Jetzt möchte ich auch mal...
Wie es sich für ein Forum gehört: Das ist meine eigene, rein subjektive Meinung.
Die Championsleague finde ich gut, wie sie ist. Die Teilnehmer qualifizieren sich durch einen transparenten Modus. Die 5JW ist eine mit Sicherheit nicht unfehlbare, aber dennoch nachvollziehbare und akzeptable Basis.
Zudem ist die Championsleague das attraktivste Event auf Vereinsebene weltweit. Daher ist es nur eine natürliche Sache, dass sie auch am besten bezahlt ist.
Fener wird durch die Einnahmen der letzten CL-Saison mit Sicherheit nicht automatisch zum Serienmeister der nächsten Jahre. Und wenn Panathinaikos das Viertelfinale erreichen sollte, dann sind auch sie nicht direkt finanziell so gestellt, dass sie automatisch an Olympiakos vorbeiziehen. An Schalke und Bremen sieht man doch auch ganz gut, dass man durch die Einnahmen der CL nicht automatisch zur Geldmaschine wird. Und während bei Schalke die Meinungen auseinander gehen, so werden wohl zumindest bei Bremen die wenigsten behaupten, man habe unseriös gewirtschaftet.
Das Problem ist meiner Meinung nach also nicht die Championsleague an sich, sondern vielmehr die Teams, die daran teilnehmen. Eigentlich nicht einmal das, sondern in erster Linie, WIE sie sich für die Championsleague qualifizieren.
Natürlich kann man sagen: Wow, Chelsea, Milan und Co sind international erfolgreich, also haben sie toll gearbeitet. Aber da wird mit zweierlei Maß gemessen.
Ein europaweit einheitliches Lizenzierungsverfahren und entsprechender Strafenkatalog ist meiner Meinung nach der einzige Weg aus der Wettbewerbsverzerrung, die es nun einmal ist.
Die meisten Spitzenclubs außerhalb der Bundesliga arbeiten alles andere als profitabel. Daran ändert auch die Tatsache nichts, das ständig Kapital nachgeschossen wird.
Von einem profitablen "Unternehmen" zu reden, also eines, welches Profit macht... davon ist bspw. Chelsea soweit entfernt wie ich von der dt. Nationalmannschaft.
Hier ne ganz nette übersicht:
http://www.footballeconomy.com/stats2/eng_chelsea.htm
Aber soll man nun hoffen, dass alle Investoren der erfolgreichen Vereine bankrott gehen? Kann das die Lösung sein?
Oder schafft man endlich mal einheitliche Rahmenbedingungen? Aber dafür hat die UEFA einfach nicht die Eier.
Andere Vereine wie Valencia bekämen in Deutschland mit der Bilanz nicht einmal eine Lizenz für die Bundesliga im Sackhüpfen.
Es ist ja nicht so, dass die Premiere League ohne Investoren am Hungertuch nagen würde. Durch die Vermarktungsreglements macht die PL 2Mrd allein durch Fernsehgelder. Aber ist sie wirklich fünfmal stärker als die Bundesliga? Finde ich nicht...
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Ligaintern:
Infrastruktur, Fans, Personal, Kapital ... das sind imho die vier wichtigen Faktoren.
Bricht eine der vier Säulen weg, wird es instabil. Brechen zwei weg, wird es düster.
Es ist ja nicht so, dass die Bayern immer perfekt agieren. Die haben auch schon viel Müll für noch mehr Geld geholt. Aber wenn sie merken, dass es gar nicht läuft, dann holen sie sich Ribery, Toni und Co. Denn dafür ist das Kapital vorhanden. Das wäre bei keinem(!) anderen Bundesliga-Club möglich gewesen. Natürlich kann sich auch der FC Bayern ein solches Erneuerungspaket nicht jedes Jahr leisten. Aber andere Vereine können es nie.
Schaut euch doch mal Leverkusen an. Nach der goldenen Generation mit Ballack und Co brauchte Bayer Jahre, um wieder auf die Füße zu kommen.
Und das ist auch ein großes Problem, warum die Lage der Liga momentan nicht so einfach ist. Der FC Bayern ist ein "fertiger " Club mit tollem Personal in allen Bereichen, mit einer super Infrastruktur, tollem Stadion, vielen Fans (oder wie heißen in München die Leute, die das Merchandisung kaufen?
) und einer sehr gesunden Kapitalstruktur.( Ich sage hier in keiner Weise, dass die wirtschaftlichen und sportlichen Erfolge unverdient sind!)
Mit viel Glück, noch mehr Eifer und dem richtigen Führungspersonal können vielleicht Dortmund, Berlin, Hamburg und Schalke mittelfristig diese Lücke verkleinern oder zumindest nicht größer werden lassen, denn sie haben grundsätzlich hervorragende Voraussetzungen.
Alle anderen Vereine werden aber niemals(!) zum FC Bayern aufschließen können, wenn Investoren nicht zugelassen werden. Rein hypothetisch: Wenn ein Club wie Frankfurt einen Ribery ausbilden und dann für 20Mio verkaufen würde, dann überlegen sie doch dreimal, ob sie sich einen gleichwertigen Ersatz holen oder doch in die Infrastruktur investieren.
Was ich damit sagen will: Ich halte es für völlig normal, dass die Mannschaft, die am meisten sportlichen Erfolg hat, auch den meisten wirtschaftlichen Erfolg/Einnahmen hat/haben sollten.
Aber man soll sich ohne Kapitalgeber dann auch nicht wundern, wenn kleine Teams klein bleiben und große Teams immer größer werden.
Und Teams wie Bochum oder Freiburg, die Jahr für Jahr ihre besten Spieler abgeben müssen (teilweise sogar ablösefrei) ... wie soll es da mal mehr geben als einen Ausrutscher nach oben oder unten?
Was aber nicht heißt, dass ich gegen 50+1 bin. Ich bin nur ratlos, wie wir aus der Situation kommen könnten.
PS: Beim Salary Cap spricht man über die Deckelung der Gehälter. Damit ist das Problem der horrenden Transfersummen und Handgelder noch lange nicht los, im Gegenteil.
PSPS: Oh je.. viele Gedanken, keine Struktur. Naja... da müsst Ihr jetzt durch