Autor |
Nachricht |
Gast
|
Verfasst am: 7 Sep 2008 15:12 Titel: 4-6-0 oder das Sterben der Stürmer |
|
|
Kürzlich fiel mir die Spiegel-Printausbage vom 23.06.08 in die Hände und ich fand einen interessanten Bericht über die mögliche Entwicklung eines Spiels ohne Stürmer.
Spiegel hat folgendes geschrieben: |
Angriff ohne Angreifer
"Fünf Jahre sind vergangen, seit Carlos Alberto Parreira eine unerhörte Voraussage über die Zukunft des Fußballs machte. Der brasilianische Weltmeister-Trainer von 1994 sprach bei einer Konferenz in Rio de Janeiro davon, dass eines Tages die Stürmer abgeschafft würden. Die Formation von morgen sei das 4-6-0-System, ein Spiel ohne Stürmer. Obwohl Parreira ein weltweit renommierter Trainer ist, nahm seine Voraussage damals niemals ernst, zu sehr klang sie nach einer Spielerei. Bei dieser Fußball-Europameisterschaft entpuppt sich seine Prophezeiung jedoch als visionär". |
hier weiterzulesen
Meint ihr dies könnte über kurz oder lang auch in Bundesliga funktionieren? Insbesondere angesichts der Tatsache das es mMn zu wenig solcher Mittelfeld/Sturm Hybriden gibt?
Gutes Gegenbeispiel ist ein langgewachsener Luca Toni, ein bulliger Grafite oder eben der Hüne Koller.
Meiner Einschätzung nach, wird ein solcher Prozess in der Bundesliga erst in einigen Jahren langsam einsetzen.
Bei Turnieren wie der kommenden WM wird man von der DFB-Elf ein anderes Spiel sehen (müssen). Das Konterspiel wird enorm an Bedeutung gewinnen und mit einer Überzahl und aus der tiefe des Raums kommend werden diese Spielentscheind sein.
|
|
Nach oben |
|
Gast
|
Verfasst am: 7 Sep 2008 15:25 Titel: |
|
|
Spanien hat ja bei der EM schon fast ein 4-6-0 gespielt. Dominanz im Mittelfeld herstellen und verschiedene Leute unberechenbar nach vorne reinstechen lassen hieß da das Zauberwort.
Auch ein paar andere Mannschaften gingen taktisch in die Richtung, einige gar nicht mal so erfolglos.
Dennoch glaube ich nicht, dass sich das System durchsetzen wird.
Aktuelles Beispiel aus der Bundesliga:
Bayer Leverkusen spielt ein nominelles 4-1-3-2 mit zwei Stürmern. Allerdings sind beide stark in die Defensivarbeit eingebunden, sollen als erste gegen den Ball arbeiten. Pressing halt. Kießling spielt eher eine hängende Spitze, wurde ja auch häufiger im Mittelfeld eingesetzt und ist kein echter reiner Strafraumstürmer.
Auch Helmes ist ein Stürmer, der dann am Stärksten ist, wenn er aus der Tiefe kommt. Ein Poldi-Typ. Bei gegnerischem Ballbesitz spielt man ein 4-3-3-0, im Angriff phasenweise sogar ein 4-1-1-4.
Die offensive 3er-Reihe mit Barnetta, Renato, Vidal tauscht regelmäßig die Positionen, sticht immer wieder in die Spitze vor oder lässt sich fallen.
Und ich denke, darin liegt die Zukunft im Fußball. Nicht im System, das ist austauschbar. Aber in der Flexibilität. Die unberechenbare Varianz im Spiel. Schneller Angriffsfußball, blitzschnelles Umschalten von Offensive auf Defensive auf Offensive.
