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Der (T)€uro - Hui oder Pfui?

Comunio.de Foren-Übersicht -> Off Topic General

Glaubt Ihr, dass seit Einführung des "(T)€uro"s wirklich eine großflächige Teuerung stattgefunden hat?
Ja und deshalb achte ich seit 2002 mehr auf mein Geld.
11%
 11%  [ 6 ]
Ja, aber das hat mein Konsumverhalten nicht beeinflusst
44%
 44%  [ 23 ]
Ja, trotzdem habe ich in den letzten Jahren mehr Geld ausgegeben, als vor der Einführung des "(T)€uro"s
15%
 15%  [ 8 ]
Vielleicht, bin mir nicht sicher
5%
 5%  [ 3 ]
Nein und deshalb hat sich mein Konsumverhalten gesteigert
1%
 1%  [ 1 ]
Nein und deshalb hat sich mein Konsumverhalten auch nicht verändert
19%
 19%  [ 10 ]
Nein, aber trotzdem gebe ich jetzt weniger Geld aus, als vor der Einführung der neuen Währung
1%
 1%  [ 1 ]
Stimmen insgesamt : 52

Autor Nachricht
Gast





BeitragVerfasst am: 8 Jun 2009 17:21   Titel: Der (T)€uro - Hui oder Pfui? Antworten mit Zitat

Hallo liebe Mitcomunisten!

Im Rahmen des Politkunterrichts habe ich heute die Aufgabe erhalten, ein Meinungsbild zum Thema "(T)€uro" aus dem Internet zu fischen. Daher würde ich mich sehr freuen, wenn Ihr an der Umfrage teilnehmen und ggf. Stellung zu Eurer Position ggüber dem "(T)€uro" beziehen könntet.

Im Kern meiner Recherche soll die Frage nach einer etwaigen Änderung von Preisempfinden und Konsumverhalten Eurerseits stehen. Ist seit Einführung des "(T)€uro"s wirklich "alles teurer geworden", wie es oft und gern deklariert wird, oder seht Ihr das ganz anders?

Weiterhin würde ich gerne wissen, ob Ihr deutliche Vor- und Nachteile des "(T)€uro"s (wie die bereits genannte, evtl. gefühlte/reale Teuerung, die gegen den "(T)€uro" spricht, oder aber der "(T)€uro" als gemeinsame Währung, die den Geldumtausch im Urlaub in vielen Fällen ausfallen lässt) seht und welche Seite für Euch überwiegt.

In der Hoffnung auf eine rege Beteiligung

Euer

MMDM91
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Gast





BeitragVerfasst am: 8 Jun 2009 17:56   Titel: Antworten mit Zitat

Beachtet mal die Reallohnentwicklung und die Inflation, so haben sich die Lebenshaltungskosten im Vergleich zu 2002 nicht groß verändert. Daher kann ich jeder "Ja,..." Aussage nicht zustimmen.
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Gast





BeitragVerfasst am: 8 Jun 2009 17:58   Titel: Antworten mit Zitat

2002 war ich noch 11, also gebe ich naturgemäß mehr aus seit dem.

Dementsprechend wäre abstimmen sinnlos, aber ich möchte trotzdem meine Meinung sagen.


Ich glaube schon, dass der Euro ein Teuro ist. Wenn man sich die Preise für Eis oder Pizzen, um dies als Beispiel zu nennen, ansieht, merkt man, dass der Preis derselbe ist, wie früher zu D-Markzeiten.

Aber auf der anderen Seite ist die Inflation nur natürlich. Dennoch wurde sie seit 2002 beschleunigt.

Ich weiß dennoch nciht, ob ich ihn als Vor-oder Nachteil sehen soll. Habe mir da noch keine Meinung gebildet.

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Gast





BeitragVerfasst am: 8 Jun 2009 18:18   Titel: Antworten mit Zitat

Der größte Vorteil liegt für mich als einfacher Bürger darin, dass ich ins Ausland fahren kann und nicht vorher Geld wechseln muss.

Ansonsten sind die Preise vor allem zur Einführung der neuen Währung 2001/2002 deutlich angestiegen, da damals meist aufgerundet und nicht abgerundet wurde.
Wie die Preisentwicklung in den letzten 5-6 jahren mit der DM abgelaufen wäre, ist schwer zu beurteilen und lässt sich nicht wirklich vergleichen.
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Gast





BeitragVerfasst am: 8 Jun 2009 20:12   Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann mich erinnern, dass vor Einführungs des Euros in der Eisdiele ein Spaghettieis für ca. 5-6 Mark zu haben war....ich glaube heute muss ich dafür ca. 4,5 €uro bezahlen....
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Gast





BeitragVerfasst am: 8 Jun 2009 20:28   Titel: Antworten mit Zitat

Hier mal eine Auswertung der Preissteigerungsrate des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2007.
Da wird genau auf das genannte Problem eingegangen.
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19boakye19
Content Management
Content Management 

