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Verfasst am: 23 Jun 2011 06:08 Titel: 15 Mio. Transfer - Welchen Marktwert haben Trainer? |
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Teuerster Coach aller Zeiten zu Chelsea
Der Wechsel des portugiesischen Trainers André Villas-Boas vom FC Porto zum FC Chelsea ist perfekt und sprengt alle Rekorde. Der Vertrag des 33-Jährigen beim Europa-League-Sieger wurde durch Zahlung einer Ablösesumme von 15 Millionen Euro aufgehoben.
Bislang galt José Mourinho als teuerster Trainer der Fußball-Historie. Der ebenfalls aus Portugal stammende Star-Coach ging 2010 für acht Millionen Euro von Inter Mailand zu Real Madrid. |
http://de.eurosport.yahoo.com/22062011/73/barclays-premier-league-teuerster-coach-zeiten-chelsea.html
Angeregt durch diesen Artikel möchte ich gerne eine Diskussion darüber anstoßen, welchen Beitrag ein Trainer zum Erfolg einer Mannschaft beisteuert und ob die Arbeit eines Trainers so einzigartig ist, dass für einzelne Trainer Ablösesummen wie im obigen Beispiel gerechtfertigt sind.
Wie ist eure Meinung zu diesem Thema?
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Gast
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Verfasst am: 23 Jun 2011 08:03 Titel: |
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Also das jeder Trainer einzigartig ist, sollte klar sein. So auch sein Führungsstil, Trainingsmethoden ect.
Das 15 Mio für einen Trainer zu viel sind ist eigentlich auch klar, allerdings ist das im Vergleich zu einem Spieler ja noch wenig.
Dennoch war es für mich persönlich nur ne Frage der Zeit, bis auch Trainer immer mehr aus Verträgen rausgekauft werden.
Wie gesagt, ich kann es verstehen und nachvollziehen.
Ein Trainer ist das A und O im Verein.
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Gast
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Verfasst am: 23 Jun 2011 08:11 Titel: |
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Um ehrlich zu sein verstehe ich schon länger nicht, warum sich die Vereine auf dem Trainermarkt derart zurückhalten. Klar muss man bei vielen Vereinen konstatieren, dass Trainer kommen und gehen und das oftmals in einer größeren Fluktiuation als das bei einem einzelnen Spieler der Fall ist. Beispiele und Gegenbeispiele lassen sich natürlich zuhauf anführen, deshalb auch die nicht absolute Formulierung meinerseits.
Wenn ich mir anschaue, welch offensichtlichen Anteil manche Trainer am Erfolg ihres Vereins haben, frage ich mich in der Tat, warum man in Sachen Ablösesumme da so stiefmütterlich umgeht. Magath in Schalke während seiner ersten Saison, Mourinho in Madrid, Klopp in Dortmund - das sind Leute, die den Verein substanziell enorm nach vorne bringen. Stärker als das das eine Ablösesumme im Bereich von 15 Mio. abbilden kann. Klar, auch Trainer haben Verträge, die auslaufen und einen ablösefreien Wechsel möglich machen, doch wäre es ja auch eine Möglichkeit, seitens der Vereine, genau diese Erfolgstrainer bewusst durch langfristige Verträge entsprechend zu binden, genau so wie es eben auf dem Spielermarkt geschieht.
Vielleicht überseh ich da auch das ein oder andere gravierende Detail, aber mich wundert eher, dass eine solche Entwicklung erst jetzt und noch so punktuell in Gang kommt.
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Gast
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Verfasst am: 23 Jun 2011 08:34 Titel: |
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Heier84 hat folgendes geschrieben: |
Wenn ich mir anschaue, welch offensichtlichen Anteil manche Trainer am Erfolg ihres Vereins haben, frage ich mich in der Tat, warum man in Sachen Ablösesumme da so stiefmütterlich umgeht. Magath in Schalke während seiner ersten Saison, Mourinho in Madrid, Klopp in Dortmund - das sind Leute, die den Verein substanziell enorm nach vorne bringen. Stärker als das das eine Ablösesumme im Bereich von 15 Mio. abbilden kann. Klar, auch Trainer haben Verträge, die auslaufen und einen ablösefreien Wechsel möglich machen, doch wäre es ja auch eine Möglichkeit, seitens der Vereine, genau diese Erfolgstrainer bewusst durch langfristige Verträge entsprechend zu binden, genau so wie es eben auf dem Spielermarkt geschieht.
