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Wie dumm ist Deutschland? Ist das Schulsystem angemessen?

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Gast





BeitragVerfasst am: 26 Nov 2008 11:59   Titel: Wie dumm ist Deutschland? Ist das Schulsystem angemessen? Antworten mit Zitat

Hallo liebe Freunde,
gestern Abend kam auf ARD bei Maischberger das Thema "Wie dumm ist Deutschland".
Gäste waren: (ein Video zur Sendung gibt es hier)
Jörg Pilawa
Sido
Buchautorin/Mutter
Lehrervorsteher/Schulleiter
Bildungsministerin NRW
Schülervorsteherin NRW

Dort wurde über die Frage diskutiert, ob Deutschland bzw. die Schüler immer dümmer werden.
Zunächst waren nur Sido und Pilawa im Kreis, und dort wurde über die schulische Vergangenheit von den beiden diskutiert.
Als die anderen Personen dazu kamen, eskalierte das Gespräch, es war fast schon peinlich, wie Maischberger dort auftrat. Ständig unterbrach sie die Leute und redete immer weiter, auch, als die anderen weiter redeten. Dazu kam, dass sie ständig Sätze aus dem Zusammenhang gerissen hat. Ein sehr schlechter Auftritt meiner Meinung nach.

Zurück zum eigentlichen Thema:
Wie dumm ist Deutschland?
Anhand von eher schlechten Umfragen wurde jetzt über Geschichte/ Kultur geredet.
Sido und auch die Schülerin, die in meinen Augen gestern den besten Eindruck machten, warfen der Ministerin vor, dass in der Schule viel zu viel Müll gelernt werden soll, die Lehrer häufig Idioten sind, die die Schüler nicht richtig motivieren könnten.
Dabei war der Schulleiter aus Bayern, dem ich aus Aggressivität am liebsten eine gelangt hätte, eine so praxisferne Stellungsnahme abgegeben. Sein arrogantes Verhalten gegenüber der Mutter, Sido und der Schülerin war nicht mehr feierlich.


Sido hat nach einer Zeit einen Vorschlag gemacht, den ich eigentlich ziemlich gut finde.
Man muss in der Schule viel zu viel Müll lernen, den man in seinem späteren Beruf eh nicht braucht. Wurzel ziehen, Logarithmus, 3. Ableitung etc. braucht demnach kein Mensch.
Deshalb kam von Sido der Vorschlag, man soll eine feste Anzahl von Kernfächern(lesen,schreiben,rechnen) vorschreiben, die Schüler sollen sich dann dazu weitere Fächer wählen, die sie auch machen wollen. So kann sich ein Schüler, der überhaupt nicht auf naturwissenschaften abfährt, Geschichte, Politik oder andere Fächer dazu wählen.

In diesem Thread soll es also um die Diskussion des Schulsystemes gehen.
Gut, so wie es ist? Eine Veränderung muss her? Was denkt ihr über Kopfnoten?

lg

Ich hoffe, irgendjemand liest den Post noch bis zum Ende
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Gast





BeitragVerfasst am: 26 Nov 2008 14:24   Titel: Antworten mit Zitat

Ist tatsächlich so, dass das Schulsystem in deutschland ein wenig "unglücklich" ist.

Da gibt es mehrere Kritikpunkte:

-wie du schon sagtest, bringt es vielen nichst wenn sie absolut kein Mathematikverständniss/Interesse haben, ihnen 13 Jahre lang dieses Fach aufzu zwingen. Trotzdem sollte auch darauf gucken, dass sich viele noch nicht entschieden wo es in Zukunft hingehen soll, und man deshalb auch ein gewisses Spekturm abdecken muss.

-Viel schlimmer finde ich allerdings das System mit den 4 Schulformen, in welche man nach 4 Jahren hineingesteckt wird, und aus der es sehr schwer ist wieder herauszukommen.
Nicht umsonst wechseln nur sehr wenige Schüler von einer Haupt- auf eine Gesamtschule oder ein Gymnasium. Hast du nach 4 Jahre nicht genug Leistung gemacht (bedingt durch [noch vorhandene] sprachliche Schwächen) wirst du "abserviert" und dir wird ein erheblicher Teil an Bildung verwehrt.

-Kinder aus sozial schwächeren Schichten erwiesener Maßen nicht genug Unterstützung (außerhalb der Schule) erfahren...

-Bisschen weniger wichtig, aber kritikwürde finde ich auch die Kopfnoten.
Völlig willkürlich gesetzt und von den Lehrern sehr lasch behandelt, stehen sie trotzdem auf dem Zeugniss.

kö||e
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Gast





BeitragVerfasst am: 26 Nov 2008 14:55   Titel: Re: Wie dumm ist Deutschland? Ist das Schulsystem angemessen Antworten mit Zitat


Megget hat folgendes geschrieben:
Deshalb kam von Sido der Vorschlag, man soll eine feste Anzahl von Kernfächern(lesen,schreiben,rechnen) vorschreiben, die Schüler sollen sich dann dazu weitere Fächer wählen, die sie auch machen wollen. So kann sich ein Schüler, der überhaupt nicht auf naturwissenschaften abfährt, Geschichte, Politik oder andere Fächer dazu wählen.


Davon halte ich wenig bis gar nichts.
Zunächst einmal ist es ja nicht so, dass einen das Wissen, das man an der Schule erwirbt sonderlich weiter bringen würde in der späteren Laufbahn. Ein Leistungskurs Bio hilft einem vielleicht im ersten Semester an der Uni etwas weiter, danach ist damit eh Schluss. Ich hätte dann für meinen Studiengang bis zur 13 nur Schreiben und Lesen gelernt, das wäre etwas öde geworden .
Desweiteren sind die Schulen ja keine Produktionsstätten für Fachidioten für die Wirtschaft, die Schüler sollen dort Werte und eine solide Allgemeinbildung vermittelt kriegen. Ein Land in dem dir kein Naturwissenschaftler den ersten Kanzler der BRD nennen kann wäre doch der absolute Albtraum.
Ich denke, wenn man etwas verbessern will, dann das, dass an den Schulen den Schülern das Lernen besser beigebracht wird. Wenn man nicht völlig auf den Kopf gefallen ist kann man heutzutage ein Abi kriegen ohne jemals wirklich methodisch gelernt haben zu müssen, das muss sich ändern. Das würde bedeuten, dass mehr Wert auf selbstständige Recherche gelegt werden würde aber auch die Anforderungen um einiges angehoben werden müssten.
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Gast





