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Gast
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Verfasst am: 21 Nov 2011 00:32 Titel: |
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Q` hat folgendes geschrieben: |
BTW:
Hab irgendwo mal gesehen das ein Schiedsrichter die Mauer bei nem Freistoß auf Abstand gestellt hat und dann mit einer roten Farbe die Linie gesprüht hat. Nach 2 Minuten war die Linie wieder weg. Auch ne super Option um den Abstand der Mauer zu gewährleisten.
Es gibt echt so viele Wege den Schiedsrichtern zu helfen... |
Das wurde in Südamerika mal getestet. Ob sich diese Methode durchgesetzt hat weiß ich aber nicht, dafür beschäftige ich mich zuwenig mit den Spielen dort.
Bernd Heynemann, 11 Jahre lang FIFA-Schiedsrichter, hat der sächsischen Zeitung letzte Woche ein Interview zum aktuellen Schiedsrichter-Thema gegeben und dabei einige interessante Punkte angesprochen.
Der wohl wichtigste war, dass die heutigen Schiedsrichter keine "Spielpartner" mehr sind. Die Schiedsrichter setzen sich aktiv vom Geschehen auf dem Platz ab, sind nichtmehr so kommunikativ wie früher und haben nicht den Schneid, eigene Fehler zuzugeben.
(Positive Ausnahmen sind natürlich zu begrüßen. Gerade Wingenbach, den ich schon vor einiger Zeit hier gelobt hab, ist dieses Wochenende wieder positiv aufgefallen.)
Am Beispiel Wingenbach sieht man aber auch, was Schiedsrichter trainieren können. Cisse hätte einen Elfmeter bekommen müssen und Hubnik die rote Karte. Wingenbach hats nicht gepfiffen weil er es von seiner Position aus nicht sehen kann. Wäre er im Stellungsspiel besser geschult, dann wäre dieser Fehler vielleicht nicht passiert.
Ein weiterer sehr interessanter Punkt von Heynemann war die Ausgliederung des Schiedsrichterwesens aus dem DFB nach Vorbild Frankreich. Dort soll es wohl so sein, dass es eine Schiedsrichtervereinigung gibt, die ihre Spielleiter wie eine Zeitarbeitsfirma an den Verband vermietet. Das hätte den Vorteil, dass die Schiedsrichter vollkommen unabhängig und neutral pfeifen könnten, dass eine zusätzliche Kontrollinstanz installiert wird und das Schiedsrichter gemäß ihrer Leistung eingesetzt werden und nicht nur, weil sie eh schon seit 5 Jahren ganz oben pfeifen.
Unabhängig davon noch eine Überlegung von mir.
Ich bin der Meinung, dass die Linienrichter wieder stärker ins Spiel eingebunden werden sollten. Die meisten Assistenten sind nur stille Beobachter, die bei Abseits ihr Fähnchen schwingen. Trifft aber der Schiedsrichter eine Fehlentscheidung und die Assistenten haben es "besser" gesehen, bzw sollten es aufgrund ihrer Position besser gesehen haben, dann geben sie meistens keinen Hinweis.
Auch hier kann ich wieder Wingenbach und sein Team vom Wochenende als positives Beispiel anführen. Er wurde wohl von einem Assistenten oder dem 4. Offiziellen darauf hingewiesen, dass die Freiburger die Ecke schon ausgeführt haben bevor das Spiel freigegeben war.
Shorty2311 hat folgendes geschrieben: |
PotaPaule hat folgendes geschrieben: |
und jetzt fehlt mit Rafati wieder einer der besseren aus....Katasrophe |
Einer der besseren? Sorry, Rafati ist einer der schlechtesten Schiedsrichter der letzten Jahre! |
Das halte ich nur für bedingt richtig. Richtig ist, dass Rafati in der ersten Liga regelmäßig negativ aufgefallen ist. Richtig ist aber auch, dass Rafati in der 2. und 3. Liga überdurchschnittlich gut ist und auf gravierende Fehler weitestgehend verzichtet. Ob das am Leistungsgefälle zwischen Bundesliga und 2. Liga liegt, oder andere Gründe hat, kann ich nicht beurteilen.
