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Wie dick muss das Fell sein?

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Gast





BeitragVerfasst am: 17 Jan 2009 19:38   Titel: Wie dick muss das Fell sein? Antworten mit Zitat

Hallo Fussballsüchtige,

mich würde mal interessieren, was sich Hauptberufler im Fussball Eurer Meinung nach alles gefallen lassen müssen.

Jupp Heynckes:
In der BMG Abstiegssaison (2006/2007) hat Jupp Heynckes sein Traineramt am 02.02.2007 niedergelegt, weil er sich und seine Familie aus der "Schusslinie" bringen wollte. Wütende Fans hatten ihm mehrfache Morddrohungen zukommen lassen.

Miroslav Klose:
Aus offiziellen Berichten ist zu entnehmen, dass er nach Bayern geflüchtet ist, weil er das Medientheater um seine Familie, und die angebliche Affäre seiner Frau mit Uwe Moyela, sowie die durch die Torflaute und die Wechselgerüchte verursachte Schelte der eigenen Fans nicht mehr aushalten konnte/wollte.

Sicherlich ist es ein riesen Unterschied, ob man Morddrohungen bekommt, oder ob Medien über die Familie lästern, aber irgendwo ist es schon so, dass hier auf einzelne Personen ein Druck gemacht wird, dem diese oftmals nicht gewachsen sind. Das Paradebeispiel für Personifizierungen von Hass und Wut habe ich hier bewusst nicht aufgeführt, weil es hier schon genug Leute gibt, die über Recht und Unrecht von Diffamierungen gegen einen gewissen Herrn Hopp diskutieren. ALSO BITTE NUTZT DIESEN THREAD NICHT DAZU UM ÜBER HOPP ZU REDEN. Mir geht es eher um die Allgemeinheit, und nicht um einzelne Beispiele. Es kommt fast regelmässig vor, dass im Fussball einzelne Menschen zu Schuldigen gemacht werden weil:

- Die Mannschaft abstiegsbedroht ist
- Alle Nase lang Spieler verletzt sind
- Stürmer X seit Monaten das Tor nicht mehr trifft und, und, und,

Was sagt Ihr dazu? Muss man als Profi automatisch ein "dickes Fell" haben?Ist die Fussballgesellschaft schon so verkommen dass solche Anfeindungen und Kanalisierungen von Hass und Enttäuschung normal sind?
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Gast





BeitragVerfasst am: 17 Jan 2009 20:02   Titel: Antworten mit Zitat

Meiner Meinung nach müssen sich Fußballer Beschimpfungen während eines Spieles durchaus gefallen lassen - dies ist zwar nicht elegant aber nunmal Praxis.
Hingegen hört es für meinen Geschmack schon bei Beleidigungen mit dem zu Duldenden auf. In der Praxis müssen Fußballer zwar kurzfristig auch mit Beleidigungen klarkommen, aber wenn es systematisch wird, geht es zu weit.

Elegant wird sowas auf St. Pauli gelöst: Häufig werden üble Beleidigung nach Möglichkeit mit pro St. Pauli Rufen übertönt - daran sollten sich alle Fans ein Beispiel nehmen.

Was die Medien machen geht für mich zu weit. Fußballer sind auch nur Menschen die es Klaus Aloffs richtigerweise immer wieder hevorhebt, weil es viele Reporter nicht verstehen wollen.

Zum einen brauchen Menschen ein Privatleben, zum anderen muss man ihnen auch Formkrisen zugestehen können.

Desweiteren wird sehr gerne schwarz-weiß gemalt. Entweder ist ein Spieler ein Zauberer, Weltklasse(oder noch viel besser) oder eine Pflaume, die garnicht richtig spielen will. Dazwischen gibt es wenig. Die übertägt sich dann auch auf manche Fans. Gerade weil Fußball inzwischen auch recht gesellschaftfähig sein soll wird aber auch inzwischen Kritischer hingesehn und daher muss man die Grenzen enger ziehen, was noch zu ertragen ist. Speziell weil es einge "Fans" übertreiben wie gegen Heinkes oder auch die maskieren die mal ein dresdner Training "besucht" haben.
Gerade weil Psychopathen in solchen bereichen immer stärker auffallen (oder mehr werden) sollte man wenig akzeptieren, was Menschen in der Öffentlichkeit zugemutet wird.
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Mikhail
Kreisliga
Kreisliga 