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Ich denke das die relativ hohe Fluktuation einen erheblichen Anteil hat. Genauso wie man den Erfolg über einen Trainer difinieren kann, Beispiele hast du ja genannt, geht das eben auch über den Misserfolg: Magaths zweites Jahr oder LvG zweites Jahr um mal die beiden großen Beispiele des letzten Jahres zu nennen. Stattet man Trainer vorzeitig mit zu langfristigen Verträgen aus läuft man Gefahr ggf. über einen langen Zeitraum weiter sein Gehalt inkl. Prämien zahlen zu müssen. Bei Spielern findet sich immernochmal ein Verein der den Spieler nimmt - bei Trainern gestaltet sich das schwieriger, wenn die mal nen Jahr Pause machen wollen tun sie das, bei Spielern kommt das selten vor.
lg F360
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Gast
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Verfasst am: 23 Jun 2011 08:37 Titel: |
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Sehe ich auch so.
Und Chelsea sieht in ihm vllt. den nächsten Pep.
Das einzige Problem ist natürlich der Wiederverkaufswert. Das Geld sehen die nie wieder, bei Spielern läuft das anders.
Nur sind 15 Mio. in nen guten Trainer sicher besser investiert als in nen Spieler, zumindest bei Mannschaften auf dem Niveau von Chelsea, da man für die Kohle heutzutage ja schon fast keinen mehr bekommt, der einem hilft die CL zu gewinnen.
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Gast
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Verfasst am: 23 Jun 2011 12:34 Titel: Re: 15 Mio. Transfer - Welchen Marktwert haben Trainer? |
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**Libuda** hat folgendes geschrieben: |
Angeregt durch diesen Artikel möchte ich gerne eine Diskussion darüber anstoßen, welchen Beitrag ein Trainer zum Erfolg einer Mannschaft beisteuert und ob die Arbeit eines Trainers so einzigartig ist, dass für einzelne Trainer Ablösesummen wie im obigen Beispiel gerechtfertigt sind. |
Bestes Beispiel aus Deutschland:
Man müßte mal den Wert von Klopp zusammenrechnen, Meisterschaft, Champions League, Tranferwert-Steigerungen, Sponsorenwert-Steigerung, Image, einzig der Kartenverkauf wäre wohl auch ohne Klopp auf ähnlichem Niveau
Selbst 50 Mio wären wohl noch eine sehr, sehr vorsichtige Scbätzung. Und man kann ja die Zeit nicht zurückdrehen, aber ich persönlich hätte keine 5c darauf gewettet, dass der BVB so eine Entwicklung nimmt oder unter einem anderen Trainer hätte nehmen können.
Ich vermute einfach mal, dass bisher vor allem die "Pufferfunktion" von Trainern Ablösen wie bei Spielern verhindert hat. Puffer insofern, weil es der einfachste Weg ist, eine verkorkste Einkaufspolitik oder formschwache Spieler zu "entlasten". Im Zweifelsfall ist halt immer der Trainer Schuld. Kostet der jedoch wie im Falle Villas-Boas Ablöse + vermutlich nochmal die gleiche Summe Abfindung, fällt dieser "Puffer" weg.
Bei den meisten Vereinen wäre dann wohl der Vorstand + Sportdirektor ebenso auf der Abschussliste. Insofern glaube ich nicht, dass sich dieser Trend auf breiter Basis durchsetzt, bei den Spitzenclubs, halte ich das aber für durchaus realistisch. Letztlich ist der Markt für nachgewiesen herausragende Trainer eben auch begrenzt.
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Gast
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Verfasst am: 23 Jun 2011 12:40 Titel: |
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Ein Faktor dürfte auch sein, dass man Spieler mit ihrem Marktwert in die Bilanz schreiben kann, bei Trainern stell ich mir das schwierig vor.
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Verfasst am: 23 Jun 2011 13:04 Titel: |
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@Heier84
Deine Wahrnehmung zu Magath bei Schalke sehe ich etwas anderws.
Magath hat das Team in seiner ersten Saison nur wieder dahin
geführt, wo das Team vorher unter Slomka und Rangnick auch
schon war!
Einzig unter Rutten hatte die Mannschaft um Bordon, Kuranyi etc ...
einen so krassen Ausreisser nach unten.
Ansonsten haben sie immer um die CL-Plätze mitgespielt.
