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Gast
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Verfasst am: 29 März 2008 11:45 Titel: Feindbild Islam |
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Da Oeyni das Thema jetzt leider gesperrt hat, mache ich mal einen allgemeinen Thread zum Thema Islam auf, weil ich dieses ganze kurzsichtige Denken in diesem Land nicht mehr hören kann.
Dazu mal der Post, den ich eigentlich im alten Thread posten wollte:
HSarpei hat folgendes geschrieben: |
Cesc hat folgendes geschrieben: |
Dennoch finde ich es nachwievor übertrieben wie sich viele Islamisten gleich angegriffen fühlen. Der Typ ist ein Dummschwätzer der nur provozieren will. Und die Reaktionen werden wohl wieder unverhältnismäßig hoch ausfallen und wir haben die gleiche Diskussion von vorne. |
Deswegen sind's ja Islamisten.  |
Darauf habe ich gewartet!
Wir in Deutschland merken mittlerweile gar nicht mehr, was wir doch eigentlich für eine Scheisse reden wenn der Tag lang ist. So wie der Islam in unserer Kultur als Feindbild dargestellt und ausgelebt wird, ist es doch kein Wunder dass sich immer mehr Islamisten provoziert fühlen. Ich meine, merkt ihr eigentlich was da passiert? Vor 70 Jahren hat man die Juden als die größte Bedrohung dargestellt, heute ist es der Islam. Hinter jedem Moslem sieht man nur noch eine Attentäter mit Sprengstoffgürtel. Man macht sich lustig über ihre Religion, verarscht sie am laufenden Band. Schwindel erregende Ähnlichkeiten, oder?!
Und da denkt man, man hätte aus der Geschichte gelernt...
Schon traurig, dass sich alle diesem Denken anpassen, ohne überhaupt mal nachzudenken, dass sie sich dadurch auf eine extrem dem Nationalsozialismus angepasste Schiene begeben...
Denkt mal drüber nach Kollegen.
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Oeyni
Ehrencomunist

Anmeldungsdatum: 18.06.2004 Beiträge: 15251
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Verfasst am: 29 März 2008 11:48 Titel: |
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Auch wenn ich starke Befürchtungen habe, dass dieser Thread ausarten wird, werde ich ihn wieder öffnen.
Der Thread wird unter strenger Beobachtung stehen, da solche Themen oft ausgeartet sind.
In dieser Diskussion bitte ich alle Teilnehmer die Aussagen nicht aus dem Kontext herauszureißen und provozierende Aussagen zu unterlassen.
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Gast
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Verfasst am: 29 März 2008 13:26 Titel: |
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Was mein Zitat nun direkt damit zu tun hat, versteh ich noch nicht ganz, vielleicht kannst du mir das (in einem Ton ohne diese andauernden Abwertungen) erklären.
Ich habe mich auf radikale islamistische Gruppen bezogen, die zweifelsohne einen Knall weg haben und nicht auf alle Moslems.
Vielleicht liegt aber auch nur ein Missverständnis vor.
Ganz allgemein mache ich mich nicht mehr oder minder über den Islam als über andere Religionen oder Länder lustig, ich seh das da nicht so eng.
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Gast
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Verfasst am: 29 März 2008 13:31 Titel: |
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@Milanisti und Cesc: Euch ist schon klar, dass es einen Unterschied zwischen Islamisten und Moslems gibt oder?
Jomar hat sich lediglich über die falsche Wortwahl Cesc's lustig gemacht.
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Gast
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Verfasst am: 29 März 2008 13:34 Titel: |
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das "feindbild islam" wird von machen seiten bewußt aufgebaut und geschürt, vor allem in der usa gebt es da einige leute, die sich da besonders hervor tun, ohne direkt zu sagen, der islam ist böse
ich sehe da ein klare parallele zu kalten krieg, in der usa, besonders im wahlkampf, wurden die kommunisten als feindbild aufgebaut (auch innenpolitsch), obwohl der kommunismus kein innenpolitsches problem war
kenedy hat es auch gemacht und so großen erfolg gehabt, jetzt versucht man wieder das amerikanische volk zu einen, indem man sich ein neues feidbild sucht: den islam, der sich durch die anschläge auf das world trade cneter ja auch angeboten hat (obwohl der islam selber damit nichts zu tun hatte!!!!!)
