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Weiter oben schrieb einer der Staat tut dies nichts, daher eher nicht Brot und Spiele wie im alten Rom.
Wenn man sich neben den Ausführungen zur WM und zu Auswirkung auf die Wahl die tatsächlich da ist mal beiseite lässt, tut die Bundesregierung sehr sehr viel damit die Leute Fussball schauen können, sie liefert Infrastruktur und bezahlt die Herren und Damen in Grün Weiss die sich ums Stadion verteilen. Das tut der Staat sicherlich nicht weil er Fussball so toll findet, sondern weil man mit solchen Sachen die Massen schön ablenken kann von anderen Dingen. Umso mehr Leute und um so intensiver sich Leute für ihre diversen Vereine kümmern, umso weniger haben sie Zeit darüber nachzudenken was vielleicht falsch läuft.
Auch könnte man jetzt anführen das so manche Loge in den die Mächtigen des Landes sitzen durchaus auch was von den Logen im alten Rom hat.
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Gast
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Verfasst am: 30 Okt 2009 12:34 Titel: |
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whisky0882 hat folgendes geschrieben: |
Das tut der Staat sicherlich nicht weil er Fussball so toll findet, sondern weil man mit solchen Sachen die Massen schön ablenken kann von anderen Dingen. Umso mehr Leute und um so intensiver sich Leute für ihre diversen Vereine kümmern, umso weniger haben sie Zeit darüber nachzudenken was vielleicht falsch läuft.
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Ich bin da völlig anderer Ansicht.
Was war zuerst da, Huhn oder Ei? In dem Fall ist es doch offensichtlich: Die Menschen pilgern in die Stadien. Und das nicht erst seit heute. Kommt es dabei zu Ausschreitungen, schreit der Volksmund die denkbare Überschrift der Boulevard-Titelseiten: " FC A - SV B - Gipfel der Gewalt - 200 Menschen verletzt - Wo war die Polizei!?". Sprich: Um dem Sicherheitsbedürfnis der Allgemeinheit nachzukommen, stellen sich da entsprechende Kräfte hin!
Aber das war auch nicht der Hauptinhalt deines Posts; die Infrastruktur ist verglichen mit dem Rest der Welt auf einem sehr ansehnlichen Niveau, und das nutzt halt auch denen, die ins Stadion fahren. Und zur Arbeit. Oder zum Freizeitpark, etc.
Meiner Meinung nach benutzt der Staat den Fußball nicht zielgerichtet zur Ablenkung der Bevölkerung von Missständen.
Würde man das annehmen, müsste man wohl auch für andere Freizeitaktivitäten sportlicher, kultureller oder musikalischer Natur ähnliches annehmen. Beispiel: AC/DC oder die Ärzte touren durch Deutschland. Die Fans, die teilweise in mehrere Städte reisen, unter Ausnutzung der Infrastruktur, werden in ihrer Freizeit vielleicht genauso ihre Idole anhimmeln oder selbst Gitarre spielen, wie es die Fußballfans tun, die auch selbst im Verein spielen. Sogesehen wäre jedes Hobby eine Art Ablenkung, weil es einem Zeit nehmen würde, über Politik und Gesellschaft nachzudenken.
Dass es z.B. zu WM-Zeiten mit euphorischer Stimmungslage leichter sein kann, gewisse Reformen oder für den Bürger nachteilige Regelungen durchzusetzen, möchte ich jedoch nicht bestreiten.
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Gast
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Verfasst am: 1 Nov 2009 03:22 Titel: |
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Wow. Eine intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Thema hätte ich diesem Forum nicht zugetraut. Das soll nicht abschätzig gemeint sein, aber ein Fußballforum beschäftigt sich eben selten mit tiefergehenden Fragen. Trifft also "Panem et circenses" zu? Ich glaube nicht, Fußball ist eine Nebensache, aber deswegen ändert sich keine politische Einstellung dieser Welt.
Es ist ja gerade die Kunst, die im Fußball liegt, die verrücktesten Charaktere miteinander zu verbinden. Es ist eine Leidenschaft, und eine Leidenschaft die sämtliche Grenzen, Unterschiede oder sonstwas ad absurdum führt. Auf seine Art, ein gelebter Comunismus
Natürlich ist es intellektuell anspruchslos, aber braucht man diesen Anspruch ständig? Es ist eine Sache über Houellebecq oder Heidegger zu philosophieren, aber es gibt wenig Dinge, die so viel Emotionen auslösen, wie ein unberechtigter 11m in der 90min. Fußball katalysiert Alltagsprobleme und ich kenne wenig Dinge, die dazu in der Lage sind.
Werde ich deshalb zum unkritisch Schäfchen, der IM-Erika oder dem Young-Leaders-Program à la Kissinger folgt? Nein, sicher nicht. Unser Baron von und zu Guttenberg bleibt eine Re-Installation des Neofeudalismus, ebenso wie unsere Mami aus Templin eine "Abgeordnete" der "Antlantik-Brücke" bleibt.
Also den Zusammenhang zwischen Politik und Fußball würde ich streng leugnen. Die extreme Kommerzialisierung sehe ich zwar kritisch, aber sie ist auch ein 1:1 Abbild der gesellschaftlichen Realitäten.
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Gast
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Verfasst am: 2 Nov 2009 11:01 Titel: |
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Nehme Fussball eher als Unterhaltung wahr, sonst würde ich die Spiele im Stadion oder Fernseh ja nicht verfolgen. Jemandem bei der Arbeit zu gucken würde ich nicht, da hätte ich was besseres zu tun oder ich würde mit anpacken, aber das könnte auf Grund von nicht erstklassigem Spielvermögen scheitern .