Und einige 2te und 3te Plätze eingefahren.
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Ein Trainer muss zu Verein und Mannschaft passen.
Nicht überall wäre Klopp der große Strahlemann, wie jetzt
in Dortmund. Nicht überall funktioniert ein Magath ..
(Zumindest nicht länger als 1-2 Saisonen)
Die Harmonie zwischen Trainer und Mannschaft muss gegeben sein.
Das ist einfacher, wenn der Trainer viel freie Hand hat bei der
Kadermitsprache / Klopp / Magath ...
Was aber auch schnell zum Boomerang wird, wenn der Trainer nicht
mehr da ist!
Ein weiteres Problem für Trainerablöse ist sicherlich die Tatsache,
das Trainer bei Misserfolg einfach gefeuert werden.
Während Spielerverträge nicht so schnell und einfach aufgelöst werden.
Gruß Pit
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Verfasst am: 23 Jun 2011 14:18 Titel: |
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PitSchini hat folgendes geschrieben: |
Ein weiteres Problem für Trainerablöse ist sicherlich die Tatsache,
das Trainer bei Misserfolg einfach gefeuert werden.
Während Spielerverträge nicht so schnell und einfach aufgelöst werden. |
Glaube ich nicht.
Einen nicht funktionierenden Spieler, kannst Du auf der Bank parken und danach wieder aus dem Keller holen.
Der Trainer kann wohl kaum vorübergehend geparkt werden und dann erneut ins Tagesgeschehen eingreifen.
Ich finde, es macht durchaus Sinn, für den Wunschtrainer ein paar Öre in die Hand zu nehmen.
Man wird natürlich noch genauer überlegen, wie man reagiert, wenn die erste Krise einmarschiert!
Ich empfinde die Entwicklung als gutes Zeichen, da es darauf hindeutet, dass Vereine mehr Strategie entwickeln und eine Philosophie installieren.
Früher wurde immer überlegt, welcher Trainer von der Resterampe ist am akzeptabelsten, jetzt geht man dahin und fragt sich, wen von unseren Wunschtrainern können wir loseisen und wieviel sind wir bereit zu zahlen!?
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Verfasst am: 23 Jun 2011 17:12 Titel: |
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katschinho hat folgendes geschrieben: |
Man wird natürlich noch genauer überlegen, wie man reagiert, wenn die erste Krise einmarschiert! |
Ich sehe da zwei große Gefahren. Erstens kann es sein, dass man einen Trainer nach einem halben Jahr schon wieder entlässt, weil der sportliche Erfolg ausbleibt und/oder er mit der Mannschaft nicht zurecht kommt. Die Ablösesumme wäre dann weg und ein 15 Mio. Ausfall ist für jeden Verein schmerzhaft. Zweitens besteht die Gefahr, dass man einen Trainer zu lange hält. Wäre es wünschenswert, wenn van Gaal noch bei uns wäre?
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Gast
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Verfasst am: 23 Jun 2011 23:36 Titel: |
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Ich halte da gar nichts davon!
Das bringt doch die Trainer noch weiter unter Druck und regt die Fluktation der Trainer noch weiter an!
Leidtragende davon sind vorallem die kleinen Clubs - wenn die anständig arbeiten ist es doch nur noch eine Frage der Zeit bis sie wieder bei Null anfangen dürfen. Ok, sie bekommen ein paar Euros, aber ein kompletter Neuanfang kostet doch einiges mehr! Für die kleinen Clbs ist es schon schlimm genug wenn sie immer und immer wieder ihre Stars abgeben müssen - wenn sie einen Trainer verlieren ist das umso schlimmer!
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Gast
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Verfasst am: 24 Jun 2011 09:29 Titel: |
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**Libuda** hat folgendes geschrieben: |
katschinho hat folgendes geschrieben: |
Man wird natürlich noch genauer überlegen, wie man reagiert, wenn die erste Krise einmarschiert! |
Ich sehe da zwei große Gefahren. Erstens kann es sein, dass man einen Trainer nach einem halben Jahr schon wieder entlässt, weil der sportliche Erfolg ausbleibt und/oder er mit der Mannschaft nicht zurecht kommt. Die Ablösesumme wäre dann weg und ein 15 Mio. Ausfall ist für jeden Verein schmerzhaft. Zweitens besteht die Gefahr, dass man einen Trainer zu lange hält. Wäre es wünschenswert, wenn van Gaal noch bei uns wäre? |
Nicht nur Ablöse sondern auch ggf. eine Abfindung oder schlimmstenfalls das Gehalt bis Vertragsende.