diese idee vom feindbild islam ist auch nach europa übergeschappt und viele sehen im dem islam etwas böses, aber das ist quatsch, er hat die gleichen grundwerte, wie das christentum und es gibt nur einige wenige gewaltbereite, aber das gab es noch vor 10 jahren in irland auch (evangelisch gegen katholisch)
daher kann man bei nüchterner betrachtung auf keinen fall vom einem feindbild sprechen
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Gast
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Verfasst am: 29 März 2008 13:50 Titel: |
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HSarpei hat folgendes geschrieben: |
Was mein Zitat nun direkt damit zu tun hat, versteh ich noch nicht ganz, vielleicht kannst du mir das (in einem Ton ohne diese andauernden Abwertungen) erklären. |
Das war auch nicht auf dich, sondern auf Cesc bezogen, bzw. den Part seines Posts, den du markiert hast.
@RealPy: Selbstverständlich, deshalb habe ich in meinem Post auch den Begriff des "Moslems" und nicht "Islamist" benutzt^^
Auf deutsch übersetzt soll das heißen, dass hinter jedem Moslem mittlerweile ein radikaler Islamist vermutet wird, die Menschen nicht mehr den religiösen menschen, sondern einen Fanatiker sehen. So baut sich nämlich ein Feindbild auf. Und das ist bei weitem nicht das erste mal in der Geschichte, das sowas passiert...
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Gast
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Verfasst am: 17 Apr 2008 22:24 Titel: |
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Also ich hole den Thread jetzt nochmal hoch, finde es irgendwie schade, dass er so untergegangen ist.
Mich würde mal interessieren, ob ich hier wirklich der Einzige bin, der das so sieht...
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Gast
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Verfasst am: 17 Apr 2008 22:48 Titel: |
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Man macht einen Thread auf weil ich mich verschrieben hab und jomar mich gequotet hat und dreht daraus nen STrick?
Bist du bei der BILD? Sensationell
Möchte nur noch mal was richtig stellen. Mein Post is natürlich quatsch, ich meinte nicht die Islamisten sondern Moslems allgemein. Was so ein Fehler alles bewirken kann...
Ich bleib aber generell bei meiner Meinung, dass die Leute nicht ganz zu unrecht den Islam als "Feindbild" betrachten. Das Wort gefällt mir allerdings gar nicht.
Würde es eher als Angst vor dem Islam bezeichnen.
Und die Reaktionen auf irgenwelche Provokationen find ich nachwievor unverhältnissmäßig, schiebe ich aber mal auf den großen Stolz und die Persönlichkeit der Beteiligten.
Hab zufällig gerade ne Reportage über Englische und türkische Fußball"fans" gesehen. Angetrunkene Engländer provozieren ein wenig, bewschmutzen das heilige Bild des Islams und Zack gehts los.
So was würds bei uns nun mal nicht geben, da man bei uns die Religion ziemlich locker betrachten.
Find die Vergleiche doch arg überzogen und teilweise echt unpassend.
(Hoffe jetzt alles richtig geschrieben zu haben, is ja schon später)
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Gast
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Verfasst am: 18 Apr 2008 12:02 Titel: |
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Und genau so entstehen Märchen.
In der Repoprtage wird erzählt, dass die Engländer den türkischen Nationalstolz beleidigt haben, da gehts auch nicht eine Minute um den Islam.
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Gast
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Verfasst am: 18 Apr 2008 12:23 Titel: |
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Es ist meiner Ansicht nach tatsächlich so, dass der Ton gegen Moslems in Deutschland ein sehr scharfer ist. Durch die Bank.
Der Spiegel titelte "Der Koran – das gefährlichste Buch der Welt."
So – vor 70 Jahren hatte man in Deutschland schon einmal Angst vor Büchern.
Jetzt bist du Moslem und fährst im Bus zur Arbeit und der Typ dir gegenüber liest den Spiegel. Was geht da durch deinen Kopf? Und das vom Spiegel. Focus, Stern, Bild sowieso machen es ähnlich schlimm. Es wird unglaublich verallgemeinert und undifferenziert berichtet.
Brennt die erste Moschee wills dann keiner gewesen sein.