Anmeldungsdatum: 25.08.2007
Beiträge: 16226
Wohnort: Schwarzwald
BeitragVerfasst am: 8 Jun 2009 20:29   Titel: Antworten mit Zitat

anderes beispiel: ne kugel eis. früher 50 pfennig, heute 70 cent
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Gast





BeitragVerfasst am: 8 Jun 2009 20:35   Titel: Antworten mit Zitat

http://de.wikipedia.org/wiki/Teuro

das inkl der weblinks könntest dur dir, wenn du nicht schon getan hast, durchlesen
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Gast





BeitragVerfasst am: 8 Jun 2009 21:41   Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank an Jomi und dethiel für die Links. Hatte mich bereits vorher ein wenig umgeschaut und ähnliches gefunden (aber weitaus nicht so detailiert, wie das von Jomar). Meine Aufgabe beschränkt sich allerdings nur auf ein Meinungsbild, was ich insgesamt noch interessanter finde, als die Fakten alleine.

@Jester: Völlig in Ordnung, geht ja auch nicht um eine korrekte, sondern um eine subjektive Einschätzung, rein um das Empfinden.

Schonmal vielen Dank an alle, die abgestimmt und/oder einen Kommentar hinterlassen haben.
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Gast





BeitragVerfasst am: 9 Jun 2009 07:14   Titel: Antworten mit Zitat


19boakye19 hat folgendes geschrieben:
anderes beispiel: ne kugel eis. früher 50 pfennig, heute 70 cent

mein großeltern erzählen mir auch immer vom 10er softeis.......

ehrlich gesagt mag ich dieses ständig umrechnen in jeder situation einfach nicht mehr hören. wir haben keine dmark, reichmarks, ostmark oder sonst was mehr. zahlungsmittel ist der euro.

ob ich das gefühl habe ob die preise deshalb steigen? nein. es gibt einen preisanstieg, der ist aber individuell und begründbar. und vor allem hat der nichts mit dem euro zu tun.

jede woche sehe ich irgend welche gewerkschaften völlig komische sachen versuchen. und plötzlich gibt es lohnerhöhungen. (bitte nicht abstrakt in der gegenwärtigen "wirtschaftskrise" betrachten, es gibt auch industriesparten die mom trotzdem wachsen)
also steigen die löhne ja auch. als sogenannter inflationsausgleich ist dies ja auch wichtig und richtig.

das beispeil früher zu heute mit deinem eis. früher hast du mit sicherheit ne ecke weniger taschengeld bekommen als heute. also steht dir heute auch mehr zur verfügung um es verkonsumieren. genau das gleiche gilt auch bei lohnempfängern.

also mag sein das etwas teurer wurde, aber niemals darf man hier mit dem überlegen aufhören. man muss es weiter betrachten.
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Gast





BeitragVerfasst am: 9 Jun 2009 07:30   Titel: Antworten mit Zitat


zerozero hat folgendes geschrieben:



das beispeil früher zu heute mit deinem eis. früher hast du mit sicherheit ne ecke weniger taschengeld bekommen als heute. also steht dir heute auch mehr zur verfügung um es verkonsumieren. genau das gleiche gilt auch bei lohnempfängern.



Das was du von dir lässt würde ja bedeuten die Preise werden teurer aber wir verdienen auch immer mehr? Interessant, besonders für die ganzen Arbeitslosen...

Das mit dem Taschengeld ist auch komisch... ich gebe meinem kleinen Kind doch nicht 100 Mark im Monat, das habe ich auch nie bekommen und meine Eltern verdienen sehr gut. Ich verdiene deutlich schlechter als meine Eltern also bekommt mein Kind weniger Geld obwohl die Preise teurer werden, doofe Welt...
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Gast





BeitragVerfasst am: 9 Jun 2009 07:35   Titel: Antworten mit Zitat

Sorry Miqe, aber Zero hat da völlig Recht.

Durchschnittseinkommen von 33 450 Euro nach Einkommensteuerstatistik
Wiesbaden, 28.06.2005 (destatis) - Nach Abschluss der zeitaufwändigen Veranlagungsarbeiten in den Finanzämtern legt das Statistische Bundesamt erste Ergebnisse der alle drei Jahre durchzuführenden Einkommensteuerstatistik vor. Im Jahr 2001 erzielten die 28,8 Millionen Steuerpflichtigen positive Einkünfte von 965 Milliarden Euro, das bedeutet gegenüber 1998 eine Steigerungum 6,9 Prozent. Zusammen veranlagte Ehegatten werden dabei als ein Steuerpflichtiger gezählt. Das durchschnittliche Einkommen vor Steuern lag mit 33 450 Euro um 4,8 Prozent höher als 1998.


Wie du siehst hat sich die Einkommenssteuer seit 1998 erhöht. das bedeutet im Umkehrschluss das auch die Gehälter gestiegen sind. Wir alle wissen ja, dass die Arbeitslosenzahl seitdem gestiegen ist. daran kann es also nicht liegen.
Früher war ein Einkommen von 1500 DM vollkommen okay. Heutzutage sind sogar 1000 € ( dumm umgerechnet 2000 DM ) zu wenig.