Zitat: |
Ich halte da gar nichts davon!
Das bringt doch die Trainer noch weiter unter Druck und regt die Fluktation der Trainer noch weiter an!
Leidtragende davon sind vorallem die kleinen Clubs - wenn die anständig arbeiten ist es doch nur noch eine Frage der Zeit bis sie wieder bei Null anfangen dürfen. Ok, sie bekommen ein paar Euros, aber ein kompletter Neuanfang kostet doch einiges mehr! Für die kleinen Clbs ist es schon schlimm genug wenn sie immer und immer wieder ihre Stars abgeben müssen - wenn sie einen Trainer verlieren ist das umso schlimmer! |
Was passiert denn anderes? Frag mal die Kollegen Klopp und Dutt. Wenn Trainer bei kleinen Clubs sehr erfolgreich arbeiten ist es nur eine Frage der Zeit bis sie bei anderen Teams Begehrlichkeiten wecken. Es kommt halt nur nicht ganz so häufig vor weil die Trefferquote geringer sein muss bei 36 Trainern und 2 Ligen im Verhältnis zu > 720 Spielern.
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Gast
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Verfasst am: 24 Jun 2011 13:54 Titel: |
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Für Sozialromantik ist da kein Platz.
Bis jetzt ist das doch auch schon so gelaufen. Oft haben die kleinen Vereine halt ihren verdienten Trainern keine Steine in den Weg legen wollen und die Chance auf den großen Verein zähneknirschend gewährt.
Porto ist da eine andere Hausnummer.
Und die genannten Gefahren sind irrelevant, denn diese Diskussion wird sich ja lediglich auf die Top 10-20 Clubs in Europa beschränken.
Dass Eintracht Frankfurt nicht 10 Mio in die Hand nimmt, um Tuchel loszueisen, liegt ja auf der Hand!
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Gast
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Verfasst am: 24 Apr 2012 06:40 Titel: |
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Ich denke, dieser Thread hat an Aktualität nichts verloren. Mir scheint noch zu wenig über den monetären "Wert" eines Trainers gesprochen worden zu sein.
Zunächst aber einmal:
1. Fink ist in dieser Saison "dem Lockruf des Geldes erlegen", wie es so schön heißt. Aus der Schweiz nach Hamburg gelockt und dort nicht übermäßig erfolgreich gewesen. Im Augenblick droht ja sogar noch die Relegation.
War er das Geld nun wert? Einen Stürmer kann man an Toren messen, einen Torhüter an verhinderten Toren, alle Spieler an ihren Leistungen auf dem Platz. Der Trainer wird an Erfolgen, am Tabellenplatz gemessen - oft zu Unrecht, wie ich finde. Hertha musste Favre eine Abfindung bezahlen um einen Trainer einzukaufen, der einen kurzen Weck-Effekt bewirkte - und am Ende doch abstieg. Während Favre woanders äußerst erfolgreich ist. Mehr Geld = besserer Trainer = bessere Platzierung? Die Rechnung scheint nicht, bzw. viel zu selten aufzugehen.
2. Die Sozialromantik hat eben doch noch einen Platz in der Bundesliga. In Deutschland scheint der Trainer noch eine andere (soziale) Rolle einzunehmen als in England oder Spanien - oder im Vergleich zu den europäischen Topklubs. Es heißt immer "der Trainer muss zum Verein passen" - zur Philosophie, zu den Spielern. Und gefeuert wird er, wenn er nicht mehr zum Vorstand passt.
Diese Vorgehensweise hat durch das Mainzer Modell (bzw. dem Modell Schaaf) nochmal großen Zulauf erfahren. Nach dem Spieler Klopp, der in Mainz über Nacht zum Trainer gemacht wurde, den Verein in die erste Liga führte und ihn charismatisch repräsentierte, kamen Trainer wie Doll, Köppel, Oenning, Götz, bis Pezzaiuoli. Mehr oder weniger erfolgreich - dafür kostengünstig und oftmals Identifikationsfiguren für den Verein. Wer ein wenig erfolgreich war, konnte seinen Wert steigern. Götz ist Nationaltrainer Vietnam, Oenning war bei großen Vereinen im Gespräch, die Hamburger Doll und Stanislawski kamen bei anderen Bundesligisten unter - wo sie bewiesen, dass eine authentische Identifikation mit dem Verein notwenig - und unbezahlbar - ist.