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Alo Atog
Moderator
Anmeldungsdatum: 08.02.2006 Beiträge: 19379
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Verfasst am: 21 Nov 2011 10:23 Titel: |
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quietsche hat folgendes geschrieben: |
Q` hat folgendes geschrieben: |
BTW:
Hab irgendwo mal gesehen das ein Schiedsrichter die Mauer bei nem Freistoß auf Abstand gestellt hat und dann mit einer roten Farbe die Linie gesprüht hat. Nach 2 Minuten war die Linie wieder weg. Auch ne super Option um den Abstand der Mauer zu gewährleisten.
Es gibt echt so viele Wege den Schiedsrichtern zu helfen... |
Das wurde in Südamerika mal getestet. Ob sich diese Methode durchgesetzt hat weiß ich aber nicht, dafür beschäftige ich mich zuwenig mit den Spielen dort. |
Bei der Copa im Sommer wurde dieses Spray offiziell von der FIFA getestet. Ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie es Flächendeckend zulassen wird, da es wirklich hilfreich ist und am eigentlichen Spiel nichts ändert.
quietsche hat folgendes geschrieben: |
Am Beispiel Wingenbach sieht man aber auch, was Schiedsrichter trainieren können. Cisse hätte einen Elfmeter bekommen müssen und Hubnik die rote Karte. Wingenbach hats nicht gepfiffen weil er es von seiner Position aus nicht sehen kann. Wäre er im Stellungsspiel besser geschult, dann wäre dieser Fehler vielleicht nicht passiert. |
Das sagt sich verdammt leiht. Ich hab das Spiel/die Szene nicht gesehen, aber du musst dabei immer eine Faustregel des Fußballs beachten: "der Ball läuft schneller als jeder Spieler!". Du kannst in der einen Situation die perfekte Sicht haben und genau richtig stehen und durch einen Flankenwechsel oder einen Kontor ist es einfach unmöglich dort zu stehen, wo du stehen müsstes.
quietsche hat folgendes geschrieben: |
Ein weiterer sehr interessanter Punkt von Heynemann war die Ausgliederung des Schiedsrichterwesens aus dem DFB nach Vorbild Frankreich. Dort soll es wohl so sein, dass es eine Schiedsrichtervereinigung gibt, die ihre Spielleiter wie eine Zeitarbeitsfirma an den Verband vermietet. Das hätte den Vorteil, dass die Schiedsrichter vollkommen unabhängig und neutral pfeifen könnten, dass eine zusätzliche Kontrollinstanz installiert wird und das Schiedsrichter gemäß ihrer Leistung eingesetzt werden und nicht nur, weil sie eh schon seit 5 Jahren ganz oben pfeifen. |
Und welchen Vorteil bringt das bzw. warum soll das jetzt noch nicht so sein? Warum sollen die Schiedsrichter neutraler pfeifen, wenn sie für die Vereinigung XY pfeifen?
Und zum Thema Kontrollinstanz hab ich hier im Thread (oder einem anderen über Schiedsrichter im Talk) schonmal etwas geschrieben. s gibt bei jedem Spiel einen Schiedsrichterbeobachter auf der Tribüne, der das Spiel beobachtet und auf da er auf den Presseplätzen sitzt auch einen Monitor hat um kritische Szenen in einer Wiederholung zu sehen. Direkt nach dem Spiel setzt dieser sich dann mit dem Schiedsrichter zusammen und analysiert die entscheidenden Szenen. Zudem benotet er die Arbeit des gesamten Gespanns. Auch hier die Frage: Wer soll das bei der Vereinigung in Zukunft kontrollieren und bewerten? Ich denke auch dort wird es auf Ex-Schiedsrichter wie Fandel, Krug oder Merk hinauslaufen. Und wie sie die Arbeit dann anders/besser machen sollen als aktuell musst du mir erklären.
quietsche hat folgendes geschrieben: |
Unabhängig davon noch eine Überlegung von mir.