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Gast
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Verfasst am: 18 Apr 2008 12:34 Titel: |
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"Islamismus,islamischer Terrorismus" usw.:ein von den Medien und den Regierungen gehypdes Phänomen,um den Hass gegen eine nicht erwünschte Religionsgemeinschaft und Kultur zu schüren!Attentate,Angriffe oder Widerstandsbewegungen seitens islamisch geprägter Länder (Palästina,Libanon,Syrien,Irak...)werden in aller Öffentlichkeit mit der Religion in Verbindung gesetzt. Hier stehen meiner Meinung nach mit dem Widerstand und dem Kampf gegen die Unterdrückung ganz andere Aspekte im Vordergrund; als die Religionszugehörigkeit...warum spricht man dann bspw. bei Siedlungsbesetzungen in Palästina nicht vom jüdischen Terrorismus,bei Bushs Kreuzzügen vom christlichen Terror oder aktuell in China nicht vom buddhistischen oder taoistischen Terrorismus?!
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Gast
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Verfasst am: 18 Apr 2008 12:45 Titel: |
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Cesc hat folgendes geschrieben: |
Man macht einen Thread auf weil ich mich verschrieben hab und jomar mich gequotet hat und dreht daraus nen STrick?
Bist du bei der BILD? Sensationell
Möchte nur noch mal was richtig stellen. Mein Post is natürlich quatsch, ich meinte nicht die Islamisten sondern Moslems allgemein. Was so ein Fehler alles bewirken kann...
Na ja - ist ja auch eigentlich kein kavaliervsdelikt. das wäre so als wenn du jeden katholiken zu einem kindervergewaltigenden und extremistischen spinner machen würdest. Jeder der meint über das thema seine meinung sagen zu wollen sollte zumindest in diesem begriff äußert strikt trennen. denn nur hier unterscheidet sich der weg zwischen ausländerfeindlichkeit und eventueller konstruktiever kritik!
Ich bleib aber generell bei meiner Meinung, dass die Leute nicht ganz zu unrecht den Islam als "Feindbild" betrachten. Das Wort gefällt mir allerdings gar nicht.
Würde es eher als Angst vor dem Islam bezeichnen.
Bleibt die frage warum du angst vor dem Islam oder vor Moslems hsat, bzw. wer diese Angst schürt - auch auf kosten einer guten schlagzeile (springerpresse ist ganz groß in so etwas). Ich habe dazu letztens einen interessanten (wenn auch meiner Meinung nach etwas überzogenen) Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung gelesen - wer will kann sich das ja mal hier
anschauen (der artikel lohnt sich!)
Und die Reaktionen auf irgenwelche Provokationen find ich nachwievor unverhältnissmäßig, schiebe ich aber mal auf den großen Stolz und die Persönlichkeit der Beteiligten.
Hab zufällig gerade ne Reportage über Englische und türkische Fußball"fans" gesehen. Angetrunkene Engländer provozieren ein wenig, bewschmutzen das heilige Bild des Islams und Zack gehts los.
So was würds bei uns nun mal nicht geben, da man bei uns die Religion ziemlich locker betrachten.
ich garantierre dir das gläubige menschen (Juden und auch Christen) ähnlich gereizt reagieren
Find die Vergleiche doch arg überzogen und teilweise echt unpassend.
(Hoffe jetzt alles richtig geschrieben zu haben, is ja schon später)
Abschließend noch die Moralkeule: Ich finde das Thema Isalmismus und auch islamistische Gruppen keineswegs unterstützenswert, allerdings ist das Leben leider nicht so schwarz weiß wie man es sich des öfteren der einfachheithalber malt; und auch wenn es zwischen Islam und islamisten wenig gehörten unterschied gibt, so sind es doch auch solche kleinigkeiten, die eine volks oder religionsgruppe in die Händen solcher Idioten führen. Um dem entgegenzuwirken sollten wir alle so behandeln, wie wir es uns von ihnen wünschen würden. vielleicht fragt ihr einfach mal demnächst den Dönerman über seine Religion oder ihr habt nen moslimischen freund? Nur Neugierde und Information helfen gegen schlechte Berichterstattung (Bild) und versuchte schwarz-weiß Malerei (Al-quaida)
patschek
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Gast
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Verfasst am: 18 Apr 2008 12:56 Titel: |
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Mg.2303 hat folgendes geschrieben: |
"Islamismus,islamischer Terrorismus" usw.:ein von den Medien und den Regierungen gehypdes Phänomen,um den Hass gegen eine nicht erwünschte Religionsgemeinschaft und Kultur zu schüren!Attentate,Angriffe oder Widerstandsbewegungen seitens islamisch geprägter Länder (Palästina,Libanon,Syrien,Irak...)werden in aller Öffentlichkeit mit der Religion in Verbindung gesetzt. Hier stehen meiner Meinung nach mit dem Widerstand und dem Kampf gegen die Unterdrückung ganz andere Aspekte im Vordergrund; als die Religionszugehörigkeit...warum spricht man dann bspw. bei Siedlungsbesetzungen in Palästina nicht vom jüdischen Terrorismus,bei Bushs Kreuzzügen vom christlichen Terror oder aktuell in China nicht vom buddhistischen oder taoistischen Terrorismus?! |
Das ist ganz einfach zu erklären. Die Terroristen bringen ihre Religion selbst in Verruf indem sie sich darauf berufen und zum Dschihad oder Kampf gegen die Ungläubigen aufrufen. Bush und Co haben niemals behauptet im Namen der Religion zu kämpfen. Die USA beispielsweise kämpfen "im Namen der Demokratie und Freiheit" (die wahren Motive mancher Kriege lassen wir jetzt mal dahingestellt), während islamistische Terroristen meist vorgeben im Namen ihrer Religion kämpfen.