3. Über Klopp habe ich mir am meisten Gedanken gemacht. Wie sähe wohl dessen Marktwertverlauf aus? Klar wird auch er eine große Prämie kassieren und bei jeder Vertragsverlängerung etwas mehr bekommen. Würde er von einem ganz großen verein mit mehr Geld weggelockt werden können? Könnte der emotionale und charismatische Klopp eine Spitzenmannschaft mit erfahrenen Profis führen, die er nicht selbst herangezogen hat?
Was macht Klopp so wertvoll? Ich schätze, es ist sein Umgang mit den Spielern. bereits in Mainz war er hervorragend darin, 100% aus den Spielern herauszukitzeln und junge Spieler zu wichtigen Erfolgsgaranten heranzuziehen. Sowas geht aber besser, wenn der Trainer selbst jung ist. Mit zunehmenden Alter wird er wohl unweigerlich den direkten Draht zu den Jungen verlieren. Kann er mit 50, 55 noch so ausgelassen ausrasten nach einem Tor? Ich glaube, Klopp ist jetzt so wertvoll wie nie - und sein Wert müsste ab jetzt oder in wenigen Jahren sinken.
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Gast
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Verfasst am: 24 Apr 2012 09:48 Titel: |
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DerBayer hat folgendes geschrieben: |
Nach dem Spieler Klopp, der in Mainz über Nacht zum Trainer gemacht wurde, den Verein in die erste Liga führte und ihn charismatisch repräsentierte, kamen Trainer wie Doll, Köppel, Oenning, Götz, bis Pezzaiuoli. Mehr oder weniger erfolgreich - dafür kostengünstig und oftmals Identifikationsfiguren für den Verein. Wer ein wenig erfolgreich war, konnte seinen Wert steigern. Götz ist Nationaltrainer Vietnam, Oenning war bei großen Vereinen im Gespräch, die Hamburger Doll und Stanislawski kamen bei anderen Bundesligisten unter - wo sie bewiesen, dass eine authentische Identifikation mit dem Verein notwenig - und unbezahlbar - ist.
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Ich will deine These gar nicht grundsätzlich bestreiten, aber die Kandidaten, die du hier aufzählst, sind doch aktuell ,bis auf Stanislawski, alle keine ernsthaften Optionen für einen Bundesligaverein.
Doll hat zweimal gut angefangen, aber auch zweimal genauso grandios gescheitert, den Nachweis der Nachhaltigkeit hat er nicht erbracht. Oenning hat beim HSV große Defizite in seiner Arbeit offenbart, Götz' Glanzzeiten sind nun auch schon paar Jahre her und in Vietnam ist er auch schon wieder entlassen. Köppel und Pezzauoli sind da noch mal ganz andere Geschichten, erfolgreiche aber auch nicht.
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Gast
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Verfasst am: 24 Apr 2012 10:32 Titel: |
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Zu Punkt 2 kann man als Positivbeispiel mit Abstrichen noch Slomka bei 96 hineinnehmen.
Er kommt aus der Stadt und war schon vorher lange hier im Verein tätig. Im Jgend-/Amateurbereich und als Co-Trainer unter Rangnick in der grandiosen Austiegssaison.
Nach seiner Rückkehr hat man aber gemerkt:
Der Erfolg auch daraf beruht, dass der Trainer zum Verein passt. Somit ist mit Slomka auch endlich jemand bei 96, bei dem die Zusammenarbeit auch langfristig Zukunft hat.
Wohl gemerkt: Slomka war zu dem Zeitpunkt über ein Jahr vertragslos und nicht sehr gefragt. 96 hatte weder Erfolg durch Trainer.
Präsident Kind hat davor immer jemanden gesucht bei dem das so ist. Entweder scheiterte es am Erfolg, der nach einer Saison wieder ausblieb oder aber am Krach zwischen Trainer und dem jeweiligen Sportdirektor/Manager. Jetzt klappt es derzeit, so gut, dass keiner an der Langristigkeit dieses Erfolgs zweifelt.
(Noch eine Einschränkung: Mit Hecking und Bergmann hatte es vorher auch Trainer mit 96-Bezug gegeben, bei denen es aber nicht langfristig geklappt hat.)
