Warum ich den Thread aufmache, hat einen aktuellen Grund. Die Problematik ist mir aber schon lange aufgefallen.
Anlass war einmal ein Interview mit Christoph Daum in FHM, Playboy, Maxim oder sowas (keine Ahnung wo, lese fast alle Zeitschriften, weil ich nen Nebenjob beim Zeitschriftenhändler hab. War aber kein Sportmagazin, daher war das Interview interessanter als sonst
). Da gehts darum, dass er oft so unsympatisch rüberkommt und alles verneint, was er gefragt wird, weil die Journalisten versuchen, ihm Worte in den Mund zu legen.
Ähnlich wie Huub Stevens oder Hans Meyer, lässt ein Christoph Daum sowas aber nicht mit sich machen. Auch Uli Hoeneß z.B. ist da nicht so leicht rumzukriegen. Sobald Du aber so bist, ist das Bild von Dir in der Öffentlichkeit aber nicht mehr so gut. Du gilst als sperrig, unsympathisch und arrogant.
Dadurch ist es mir immer noch nicht so richtig aufgefallen. Vielmehr war es die Verbindung mit der Nachberichterstattung des Revier-Derbys. Überall wird so zitiert, dass Klopp gesagt hat, das wäre jetzt ein Derby-Crashkurs gewesen und Rutten wird zitiert damit, dass sein Team arrogant gewesen sei. In Wirklichkeit kamen diese beiden Aussagen aber von Patrick Wasserziehr (bin nicht mehr 100% sicher, ob er der Premiere-Interviewer war in dem Fall), der die beiden nach dem Spiel interviewt hat. Im Sinne von "War das jetzt für Sie beide ein echter Derby-Crashkurs?" oder "Waren Ihre Spieler etwas zu arrogant nach dem 0:3, Herr Rutten?". Dann haben die beiden das bestätigt. Rutten has es immerhin nochmal wiederholt, aber Klopp hat das Wort Derby-Crashkurs nichtmal in den Mund genommen.
An diesen beiden Aussagen hängen sich aber alle Journalisten jetzt auf und interpretieren. Bei indirekter-freistoss wird die Aussage Ruttens von einem der zitierten Journalisten sogar bewundert.
Das war jetzt nur ein Beispiel, um drauf aufmerksam zu machen. Wenn ich so drüber nachdenke fallen mir immer mehr Aussagen ein, wo den Trainern oder Spielern die Worte in den Mund gelegt werden und wenn man sich nicht energisch dagegen wehrt, kriegt man Probleme mit der Berichterstattung der Medien und hat schneller mit seinem Umfeld zu kämpfen als andere Trainer. Ein Daum oder Hoeneß sind stark genug in ihrem Verein, aber ein Hans Meyer zum Beispiel hatte früher wegen seinem Umgang mit den Medien immer wieder Probleme und wäre ohne diese sicher auch das ein oder andere Mal länger geblieben (z.B. in Gladbach).
Ich finde es allerdings erstrebenswert, so zu sein und nicht zum Ja-Sager und Abnicker zu mutieren und ich verstehe auch einen Christoph Daum immer besser, der sich missverstanden fühlt und schnell gereizt reagiert in Interviews.