Zudem denke ich nicht, dass z.B. der Widerstand im Irak dem Islam angeheftet wird, sonder vielmehr den übrig gebliebenen Terrorzellen der Saddam-Diktatur. Selbst im Iran ist das Feindbild weniger der Islam, als vielmehr ein größenwahnsinniger Präsident.
Aber Menschen wie Bin Laden und Co, die sich auf den Islam berufen und ein Feindbild der Ungläubigen schüren bringen die Religion in Verruf.
Das Bild des gefährlichen Islams wird als mehr von den eigenen Anhängern verbreitet, als von der westlichen Welt.
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Gast
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Verfasst am: 18 Apr 2008 13:43 Titel: |
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Es ist sowieso Wahnsinn wenn man sich mal überlegt wie viele Kriege und wie viele Verbrechen im "Namen Gottes" geschehen und schon geschehen sind. Da kann sich weder der Islam noch das Christentum rausnehmen.
Für mich persönlich ist es einfach erschreckend wie fanatisch Menschen werden können wenn sie einmal die Idee der Religion aufgesessen sind. Aber solche Leute findet man in allen Weltrligionen und ich werde solche Leute wohl nie verstehen können.
Da bringen sich Leute um, für den "heiligen Krieg" gegen die "Ungläubigen" der Welt und finden das auch noch ziemlich geil...
Ich verstehe es nicht..
Warum können Religionen nich Koexistieren oder warum können sich sich nicht untereinander austauschen??
Die Religionen haben insgesamt wohl mehr Leid und Krieg gebracht als alles andere und deswegen steh ich dem ganzen mehr als kritisch gegenüber.
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Gast
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Verfasst am: 18 Apr 2008 14:47 Titel: |
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Bis auf das sie sich nicht gegenseitig bekriegen, machen "einige" "Moslems" gerade unser 1618 - 1648 durch... finde wir sollten da etwas geduldiger sein. So in ca. 350 Jahren werden auch unsere lieben Freunde erkennen, dass man Spass am Dasein haben kann und nicht mit Scheuklappen durch Leben laufen brauch.
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Gast
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Verfasst am: 18 Apr 2008 15:07 Titel: |
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Kujau hat folgendes geschrieben: |
Es ist meiner Ansicht nach tatsächlich so, dass der Ton gegen Moslems in Deutschland ein sehr scharfer ist. Durch die Bank.
Der Spiegel titelte "Der Koran – das gefährlichste Buch der Welt."
... Und das vom Spiegel. Focus, Stern, Bild sowieso machen es ähnlich schlimm. Es wird unglaublich verallgemeinert und undifferenziert berichtet.
... |
Da sprichst Du aber eine ganz andere Sache an, nämlich dass die Qualität des Spiegels in den letzten 12 Jahren generell stark abgefallen ist. Vielleicht hat da die Konkurrenz des Focus wirklich eher geschadet. Denn dieses "Spiegel-für-Spießer/-Bild-Leser"-Format ("Fakten, Fakten, Fakten" und jede Menge zusammenhanglose und unkommentierte Tabellen und Diagramme) hat dazu geführt, dass auch der einst ja so vielgepriesene Spiegel immer reißerischer, teilweise sogar hetzerisch daherkommt. Scheinbar meint man, nur so "Auflage zu machen" bzw. gut zu verkaufen.