Kein Spieler spielt mehr nur eine Position und Aufgabe im Spiel, sondern gleich mehrere. Es wird auch weiterhin ein taktisches Grundkonzept geben, das sich vielleicht in Zahlen audrücken lässt. Aber die starren Systeme von vor 20 Jahren und Reißbrettartiges Verschieben auf dem Spielfeld, auf dem die Linien wirklich noch wie Linien zu sehen sind, die wird es wohl nicht mehr geben...
es sei denn in wiederum 20 Jahren revolutioniert ein Trainer genau damit wieder den Fußball, weil er erkennt, dass man genau damit und einer Gurkentruppe ein verwirrtes Starensemble knacken kann. Wer weiß?
|
|
Nach oben |
|
Gast
|
Verfasst am: 7 Sep 2008 15:43 Titel: |
|
|
THEbrain88 hat folgendes geschrieben: |
..Und ich denke, darin liegt die Zukunft im Fußball. Nicht im System, das ist austauschbar. Aber in der Flexibilität. Die unberechenbare Varianz im Spiel.. |
Da will doch mal absolut zustimmen. Das Gespann um Vidal, Renato, Barnetta macht es vor. Diese Flexibiliät im Offensiven Mittelfelf fehlt den meißten Bundesligisten. Wobei man hervorheben kann, das Vidal`s Aufgabenbereich dem des Mittelfeldspielers 2.0, doch schon sehr nahe kommt. Offensive Akzente setzen, Defensive Balleroberung und abräumen.
Slaven Bilic hat folgendes geschrieben: |
Die Systeme sterben, es geht um die Bewegung der zehn Feldspieler |
|
|
Nach oben |
|
Gast
|
Verfasst am: 7 Sep 2008 15:51 Titel: |
|
|
Also Torres ist zwar spielstark, befand sich aber trotzdem meistens in der Spitze. Krasser find ichs bei Man Utd. Die sind immerhin CL-Sieger geworden ohne richtigen Stürmer. Die offensivste Variante war mit drei hängenden Spitzen Rooney, C. Ronaldo und Tevez. Wird sich diese Saison aber vielleicht auch wieder ändern, wenn Berbatov spielt.
|
|
Nach oben |
|
Gast
|
Verfasst am: 7 Sep 2008 16:16 Titel: |
|
|
Die Entwicklung eines solchen Systems geht doch auch damit einher, dass der Raum zwischen Offensive und Defensive in den letzten Jahren immer weiter geschrumpft ist. Wenn man sich heute ein Spiel aus den 90ern oder noch extremer aus den 80ern ansieht, dann fällt auf, dass sämtliche Mannschaften heutzutage wesentlich kompakter stehen.
Das Spiel ist auch viel schneller dadurch geworden und u.a. Spanien hat bei der EM bewiesen, wie effektiv one touch football auf so engem Raum ist. Ich bin fest davon überzeugt, dass Techniker in den nächsten Jahren noch wichtigere Rollen bei ihren Teams einnehmen werden.
|
|
Nach oben |
|
Gast
|
Verfasst am: 7 Sep 2008 16:36 Titel: |
|
|
juaninho hat folgendes geschrieben: |
Die Entwicklung eines solchen Systems geht doch auch damit einher, dass der Raum zwischen Offensive und Defensive in den letzten Jahren immer weiter geschrumpft ist. Wenn man sich heute ein Spiel aus den 90ern oder noch extremer aus den 80ern ansieht, dann fällt auf, dass sämtliche Mannschaften heutzutage wesentlich kompakter stehen.
|
Jo, genau das ist der springende Punkt. Mittlerweile hört man ja häufig von "zu grossen Abständen zwischen den Mannschaftsteilen", wenn das Defensivverhalten kritisiert wird. Das ist jetzt aber nicht wirklich revolutionär oder ganz neu, sondern schon seit geraumer Zeit bekannt.
Deswegen halte ich den Artikel für nen bisschen zu extrem, ist schliesslich keine "neue" Taktik erfunden worden.
|
|
Nach oben |
|
Gast
|
Verfasst am: 7 Sep 2008 17:10 Titel: |
|
|
Tut mir leid, aber was er sagt ist "komisch"
Wir stellen auf:
TW + hinten 4 Leute ist klar
Dann wird heute sehr gerne mit zwei 6ern gespielt und 4 offensiven.
Ob ich die 4 offensive nun als OM oder MS oder Außenstürmer tituliere ist doch egal.
Beispiel Poldi: War er nun bei der EM eher linkes Mittelfeld, oder eher Linksaußen?
Es ist doch schon lange so, dass alle nach vorne (z.B. Außenverteidiger) und nach hinten (gerade OMs) spielen müssen.
Was er sagt ist doch nur eine Auslegungssache, dass vorne nicht mehr 2 Leute rumstehen, die à la Toni auf den Ball warten und vollstrecken.
