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Schmerzensgeld nach Foulspiel?

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Alo Atog
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Anmeldungsdatum: 08.02.2006
Beiträge: 19379
BeitragVerfasst am: 21 Jan 2011 11:02   Titel: Schmerzensgeld nach Foulspiel? Antworten mit Zitat

Immer wieder kommt es im Fußball zu hässlichen und brutalen Foulspielen. Einige dieser Fouls gleichen schon an Körperverletzung. Immer wieder gibt es Leute, die daraufhin nach juristischen Konsequenzen für den Übeltäter schreien. Eines der übelsten Sorte war mit Sicherheit das Foul von Roy Keane gegen Alf Inge Haaland von Manchester City:



In seiner Autobiographie schrieb er später, dass er Haaland mit Absicht gefoult und verletzt hat, um sich für eine Foul zu rächen, das ca. 3 Jahre zurück lag.

Jünger und aus deutscher Sicht noch schmerzhaft in Erinnerung ist das Foul von Boateng an Ballack im FA-Cup:



Oder Younga-Mouhani gegen Concha im Dezember in der 2. Liga:



Alle diese Fouls haben eins gemeinsam. Wenn der foulende Spieler vom Schiedsrichter mit einer Roten Karte bestraft wurde, dann wurden sie durch das Sportgericht bestraft. Ohne Platzverweis kamen sie sogar ganz ohne Strafe davon.

Abseits des Sportgerichts gab es bisher zwar imemr wieder vorschnelle Fans, die eine Klage eingereicht haben, doch bisher haben sich diese Fälle immer im Sand verlaufen. Auch Ballack hat über eine Klage vor einem Zivilgericht nachgedacht, doch weil sein Berater Michael Becker keinen Erfolg darin gesehen hat, hat man im Endeffekt nicht geklagt.

Anders bei einem Fall während eines Jugendspiels zwischen Spvg Odenkirchen und dem 1. FC Mönchengladbach im Fußballverband Niederrhein. Hier hat ein Spieler seinen Gegenspieler das Bein gebrochen. Der verletzte Spieler klagt im Anschluß. Der zuständige Richter des Sportgerichts wies die Klage aber mit der Begründung ab, dass im Sport Fouls und Verletzungen vorkommen und das jeder damit rechnen muss.
Der gefoulte Spieler wollte sich damit nicht zufrieden geben. Er klagte erneut - vor einem Zivilgericht. Und diesmal entschied die Richterrin auf ein Schmerzensgeld in Höhe von 2.000€.

2.000 Euro für ein Foulspiel
Urteil erschüttert die Fußballwelt

Peter Frymuth, Präsident von Fortuna Düsseldorf sagt zum Thema folgendes:

Zitat:
„Dieses Urteil kann nicht so stehen bleiben, ich nehme das mit in die Gremien des DFB und des Fußballverbandes Niederrhein“


Weiter sagt Manfred Castor, der Geschäftsführer des Fußballkreises Düsseldorf:

Zitat:
„Dieses Urteil ist der Tod des Fußballs. Muss man bald bei jedem Zweikampf mit einer Klage rechnen?“


Wie seht ihr das? Sind Zivilklagen nach Verletzungen richtig? Oder muss dieses Urteil schnellstmöglich gekippt werden, um den Sport nicht durch einen Klagenflut zu zerstören?
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BeitragVerfasst am: 21 Jan 2011 12:32   Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, dass hier eine Einzelfallentscheidung nötig ist und man darüber nicht pauschal urteilen kann und sollte, da auch der Sportplatz kein rechtsfreier Raum sein kann.
Sollte der foulende Spieler vorsätzlich, also zumindest eine Verletzung billigend in Kauf genommen haben und auch mit einem entsprechenden Verletzungserfolg (Beinbruch etc.) gerechnet haben, dann halte ich einen Schadensersatzanspruch durchaus für in Ordnung und angemessen!
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Käviehn
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Anmeldungsdatum: 07.07.2003
Beiträge: 11892
BeitragVerfasst am: 21 Jan 2011 12:38   Titel: Antworten mit Zitat

Generell finde Ich es richtig das der Fussballplatz kein rechtsfreier Raum ist!

Klar gibt es Unfälle, aber wenn man davon ausgehen kann das die Aktion mit Absicht durchgeführt wurde, dann muss das auch Konsequenzen haben.
Vorallem im Amateurbereich, was sind schon 4-6 Wochen Pause, wenn man dem Gegner mit Absicht das Bein gebrochen hat.
In den unteren Klassen gibt es oftmals ja auch persönliche Verbindungen zwischen den Spielern. Und es sollte ja auch nicht so ausarten, dass persönliche Konflikte auf dem Platzt geklärt werden, eben weil man da keine rechtlichen Konsequenzen zu tragen hat !