Kann Dir aber auch keine Alternative empfehlen. Ich lese selbst fast nur noch NEON (Stern für Studis, hat meine Freundin abonniert) und Sachen wie Spiegel/Stern/Focus nur noch im Arztwartezimmer, da sieht hinter der Lesezirkel-Mappe keiner, was ich lese, und weder ich noch ein mir gegenüber sitzender Muslim muss peinlich berührt sein Kaufen darf man eigentlich streng genommen solche Magazine gar nicht mehr, solange das Niveau sich nicht erholt. Denn solange sich das gut verkauft, wird es auch weiter so blutrünstig aufgemacht.
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Gast
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Verfasst am: 18 Apr 2008 16:30 Titel: |
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So. Um dieser Diskussion mal um einen weiteren Anreiz zu erweitern, möchte ich einfach mal eine uns allen bekannte Person zu Wort kommen lassen, in dem ich einige wenige Abschnitte aus ihrem neuesten Werk zitiere:
Zitat: |
Finanzielles und Religion
Religiöse Menschen glauben oft, sie wären was Besseres, weil sie, statt um Geld oder Ruhm zu kämpfen, nur aus göttlichen Beweggründen handeln. Leider aber ist der Verdacht nicht von der Hand zu weisen, dass gerade die religiösen Kämpfer nicht ganz uninteressiert sind am Ruhm, der ihnen durch ihre Taten in der Welt der Gläubigen zuteil wird. Sonst würden sie nicht ständig ihre Fressen in die Kamera von Al-Dschasira halten oder stolz von ihren gottgefälligen Großtaten wie Hinrichtungen, Entführungen oder Schändungen im Internet berichten. Zu glauben, dies sei Gottes Wille, setzt schon ein extrem krankes Welt- und vor allem Gottesbild voraus.
Letztendlich geht es doch nur um Eitelkeit - und durchaus auch ums Geld. Wenn es etwas gibt, woran der Mensch kultur- und religionsübergreifend glaubt, dann ist es der Mammon, Schotter, Kohle, Asche, Knete, Geld. Selbst der islamistische Märtyrer, der sich in die Luft sprengt, macht dies nicht zuletzt auch aus finanziellen Gründen. Er weiß, dass seine Familie dann so eine Art Rente kriegt von der Hamas oder der Hisbollah oder einer anderen Organisation, die gerade zuständig ist im entsprechenden Bezirk. Die Familie freut sich: Ein Mitglied ist im Paradies - und es gibt Geld. Und dann wird gefeiert und gesungen: "Juchhu! Die Sonne scheint, der Himmel lacht, der Yussuf hat sich umgebracht!" - "Er hat den Gürtel umgeschnürt, und ist dann fröhlich detoniert." Es herrscht Freude im Haus des Verblichenen.
Natürlich gehört da auch ein starker Glaube zu - zumindest beim Märtyrer selbst! So ein Märtyrer muss ja unglaublich stark glauben. Mir unvorstellbar, wie man so stark an etwas glauben kann, dass man sich dafür in die Luft sprengt! Es bleibt doch immer ein Restzweifel, ein Infragestellen der eigenen Erkenntnisfähigkeit, das zivilisierte Menschen von der Verhängung der Todesstrafe oder einfach vom gewohnheitsmäßigen Liquidieren seiner Mitmenschen abhalten sollte. Der Märtyrer sieht das anders, er sagt sich: "Wer zweifelt, glaubt nicht fest genug." Wuff!
Da ist was dran. Dass ich mich noch nicht in die Luft gesprengt habe, liegt im Grunde daran, dass es mir am Glauben mangelt. Und dasselbe trifft wohl auch auf die religiösen Führer dieser Selbstmordattentäter zu. Wenn die wirklich daran glauben würden, dass im Jenseits das Paradies wartet, würden sie dann das Fußvolk vorlassen?
Aber das hat man ja oft, dass Führer lieber andere an die Front schicken, weil sie selber daheim unentbehrlich sind. Auch Adolf Hitler hat darauf verzichtet, in Stalingrad selbst Hand anzulegen, weil er an der Heimatfront so dringend gebraucht wurde. Es ist das Überzeugtsein von der eigenen Wichtigkeit, weshalb unsere Führer lieber im Bunker bleiben. Deshalb müssen sie auf den Märtyrertod so oft verzichten und - schade, schade - die weniger Unersetzlichen vorlassen. Oft kommt der Tod dann trotzdem, aber auf schäbige Art und Weise, wenn es gar nicht mehr anders geht, im Führerbunker oder in irgendeiner pakistanischen Höhle - und ganz unromantisch ohne Geigen oder Granatenknall.