Schwierig wird eine solche Taktik auch bei Spielen gegen eine kompakt stehende Schweiz die mit 11 Mann verteidigt. Da ist ein Bulle im Strafraum der den Ball ablegen kann einfach ein profanes Mittel um mal eben ein Törchen zu schießen.
MMorgan
|
|
Nach oben |
|
Gast
|
Verfasst am: 9 Sep 2008 11:26 Titel: |
|
|
Und trotzdem brauchst du vorne einen, der dir die Dinger einfach reinkloppt.
Und es hat wohl noch nie ne Mannschaft OHNE echten Stürmer gespielt.
Un wer mir erzählen will,das Torres kein echter Stürmer is, dem sprech ich den Sachverstand ab.
Natürlich is ne Lockerung der ehemals starren taktischen Gegebenheiten erkennbar, aber n 4-6-0 isses ja nun wirklich nich.
Sollen Kießling un Helmes nur weil sie Pressing spieln plötzlich Mittelfeldspieler sein???
|
|
Nach oben |
|
Gast
|
Verfasst am: 9 Sep 2008 11:44 Titel: |
|
|
THEbrain88 hat folgendes geschrieben: |
Spanien hat ja bei der EM schon fast ein 4-6-0 gespielt. Dominanz im Mittelfeld herstellen und verschiedene Leute unberechenbar nach vorne reinstechen lassen hieß da das Zauberwort.
Auch ein paar andere Mannschaften gingen taktisch in die Richtung, einige gar nicht mal so erfolglos.
Dennoch glaube ich nicht, dass sich das System durchsetzen wird.
Aktuelles Beispiel aus der Bundesliga:
Bayer Leverkusen spielt ein nominelles 4-1-3-2 mit zwei Stürmern. Allerdings sind beide stark in die Defensivarbeit eingebunden, sollen als erste gegen den Ball arbeiten. Pressing halt. Kießling spielt eher eine hängende Spitze, wurde ja auch häufiger im Mittelfeld eingesetzt und ist kein echter reiner Strafraumstürmer.
Auch Helmes ist ein Stürmer, der dann am Stärksten ist, wenn er aus der Tiefe kommt. Ein Poldi-Typ. Bei gegnerischem Ballbesitz spielt man ein 4-3-3-0, im Angriff phasenweise sogar ein 4-1-1-4.
Die offensive 3er-Reihe mit Barnetta, Renato, Vidal tauscht regelmäßig die Positionen, sticht immer wieder in die Spitze vor oder lässt sich fallen.
Und ich denke, darin liegt die Zukunft im Fußball. Nicht im System, das ist austauschbar. Aber in der Flexibilität. Die unberechenbare Varianz im Spiel. Schneller Angriffsfußball, blitzschnelles Umschalten von Offensive auf Defensive auf Offensive.
Kein Spieler spielt mehr nur eine Position und Aufgabe im Spiel, sondern gleich mehrere. Es wird auch weiterhin ein taktisches Grundkonzept geben, das sich vielleicht in Zahlen audrücken lässt. Aber die starren Systeme von vor 20 Jahren und Reißbrettartiges Verschieben auf dem Spielfeld, auf dem die Linien wirklich noch wie Linien zu sehen sind, die wird es wohl nicht mehr geben...
es sei denn in wiederum 20 Jahren revolutioniert ein Trainer genau damit wieder den Fußball, weil er erkennt, dass man genau damit und einer Gurkentruppe ein verwirrtes Starensemble knacken kann. Wer weiß?
|
Exakt!
Wie lange hast du gebraucht, um das auszuarbeiten, oder hast du dir dabei gar nicht so viel gedacht?
Vor allem der 2.te Abschnitt bezüglich der BuLi ist sehr interessant ... ich glaube, da liegst du gar nicht so weit mit daneben.
Die Spieler-Flexibilität wird in absehbarer Zukunft der absolute Schwerpunkt sein.
|
|
Nach oben |
|
Gast
|
Verfasst am: 9 Sep 2008 11:54 Titel: |
|
|
Das ganze ist doch en nur eine Definitionssache!!!!
Beispiel:
Valdez!!!!
Im Normalfall wird er als Stürmer bezeichnet, weil er vorne spielt, aber er ist ein Kämpfer und läuft verdammt viel, er wartet nciht nur im Strafraum auf Bälle, sondern er geht manchmal sogar bis zum eigenen Strafraum zurück, um Bälle zu gewinnen oder mit aufzubauen.