Es darf aber selbstverständlich nicht soweit gehen, dass es nach jeder Verletzung zu einer Klage kommt. Entscheident ist da ganz einfach ob man Absicht oder zumindestens bewusstes einkalkulieren der Verletzung nachweisen kann.
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25 Mai 2013 London Calling!!!!
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BeitragVerfasst am: 21 Jan 2011 12:39   Titel: Antworten mit Zitat

seh ich das recht oder ist dein link von 2008?? Hat man da seitdem wieder was von gehört???

Bei dem Thema muss man nach meiner Meinung differenzieren zwischen Profis und Amateuren.
Im Profifussball geht es um ganz andre Dinge als im Amateurfussball - die Jungs machen nichts andres, verdienen ihr Geld damit und haben nach Verletzungen auch ganz andre Möglichkeiten. Die Vorbildfunktion - die viel zu viele Dorfkicker nachahmen - lass ich mal aussen vor...

Beim Amateur ist das was andres: wird da jemand brutal umgeholzt, passiert das in seiner Freizeit - und als Folge treten berufliche Konsequenzen auf. Da würd ich jeden, der meint Kungfu-Tritte verteilen zu müssen sofort verurteilen - da sollte sich jeder bewusst sein, das es für beide Parteien nur ein Hobby ist.
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Alo Atog
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Anmeldungsdatum: 08.02.2006
Beiträge: 19379
BeitragVerfasst am: 21 Jan 2011 12:46   Titel: Antworten mit Zitat


Sirchi hat folgendes geschrieben:
Sollte der foulende Spieler vorsätzlich, also zumindest eine Verletzung billigend in Kauf genommen haben und auch mit einem entsprechenden Verletzungserfolg (Beinbruch etc.) gerechnet haben, dann halte ich einen Schadensersatzanspruch durchaus für in Ordnung und angemessen!



Käviehn hat folgendes geschrieben:
Es darf aber selbstverständlich nicht soweit gehen, dass es nach jeder Verletzung zu einer Klage kommt. Entscheident ist da ganz einfach ob man Absicht oder zumindestens bewusstes einkalkulieren der Verletzung nachweisen kann.


Aber wer entscheidet, wann eine Aktion absichtlich war und wann "nur" ein dummer Zufall. Man sieht es ja oft genug hier im Forum (oder auch wenn man sich auf dem Platz, im Stadion oder einer Kneipe mit Fans anderer Mansnchaften unterhält), dass die gleichen User, die bei einem Foul gegen einen ihrer Spieler durch die Decke gehen, wenn aber einer ihrer Spieler austeilt die Sache kleiner machen, als sie ist.

In diesem Fall hat der Schiedsrichter ja sogar zu Gunsten des Beklagten ausgesagt, trotzdem ist er veruteilt worden.


Zitat:
„Aber der Schiedsrichter hat vor Gericht ausgesagt, dass er kein absichtliches Foul gesehen hat, sonst hätte er mir Rot gegeben“, berichtet Enver. „Ich habe einfach versucht, den Ball wegzuschießen“. Er bekam eine Zeitstrafe (im Jugendfußball üblich).



Daher gehe ich in diesem Fall jetzt von einem Unfall ohne Absicht aus. Und wenn jetzt schon in solch einem Fall die Klage durchkommt, dann schafft man sich einen Präzedenzfall, der bei jeder Verletzung herangezogen wird.
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Käviehn
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Anmeldungsdatum: 07.07.2003
Beiträge: 11892
BeitragVerfasst am: 21 Jan 2011 13:33   Titel: Antworten mit Zitat

Der Richter muss das dann anhand von Zeugen Aussagen erkennen. Im Zweifel wird dann für den Angeklagten entschieden wie das vor Gericht halt immer ist !
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25 Mai 2013 London Calling!!!!
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Alo Atog
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Anmeldungsdatum: 08.02.2006
Beiträge: 19379
BeitragVerfasst am: 21 Jan 2011 13:35   Titel: Antworten mit Zitat


frankthe hat folgendes geschrieben:
seh ich das recht oder ist dein link von 2008?? Hat man da seitdem wieder was von gehört???


Nein, der Vorfall war 2008. Das Urteil ist jetzt aus dieser Woche.
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BeitragVerfasst am: 21 Jan 2011 14:26   Titel: Antworten mit Zitat


Sirchi hat folgendes geschrieben:
Ich denke, dass hier eine Einzelfallentscheidung nötig ist und man darüber nicht pauschal urteilen kann und sollte, da auch der Sportplatz kein rechtsfreier Raum sein kann.
Sollte der foulende Spieler vorsätzlich, also zumindest eine Verletzung billigend in Kauf genommen haben und auch mit einem entsprechenden Verletzungserfolg (Beinbruch etc.) gerechnet haben, dann halte ich einen Schadensersatzanspruch durchaus für in Ordnung und angemessen!