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Wish
Weltmeister
Anmeldungsdatum: 18.06.2007 Beiträge: 34262 Wohnort: Bremen
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Verfasst am: 24 Apr 2012 10:43 Titel: |
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Wenn ich alleine diese Saison mal in der Bundesliga schaue und mir spontan die Namen Klopp, Favre, Streich & Luhukay rauspicke, dann wird eigentlich deutlich, dass man den "Wert" eines guten & erfolgreichen Trainers kaum hoch genug ansiedeln kann. Mich wundert es, ehrlich gesagt, schon lange, dass die gemessen an ihren Spielern verhältnismäßig "dürftig" entlohnt werden.....
In wie weit das Ablösesummen rechtfertigt und in wie weit daraus ein zusätzliches finanzielles Problem für Vereine entsteht, die einen Trainer dann aufgrund von "Erfolglosigkeit" freisetzen müssen, steht auf einem anderen Blatt. Das Problem kann man sicher nicht wegdiskutieren.
Gegen einen "hochdotierten Trainer" (mit oder ohne Ablöse) spricht zudem die Tatsache, dass viele erfolgreiche Teams eben auch eine "Eigendynamik" entwickeln, von der sie unter diesem Trainer dann profitieren. Erst wenn ein Trainer seine Qualitäten bei mehreren Vereinen nachgewiesen hat, kann man diese Qualitäten mit denen eines hochdotierten Spielers vergleichen.
Ich sag mal so: ein Verein, der es sich "leisten" kann (auch im Vergleich zu seinen angestellten Top-Spielern) tut sicherlich gut daran, hier möglicherweise zusätzliches Geld in die Hand zu nehmen, selbst wenn das bisher (noch) nicht branchenüblich ist. _________________
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Gast
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Verfasst am: 25 Apr 2012 08:05 Titel: |
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@SteffenRSN / MiM:
Genau das belegt meine These, dass auch erfolgreiche Trainer nicht einfach hin- und hergeschoben werden können, wenn sie in ihrem Umfeld erfolgreich waren. Die Hamburger Doll und Stanislawski haben für wenig Geld großartige Arbeit geleistet in "ihren" Vereinen. Woanders konnten sie die Erfolge nicht wiederholen, da sie dort keine Identifikationsfiguren waren oder in dem veränderten Umfeld nicht arbeiten konnten. Das war zumindest meine These.
Siehe Slomka. Auch den und Hecking wollte ich mit reinnehmen, war dann aber zu unsicher, ob sie tatsächlich aus dem Umfeld kamen.
Hecking hat auf jeden Fall einen festen Platz im Trainerkarussell gefunden. Und seine Stärken sind keine, die mit zunehmendem Alter (wie bei Klopp) abnehmen werden. Hecking wird noch viele Jahre Bundesligatrainer sein.
@Wish:
den letzten Absatz verstehe ich nicht. Du meinst, es ist gut für einen Verein, einen Trainer "einzukaufen", der die Spieler zu Höchstleistungen antreibt? Für spätere Trainer?
Ich glaube ja, dass ein Trainer-effekt sich sehr schnell abtragen kann.
Ich verstehe auf jeden Fall den Teil mit den Referenzen: bist du einmal erfolgreich im Trainerkarrussell mitgefahren, bleibst du an Bord. Manche suchen sich Nischen wie "Feuerwehrmann" und erarbeiten sich somit Endlosjobs, obwohl sie überall wegen ausbleibdendem Erfolg gefeuert werden.
Ausschlaggebend ist in Deutschland wohl noch der Gedanke "der Trainer muss zur Mannschaft passen", während man scheinbar woanders glaubt, dass professionelle Spieler sich jedem Trainer unterordnen können. So kann ein Trainer, der in der Vergangenheit mal erfolgreich war, immer noch an Jobs kommen trotz haufenweise Niederlagen: die vereine sind der Meinung, dass er "einfach passt".
Auch wenn das "Einkaufen" der Trainer nicht Usus ist: gescoutet werden sie. Tuchel war z.B. schon vorher ein Nachwuchstalent, den man von Hoffenheim weggelockt oder vor ihnen bewahrt hat.
Ach, noch was: einen Trainer kann man feuern, denn er kann mit der Abfindung schön die Beine hochlegen und 6-12 Monate auf den nächsten Job warten. Da bricht ihm kein Zacken aus der Krone. Wie erwähnt: wichtig sind die *Referenzen.