BeitragVerfasst am: 26 Nov 2008 15:08   Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde die Kopfnoten sowas von lächerlich.
Wenn man in einem Jahr auf dem Zeugnis z.B bei Arbeitsverhalten ne 3 hat dann ist es die nächsten zwei jahre immernoch so...bei mir zumindest.
Egal wie sehr ich mich anstrenge,die 3 bleigbt da stehen weil die Lehrer immernoch den alten Jungen kennen....ich finde das einfach nur scheiße....und die meisten Arbeitgeber gucken ja sofort auf die Kopfnoten....
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Gast





BeitragVerfasst am: 26 Nov 2008 15:08   Titel: Antworten mit Zitat

Jop, sehe das sehr ähnlich wie du.
Ich selber komme von einer Schule mit gutem Ruf und bin dann auf vielleicht das beste Gymnasium der Stadt gewechselt. Mit Migranten hatte ich weder im Kindergarten noch in Grundschule oder Gymnasium großartig Kontakt.

Inzwischen weiß ich aber, dass bereits in meinem alten kath. Kindergarten auch immer mehr ausländische Kinder aufgenommen werden. Diesen Schritt finde ich sehr gut.
Allerdings ist das Spektrum, das Pilawa gestern bereits angesprochen hat, viel zu groß für die 1. Klasse.


Pilawa hat folgendes geschrieben:
"Es gibt Kinder, die können schon ganz gut Lesen, Schreiben und Rechnen, andere können noch nicht mal 2 Schritte rückwärts gehen."


So ist es, deshalb wäre ich fast dafür, das System so zu ändern, dass man eine Art Einstellungstest macht, bei dem das Wissen und Können der Kinder festgestellt wird. Dann werden die Kinder getrennt in Gruppen, die bereits etwas können und die, die Probleme haben.
Das hätte zudem noch den Vorteil, dass sich gute Schüler, wie Sido es angesprochen hat, nicht langweilen würden und so die Motivation verlieren.


Zu den angesprochen Kopfnoten kann ich ebenfalls nur sagen, dass ich die für Schwachsinnig halte. Die Schülerin hat das richtig erkannt: Die Schüler brauchen sich 45 Minuten gut benehmen und kriegen dann ihr + , auch wenn sie in der Pause jemanden hauen. Und da man viele Fächer nur 2-Stündig hat, gibt es auch dem entsprechend wenig aussagekräftige Statements der Lehrer.
Lustig find ich es auch, dass bei mir von der 5. bis zur 11. Klasse Kopfnoten auf dem Zeugnis stehen, aber in der entscheidenen Phase, auf den letzten Zeugnissen keine Kopfnoten mehr stehen...
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Gast





BeitragVerfasst am: 26 Nov 2008 15:18   Titel: Antworten mit Zitat

Hätte nicht gedacht, dass ich sowas mal schreibe, aber ich muss Sido recht geben.
Viele Sachen die in der Schule gelernt werden, sind einfach unwichtig für manche. Eine feste Struktur sollte es bei den Kernfächern geben. Lesen, Schreiben und auch Rechnen/Mathe sowie Musik, Sport und Kunst sind meiner Meinung nach Sachen die jedes Kind zumindest ansatzweise beherschen sollte.
Ich würde diese "Fächer" als Schwerpunkte für die Grundschule nehmen, auf späteren Schulen nicht mehr so weit wie jetzt darauf eingehen, sondern es einfach nur noch ausbauen.

Ab Klasse 5 sollten Schulen dann gezielt auf die Wünsche der Schüler eingehen. Es ist nun mal Fakt, dass nicht alle Kinder die selben Interessen haben, was zum Glück so ist.
Auf Wünsche der Schüler werden oder vielleicht können die Schulen nicht eingehen und genau da müsste man mal was ändern.

Fürs erste solls das von mir gewesen sein.
Schöne Grüße
Icing
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Gast





BeitragVerfasst am: 26 Nov 2008 15:23   Titel: Re: Wie dumm ist Deutschland? Ist das Schulsystem angemessen Antworten mit Zitat


rauuul hat folgendes geschrieben:

Davon halte ich wenig bis gar nichts.
Zunächst einmal ist es ja nicht so, dass einen das Wissen, das man an der Schule erwirbt sonderlich weiter bringen würde in der späteren Laufbahn. Ein Leistungskurs Bio hilft einem vielleicht im ersten Semester an der Uni etwas weiter, danach ist damit eh Schluss. Ich hätte dann für meinen Studiengang bis zur 13 nur Schreiben und Lesen gelernt, das wäre etwas öde geworden .

Ne, pass auf.
Wenn du schon weißt, was du später machen willst, dann wählst du dir deine Fächer zu recht. Durch evtl. Vorgaben bzgl. der Fächerwahl kann man hier seinen Horizont erweitern.
Möchte mal ein Beispiel nennen:
Ich hab von der 5. bis zu 11. Klasse 4 Naturwissenschaften:
Chemie, Physik, Biologie, Mathe.
Eigentlich sind das 4 Fächer, die ich abwählen würde.
Wenn man jetzt also sagt, ein Fach ist Pflicht, egal welches Profil man wählt, kann man auch so mehr lernen als nur rechnen und schreiben.

Da du ja offen zu gibst, dass man in der Schule Sachen für ein Semester lernt, wäre hier eine Verkürzung der Schulzeit evtl angebracht. Du wärst dann nach der 10. Klasse schon soweit, dass du anfängst zu studieren und hast dann die Möglichkeit, die aus deinem erworbenen Wissen etwas zusammen zu basteln.