Ich finde direkt mit der ersten Antwort in diesem Thread wurde gleichzeitig auch die Richtige gegeben.

Da gibt es einfach nichts zu diskutieren.
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BeitragVerfasst am: 21 Jan 2011 14:51   Titel: Antworten mit Zitat

Stellt sich nur die Frage ob man sich nicht selbst dem Risiko aussetzt verletzt zu werden wenn man auf das Spielfeld kommt.

Man stelle sich vor ein Boyer haut dem anderen eine rein und die Nase bricht - das man sich haut gehört zu Sport, das man sich die Nase bricht nicht. Muss jetzt einer der Boxer mit ner Zivilklage rechnen und dem Gegner womöglich Schmerzensgeld zahlen?
Klar ist das etwas überspitzt, aber wenn ich aufs Feld gehe um zu spielen weiss ich, dass Fouls dazu gehören und auch passieren werden. Ich weiss auch, dass es im Bereich des möglichen ist das ich mir eine schwere Verletzung zuziehe.

Für mich ist Abgrenzung eine deutliche: Solange keine belegbare Absicht vorliegt den Gegner zu verletzten darfs solche Klagen nicht geben. Nicht weil der Fussballplatz ein rechtsfreier Raum wäre, sondern weil jeder der sich die Schuhe schnürt der Risiken bewusst ist.
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BeitragVerfasst am: 21 Jan 2011 15:09   Titel: Antworten mit Zitat


F360 hat folgendes geschrieben:
Stellt sich nur die Frage ob man sich nicht selbst dem Risiko aussetzt verletzt zu werden wenn man auf das Spielfeld kommt.

Man stelle sich vor ein Boyer haut dem anderen eine rein und die Nase bricht - das man sich haut gehört zu Sport, das man sich die Nase bricht nicht. Muss jetzt einer der Boxer mit ner Zivilklage rechnen und dem Gegner womöglich Schmerzensgeld zahlen?
Klar ist das etwas überspitzt, aber wenn ich aufs Feld gehe um zu spielen weiss ich, dass Fouls dazu gehören und auch passieren werden.


Wenn ich das jetzt in die andere Richtung überspitze, dann darfst du nicht mehr vor die Tür gehen, dich könnte ja jemand überfahren.
Solange du vor dem Zusammenprall nicht uneinsehbar hinter einem Hinderniss versteckt bist und dann vors Auto springst wird der Autofahrer immer wenigstens einen Teil der Schuld auf sich laden müssen.

Der Unterschied ist, dass man beim Fußball nicht mit solchen Brutalofouls rechnen muss. Einem Boxer ist vorher schon klar, dass er in einem 12 Runden Kampf sicherlich einige dutzend Mal im Gesicht getroffen wird.
Man darf normale Fouls nicht mit den vorsätzlichen Fouls, die nur auf eine Verletzung abzielen, vermischen. Erstere passieren und dabei reißt unglücklicherweise auch mal ein Kreuzband o.ä.
Aber wie das absichtliche verletzen eines Gegners keine Körperverletzung sein soll muss mir mal einer erklären

Sicher ist in Gesetzestexten vieles verallgemeinert. Das bedeutet aber nicht, dass Gerichte nicht "logisch" entscheiden. Und im Zweifel ist genau das das Ausschlaggebende.
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Alo Atog
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Anmeldungsdatum: 08.02.2006
Beiträge: 19379
BeitragVerfasst am: 21 Jan 2011 15:13   Titel: Antworten mit Zitat


F360 hat folgendes geschrieben:
Für mich ist Abgrenzung eine deutliche: Solange keine belegbare Absicht vorliegt den Gegner zu verletzten darfs solche Klagen nicht geben. Nicht weil der Fussballplatz ein rechtsfreier Raum wäre, sondern weil jeder der sich die Schuhe schnürt der Risiken bewusst ist.


Endlich, ich hab schon gedacht, ich bin der einzige, der das Urteil kritisch sieht.

Ich kann da aus eigener Erfahrung sprechen, sowohl im verletzen, als auch im verletzt werden. Verletzungen passieren und gehören (leider) dazu. Das Urteil ist in meinen Augen ein Skandal und wird hoffentlich in nächster Instanz wieder gekippt.


fummi_m hat folgendes geschrieben:
Der Unterschied ist, dass man beim Fußball nicht mit solchen Brutalofouls rechnen muss. Einem Boxer ist vorher schon klar, dass er in einem 12 Runden Kampf sicherlich einige dutzend Mal im Gesicht getroffen wird.
Man darf normale Fouls nicht mit den vorsätzlichen Fouls, die nur auf eine Verletzung abzielen, vermischen. Erstere passieren und dabei reißt unglücklicherweise auch mal ein Kreuzband o.ä.