Anmeldungsdatum: 28.11.2007
Beiträge: 2
BeitragVerfasst am: 17 Jan 2009 22:35   Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaueb, das mit dem dicken Fell kann man nicht ganz so in schwarz und weiß einordnen.
Fußballer, Trainer, Manager sind in gewissem Maß alle Personen, die verstärkt in der Öffentlichkeit stehen und damit auch angreifbar sind. Ein gewisses Maß an Druck, sei es positiv oder Kritik, sollte man da schon aushalten können. Auch Schmähungen im Stadion kommen vor und sehe ich auch als Teil des (enttäuschten) Fan-Lebens, lieber Unmut äussern als gewalttätig werden.
Auf der anderen Seite haben aber auch alle Beteiligten aus den Vereinen ein Privatleben, welches für Sie die Rückzugsmöglichkeit darstellt und daher geschützt werden sollte.
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Gast





BeitragVerfasst am: 18 Jan 2009 10:25   Titel: Antworten mit Zitat

In einem Massensport, der zu großen Zulauf verzeichnen kann wie Fußball, kommt zwangsläufig ein Querschnitt der Gesellschaft zum Vorschein.
Kein Wunder, dass da vehement auftretendes Grobvolk die Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Solche Prozedere, bis hin zu den Sprechchören bei Torabschlägen (ich erspare es mir den Wortlaut zu schreiben), sind aus meiner Sicht asozial aber stellvertretend. Sie als "normal" zu betrachten ist eine Bankrotterklärung des Verstandes.
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Alo Atog
Moderator
Moderator 

Anmeldungsdatum: 08.02.2006
Beiträge: 19379
BeitragVerfasst am: 18 Jan 2009 23:20   Titel: Antworten mit Zitat

Das mit dem dicken Fell ist so eine Sache... Als Sportler (oder Musiker, Schauspieler, Politiker, ...) steht man zwangsläufig im Interesse der Öffentlichkeit, damit verdient man ja quasi sein Geld! Wenn man einen Schauspieler oder Musiker nicht mag, kann man ihn ja meiden! Wenn man aber einen Fußballer (oder sonst einen Sportler) nicht mag, er aber beim Gegner des eigenen Lieblingsvereins spielt trifft man zwangsläufig auf ihn! Das man da angepöbelt wird, damit muß man rechnen und gehört (zum Teil) auch zur Fußball-Kultur! Ob das ok ost, ist jedem selbst überlassen und sollte hier nicht diskutiert werden...

Die von dir genannten Beispiele sind da natürlich ein anderes Kaliber, da sie den Sportler als Sportler nur am Rande tangieren. Spontan fällt mir da auch Michael Frontzeck ein, dessen Haus vor dem Derby Aachen - Gladbach von Borussia-"Fans" beschmiert wurde! Oder Tim Wiese, der nach seinem üblen Foul letzte Saison gegen Olic auch Morddrohungen erhalten hat! Aber wie soll man solch einen Sportler schützen? Das geht leider nicht und die wenigsten Sportler gönnen sich den Luxus eines Bodygards (wie zum Beispiel Bernd Schuster)! Leider gibt es immer Dumme, die sportliches und privates nicht trennen können...

Was ich damit sagen will: wenn man sich irgendwann entscheidet die Chance zu nutzen um Fußballprofi zu werden, muß man sich auch darüber im klaren sein, dass man gegebenenfalls ein dickes Fell haben muß! Wenn man das nicht hat, geht man daran kaputt (z. B.: Deisler, er ist zwar nicht beleidigt7bedroht wurden, aber der öffentliche/mediale Druck war zu groß)!
_________________
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Gast





BeitragVerfasst am: 19 Jan 2009 00:53   Titel: Antworten mit Zitat

die verdienen doch soooo viel geld für das bisschen fußball spielen. dann müssen sie auch damit leben in der öffentlichkeit zu stehen und ab und zu mal von den fans und den medien auf die fresse zu bekommen. vllt gehts manchmal zu weit, aber ich kenne wenige, die sooooo viel geld verdienen.
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