Ich bin der Meinung, dass die Linienrichter wieder stärker ins Spiel eingebunden werden sollten. Die meisten Assistenten sind nur stille Beobachter, die bei Abseits ihr Fähnchen schwingen. Trifft aber der Schiedsrichter eine Fehlentscheidung und die Assistenten haben es "besser" gesehen, bzw sollten es aufgrund ihrer Position besser gesehen haben, dann geben sie meistens keinen Hinweis. |
Auch hier würde ich dir widersprechen. Früher war es halt auffälliger, weil der Hauptschiedsrichter immer an die Linie musste, wenn der Assistent die Fahne gehoben hatte um sich dann mit ihm zu unterhalten. Durch den Funk den die Schiedsrichter heute im Profibereich haben ist das nicht mehr so oft nötig, da die meisten Informationen immer sofort gefunkt werden und nur manchen Entscheidungen nimmt man dann den direkten Kontakt auf. _________________
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Gast
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Verfasst am: 21 Nov 2011 12:20 Titel: |
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Alo Atog hat folgendes geschrieben: |
Auch hier würde ich dir widersprechen. Früher war es halt auffälliger, weil der Hauptschiedsrichter immer an die Linie musste, wenn der Assistent die Fahne gehoben hatte um sich dann mit ihm zu unterhalten. Durch den Funk den die Schiedsrichter heute im Profibereich haben ist das nicht mehr so oft nötig, da die meisten Informationen immer sofort gefunkt werden und nur manchen Entscheidungen nimmt man dann den direkten Kontakt auf. |
Das es den Funkkontakt gibt ist mir durchaus bewusst. Ich erinner mich jetzt nicht explizit an ein Spiel, hab aber genug Szenen vor Auge, in denen direkt vor dem Linienrichter ein Regelverstoß begangen wurde, der vom Schiedsrichter nicht geahndet wurde. Der Linienrichter hat dann, trotz besserer Sicht auf die Situation, keine Reaktion gezeigt und somit die Fehlentscheidung des Schiedsrichters gestützt.
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Gast
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Verfasst am: 21 Nov 2011 12:31 Titel: |
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quietsche hat folgendes geschrieben: |
Alo Atog hat folgendes geschrieben: |
Auch hier würde ich dir widersprechen. Früher war es halt auffälliger, weil der Hauptschiedsrichter immer an die Linie musste, wenn der Assistent die Fahne gehoben hatte um sich dann mit ihm zu unterhalten. Durch den Funk den die Schiedsrichter heute im Profibereich haben ist das nicht mehr so oft nötig, da die meisten Informationen immer sofort gefunkt werden und nur manchen Entscheidungen nimmt man dann den direkten Kontakt auf. |
Das es den Funkkontakt gibt ist mir durchaus bewusst. Ich erinner mich jetzt nicht explizit an ein Spiel, hab aber genug Szenen vor Auge, in denen direkt vor dem Linienrichter ein Regelverstoß begangen wurde, der vom Schiedsrichter nicht geahndet wurde. Der Linienrichter hat dann, trotz besserer Sicht auf die Situation, keine Reaktion gezeigt und somit die Fehlentscheidung des Schiedsrichters gestützt. |
Könnte ja auch daran liegen, dass der Linienrichter die Szene genau so bewertet hat wie der Schiedsrichter.
Wenn der Linienrichter die Fahne hebt, bekommt der Schiedsrichter sofort ein Signal, sodass dieser auch ohne Blickkontakt weiß, dass irgendwo etwas vorgefallen ist. Und dann wird mit Sichherheit auch immer eine Art von Kommunikation stattfinden.
PS: zu meinen anderen Aussagen hast du nichts zu sagen?
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