Aber das ist es doch gerade. Wer entscheidet (vorallem ohen TV-Bilder) ob eine Verletzung mit Absicht beigefügt wird oder ob es ein Unfall war? Du musst doch nur eine Idee zu spät in einen Zweikampf rutschen und schon erwischt du den Gegenspieler so, dass du ihm das Bein durchtrittst. Die Spieler aus der gegnerischen Mannschaft werden dir da imemr Absicht unterstellen vor Gericht.
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BeitragVerfasst am: 21 Jan 2011 15:30   Titel: Antworten mit Zitat

Das Paradoxum entsteht doch in dem Moment wo man liest, dass das Strafrecht die Klage abschmetterte weil man keine Absicht unterstellt und das Zivilrecht auf Schmerzensgeld entschieden hat.
Heisst wir müssen das ganz etwas differenzierter betrachten, auch wenns das Thema nur noch absurder macht - mMn.

Die Brisanz in dem Urteil liegt einfach darin das man somit nach jedem Foul zivilrechtlich Schmerzensgeld erstreiten könnte während das Strafrecht keinen Tatbestand sieht.
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BeitragVerfasst am: 21 Jan 2011 15:36   Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man, wie z.B. Keane, so in einen "Zweikampf" geht, dann muss man damit rechnen, dass sich der andere verletzt. Das ist dann wohl Fahrlässigkeit.

Wenn es keine TV Bilder gibt, dann hat der vermeintliche Täter eben Glück gehabt. Aber wenn es TV Bilder gibt, warum sollte man nicht aufgrund derer urteilen können?
Ist doch bei ner Schlägerei, die von einer Sicherheitskamera aufgezeichnet wird, nicht anders. Da hat der Täter dann wohl (zum Glück) meistens "Pech" ...

Klar, wenns Zweifel gibt, dann wird im Sinne des Angeklagten entschieden.
Aber Zweifel kann man beim Keane Foul ja kaum haben.
Beim Foul an Concha z.B. finde ich es auch fast noch einfach ... so wie der Berliner da seinen Fuß draufhält ...
Beim Boateng Foul kann man wohl geteilter Meinung sein. So wie er mit dem ganzen Körper reinsenst kann das nur schiefgehen. Aber der Ball wird eben auch gerade weggespitzelt und KPBs Fuß landet ziemlich genau da, wo der Ball vorher war.
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BeitragVerfasst am: 21 Jan 2011 16:15   Titel: Antworten mit Zitat


Alo Atog hat folgendes geschrieben:


Endlich, ich hab schon gedacht, ich bin der einzige, der das Urteil kritisch sieht.

Ich kann da aus eigener Erfahrung sprechen, sowohl im verletzen, als auch im verletzt werden. Verletzungen passieren und gehören (leider) dazu. Das Urteil ist in meinen Augen ein Skandal und wird hoffentlich in nächster Instanz wieder gekippt.

Wenn man jemandem das Bein bricht, dann kann das in meinen Augen zu 99% nicht einfach nur ein blöder Zufall gewesen sein. Da hat derjenige vielleicht nicht die Absicht gehabt dem anderen das Bein zu brechen, aber er nimmt es billigend in Kauf!
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Alo Atog
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Anmeldungsdatum: 08.02.2006
Beiträge: 19379
BeitragVerfasst am: 21 Jan 2011 16:32   Titel: Antworten mit Zitat


Korbi87 hat folgendes geschrieben:

Alo Atog hat folgendes geschrieben:


Endlich, ich hab schon gedacht, ich bin der einzige, der das Urteil kritisch sieht.

Ich kann da aus eigener Erfahrung sprechen, sowohl im verletzen, als auch im verletzt werden. Verletzungen passieren und gehören (leider) dazu. Das Urteil ist in meinen Augen ein Skandal und wird hoffentlich in nächster Instanz wieder gekippt.

Wenn man jemandem das Bein bricht, dann kann das in meinen Augen zu 99% nicht einfach nur ein blöder Zufall gewesen sein. Da hat derjenige vielleicht nicht die Absicht gehabt dem anderen das Bein zu brechen, aber er nimmt es billigend in Kauf!


Gibt doch genug Fälle, in denen beide Spieler mit 100% Einsatz zum Ball gehen. Beide mit gestreckten Bein. Der eine kommt an den Ball und der andere eben die entscheidende Winzigkeit zu spät. So wie Witzel gegen Wasilewsk oder Ribery gegen Lisandro Lopez (hätte er ihn nicht am Knöchel getroffen, sondern mitten am Schienenbein, dan wäre es auch ei Bruch gewesen). In beiden Fällen hätte es aber eben auch genau anders herum enden können, wenn jeweils der andere Spieler früher am Ball gewesen wäre.