Das sind Sachen, die normale Strafraumstürmer nciht machen. Jetzt kann man hingehen und sagen Valdez ist deshalb kein Stürmer sondern ein offensiv ausgerichteter Mittelfeldspieler. Aber man kann ihn auch als Stürmer bezeichen, weil er viel in den Strafraum geht und versucht Tore zu schießen.
Es gibt viele andere offensive Spieler, bei denen man ähnlich diskutieren kann. Sie machen nicht unbedingt Defensivarbeit, aber sie bauen ein Spiel auf, zum Beispiel letzte Saison van der Vaart und Babarez. Bei beiden wurde doch viel diskutiert, ob sie Stürmer sind oder Mittelfeldspieler (vdV macht es noch etwas einfacher, weil er verdammt viel aufbaut, aber Babarez???? Er ist einfach ein Mittelding), wenn man solche Leute hat, dann verlieren Stürmer ihren Wert erheblich, weil dann viel Gefahr von diesen Spielern ausgeht, dazu dann noch einen Rechts- und Linksaußen, bei denen man auch nie wirklich weiß, ob es nun Stürmer sind und schon kann man ohne Stürmer spielen. Aber ich denke, dass klassische Stürmer bei fast allen Teams wirklich verdammt wichitg sind. Ein Alex Frei kann man einfach kaum ersätzen oder gegen ihn leicht verteidigen, weil er einfach immer auf seine Chance lauert und sie dann auch nutzt.
Hamburg hat in der letzten Saison ohne echten Mittelstürmer gespielt bzw. nur manchmal mit Guerrero (von dem ich nicht viel halte). vdV und Olic haben die Tore gemacht (man betrachte hier besonders die Spiele/ Zeiträume als Guerrero nicht auf dem Platz war). Olic ist ein Rechstaußen und vdVeine hängende Spitze, also ist es möglich, aber sehr ungewöhnlich und man bruacht genau die richitgen Spieler und vorallem die richtige Deffinition .
So jetzt dürft ihr den Beitrag außeinander nehmen, viel Spaß dabei
|
|
Nach oben |
|
Gast
|
Verfasst am: 9 Sep 2008 15:06 Titel: |
|
|
für uns jetzt ist es definitionssache
früher als diese these aufgestellt wurde waren die Positionen viel steifer
heutzutage ist man in dieser hinsicht viel flexibler
und ich denk das sagt der artikel eigentlich aus "es wird in xx jahren keine klassischen stürmer mehr geben"
und dies ist auch der fall ich erinner mich an die diskussion um Olics positions änderung den streng genomen ist er MF spieler doch durch seinen zug nachvorn
und der drang in die mitte macht ihn das mehr zum stürmer als z.b. Trochowski oder Pitroipa
hab mir letzens ein spiel aus den 80 jahren angeschaut und mir ist aufgefallen das das spiel etwas steif war
jeder hatte seine aufgabe ... ab einen bestimmten zeitpunkt ist der stürmer nicht mehr nachhinten gelaufen der abwehrspieler blieb ab der mittellinie stehen usw man konnte klar erkennen wer welche position spielt
heute kann mans eigntlich nur erahnen
|
|
Nach oben |
|
Marde
Europameister
Anmeldungsdatum: 12.07.2002 Beiträge: 4504
|
Verfasst am: 9 Sep 2008 16:25 Titel: |
|
|
also ich will den carlos alberto perreira nicht schlecht reden, aber als er es gesagt hat, da gabs bereits n team, welches so gespielt hat.
Les Bleus 1998/2000 - für mich die revolutionärste und zugleich spielstärkste Nationalelf, welche ich je gesehen habe (die 74er Elf der Deutschen habe ich ja nie spielen gesehen ). Sieht übrigens auch der Chefscout Siegenthaler so.
1998 - wohl auch aus der Not geboren und aufgrund der überragenden Mittelfeldspieler hat Frankreich den/die Stürmer de fakto aufgegeben. Es spielte einer vorne drin um die Löcher aufzureissen, aber nicht um unbedingt Tore zu schiessen. Es gab im übrigen auch kein Stürmertor von Frankreich (Henry spielte dazumals noch als Flügel) an dieser EM.