Ein Spieler kann das nicht. Er kriegt zwar Geld, aber hat keine Spielpraxis, kein Training, und bekommt den Ruf, dass ihn keiner will. Ein entscheidender Unterschied in der Vertragspraxis im Fußball.
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Gast
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Verfasst am: 25 Apr 2012 12:31 Titel: |
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DerBayer hat folgendes geschrieben: |
Genau das belegt meine These, dass auch erfolgreiche Trainer nicht einfach hin- und hergeschoben werden können, wenn sie in ihrem Umfeld erfolgreich waren. Die Hamburger Doll und Stanislawski haben für wenig Geld großartige Arbeit geleistet in "ihren" Vereinen. Woanders konnten sie die Erfolge nicht wiederholen, da sie dort keine Identifikationsfiguren waren oder in dem veränderten Umfeld nicht arbeiten konnten. Das war zumindest meine These.
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Zuallererst ist Doll kein Hamburger.
Weiterhin wirst du genug Leute finden, die die "großartige Arbeit" anzweifeln.
Doll hat in seiner letzten Saison beim HSV eklatante Mängel offenbart, in allen Bereichen.
Auch Stanislawski hatte viele Entscheidungen und Maßnahmen drin, die man mindestens als "umstritten" bezeichnen kann.
Man kann wahrscheinlich attestieren, dass Trainer mit "Stallgeruch" einen größeren Kredit haben, einem anderen als Stanislawski hätte man das alles wohl früher um die Ohren gehauen.
Auch kann man bei ihm (noch) nicht davon reden, dass er woanders seine Erfolge nicht wiederholen konnte. Zum Einen war es erst eine Station, zum Anderen stand er da auch nicht schlechter da, als die Trainer vor und nach ihm.
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Gast
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Verfasst am: 25 Apr 2012 12:44 Titel: |
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Und was ist Villas-Boas inzwischen bei Chelsea? Richtig, VERGANGENHEIT. Völliger Griff ins Klo und in seinen Ausmaßen fast schon obszön dieser Transfer. Wie dumm kann Chelsea nur sein, so viel Geld für einen 33-jährigen Trainer auszugeben. Der könnte rein vom Alter her noch 2-3 Jahre aktiv spielen, wie viel Erfahrung will so einer denn schon in Sachen Trainer gesammelt haben. Eine Saison wie in Porto kann auch durchaus ein Ausreißer nach oben sein.
Und jetzt steht Chelsea mit dem billigen Interimstrainer im Finale DiMatteo wird sich ins Fäustchen lachen.
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Gast
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Gast
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Verfasst am: 26 Apr 2012 13:53 Titel: |
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Das ist halt das Problem wenn man das Geld ohne Sinn und Verstand verpulvern kann ohne dafür Rechenschaft ablegen zu müssen.
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Gast
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Verfasst am: 30 Apr 2012 12:10 Titel: |
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Was in dieser Diskussion sicher auch interessant ist, sind Ablösesummen für Manager/Sportdirektoren.
Jetzt wo festzustehen scheint, dass Schmadtke Hannover aufgrund familiärer Probleme verlässt, wird er in den nächtsten 1-2 Jahren nur gegen Ablöse bei einem anderen Verein arbeiten dürfen.
Dazu unser Präsident Martin Kind:
„Im Auflösungsvertrag werden unsere Interessen in vollem Umfang eingearbeitet.“ Klartext: Wenn Köln (oder ein anderer Klub) Schmadtke holt, muss er Ablöse an die Roten zahlen.
Und da muss man sich schon mal fragen, was ein Mann wert ist, der mit geringsten finanziellen Mitteln Spieler wie Ya Konan, Pogatetz, Abdelloaoue, Stindl oder Diouf aus Manchester geholt hat.
Die hätten sich auch Berlin, Kaiserslautern, Köln, Hamburg, Frankfurt oder Hoffenheim leisten können.
Mit diesen Spieler sind wir in die EL eingezogen und haben dort eine große Show abgeliefert und Geld in die 96-Kasse gespült.
Wenn man dann bedenkt, dass z.B. Kaiserslautern vor dieser Saison 2,5 Millionen für einen Iltay Shechter ausgegeben hat, dann kann es ja eigentlich nicht sein, dass Schmadtke für unter 5 Millionen wechselt...
Was nicht heißt, dass ich glaube, dass es so kommen wird. Wahrscheinlich sind es am Ende 400.000€.
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