Du kannst doch nicht ernsthaft behaupten, das Ribery seinen Gegenspieler hier bewusst ernsthaft verletzen wollte, oder? Zudem kommen solche Szenen in jedem Spiel vor, nur dass der Gegenspieler halt nicht so unglücklich getroffen wird, dass sein Bein bricht. Solche Szenen sind einfach nur unglücklich und in keinen Fall "billigend in Kauf genommen". Keine Ahnung wie du hier auf 99% Absicht kommst...
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BeitragVerfasst am: 21 Jan 2011 17:47   Titel: Antworten mit Zitat


Alo Atog hat folgendes geschrieben:

Korbi87 hat folgendes geschrieben:

Alo Atog hat folgendes geschrieben:


Endlich, ich hab schon gedacht, ich bin der einzige, der das Urteil kritisch sieht.

Ich kann da aus eigener Erfahrung sprechen, sowohl im verletzen, als auch im verletzt werden. Verletzungen passieren und gehören (leider) dazu. Das Urteil ist in meinen Augen ein Skandal und wird hoffentlich in nächster Instanz wieder gekippt.

Wenn man jemandem das Bein bricht, dann kann das in meinen Augen zu 99% nicht einfach nur ein blöder Zufall gewesen sein. Da hat derjenige vielleicht nicht die Absicht gehabt dem anderen das Bein zu brechen, aber er nimmt es billigend in Kauf!


Gibt doch genug Fälle, in denen beide Spieler mit 100% Einsatz zum Ball gehen. Beide mit gestreckten Bein. Der eine kommt an den Ball und der andere eben die entscheidende Winzigkeit zu spät. So wie Witzel gegen Wasilewsk oder Ribery gegen Lisandro Lopez (hätte er ihn nicht am Knöchel getroffen, sondern mitten am Schienenbein, dan wäre es auch ei Bruch gewesen). In beiden Fällen hätte es aber eben auch genau anders herum enden können, wenn jeweils der andere Spieler früher am Ball gewesen wäre.

Du kannst doch nicht ernsthaft behaupten, das Ribery seinen Gegenspieler hier bewusst ernsthaft verletzen wollte, oder? Zudem kommen solche Szenen in jedem Spiel vor, nur dass der Gegenspieler halt nicht so unglücklich getroffen wird, dass sein Bein bricht. Solche Szenen sind einfach nur unglücklich und in keinen Fall "billigend in Kauf genommen". Keine Ahnung wie du hier auf 99% Absicht kommst...

Erstens muss man in meinen Augen klar zwischen profifußball und Amateurbereich unterscheiden. Ein Profi verdient damit sei Geld und in dieser Bezahlung ist das Risiko auch mit eingepreist. Ein Amateur spielt nur zum Spaß. Wenn der sich verletzt, dann hat das Auswirkung auf seinen kompletten Lebensbereich, kann sogar zur Arbeitslosigkeit führen. (Ein bekannter wurde nachdem er in 1.5 Jahren ca. 9Monate krankgeschrieben war wegen Fußball-Verletzungen entlassen. Einen Zusammenhang wird man wohl nicht abstreiten können...)

Und zweitens geht es mir nicht um mögliche Verletzungen am Knöchel, wie sie beim Ribery Fall möglich gewesen wären. Es ist eben nicht so einfach zu erklären warum das Bein auf Schienbein höhe sein soll, denn dort befindet sich der Ball in den wenigsten Fällen...
Bänderiss, Mittelfußbruch, Schulter ausgekugelt,.. solche Verletzungen passieren und da muss nicht zwingend Absicht dahinter sein. Aber um jemanden so am Schienbein zu treffen, dass es bricht, da muss man meist schon ziemlich Rücksichtslos vorgehen...

Aber trotzdem sind 99% vermutlich zu viel

EDIT: Hab mir grad das Foul an Wasilewski angeschaut. So wie der andere da rein geht nimmt er eben schon eine Verletzung in Kauf. Im Profifußball vll. noch irgendwie vertretbar, im Amateurbereich wäre das ein absolutes Unding in meinen Augen...
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BeitragVerfasst am: 21 Jan 2011 17:54   Titel: Antworten mit Zitat