Desweiteren sind die Schulen ja keine Produktionsstätten für Fachidioten für die Wirtschaft, die Schüler sollen dort Werte und eine solide Allgemeinbildung vermittelt kriegen. Ein Land in dem dir kein Naturwissenschaftler den ersten Kanzler der BRD nennen kann wäre doch der absolute Albtraum.
Ich denke, wenn man etwas verbessern will, dann das, dass an den Schulen den Schülern das Lernen besser beigebracht wird. Wenn man nicht völlig auf den Kopf gefallen ist kann man heutzutage ein Abi kriegen ohne jemals wirklich methodisch gelernt haben zu müssen, das muss sich ändern. Das würde bedeuten, dass mehr Wert auf selbstständige Recherche gelegt werden würde aber auch die Anforderungen um einiges angehoben werden müssten.[/quote]

Man kann als Ottonormalbürger schon wissen, wer der aktuelle Bundespräsident gibt. Allerdings gibt es auch viele, die Geschichte/ Politik absolut nicht interessiert. Deshalb könnte man 2 "Zwangssemester" verschreiben, wo man einen Überblick über die Situation in Deutschland und dessen Vergangenheit kriegt.

Fand die abschließende Umfrage übrigens sehr interessant.
Da wurde ein Rentner gefragt, was google ist.
Keine Antwort? Ich wette 80 % der nach 1984 geborenen Leute hätte hier eine Antwort gewusst.
Es gibt also einen Wechsel von Dingen, die man wissen sollte.
Wir Jüngeren sagen, die Vergangenheit interessiert uns wenig, die Älteren sagen, ach für Computer bin ich eh zu alt. Auch sie wollen nicht lernen.

Wie kriege ich jetzt ein Fazit unter meinem Text? Ich denke, der Wissensstand des Allgemeinwissens ist auch immer von der Lernbereitschaft der einzelnen Person abhängig. Man sollte einen Grobüberblick haben. Allerdings muss man meiner Meinung nach nicht die Bundespräsidenten aufzählen können.
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Gast





BeitragVerfasst am: 26 Nov 2008 15:51   Titel: Antworten mit Zitat

Wie jedesmal nach einer Pisaumfrage oder ähnlichem wird auch jetzt wieder heiß diskutiert.

Zu allererst will ich meine Meinung zu den Kopfnoten mal kundtun, die mMn völlig willkürlich und unfair den Schülern gegenüber gesetzt werden. Möchte die Aussage aber auch relativieren, da ich den Lehrern da keine Schuld zuteile. Wie soll quasi eine einzige Lehrerin auf knapp 30 Schüler aufpassen und ihnen jeweils 6 Noten zuschreiben, die mMn danach auch noch total Situationsbezogen sind. Wie auch die Schülerin in der Sendung sagte. Also geht da die Schuld an das Gremium.

Was ich als ganz großen "Humbuck" am Schulsystem empfinde ist die Tatsache, dass die Kinder nach 4 Jahren Schule in die 4 Schulsysteme gesteckt werden. Erstens ist das Anspruchsniveau zwischen Grundschule und weiterführender Schule mMn viel zu groß und zweitens finde ich die Entscheidung der Lehrperson nach 4 Jahren als viel zu früh.
Der Lehrer kann quasi deine schulische Zukunft vorentscheiden, weil es extrem schwer ist, nach der Hauptschule sein Abitur zu bestehen, weil die Leistungserwartung einfach so schwankt.

Soweit meine Meinung zu diesen 2 Punkten
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Gast





BeitragVerfasst am: 26 Nov 2008 16:04   Titel: Antworten mit Zitat

Sehe das mit der Pflicht und Wahl der Fächer auch kritisch.

Bis zur 4. Klasse also Abschluss der Grundschule ist es durchaus angebracht, Fächer wie Musik, Kunst (Malen+Basteln), Sachkunde (Elemente aus Biologie und Erdkunde) und Religion zu unterrichten.
Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte ich nie rausgefunden, dass mich Musik und Religion absolut nicht interessiert. Sowas von vorn herein auszuschließen geht natürlich nicht.

Ich bin dann nach der Grundschule aufs Gymnasium gewechselt und musste da bis zum Ende der 10. Klasse immer Kunst und Musik im Wechsel nehmen, Religion alle 2 Jahre und sogar bis zum Ende der 11. Für mich war das völlig schwachsinnig, der ganze religiöse Kram hat mich absolut nicht interessiert, habe da selten besser als 3-4 gestanden und in Musik dasselbe. Kann heute noch keine Noten lesen weil ichs einfach verweigert habe. Ob das ne gute Reaktion war/ist sei dahingestellt, in dem Alter lässt man sowas halt nicht an sich ran. Stattdessen habe ich in Kunst regelmäßig 1-2 gestanden und dann kam jedes 2. Jahr wieder der Dämpfer mit der 5 in Musik.

Diese Fächer sind für mich definitiv Wahlfächer, zumindest ab der 6.-7. Klasse wo man vielleicht etwas selbstständiger ist und sich einigermaßen sicher sein kann, mit einer Abwahl die richtige Entscheidung zu treffen. Wenn ich bis dahin nicht den Anschein mache ein musikalisch Talent zu haben wird aus mir sicher kein großer Komponist mehr. Mal ich Menschen bis dahin immer noch als Strichmännchen wird mir Picasso später wohl oder übel am A**** vorbei gehen.

Fächer wie Deutsch, Englisch, Mathe, Sport, Politik gehören für mich zu Pflichtfächern, da sind einfach teilweise elementare Dinge bei, die ich als Abiturient wissen sollte. Menschen zu stark zu spezialisieren halte ich nicht für richtig, jedenfalls nicht ohne eine gepflegte Basis.
Bio, Physik, Chemie sollten zumindest 1 Jahr angetestet werden, die bergen doch einige interessante Sachen aus dem Alltag die man gut und gerne fürs Leben lernt. Wenns nix ist kann mans immer noch abwählen.


Dann noch zu dem Unterschied GK/LK im Fach Mathe.
Sehe dass da wie Megget, oder hast du da Sido zitiert?

Logarithmus, e-Funktionen, Ebenen und son Kram brauch ich fürs spätere Leben nicht. Das kann man entweder getrost im LK lernen und in der Vorbereitung auf seinen Beruf, sei es das Studium oder die Berufsschule in der Ausbildung. Da könnte man den LK eventuell schon in der 8 wählen lassen und ihn dann erst ab der 11 wenn alle ihre anderen LK's haben 5stündig unterrichten. So würde sich da zumindest schonmal die Schülerschar trennen die auf so einen Mist verzichten kann und derweil Sachen lernen die man anwenden kann: Prozente, Stochastik, Geometrie zum Formenverständnis etc.
Sehe das vielleicht auch etwas kritisch weil mir Mathe nicht liegt, ging ab der 7. irgendwie bergab.