Aber warum gehen Menschen freiwillig in den Tod für eine Ideologie oder eine Religion? Es liegt am fehlenden Zweifel. Die Gestalten, die die Welt in Schutt und Asche gelegt haben, haben immer zu wenig gezweifelt. Ich sag immer: Wer zweifelt, detoniert nicht.
Dass Menschen bereit sind, für ihre religiösen Überzeugungen zu sterben, ist die eine Sache, eine andere ist, wenn ein religiöser Mensch andere für seine Überzeugungen umbringt. "Das tut man nicht!", pflegte meine Großmutter immer zu sagen. Da hatte sie recht. Und weiter meinte sie: "Messer, Gabel, Schere, Licht sind für Islamisten nicht." Dieser Grundsatz klingt zwar etwas kleinbürgerlich, hat aber was für sich. |
Einige dürften es erkannt haben, dieses Zitat ist angelehnt an Dieter Nuhrs Programm "Nuhr wer's glaubt, wird selig" - und stammt aus diesem Buch. Wer es nachlesen möchte, ist im Gesamten sehr zu empfehlen.
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Warum stelle ich dieses Zitat - so zusammenhangslos - hier rein?
Ganz einfach. In meinen Augen lässt sich hieran in Verbindung mit bereits gefallenen Sätzen im Thread ein Traumhaftes Résumé über unsere Gesellschaft ziehen.
Wo liegen die Ursachen der tief verwurzelten Vorurteile? Der Mentalität, nichts zu kennen aber alles zu wissen?
Ich möchte mir jetzt gar nicht herausnehmen diese Frage in dem Ausmaße und der Qualität erörtern zu können, die sie eigentlich verdient hätte.
Deshalb bediene ich mich nun einiger Stilmittel, um den oder die verehrten Leserinnen und Leser mit der Nase in Richtung des von mir vertretenen Standpunkts zu drücken: Übertreibung, Sarkasmus, Polemik. Ich bitte empfindlichere Charaktere, es mir nachzusehen...
Und bevor ich überhaupt zur Sache komme, habe ich schon genau einen Kritikpunkt exemplarisch herausgearbeitet: Leere Worthülsen, Geschwafel.
Leider verkommt unsere Gesellschaft zu einer Gesellschaft der Wissenden, allumfassend informierten und zu jedem Thema eine Meinung vertretenden Dummschwätzern.
Die Medien leben es auch vor. Anstatt ihre altehrwürdigen Werte und Ziele zu bedienen und bewahren, steht im Mittelpunkt der heutigen Medien nicht mehr das Informieren, sondern das Verkaufen von leicht zu verdauenden Schlagzeilen.
Schöne, vielschichtig und umfassend recherchierte und vor allem auch entsprechend redaktionell verarbeitete Beiträge? Nein, Emotionalisierung und Popularisierung im Vordergrund - und je komplizierter der Zusammenhang, desto schlechter kann man ihn in eine Schlagzeile pressen; zwangsläufig müssen einige Zweige und Wurzeln gekappt werden: Desto simpler das verbreitete Bild eines Sachverhalts, desto besser!
Die Folgen lassen sich recht einfach beschreiben: Immer mehr Fachwörter, Fremdwörter und Neologismen halten Einzug in unsere (Presse- und irgendwann auch Alltags-)Sprache und verwirren die Bürger. Nicht umsonst ist kaum noch ein Bundesbürger in der Lage, der Tagesschau zu folgen!
Und nicht umsonst werden auch immer mehr Begriffe falsch angewendet - oder verblassen mit der Zeit, verlieren ihre Bedeutung...
Dies alles findet seine Auswirkungen auch im Hang zum Vereinfachen unseres Weltbildes (nichts dagegen zu sagen und auch nichts Neues, dies gab es seit jeher und wird es immer geben ==> „Wenn man weiß, wer der Böse ist, dann hat der Tag Struktur“ (V. Pispers)), da werden Moslems schon mal mit Islamisten gleichgesetzt... aus irgendwelchen Gruppen werden "die da" zusammengefasst. Verallgemeinern ist nun mal "in".