Es kann ja gut sein, dass es sehr sehr viele Situationen gibt, in denen man als "Foulender" einfach nur Pech hat und ein kleines bisschen zu spät kommt und dann halt so unglücklich trifft, dass der andere sich verletzt. Ich denke in diesen Fällen ist es ok, wenn man nach der bewährten Sportgerichtsbarkeit (besonders im Profibereich) geht.
ABER: was ich mit den fällen, in denen einige Anzeichen (vorangegangenes, TV-Bilder falls vorhanden, hockochende vielleicht anhaltende Emotionen oder Aggressionen) vorhanden sind und man mit einer hohen Wahrscheinlichkeit annehmen kann (als Zuschauer, Schiedsrichter oder Spieler), dass wirklich vorsätzlich oder absichtlich so durchgezogen wird, um dem anderen zu schaden?!
Ich finde, gerade im unteren Spielbereich, ist es richtig - vorausgesetzt es besteht eine faire Chance zu differenzieren - rechtliche Schritte einzuleiten. Man sollte das ein wenig als Täter-Opfer beziehung sehen.
Ich stelle mir das immer vor, wenn ich beteiligt wäre:
- foule ich und verletze meinen Gegner unabsichtlich, ist es ja wohl selbstverständlich (auch wenns um was geht) mich zu entschuldigen und zu verdeutlichen dass man das nicht wollte.
- werde ich gefoult und breche mir beispielsweise ein Bein und habe den Eindruck es war keine Absicht sondern Pech ist das ja noch zu verarbeiten. Aber wenn ich glaube es war Absicht, dann würde ich auch am System zweifeln, wenn der Täter keine ERNSTHAFTEN Komsequenzen zu fürchten hätte

Ich kann ja im "normalen" Leben auch nicht einfach einen so harten umhauen, dass der sich was bricht oder ähnliches.

Ist natürlich alles immer von dem Standpunkt aus zu sehen: wer kann über sowas überhaupt richten ????


EDIT: Ein schönes beispiel wäre sicherlich das Foul im WM-Finale mit dem Kungfu-Einsatz von De Jong vs Xabi Alonso.....
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BeitragVerfasst am: 21 Jan 2011 18:21   Titel: Antworten mit Zitat


F360 hat folgendes geschrieben:
Stellt sich nur die Frage ob man sich nicht selbst dem Risiko aussetzt verletzt zu werden wenn man auf das Spielfeld kommt.

Man stelle sich vor ein Boyer haut dem anderen eine rein und die Nase bricht - das man sich haut gehört zu Sport, das man sich die Nase bricht nicht. Muss jetzt einer der Boxer mit ner Zivilklage rechnen und dem Gegner womöglich Schmerzensgeld zahlen?
Klar ist das etwas überspitzt, aber wenn ich aufs Feld gehe um zu spielen weiss ich, dass Fouls dazu gehören und auch passieren werden. Ich weiss auch, dass es im Bereich des möglichen ist das ich mir eine schwere Verletzung zuziehe.

Für mich ist Abgrenzung eine deutliche: Solange keine belegbare Absicht vorliegt den Gegner zu verletzten darfs solche Klagen nicht geben. Nicht weil der Fussballplatz ein rechtsfreier Raum wäre, sondern weil jeder der sich die Schuhe schnürt der Risiken bewusst ist.


Das ist ja so nicht richtig, Fouls sind verboten und zu ahnden insofern kann man auch ohne Foul Fussball spielen. Überspitzt formuliert.

Was den Boxer angeht, das ist eine interessante Frage, nimmt man einen Zahnarzt und geht man zu dem und der fummelt einem im Mund rum, ist das unter Umständen Körperverletzung auf verlangen. Nicht umsonst muss man in den meisten Fällen (da wo es geht) vorher Formulare unterschreiben das man die Risiken kennt und das der Arzt behandeln soll.

Aber zurück zum Fussball. Wenn einer Foul spielt und dabei jemanden verletzt, dann ist das zu ahnden, natürlich wo kämen wir denn hin wenn das nicht so wäre? Ob man in jedem Fall Anzeige erstattet ist nee andere Sache, ich habe jetzt auch keine Lust zu suchen, aber wir sind uns doch wohl alle einig, das so eine Klage kein Einzefall sein dürfte.

Insbesondere bei Tätlichkeiten dürfte das des öfteren vorkommen und das auch vollkommen zurecht.
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BeitragVerfasst am: 21 Jan 2011 18:40   Titel: Antworten mit Zitat

Schmerzensgeld beim Fußball hört sich irgendwie lustig an.

Ich bin der Meinung, dass beim Sport immer ein Risiko dabei ist sich zu verletzen und gerade auch beim Fußball und wenn man dann "hart" gefoult wird, sodass man sich verletzt, dann passiert es nunmal.

Jeder der Fußball spielt weiß eigentlich ganz genau das man sich verletzen kann und wenn man dieses Risiko nicht eingehen will, dann darf man meiner Meinung nach nicht Fußball spielen.

Zum Thema absichtliche Fouls. Wer will den später beim DFB oder so bitte sehr entscheiden ob ein Foul Absicht war oder nicht ? Es kann auch genauso gut ein Reflex oder ein taktisches Foul sein. Es gibt meiner Meinung nach nur ganz wenig Fouls wo ich zu 100% sagen würde der hat ihn jetzt umgehauen um ihn die Beine zu brechen.

Fußball ist nunmal ein "Kampfsport", ob es nun in der Kreisliga oder in der Bundesliga ist. Es kochen schnell und oft mal die Emotionen dabei über aber deshalb einen Spieler Schmerzensgeld bezahlen zu lassen finde überzogen.