Rede da für meinen Teil übrigens vom Schulsystem aus Nordrhein-Westfalen, was es vielleicht ein wenig erschwert hier untereinander zu diskutieren, da die Schulsysteme ja teilweise doch stark von einander abweichen.

Über Kopfnoten und die Notwendigkeit von Sport brauch ich micht nicht auslassen.

Gruß, Duxx
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Gast





BeitragVerfasst am: 26 Nov 2008 16:24   Titel: Antworten mit Zitat

also mal ganz abgesehen von den ganzen themenpunkten die hier und gestern genannt wurden werd ich mich mal nur auf die lehrer beziehen.
was für leute da teilweise eingestellt werden oder an den schulen seit jahrzehnten unterrichten ist in manchen fällen erschreckend. wir haben zb in der zeit von der 11-13 klasse einen lehrer der zwar promovierter physiker ist allerdings überhaupt keine pädagogische erfahrung hatte dementsprechend gestaltete sich auch der unterricht. am ende hat er bei 18-19 jährigen vor jeder stunde die hefte kontrolliert ob auch jeder letzte stunde sauber mitgeschrieben hat.
dann wären da noch die vom leben gezeichneten und in einem wort frustrierten lehrer die eigentlich nur noch auf die pension warten. ich hatte da einen lehrer in französisch der war einfach unerträglich. selbstverständlich hat er die schüler jede stunde spüren lassen wie dumm und unreif er uns doch alle findet und er sowieso nix von uns erwartet. außer natürlich bei ausgewählten lieblingsschülern die haben auch für eine nur zu einem drittel bearbeitete klausur noch 11 punkte bekommen.
zum glück waren diese arten von lehrer in meiner schulzeit eine minderheit und gerade unter den referendaren gab es eigentlich ausschließlich nur leute die es verstanden haben mit den schülern richtig zu arbeiten und den perfekten und grechten weg zwischen spaß und lernen zu finden.
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Gast





BeitragVerfasst am: 26 Nov 2008 16:47   Titel: Antworten mit Zitat

Ich schreibe jetzt mal für Berlin, da es ja Unterschiede zwischen den Bundesländern gibt.
In Berlin gibt es 6 Jahre Grundschule + 1 Jahr Vorschule (inzwischen gibt es die Vorschule aber auch nicht mehr und war auch nie Pflicht) und nicht nur 4 Jahre, wobei man die Wahl hatte, nach der 4. Klasse auf eine Oberschule zu wechseln.
Die ersten 4 Jahren gab es wirklich nur Deutsch, Mathe, Sachkunde, Kunst, Sport, Musik. Erst ab der 5. kamen dann Englisch/Französisch, Erdkunde, Geschichte und Bio dazu. Zusätzlich gab es da noch Wahlunterricht (verbindlich): Sachen wie Computereinführung, Sterne und Planeten, Spielplatztest (das war herrlich. Alle 2 wochen auf einen Spielplatz gehen und ihn danach beschreiben ) oder aber auch Latein. Da musste man dann pro Halbjahr einen Kurs wählen.
Dann also nach der 6. Klasse auf eine Oberschule (in meinem Fall Gymnasium) und Religion abgewählt .
Da gab es dann nur noch eine weitere Fremdsprache dazu. In der 8. gab es dann zusätzlich Physik und Erdkunde.
In der 9. und 10. konnten wir dann zum ersten Mal wählen, die Wahlpflichtfächer: Entweder eine dritte Fremdsprache oder Sachen wie Mathe, Physik, Chemie, Politik & Gesellschaft etc.
In der 11. gab es dann Profilkurse (2 Fächer, die man 2 Stunden pro Woche hatte). Außerdem musste man sich entscheiden zwischen Kunst und Musik und man konnte Fächer dazuwählen (Informatik, Darstellendes Spiel oder Philosophie).
Ja, und ab der 12. dann Kurssystem. Endlich kein Bio mehr (sinnlosestes Fach mMn ).

Ich finde es gut, dass man erst spät Fächer abwählen kann, aber schon früher was dazunehmen kann. So kann man gucken, was einem liegt bzw. nicht liegt. Wobei mir der Zeitpunkt, Bio abzuwählen, zu spät kam.
Von daher finde ich Sidos Vorschlag, die Kernfächer zu haben und dann darum die Zusatzfächer zu nehmen, nicht gut. Wie soll man früh wissen, was man mag oder nicht?
Hätte ich zum Beispiel schon nach der Grundschule wählen müssen, ich hätte zum Beispiel unter anderem Bio und Musik genommen, weil es an der GRundschule einfach lustig und leicht war. Und dafür vielleicht etwas nicht genommen, was ich heute mag.
Aber mit den Aussagen, wen interessieren Wurzeln, dritte Ableitungen etc. - das braucht man später eh nicht, würde ich vorsichtig sein. Manch einer will Mathematiker werden. Sido wird sich vielleicht für Musik interessiert haben. Und da sage ich heute, wer braucht Oktaven, Fuge und so einen Quatsch, das braucht man eh nicht. Also da muss man differenzieren.

Und was Pilawa (und diese Schülerin glaube ich auch) in den Video gesagt hat ("der Zeitpunkt des Mauerfalls ist egal, hauptsache man weiß, dass sie gefallen ist"), da kann ich nur den Kopf schütteln. Das gehört für mich zur Allgemeinbildung (eines über 14 jährigen Deutschen). Genauso, wie man wissen muss, wie der Bundespräsident und der Bundeskanzler bzw. die Bundeskanzlerin heißen.
Das sind so Sachen, die für mich zur Allgemeinbildung gehören. Wer das nicht weiß, ich glaube, den würde ich als dumm bezeichnen.
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BeitragVerfasst am: 26 Nov 2008 17:12   Titel: Antworten mit Zitat


ibmeistr hat folgendes geschrieben:
also mal ganz abgesehen von den ganzen themenpunkten die hier und gestern genannt wurden werd ich mich mal nur auf die lehrer beziehen.
was für leute da teilweise eingestellt werden oder an den schulen seit jahrzehnten unterrichten ist in manchen fällen erschreckend. wir haben zb in der zeit von der 11-13 klasse einen lehrer der zwar promovierter physiker ist allerdings überhaupt keine pädagogische erfahrung hatte dementsprechend gestaltete sich auch der unterricht. am ende hat er bei 18-19 jährigen vor jeder stunde die hefte kontrolliert ob auch jeder letzte stunde sauber mitgeschrieben hat.
dann wären da noch die vom leben gezeichneten und in einem wort frustrierten lehrer die eigentlich nur noch auf die pension warten. ich hatte da einen lehrer in französisch der war einfach unerträglich. selbstverständlich hat er die schüler jede stunde spüren lassen wie dumm und unreif er uns doch alle findet und er sowieso nix von uns erwartet. außer natürlich bei ausgewählten lieblingsschülern die haben auch für eine nur zu einem drittel bearbeitete klausur noch 11 punkte bekommen.
zum glück waren diese arten von lehrer in meiner schulzeit eine minderheit und gerade unter den referendaren gab es eigentlich ausschließlich nur leute die es verstanden haben mit den schülern richtig zu arbeiten und den perfekten und grechten weg zwischen spaß und lernen zu finden.