Dugarry, Henry, Djorkaeff waren eher Halbstürmer (wie van der Vaart) und im Finale spielte vorne drin Guivarch. Die Räume wurden sehr eng gemacht, sehr kompakt gestanden und es gab Spiele, wo Frankreich bis zu 70% Ballbesitz hatte, genau aus dem Grund, dass sich der Stürmer ins Mittelfeld zurückgezogen hat.
Also - so neu ist das auch wieder nicht. Heute wird daraus einfach n Hype gemacht. _________________ Blick: der Fussball-Gott steigt von seiner Bühne ab
L'équipe: Zizou, merci l'artiste
The sun: Bye Bye Zidane the genius
|
|
Nach oben |
|
Gast
|
Verfasst am: 9 Sep 2008 16:36 Titel: |
|
|
Nash! hat folgendes geschrieben: |
Also Torres ist zwar spielstark, befand sich aber trotzdem meistens in der Spitze. Krasser find ichs bei Man Utd. Die sind immerhin CL-Sieger geworden ohne richtigen Stürmer. Die offensivste Variante war mit drei hängenden Spitzen Rooney, C. Ronaldo und Tevez. Wird sich diese Saison aber vielleicht auch wieder ändern, wenn Berbatov spielt. |
Genau, ohne richtigen Stürmer...Selten so einen Schwachsinn gelesen. Drei hängende Spitzen? Hängen hinter wem? Die drei haben in der ersten Reihe gespielt, lupenreine Stürmer und Außenstürermer. Ne hängende Spitze hat VdV in Hamburg gespielt HINTER OLIC, aber mit Sicherheit nicht diese drei bei ManU.
Und nur weil Stürmer defensivarbeit verrichten sind sie immer noch Stürmer.
|
|
Nach oben |
|
Gast
|
Verfasst am: 15 Sep 2008 08:56 Titel: |
|
|
Was ich zufällig gerade ansprechen wollte, als ich diesen Beitrag gesehen habe ist folgendes. Wollte es eigentlich in den Spielanalyse Thread schreiben, aber ich denke hier passt es mindestens so gut.
Stuttgart hat nominell letztes WE auch ein 3-6-1 gespielt. Bei Sportal sieht´s aus wie eine Sechser-Kette im Mittelfeld.
Allerdings wird kaum eine Mannschaft so spielen. So oder so braucht man einen Spieler der Vorne in die Räume geht und die Dinger macht. Wenn man nominell keinen Stürmer aufstellt, wird es entweder darauf hinauslaufen, dass die Spieler sich nicht sehr genau an ihre Positionen halten oder dass die Mannschaft kein Tor machen wird.
Klar ist doch, dass man als Mannschaft im Fussball den Platz effizient aufteilen muss. Wenn man sich im Mittelfeld nur auf den Füßen steht und vorne keine Anspielstationen hat, dann mag das definitv noch funktionieren, offensiv wird die Ausbeute aber sehr mau sein.
Ich kann nur sagen, ich hoffe dass die Zukunft des Fussballs nicht so aussieht.
Ich denke eher, dass sich das System dahin entwickelt, dass es einfach in jeder Hinsicht flexibler wird. Das hinten fest nur noch 3 Spieler stehen und vorne einer und der Rest je nach Bedarf in der jeweiligen Situation im Spiel mit flexiblen Mittelfeldspielern ausgefüllt wird. Wobei mir das 4-4-2 mit Raute auch sehr gut gefällt.
Sicher gibt es nicht das perfekte System, sonst hätte sich die vorherrschende Aufstellungsform im Weltfussball nicht so kontinuierlich über so lange Zeit geändert Ich denke, dass ist wie bei vielen Sache ne Frage von Trend und Geschmack.
|
|
Nach oben |
|
Gast
|
Verfasst am: 15 Sep 2008 23:50 Titel: |
|
|
4-6-0 halte ich für Humbug...
Ich denke, das wird sich nicht durchsetzen. Höchstens ein 4-5-1 Aber ich denke eher, der Visionär ist Klinsmann. Fussball ist immer mehr auf Fitness und Laufarbeit ausgelegt. Muss leider ins Bett. Reinhaun!
|
|
Nach oben |
|
Gast
|
Verfasst am: 16 Sep 2008 21:36 Titel: |
|
|
Schöner Thread!