Nachher ist die Folge, dass keiner mehr ordentlich in die Zweikämpfe geht, weil er Angst hat den anderen zu berühren.

Zuviele Strafen und besondere Regeln machen den Sport oftmals auch kaputt !

Mfg Basti
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BeitragVerfasst am: 21 Jan 2011 19:08   Titel: Antworten mit Zitat


SVW_Basti hat folgendes geschrieben:
Schmerzensgeld beim Fußball hört sich irgendwie lustig an.

Ich bin der Meinung, dass beim Sport immer ein Risiko dabei ist sich zu verletzen und gerade auch beim Fußball und wenn man dann "hart" gefoult wird, sodass man sich verletzt, dann passiert es nunmal.

Jeder der Fußball spielt weiß eigentlich ganz genau das man sich verletzen kann und wenn man dieses Risiko nicht eingehen will, dann darf man meiner Meinung nach nicht Fußball spielen.

Zum Thema absichtliche Fouls. Wer will den später beim DFB oder so bitte sehr entscheiden ob ein Foul Absicht war oder nicht ? Es kann auch genauso gut ein Reflex oder ein taktisches Foul sein. Es gibt meiner Meinung nach nur ganz wenig Fouls wo ich zu 100% sagen würde der hat ihn jetzt umgehauen um ihn die Beine zu brechen.

Fußball ist nunmal ein "Kampfsport", ob es nun in der Kreisliga oder in der Bundesliga ist. Es kochen schnell und oft mal die Emotionen dabei über aber deshalb einen Spieler Schmerzensgeld bezahlen zu lassen finde überzogen.

Nachher ist die Folge, dass keiner mehr ordentlich in die Zweikämpfe geht, weil er Angst hat den anderen zu berühren.

Zuviele Strafen und besondere Regeln machen den Sport oftmals auch kaputt !

Mfg Basti


Wenn Fussball ein Kampfsport wäre, wären solche Dinge keine Fouls, Foul heißt nämlich verboten und somit zu unterlassen.
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BeitragVerfasst am: 21 Jan 2011 19:20   Titel: Antworten mit Zitat


whisky0882 hat folgendes geschrieben:

SVW_Basti hat folgendes geschrieben:
Schmerzensgeld beim Fußball hört sich irgendwie lustig an.

Ich bin der Meinung, dass beim Sport immer ein Risiko dabei ist sich zu verletzen und gerade auch beim Fußball und wenn man dann "hart" gefoult wird, sodass man sich verletzt, dann passiert es nunmal.

Jeder der Fußball spielt weiß eigentlich ganz genau das man sich verletzen kann und wenn man dieses Risiko nicht eingehen will, dann darf man meiner Meinung nach nicht Fußball spielen.

Zum Thema absichtliche Fouls. Wer will den später beim DFB oder so bitte sehr entscheiden ob ein Foul Absicht war oder nicht ? Es kann auch genauso gut ein Reflex oder ein taktisches Foul sein. Es gibt meiner Meinung nach nur ganz wenig Fouls wo ich zu 100% sagen würde der hat ihn jetzt umgehauen um ihn die Beine zu brechen.

Fußball ist nunmal ein "Kampfsport", ob es nun in der Kreisliga oder in der Bundesliga ist. Es kochen schnell und oft mal die Emotionen dabei über aber deshalb einen Spieler Schmerzensgeld bezahlen zu lassen finde überzogen.

Nachher ist die Folge, dass keiner mehr ordentlich in die Zweikämpfe geht, weil er Angst hat den anderen zu berühren.

Zuviele Strafen und besondere Regeln machen den Sport oftmals auch kaputt !

Mfg Basti


Wenn Fussball ein Kampfsport wäre, wären solche Dinge keine Fouls, Foul heißt nämlich verboten und somit zu unterlassen.

Das mit den Kampfsport war auch eher ironisch gemeint, damit wollte ich nur sagen, dass es im Fußball schon mal härter zu gehen kann
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BeitragVerfasst am: 22 Jan 2011 12:13   Titel: Antworten mit Zitat


F360 hat folgendes geschrieben:
Man stelle sich vor ein Boyer haut dem anderen eine rein und die Nase bricht - das man sich haut gehört zu Sport, das man sich die Nase bricht nicht. Muss jetzt einer der Boxer mit ner Zivilklage rechnen und dem Gegner womöglich Schmerzensgeld zahlen?


Naja, nach Box-Reglement sind Schläge ins Gesicht (mit all ihren Risiken und Konsequenzen) ausdrücklich erlaubt, während im Fußball-Regelwerk Fouls eben ausdrücklich nicht erlaubt sind.