Wenn es gut läuft gibt es erstklassige Unterhaltung. Wenn es nicht läuft wird meist direkt von Arbeitsverweigerung gesprochen:" Wenn ich so arbeiten würden dann ..... ." Denke das kommt häufig auf die Situation an, wie man Fussball wahrnimmt.
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Gast
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Verfasst am: 2 Nov 2009 11:05 Titel: |
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Jan.M hat folgendes geschrieben: |
Nehme Fussball eher als Unterhaltung wahr, sonst würde ich die Spiele im Stadion oder Fernseh ja nicht verfolgen. Jemandem bei der Arbeit zu gucken würde ich nicht, da hätte ich was besseres zu tun oder ich würde mit anpacken, aber das könnte auf Grund von nicht erstklassigem Spielvermögen scheitern . Theoretisch ist es jedoch nichts anderes als jemandem bei seiner Arbeit zu beobachten.
Aber der große Unterschied ist:
Wenn es gut läuft gibt es erstklassige Unterhaltung. Wenn es nicht läuft wird meist direkt von Arbeitsverweigerung gesprochen:" Wenn ich so arbeiten würden dann ..... ." Denke das kommt häufig auf die Situation an, wie man Fussball wahrnimmt. |
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Gast
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Verfasst am: 3 Nov 2009 16:22 Titel: |
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Jan.M hat folgendes geschrieben: |
Jemandem bei der Arbeit zu gucken würde ich nicht, da hätte ich was besseres zu tun ... |
obwohl das durchaus sehr interessant sein kann. es gibt schon spannende jobs. zumindestens für einen aussenstehenden betrachter.
von daher teile ich deine meinung nur bedingt.
ich denke das fussballer, wie profisportler allgemein, ihr hobby ebenso zum beruf gemacht haben wie andere oft in anderen metiers.
letztlich sehe ich mir gute spiele auch an obwohl nicht mein verein gerade kickt. sympathien blende ich dann aus und ich genieße den sport. emotionaler wird es natürlich bei den spielen der bevorzugten mannschaft. da lasse ich natürlich auch meine objektivität sausen. von daher muss ich tatsächlich innerhalb des vergnügens unterscheiden.
freilich ist es oftmals mit arbeit verbunden. aber eben auch arbeit die zum teil nett vorgetragen wird. nicht ohne grund spricht man öfter mal von einem arbeitssieg. auch diese spiele haben ihren reiz. es ist einfach vielschichtig und nicht genau zu bestimmen was jetzt einen reiz auslöst und was nicht.
aus reiner unterhaltung spielt eigentlich im wettbewerb niemand. wir nehmen es zwar als solche wahr. aber letztlich doch nur weil wir heutzutage nicht mehr nur mit dem fussballspiel zufrieden zu stellen sind. wir wollen einen event erleben. was zur folge hat das dies auch geboten wird. und das ganze recht schnelllebig. früher war es doch egal wo gespielt wurde. heute ist es begründeterweise (verletzungsanfälligkeiten durch austrainierung, technisch höherer und schnellerer fussball) nicht mehr so. und da ist es uns irgendwie wichtig geworden das ein stadion jetzt plötzlich seine farbe verändern kann.
ich denke aber das es dem fussballer auf dem rasen zwar nicht egal ist ob er vor 5000 oder vor 60000 leute spielt, aber egal ist ob das stadion nun einen kubus in der mitte mit hochauflösenden lcd-display hat. auch die zugehörigkeit zu einem verein seitens der fussballer hat sich gewandelt. aber das ist dann ja ein anderes thema.....
letztlich ist entscheidend wie so ein mannschaftssport aus der mannschaft heraus funktioniert. und mit diesem rezept definiert sich auch erfolg. warum sonst schaffen es immer wieder aufsteiger so zu überraschen und sogenante topteams zu versagen. und wenn es funktioniert unterhält der sport. wenn es nicht funktioniert unterhält es auch, aber anders. und so erlebe ich selbst den fussball. ich kann anerkennen wenn eine mannschaft erfolgreich ist und ansehnlichen fussball spielt. ich kann auch anerkennen wenn eine mannschaft sich erfolg erkämpft. ich kann aber auch nägel beißen wenn mein team verliert. unterschiedliche situationen. unterschiedliche emotionen. ein sport.
und letztlich kommt noch dazu das es im sport auch unterschiedliche charaktere gibt. es gibt auch dort einge leute die ihre persönlich motivation im erfolg finden, andere im geld und wieder andere in der eigendarstellung. auch das trägt zur unterhaltung bei. und auch das wollen wir sehen.
wir finden es einfach toll wenn ein unbedachter kommentar erfolgt oder ein szene zu diskussionen führt. alles das erhält auch dieses forum am leben.
fussball ist arbeit im kern , aber unterhaltung in der wahrnehmung.
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Gast
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Verfasst am: 3 Nov 2009 21:18 Titel: |
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zerozero hat folgendes geschrieben: |
Jan.M hat folgendes geschrieben: |
Jemandem bei der Arbeit zu gucken würde ich nicht, da hätte ich was besseres zu tun ... |
obwohl das durchaus sehr interessant sein kann. es gibt schon spannende jobs. zumindestens für einen aussenstehenden betrachter.
von daher teile ich deine meinung nur bedingt.
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Dies war auch mehr aus Spaß gemeint. Gebe dir durchaus Recht das es interessante Berufe gibt bei denen man zugucken kann. Aber häufig betrachtet man Fussball halt als Sport und nicht als eigentlichen Beruf. Weil man häufig mit einem richtigen Beruf etwas anderes verbindet z.B. Handwerke u.ä.
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