Naja hat sich aber nocht nicht so geändert, ich kenne zwar noch nicht so ein krasses Beispiel, aber es zeichnet sich schon bei vielen Lehrern ab, dass sie einfach nicht fähig sind, Klassen bis zu 30 Schülern(die übrigens viel zu groß sind) zu unterrichten. Da hat der Schulleiter gestern etwas schönes gesagt... die Lehrer würden alle 4 Jahre überprüft werden, wie sie ihre Arbeit machen...

Bei uns war vor 2 jahren mal so eine Inspektion...und diese ist in ihrer Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten. Die Inspektoren melden sich ein halbes Jahr vorher an, damit der entsprechende Schulleiter alles in Bewegung setzen kann, um die Schule bis dahin ordentlich aussehen zu lassen(ob da die Schule in der restlichen Zeit vor sich hingammelt, ist ja wurscht), den Lehrern gesagt wird wie sie sich am Besten zu verhalten haben und sogar den Schüler eingetrichtert wird, dass sie sich doch bitte benehmen. Dann sind die Inspektoren mal für 20 Minuten in einer Klasse um einen Lehrer zu überprüfen. Das kann doch nicht deren Ernst sein.

Aber hierzulande wird Bildung eh sehr vernachlässigt. Wobei das die Schuld von sehr ielen Leuten ist, die der Lehrer(bei denen es auch Top-Leute gibt), die der Politik und auch die einiger Eltern, die ihre Kinder entweder doch zu vernachlässigen oder zu sehr unter Druck setzen, dass sich ihre Kinder in psychatrischer Behandlung begeben müssen(bei uns an der Schule bei einer 8-Klässlerin der Fall).

Die Kinder sind nicht dümmer als früher, doch hat man den Wandel in der Gesellschaft nicht mit in die Schule einfließen lassen, die in ihrem System und in ihrer Art Bildung zu vermitteln schon sehr antiquitiert ist. An vielen Schulen funktoneren noch nicht mal eine hohe Zahl an Overhead-Projektoren, ganz zu schweigen von ordentlichen Computern. In Frankreich an den Schulen zum Beispiel hat jeder Raum zu mindestens einen Computer, der auch funktioniert. Wieso ist an userem Gymnasium noch nicht mal das Geld da efür einen zweiten ordentlichen PC-Raum, damit man auch mal Informatik Unterricht hat(hatte ich mein ganzes Leben noch nicht)? Ebenso muss den Lehrern auch immer bewusst sein, was die Schüler in der Zeit bewegt, heutzutage sind die Kinder viel mehr vom TV und den Serien, die anders sind, geprägt als früher, die jüngeren Lehrer kennen diese Sendungen noch, aber gerade die Alten wissen nichts damit anzufangen und wollen davon auch nichts wissen. Ältere schweben immer noch auf der Wolke, dass früher alles besser gewesen sein und sprechen heutzutage von einer Barbarisierung der Sprache(O-Ton des Schulleiters), doch gewinnt man bei ihm auch das Gefühl, sich gar nicht so recht mit der Jugend auseinanderzusetzen um darüber wirklich urteilen zu können.
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BeitragVerfasst am: 26 Nov 2008 17:35   Titel: Antworten mit Zitat

Ich will hier garnicht soviel schreiben wie die mesiten anderen hier, muss aber sagen, dass ich sehr vielen zustimme. Vorallem im Punkt der Kopfnoten und das die Spezialisierung, egal wie es sich ändert, nicht mehr schlechter zu machen ist.
Aber der Punkt, der mich bewegt hat hier zu schreiben ist, dass jemand erwähnt hat, dass 30 Schüler große Klasse zu viel sidn für einen Leher. Ich fand das die letzten beiden Jahre schon schlimm immer mit sovielen in einem Raum zu sein und dabei dann noch lernen zu müssen, jedoch dahcte ich: Naja nächstes Jahr komm ich in die 12. Klasse, dann kommen Leistungskurse und man hat sein spezialgebiet mit wenigen anderen. Aber was ist passiert, ich sitze in einem LEISTUNGSKURS CHEMIE mit 27 Leuten bei einem sehr serh alten Lehrer der diesen Kurs nur bekommen hat weil er in zwei Jahren in Rente geht und vorher nochmal gerne einen Lesitungskurs haben wollte. In der ersten Stunde bei ihm dann gleich der Knüller. Er gibt udn die Aufgabe bis zum Ende der 13. Klasse das Chemiebuch zu lesen , zumindest die Schwerpunkte des Abis, weil er meint wir schaffen das mit sovielen Leuten nicht und er hasst es so zu hetzen im Unterricht.
Eine Frechheit soetwas zu machen, da auch noch 5 weitere Schüler meiner Schule zu einer anderen Schule für den Chemieunterricht müssen weil man kein Geld hatte für 32 Leute 2Leistungskurse einzurichten.

P.S: Entschuldigt, dass ich nun doch soviel geschrieben habe. Und nehmt verzeiht die miserable Rechtschreibung, denn ich habe eine rechtschreibschwäche udn habe mich schon bemüht
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BeitragVerfasst am: 26 Nov 2008 18:11   Titel: Antworten mit Zitat


Timo99 hat folgendes geschrieben:

Bei uns war vor 2 jahren mal so eine Inspektion...und diese ist in ihrer Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten. Die Inspektoren melden sich ein halbes Jahr vorher an, damit der entsprechende Schulleiter alles in Bewegung setzen kann, um die Schule bis dahin ordentlich aussehen zu lassen(ob da die Schule in der restlichen Zeit vor sich hingammelt, ist ja wurscht), den Lehrern gesagt wird wie sie sich am Besten zu verhalten haben und sogar den Schüler eingetrichtert wird, dass sie sich doch bitte benehmen. Dann sind die Inspektoren mal für 20 Minuten in einer Klasse um einen Lehrer zu überprüfen. Das kann doch nicht deren Ernst sein.