Der Rest wurde hier schon gesagt: Wer bewusst seinen Gegenspieler foult, nimmt damit zumindest eine mögliche Verletzung in Kauf. Dieses Verhalten ist weder durch das sportliche noch das zivile Recht gedeckt und muss mindestens als fahrlässige Körperverletzung behandelt werden. Es dürfte jedem einleuchten, dass man nicht einfach so einem anderen die Beine kaputttreten darf. Und da spielt es dann auch keine Rolle, ob der Schiedsrichter das gesehen hat oder nicht.

Das Problem ist die praktische Umsetzung: Wer entscheidet, ob ein Foul bewusst ausgeführt wurde oder nicht? Und wer soll die ganzen Fälle verhandeln, immerhin wären das wohl mehrere pro Spiel.

Ich finde, hier solltenin erster Instanz die Schiedrichter entscheiden, dann Sportgerichte, dann zivile Gerichte. Die seitens der Sportgerichte ausgesprochenen Urteile sollten in ihrer Härte auch den Urteilen entsprechen, wie sie zivile Gerichte aussprechen. Die derzeitigen Geldstrafen im Profifussball sind, gemessen am Einkommen der Spieler, ein Witz.
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BeitragVerfasst am: 22 Jan 2011 12:32   Titel: Antworten mit Zitat


Bracero hat folgendes geschrieben:

Das Problem ist die praktische Umsetzung: Wer entscheidet, ob ein Foul bewusst ausgeführt wurde oder nicht? Und wer soll die ganzen Fälle verhandeln, immerhin wären das wohl mehrere pro Spiel.

Ich finde, hier solltenin erster Instanz die Schiedrichter entscheiden, dann Sportgerichte, dann zivile Gerichte. Die seitens der Sportgerichte ausgesprochenen Urteile sollten in ihrer Härte auch den Urteilen entsprechen, wie sie zivile Gerichte aussprechen. Die derzeitigen Geldstrafen im Profifussball sind, gemessen am Einkommen der Spieler, ein Witz.


Aber genau dieses Prozedere funktioniert doch allein deshalb schon nicht, weil den Schiedsrichtern ein subjektiver entscheidungsspielraum zugestanden wird. Das was er entscheidet gilt als Tatsachenentscheidung und setzt damit die Sportgerichte quasi vor vollendete Tatsachen.

Und nochmal: In dem Urteil gehts nicht um einen Grundsatz von wegen was wäre wenn das mit Absicht geschehen wäre. man hat in diesem Fall entschieden, sowohl Schiedsrichter als auch Strafgericht, das keine absicht vorlag. Dennoch hat man dem gefoulten Schmerzensgeld zugesprochen. Was wiederrum schlichtweg heisst das man für jedes Allerweltsfoul Schmerzensgeld erstreiten könnte. Da gehts nicht um Brutalität, da gehts nicht um Absicht - da gehts einfach darum das jemand der sich bewusst einem gewissen Risiko aussetzt die Möglichkeit hat dieses Risiko versilbern zu lassen.
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BeitragVerfasst am: 22 Jan 2011 13:10   Titel: Schmerzensgeld Antworten mit Zitat

Wo kämen wir denn dahin? Nach einem üblen Foul Schmerzensgeld ist absoluter Blödsinn...Fussball ist eben nicht basketball außerdem sind die Profis doch sowieso alle so verwöhnt, für das Geld was die bekommen würde ich mir auch auf die Beine geben lassen!!!!!!
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BeitragVerfasst am: 22 Jan 2011 13:14   Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke Schmerzensgeld ist dann gerechtfertigt, wenn ein Foul nachweislich mit purer Absicht passiert ist und daraus eine lange Pause, vielleicht sogar ein Karriereende resultiert.

Das jedoch festzustellen ist verdammt schwer. Oft sehen Fouls nach Absicht aus, sind es aber dennoch nicht.

Als Bochumer wäre es bspw. sehr einfach zu sagen "Der olle Treter Younga hat das mit purer Absicht gemacht". Aber ich habe dieses Video jetzt mehrmals gesehen, kurz nach dem Foul, jetzt wieder.

Es ist doch so:
Schaut man genau hin, sieht man erst, dass sowohl Concha, als auch Younga voll in den Ball gehen und beide nicht zurückweichen. Concha hat in dem Fall das Pech etwas schneller zu sein als Younga. Kommt er nen Moment später schirmt Younga den Ball ab (Ich denke das ist es was er wollte) und Concha holt Younga von den Beinen. Dann gibt es sogar Freistoß für Union. So ist Younga allerdings zu spät gekommen. Vorzuwerfen ist Younga, dass er es hätte sehen müssen und entsprechend zurückziehen. Letztendlich findet die Szene in der Mitte des Feldes statt. Da braucht man nicht so in den Ball gehen. Ich denke: Absicht nein, Rot hätte es aber geben müssen.
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