Diese "Systemfrage" stellt sich ja irgendwie immer mehr in den Vereinen - und das jeweils effektivste System wechselt ja alle paar Jahre.
Bei der WM 2006 beispielsweise galt die Viererkette mit Doppelsechser davor als das Nonplusultra, davor war die Raute im Mittelfeld das Allheilmittel.
Jetzt setzen sich meiner Meinung nach immer flexiblere Systeme durch, die eigentlich gar nicht in ein Nummernsystem passen, sondern abhängig von der Spielsituation variieren. So spielt Klinsmann bei Bayern in dieser Saison bei Ballbesitz oft ein 3-5-2, was dann bei Ballverlust sofort in ein 5-3-2 wechselt.
Und wie angesprochen hat auch Stuttgart am WE eine Dreierkette ausprobiert, wenn auch eher aus Personalnot.
Ich glaube, dass dieser Trend weitergehen wird und wir bald von der jahrelang als unantastbar geltenende Viererkette immer mehr abrücken werden, um auf immer flexiblere Systeme mit unterschiedlich positionierten Spielern zu arbeiten.
Guckt euch doch mal die jungen aktuellen Nationalspieler an - Fritz, Westermann und Konsorten spielen doch beispielsweise je nach "Bedarf" in der Abwehr oder im Mittelfeld, weil sie halt alles können. Und ob ein Spieler jetzt Stürmer oder offensiver Mittelfeldmann ist, kann man bei vielen Spielen beispielsweise bei Dejagah, Olic oder auch Kiessling auch nicht genau abgrenzen.
Meiner Meinung nach wird sich ein flexibles System mit Dreierkette in den nächsten Jahren immer mehr durchsetzen, bis es dann irgendwann "normal" ist- und dann kommt irgendwann wieder ein neues System, dass das alte Standardsystem ablöst... Und irgendwann in ferner Zukunft gibts dann wieder einen Libero
|
|
Nach oben |
|
Gast
|
Verfasst am: 16 Sep 2008 22:48 Titel: |
|
|
amadeus29 hat folgendes geschrieben: |
Und irgendwann in ferner Zukunft gibts dann wieder einen Libero |
Die ferne Zukunft gabs z.B. 2004 schonmal So ist Griechenland Europameister geworden.
Hab mich schon öfters gefragt, warum seit Mitte-Ende der 90er plötzlich quasi jeder mit 4er Kette spielt, obwohl manche Abwehrreihen dadruch löchriger als ein schweizer Käse wurden
Denke, man sollte das System spielen/einstudieren, welches für eine Mannschaft am besten geeignet und auf die einzelnen Spieler am besten angepasst ist.
|
|
Nach oben |
|
Gast
|
Verfasst am: 23 Sep 2008 13:44 Titel: |
|
|
Hi, ich glaub in der Diskussion werden ein paar Kleinigkeiten übersehen. Im zitierten Artikel wird vom klassischen Stürmer gesprochen. Was ist der klassische Stürmer? Das entscheidende an ihm ist/war, nicht unbeidngt, dass er die Tore geschoßen hat, sondern das für ihn im normalen Spiel spätestens an der Mittellinie Schluss war. Er ist ja Stürmer, also hat er hinten nichts zu suchen.
Genau in diesem Punkt hat Herr Parreira absolut recht, diesen klassischen Stürmer gibts es kaum noch. Beim genannten Beispiel ManU, war Rooney desöfteren an der eigenen Eckfahne bei ner Balleroberung zu sehen. Ich kanns zwar nicht beweisen, doch aus den Erzählungen der älteren Generation, kann ich ableiten, dass so eine "Verirrung" auf dem Platz einen Gerd Müller nicht passiert währe und auch nicht passieren hätte dürfen. Von den heutigen Stürmern wird das aber in der Regel ausdrücklich verlängt, eben um die schon genannte Kompaktheit gegen den Ball zu erreichen.
Der klassische Stürmer stirbt also aus. Das schon genannte Beispiel HSV passt hier perfekt. Der einizige, der auch nur in die Nähe des klasssichen Stürmers kommt ist Guerrero, wobei dieser auch schwer an einer Anpassung seines Spiels arbeitet. Toni ist hier wohl noch einer der einizgen klassischen Stürmer.