Jo, bei uns war Anfang des Jahres auch die Schulinspektion. Wir haben neue Tische, Stühle ja sogar einen neuen Pausenbereich gekriegt.
In dieser Woche hab ich mehr Gruppenarbeit gemacht, als in meinem ganzen Leben zuvor.
Die Lehrer waren teilweise auch Pfeifen. Da meinte der eine doch glatt:
Ja Kinders, nächste Woche ist die Schulinspektion wieder weg, da brauchen wir dann keinen Unterricht mehr machen.
Ich bin ja fast erstaunt, wie viele hier einer ähnlichen Meinung sind. Wo wart ihr vorhin im Chat?
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BeitragVerfasst am: 26 Nov 2008 18:26   Titel: Antworten mit Zitat


Megget hat folgendes geschrieben:

Timo99 hat folgendes geschrieben:

Bei uns war vor 2 jahren mal so eine Inspektion...und diese ist in ihrer Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten. Die Inspektoren melden sich ein halbes Jahr vorher an, damit der entsprechende Schulleiter alles in Bewegung setzen kann, um die Schule bis dahin ordentlich aussehen zu lassen(ob da die Schule in der restlichen Zeit vor sich hingammelt, ist ja wurscht), den Lehrern gesagt wird wie sie sich am Besten zu verhalten haben und sogar den Schüler eingetrichtert wird, dass sie sich doch bitte benehmen. Dann sind die Inspektoren mal für 20 Minuten in einer Klasse um einen Lehrer zu überprüfen. Das kann doch nicht deren Ernst sein.


Jo, bei uns war Anfang des Jahres auch die Schulinspektion. Wir haben neue Tische, Stühle ja sogar einen neuen Pausenbereich gekriegt.
In dieser Woche hab ich mehr Gruppenarbeit gemacht, als in meinem ganzen Leben zuvor.
Die Lehrer waren teilweise auch Pfeifen. Da meinte der eine doch glatt:
Ja Kinders, nächste Woche ist die Schulinspektion wieder weg, da brauchen wir dann keinen Unterricht mehr machen.
Ich bin ja fast erstaunt, wie viele hier einer ähnlichen Meinung sind. Wo wart ihr vorhin im Chat?


die Schulinspektion war bei uns auch so vor ca. 1,5 Jahren.
Wir mussten schön alles putzen, uns auf dem Schulhof ordentlich benehmen und besonders gut am Unterricht teilnehmen, wenn die bei uns mal 20 Minuten im Unterricht waren.
Solche Aktionen sind dermaßen unnütz, wenn man das vorher ankündigt. Dopingtest sind ja auch nicht ein Jahr vorher angekündigt, damit der entsprechende Sportler dann rechtzeitig mit dem dopen aufhört. Sowas muss man überraschend machen, sonst ist das mMn Blendung.
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BeitragVerfasst am: 26 Nov 2008 18:46   Titel: Antworten mit Zitat

Zu allererst ich habe mir das gestern auch angeschaut. Das Thema ist wichtig und die Diskussion war interessant.

Sido`s Ansichten zum Teil gut nachzuvollziehen, leider (vielleicht auch gut für seine Fans) ist er für so eine Diskussion nicht geeignet. Seine Meinung zu sagen ist in Ordnung, aber wie er das teilweise gemacht hat, war nicht gerade tauglich für eine Talkrunde (jedenfalls für keine bei ARD, für RTL und Sat1 wäre es richtig gewesen).

Er sprach davon, früher zu spezialisieren, nur birgt das natürlich auch Risikos. Was macht man denn mit einem jungen Menschen, der früh meint sich für z.B. Geschichte zu interessieren und nach 3 Jahren in der Schule in dem Fach aus Spezialist ist, aber feststellt im privaten Bereich, dass er lieber wechseln möchte zu was auch immer (meinetwegen Technikunterricht). Die Bildung der 3 Jahre Geschichte wäre ja nicht weg, aber die 3 Jahre im Bereich Technik könnte er nicht mehr aufholen. Das System ist also sehr bestimmend, und wer die Wahl einmal getroffen hat, muss es durchziehen bis zum bitteren Ende.

Das andere System das bisher läuft (komme aus Niedersachsen, zum Abi kann ich aber wenig sagen, da ich erstens schon länger aus der Schule raus bin und 2. nie im Gym war, habe meine Hochschulberechtigung über die Fachoberschule Wirtschaft bekommen) ist doch so, dass man viele Fächer hat (einige davon aus meiner Sicht ziemlich sinnlos) und einiges in den Kopf gehämmert bekommt. Natürlich braucht nicht jeder die 3. Ableitung von sonstwas, das könnte man tatsächlich wenn man dann ins Studium geht durchnehmen. Unser Lehrer sagte damals, und sah dabei sehr besorgt aus, dass wir in Mathe (was es war weiss ich nicht mehr) gerade etwas durchnehmen würde, was man normalerweise nur bräuchte wenn man Mathematik studieren wollte. Also für den Normal Durchschnitts Realschüler vollkommen uninteressant. Der Lehrer war aber schlau genug, das Thema kurz zu halten und sich auf die wichtigen Dinge zu beschränken (geht nicht mehr, da ja jetzt einheitliche Tests geschrieben werden zum Abschluss).

Aber was muss der Mensch nun wissen? Das ist sicherlich schwer zu beantworten, aber ich stimme hier auch einigen Vorredner sagten es schon zu, dass man das was man vor 20 Jahren wissen muss, vielleicht heute nicht mehr braucht, dafür aber neues braucht.

IT ist dabei immer ein Stichwort, es ist ja schön wenn man Goethe in der Schule hatte (einige der Mädels bei mir im Studium vom Gym hatten das definitiv), nützt aber nichts, wenn die WORD oder EXCEL Prüfung in der Uni ansteht. Da ist Goethe dann vielleich zu editieren, aber sicherlich nicht zu interpretieren. Und bei IT geht vieles schief, Lehrer weniger gut ausgebildet als die Schüler was das angeht (zum Teil, hatte ich in der Höheren Handelsschule) und und und.