Und wenn sich auch keiner mehr ernsthaft dafür interessiert, Zusammenhänge und Hintergründe zu verstehen, warum beispielsweise Moslems keine Islamisten sind - und aus Sicht vieler Moslems Islamisten mit dem Koran in etwa so viel zu tun haben wie Hexenverbrennungen mit der Bibel - steuern wir immer weiter in eine Form des "Oberflächizismus" ( ) hinein, der alle Rekorde sprengt...
Bevor man sich informiert, lieber gleich mit dem Knüppel drüber und jeden, der "Inshallah" fehlerfrei aussprechen kann, wegsperren - so geht man wenigstens auf Nummer sicher und erwischt jeden potentiellen Sprenggürtelträger.
Jetzt mal abgesehen von ein paar unwesentlichen Ausnahmen wie beispielsweise Mohammed Atta und ähnlich harmlose Zeitgenossen, die in aller Ruhe und voll integriert an deutschen Universitäten lernen, Bomben zu bauen...
Ich weiß nicht, ob hier jemand versteht, worauf ich hinaus möchte, aber ich musste es einfach mal loswerden und würde mich über Rückmeldung freuen.
P.S.: Klick.
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muhadieb
1. Bundesliga

Anmeldungsdatum: 27.04.2006 Beiträge: 812
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Verfasst am: 18 Apr 2008 19:42 Titel: |
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Dann komme ich direkt mal zu deiner Frage am Endes deines posts!
Nee, keine Ahnung was du damit bezwecken möchtest!
Oder möchtest nur du das Thema "Leere Worthülsen" und "Geschwafel" etwas weiter ausdehnen?
Dann schreibst du, man solle auf jedem, der das Wort Inshallah aussprechen kann einprügeln und wegsperren, dann hoffe ich für mich , das ich dir nie über den Weg laufe!
Nun glaube ich, das dass wieder nur ein Zitat von dir ist!
Aber hier sieht man doch, das du es verstehst mit Worten umzu gehen, so leicht könnte man sich provozieren lassen! Ist es das was du zeigen möchtest?
Welches ist denn nun deine persönliche Meinung über den Islam?
gruß _________________ Wenn die Menschen nur über Dinge reden würden, von denen sie etwas verstehen - das Schweigen wäre bedrückend!
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Gast
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Verfasst am: 19 Apr 2008 09:02 Titel: |
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ICH hab's, ebi! du vergisst alles andere und stürzt dich auf die medien, um wenigstens irgendwas zu haben (das körnchen wahrheit, das in jeder lüge steckt?) was für deine reichlich dahergeschwafelte these über die ontogenese des "vermeindlichen islamistischen terrorismus" herhalten kann?
eine andere finde jedenfalls ich, trotz des abgewandelten(?) nuhrstücks, nicht.
darf die wahrheit sich alles erlauben?
dein lob der vernunft alle ehren -aber "fachwörter, neologismen" usw. waren bestimmt niemals für den proll "simpler" zu begreifen als die sprache, die er seit jeher kennt. die falschen gedanken bzw. "vorurteile" hat er sicher auch nicht erst in den neuen wörtern gehabt. (zu behaupten, dass es denen tatsächlich auch an konkretem inhalt mangelt, ist wohl in ordnung. eine so generelle medienkritk allerdings nicht unbedingt. nun ist es ja gerade so, dass die medien im fokus islamischer kritik stehen wie in deiner. so besonders nah dran an der wahrheit erwartete ich also auch deine ausführlichere beschreibung der schuld der (deutschen) medien am (entstehenden?) islamischen hass auf die moderne wahrlich -nicht.)
"die fast unlösbare aufgabe besteht darin, weder von der macht der anderen noch von der eigenen ohnmacht sich dumm machen zu lassen", hat adorno gesagt. und ich glaube, an solcher aufgabe sind schon immer zu viele gescheitert.
ich kann ausserdem nicht mit eigenem dienen. mehr geschwafel gibt's aber immer auf der bahamas. dort könntest du zb lesen über benedikt(!) und wie er "die vernunft gegen den islam" verteidigt in: "Gott hat kein Gefallen am Blut".
oder über "Das befreiende Gelächter über das Allerheiligste" und die "Gegenaufklärung und (den) Islam".
mfg
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