Das Argument nach dem Motto:" Dann sind halt die hängenden Spitzen die klassischen Stürmer, den es ist ja niemand mehr vor ihnen" gilt nicht. Den den klassischen Stürmer unterscheidet einzig und allein sein taktsicher Aufgabenbereichvom heutigen Pendant, ganz egal wie man das auch immer nennen will. Der klassische Stürmer war eigentlich nur dazu da, die Bälle ins Tor zu befördern, heut wird aber von den vordersten Leuten eine ständiges verschieben zum Ball erwartet um aktiv in die Balleroberung einzugreifen.
Aufgabenbereiche der einzelnen Positionen (ganz grob )
Früher:
Sturm-Tore schießen
Mittelfeld-Balleroberung, Fütterung der Stürmer
Abwehr-Torverhinderung
Heute
Sturm-taktisch kompaktes arbeiten zum Ball, Überzahl schaffen, Balleroberung, Spieleröffnung und Verlagerung-Tore schießen
Mittelfeld-gleiches wie im Sturm
Abwehr-gleiches wie Sturm und MF, jedoch wird während des Spielverlaufs kein ausgeprägter Zug zum Tor verlangt. Kein Stumpfes klären des Balls mehr, sondern Balleroberung mit Spieleröffnung.
Einfach mal gerade Championsleague Spiele beobachten, wo teilweise die IVs während des Spiels zu finden sind, also nicht bei Standards, sondern unterm Spiel. Sie tauchen teils ständig am gegnerischen 16er auf.
Genauso verhält es sich mit den nominellen Stürmern, nur andersrum.
Deshalb kann man sagen, dass es die klassischen Positionen nicht mehr gibt. Im Sturm fällt dies halt besonders gravierend auf, weil diese Position dann eben optisch nicht dauerhaft besetzt ist.
Das erklärt auch die dauernden Posiotionsdiskussionen vor allem bei den Offensivkräften Eine klare Einordunung zum Stürmer geht eben kaum noch.
Viel Spaß beim zerpflücken
|
|
Nach oben |
|
Gast
|
Verfasst am: 25 Sep 2008 11:55 Titel: |
|
|
JesusD hat folgendes geschrieben: |
Viel Spaß beim zerpflücken |
Sehr gerne
Also prinzipiell stimme ich Dir ja zu, aber der Stürmer hat als Hauptaufgabe doch vorne zu sein.
Was ist passiert: Der letzte Mann(außer Keeper) und der Stoßstürmer sind viel näher zusammen als früher. Die gesamte Mannschaft bewegt sich gleichzeitig nach vorne und nach hinten. Es gibt keine Leute mehr die hinten stehen und warten. Dadurch müssen Abwehrspieler zwangsläufig weiter nach vorne gehen, Stürmer nach hinten.
Nichtsdestotrotz steht der Stürmer an der Mittellinie oder kurz dahinter, wenn die andere Mannschaft anrollt, er ist dadurch vorderster Mann und das ist der Stürmer. Klar ist, dass bei einem Angriff der Stürmer auch mal einen Gegner verfolgen muss, sei es bis zur Eckfahne. Dies ist allerdings dann nur eine Ausnahme und nicht die Regel.
|
|
Nach oben |
|
VfBmaestro
Europameister
Anmeldungsdatum: 17.07.2005 Beiträge: 3510
|
Verfasst am: 25 Sep 2008 12:10 Titel: |
|
|
das thema wurde damals auch schon bei tm.de erörtert und meine meinung ist immer noch: sowas ist nur auf allerhöchstem niveau praktikabel und auf liganiveau kaum finanzierbar.
für so ein (nicht)system braucht man komplette spieler, das kannst du schon in der buli vergessen, da wäre man bei jedem team schon mit spezialisten auf internationalem niveau mehr als zufrieden. eierlegende wollmilchsäue kannst du an einer hand abzählen, farfan ist so ein typ, mit van der vaart ist ein weiterer zu einem club seines standes gewechselt und schlaudraff ist auch so einer auf low-level. man stelle sich sowas mal in der 2. liga vor, da wäre man froh, würde ein team mal ein tor schiessen, praktiziert man sowas auf dorfclubebene, wird man zum gespött des umkreises
|
|
Nach oben |
|