Aber wie gesagt, wie soll man das lösen?
Klar für mich ist das einige Sachen sitzen müssen.

Deutsch, Englisch, Mathe (Grundrechenarten, Prozentrechnung und noch einiges mehr), dazu sicherlich auch wenn es schwer fällt ist ein gewisses Wissen in der Politik, Wirtschaft und in der Geschichte vonnöten. Genau wie IT Kenntnisse, zumindest in den Basic Programmen unsere geliebten Office Pakets.
Andere Sachen sollten vielleicht dann wirklich nach Neigung gewählt werden.

Jemand der Lust hat neben Englisch noch Latein oder Französisch zu lernen (als weitere Fremdsprache), soll das auf jeden Fall tun können.

Geschichtlich ist vielleicht mal zu überlegen was man da lehrt. Geschichte hat mich immer interessiert in der Schule, aber die Jahre die man vor der Jahrtausendwende verbracht hat sind nun nicht so interessant (natürlich nicht 2000 sondern Steinzeit und Co.) Andere Sachen wie 2. Weltkrieg kamen da eindeutig zu kurz.

Zum Schluss noch ein paar Worte zur Lehrerausbildung, zufällig habe ich da einen Bekannten der bald fertig ist. Es ist doch tatsächlich so, dass man bis fast zum Schluss des Studiums 4 Wochen Praktikum hatte, ansonsten Theorie. Bei ihm nun nicht das Problem, da er fest im Leben steht und es wirklich will und auch wohl unterrichten kann. Gucke ich mir meinen Nachbarn an, der dieses Jahr angefangen hat auf Lehramt zu studieren, muss ich sagen ich hoffe jetzt schon, sollte ich je Kinder haben, dass die nie ihn in die Finger fallen. Eher so der Typ, ich weiss nicht was ich will, also studiere ich auch Lehramt, ist Krisensicher der Job.

Und da liegt das Problem auch, es gibt zuviele die nicht in den Beruf gehören, gestern war man sich über die Prozentsätze nicht einig, aber was solls jeder der einen davon erwischt ist schon am Arsch. Einer ist schon zuviel und kann viel zerstören (wenn ein unmotivierter Leher ein Hauptfach unterrichtet) und von daher ist da ein Ansatz zu finden. Lehrerbeurteilungen im Internet sind ja schön und gut, aber bringen nichts. Im Studium haben wir alle Dozenten jeweils einmal im Jahr bewertet, anonym in einem Fragebogen und ich muss sagen, die meisten (alle wird man nie kriegen) haben sich danach die Zeit genommen, nachdem sie die Auswertung hatten mit uns zu sprechen. Mancher sprach nur in Fremdwörtern, man verstand garnichts, er redete mit uns und es besserte sich. Sowas könnte also klappen, nur müsste man das einführen.
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BeitragVerfasst am: 26 Nov 2008 19:58   Titel: Antworten mit Zitat


whisky1982 hat folgendes geschrieben:

Zum Schluss noch ein paar Worte zur Lehrerausbildung, zufällig habe ich da einen Bekannten der bald fertig ist. Es ist doch tatsächlich so, dass man bis fast zum Schluss des Studiums 4 Wochen Praktikum hatte, ansonsten Theorie.


Das ist schlichtweg von der Universität abhängig. Bei uns ist es Pflicht ein 8 wöchiges Orientierungsprakikum zu machen. Dazu kommen 8 Wochen Blockpraktikum an einer Schule (inkl. unterrichten, Unterrichtsbesuchen etc.) und jeweils ein komplettes Semester eine Klasse in dem jeweiligen Fach (bei mir Sport / Englisch) zu unterrichten.

Ich finde das Modell sehr gut. Leider findet dies nur an ganz wenigen Unis statt.
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BeitragVerfasst am: 26 Nov 2008 22:51   Titel: Antworten mit Zitat

Das ist ja auch ähnlich wie die Vorbereitung auf die Zeit nach der Schule. An unseren Gymnasien im Umkreis hat man ein 1-wöchiges Praktikum in Klasse 9 und eins in Klasse 12. Was insgesamt ca. 2 Wochen Berufsvorbereitung ausmachen. Da darf man sich doch ernsthaft fragen, wo da die Vorbereitung der Schule auf das spätere Leben sei. Meiner Meinung nach müsste man da zuallererst anfangen.
Die Schule bringt dir hunderte von Formeln bei, im Endeffekt aber nichts von Werten oder Hilfen fürs spätere soziale Leben!
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BeitragVerfasst am: 27 Nov 2008 10:03   Titel: Antworten mit Zitat


Kaufi* hat folgendes geschrieben:

whisky1982 hat folgendes geschrieben:

Zum Schluss noch ein paar Worte zur Lehrerausbildung, zufällig habe ich da einen Bekannten der bald fertig ist. Es ist doch tatsächlich so, dass man bis fast zum Schluss des Studiums 4 Wochen Praktikum hatte, ansonsten Theorie.


Das ist schlichtweg von der Universität abhängig. Bei uns ist es Pflicht ein 8 wöchiges Orientierungsprakikum zu machen. Dazu kommen 8 Wochen Blockpraktikum an einer Schule (inkl. unterrichten, Unterrichtsbesuchen etc.) und jeweils ein komplettes Semester eine Klasse in dem jeweiligen Fach (bei mir Sport / Englisch) zu unterrichten.

Ich finde das Modell sehr gut. Leider findet dies nur an ganz wenigen Unis statt.


Gut kann sein, aber mal ehrlich. Jeder eine Ausbildung macht hat 4 bzw. 3 Tage im Betrieb zu sein und den Rest im Unternehmen. Will ja nicht behaupten das man so ein Duales System auch bei der Lehrerausbildung umsetzen kann. Aber man könnte durchaus dafür sorgen, dass die Studenten 1-2 Tage in der Woche in der Schule sind und von Lehrern angelernt werden und den Rest theoretisch lernen in den anderen 3 Tagen.
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BeitragVerfasst am: 27 Nov 2008 12:11   Titel: Antworten mit Zitat


wuff343 hat folgendes geschrieben:
Das ist ja auch ähnlich wie die Vorbereitung auf die Zeit nach der Schule. An unseren Gymnasien im Umkreis hat man ein 1-wöchiges Praktikum in Klasse 9 und eins in Klasse 12. Was insgesamt ca. 2 Wochen Berufsvorbereitung ausmachen. Da darf man sich doch ernsthaft fragen, wo da die Vorbereitung der Schule auf das spätere Leben sei. Meiner Meinung nach müsste man da zuallererst anfangen.
Die Schule bringt dir hunderte von Formeln bei, im Endeffekt aber nichts von Werten oder Hilfen fürs spätere soziale Leben!


Richtig erkannt. Auf unserer Schule mussten wir in der 10. Klasse ein 3 wöchiges Sozialpraktikum machen. Da konnte man zwar viele Erfahrungen sammeln, allerdings war das für die meisten auch nicht das, was sie in ihrem späteren Beruf mal machen möchten.
Hab bereits gestern im Chat angesprochen, dass in der Schule viel zu wenig Praktika gemacht werden, weil einfach die Zeit zu knapp ist.
Deshalb wäre meine Alternative a) die Schulzeit drastisch zu kürzen, und man lernt viele Sachen erst an der spezialisierten Uni oder b) man verlängert die Schulzeit auf mind. 14 Jahre, wobei man immer wieder Praktika einschiebt.
Viele Schüler, die mit 12 Jahren Abi machen, schaffen es nicht, noch zusätzlich am Nachmittag ein Praktikum zu machen.
Auch die Ferien (Herbst-, Winter-, Osterferien) werden häufig als Lernphase für anstehende Klausuren eingerechnet.
Aber viele verstehen ja nicht, dass Schule nicht mehr so einfach ist, wie es mal war...
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Indi_
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BeitragVerfasst am: 27 Nov 2008 12:59   Titel: Antworten mit Zitat


wuff343 hat folgendes geschrieben:
Das ist ja auch ähnlich wie die Vorbereitung auf die Zeit nach der Schule. An unseren Gymnasien im Umkreis hat man ein 1-wöchiges Praktikum in Klasse 9 und eins in Klasse 12. Was insgesamt ca. 2 Wochen Berufsvorbereitung ausmachen. Da darf man sich doch ernsthaft fragen, wo da die Vorbereitung der Schule auf das spätere Leben sei.

Das soll es gar nicht sein. Du sollst über Praktika einen Einblick ins Berufsleben erhalten, nicht "aufs Leben vorbereitet werden". Die meisten Praktika wissen dies ohnehin nicht zu vermitteln, da in vielen Fällen die Tätigkeit über Kaffeekochen, Kopieren... halt billige Handlangertätigkeiten nicht hinausgeht.
Dazu kommt eine Drückermentalität seitens der Schüler (natürlich nicht aller ), die den Weg des geringstens Widerstands gehen wollen und sich ein Larifari-Praktikum aussuchen.


Meiner Meinung nach müsste man da zuallererst anfangen.
Die Schule bringt dir hunderte von Formeln bei, im Endeffekt aber nichts von Werten oder Hilfen fürs spätere soziale Leben!


Sorry, der letzte Absatz ist Unfug hoch 3. Wenn du nicht mehr als Formeln aus der Schule mitgenommen hast, tust du mir leid. Entweder hattest du miese Lehrer oder du hast aus Fächern wie Politik, Geschichte und Religion/Werte&Normen nichts mitgenommen. Denn dies sind die Fächer, in denen du Werte und "Hilfen" beigebracht bekommst: Kritische Auseinandersetzung mit aktuellen und vergangenen Themen, Fähigkeit zu Debattieren, Argumentieren... die Liste ließe sich beliebig fortsetzen, auch auf andere Fächer gemünzt.
Was man aus der Schule mitnimmt, merkt man erst im Nachhinein. Während der Schulzeit hasst man das, was man lernen muss, dass man überhaupt lernen muss und man hasst die Lehrer. Insbesondere die strengen Disziplinfanatiker hat man gehasst. Im Nachhinein sagt jedoch jeder Schüler, dass dies mit einer der besten Lehrer an der Schule war.

Ich hatte in meiner Schullaufbahn nur 2 wirklich gute Lehrer, ein paar wirklich schlechte Lehrer (meist die Kumpeltypen) und einen Haufen durchschnittlicher Lehrer. Bei den beiden handelte (der eine ist mittlerweile leider verstorben) um Politik- bzw Mathelehrer. Was haben die beiden mir nun beigebracht?:
Der Mathelehrer war irre streng, schwere Klausuren, Hausaufgabenkontrolle, einer von der alten Schule. Im ersten Jahr hagelte es Fünfen für mich, was sich im Laufe von 3 Jahren auf 2- respektive 10 Pkt und später, bei einem anderen Lehrer, Mathe als schriftliches P-Fach im Abi gewandelt hat. Was hat der Mann mir außer einem mittlerweile guten mathematischen Verständnis (Mathekurse an der Uni waren ein Klacks für mich) beigebracht?:
Disziplin!!! , einen Sinn für Ordnung und sauberes Arbeiten, den Glauben an sich selbst nicht verlieren, sich selbst motivieren können, Respekt
Und das alles in einem Kurs, in dem man nur Formeln beigebracht bekommt
Nun zu meinem Politiklehrer, das fasse ich etwas kürzer und beschränke mich auf die Liste: Kritisches Hinterfragen, Textverständnis, Umgang mit Medien, Freies Reden, Improvisieren, Prägnanz, Rhethorik, Motivation

Die Liste hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Kein Plan, wieviele Lehrer ich in meiner Schullaufbahn hatte... 30? ... 40?... Ist auch egal. Denn ich weiss, dass es zumindest 2 Lehrer gab, die mir wirklich was beigebracht haben, was so in der Form nicht auf dem Lehrplan stand. Und dafür bin ich bis heute sehr dankbar und kann guten Gewissens sagen, dass mich die Schule gut aufs Leben vorbereitet hat.

Man sollte mal von der Vorstellung wegkommen, dass es nur der Unterrichtsstoff ist, den man an der Schule beigebracht bekommt. Das was man tatsächlich erlernt geht weit darüber hinaus. Doch dies merkt man oft erst (wie ich zT auch), wenn man die Schule verlassen hat.
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