Ach ja die Quelle:
http://www.wiwi-treff.de/home/index.php?mainkatid=1&ukatid=1&sid=9&artikelid=2377
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Gast





BeitragVerfasst am: 9 Jun 2009 07:46   Titel: Antworten mit Zitat

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Gast





BeitragVerfasst am: 9 Jun 2009 07:49   Titel: Antworten mit Zitat

der Reallohn hat mit dem ausgezahlten Lohn nix zu tun. Natürlich ist der ein viel besserer Indikator für Kaufkraft, aber letztendlich wohl der bessere Wert für den thread hier. So sieht man das man obwohl man mehr verdient, man damit weniger Kaufkraft hat.
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Gast





BeitragVerfasst am: 9 Jun 2009 08:20   Titel: Antworten mit Zitat

Ich tippe mal, dass man im Endeffekt zu folgender Aussage kommt: Die Preise sind nicht unverhältnismäßig angestiegen, aber das Gefühl einer verstärkten Preissteigerung ist vorhanden.

Selbstverständlich gibt es erkennbare Preissteigerungen, nach meinem Gefühl kommen die vor allem in der Gastronomie (Getränkepreise, Eisdiele, etc.) vor. Auf der anderen Seite habe ich aber auch das Gefühl mehr zu verdienen, was sicher auch am Wert meiner Arbeit liegt, der sich über die Jahre gesteigert hat. So gleicht sich das bei mir aus.

Problematisch bei deiner Umfrage zum Meinungsbild ist das Alter der Teilnehmer. Bei den wenigsten hier im Forum ist die Lebenssituation gleich geblieben, bei den meisten hat sich viel verändert (Schule, Ausbildung, Job, Studium, ...). Etwas wie der Teuro ist so schwer zu beurteilen.

Interessant wäre es zu erfahren, ob es in anderen Ländern auch diesen Teuro-Frust gibt. Bei dem Wiki-Artikel steht nur etwas über Spanien, wo die Bewohner dem gefühlten Preisanstieg auch einen Namen gegeben haben.

Mein Vater erzählt mir immer von den 20-Pfennig-Tickets, mit denen er früher den ganzen Tag mit Berlins Nahverkehrsnetz herumgefahren ist.
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Gast





BeitragVerfasst am: 9 Jun 2009 15:55   Titel: Antworten mit Zitat

Deutliches JA!

bis 2002 konnte ich mir morgens zur Schule mit 1 DM ne Dose Cola+Schokobrötchen+Lolli holen.
Heute kriegste mit nem Euro grad ma die 0,33 l Cola.
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Zizkov
Weltmeister
Weltmeister 

Anmeldungsdatum: 16.02.2006
Beiträge: 9868
Wohnort: Bonn
BeitragVerfasst am: 9 Jun 2009 17:38   Titel: Antworten mit Zitat


HSarpei hat folgendes geschrieben:
Ich tippe mal, dass man im Endeffekt zu folgender Aussage kommt: Die Preise sind nicht unverhältnismäßig angestiegen, aber das Gefühl einer verstärkten Preissteigerung ist vorhanden.

Selbstverständlich gibt es erkennbare Preissteigerungen, nach meinem Gefühl kommen die vor allem in der Gastronomie (Getränkepreise, Eisdiele, etc.) vor.

[...]


Im Prinzip liegt das von HSarpei geschilderte Phänomen bei jedem vor. Es gibt einige Dinge, die verhältnißmäßig stark teurer geworden sind, beispielsweise in der Gastronomie, bei Friseuren oder insgesamt bei allen Luxusprodukten.
Im Gegensatz dazu sind allerdings viele Dinge auch um einiges günstiger geworden. Man denke nur an die Technik, Digitalkameras, Musikabspielgeräte, Autos. In jedem dieser Sektoren gibt es inzwischen günstige Einstiegsprodukte, die zwar nicht state-of-the-art, aber vergleichsweise hochwertig sind. In meiner Erinnerung sind demnach Kleinwagen deutlich in ihrem Preis gesunken, obwohl sie rein technologisch wertiger sind als damals. Hier setzt ein Grundproblem in der Betrachtung an:
Man vergleicht Äpfel mit Birnen. Kaum ein Produkt von 2009 kann noch realistisch mit den Produkten von 2000 verglichen werden. Die Anbieter müssen immer mehr Kosten decken, sei es für Umweltschutz oder ihre Rechtsabteilungen. Diese Kosten werden logischerweise auf den Kunden übertragen.

Mein ehemaliger SoWi-Lehrer hatte für die gefühlte Inflation durch den "T"Euro eine recht simple Erklärung:

In Anspruch genommene Dienstleistungen und nachgefragte Waren des alltäglichen Lebens (Haarschnitt, Eis, Restaurantbesuch) wurden teurer. Seltene Anschaffung wie technische Geräte oder gar Großanschaffungen (Kühlschrank, MP3-Player, Auto) hingegen wurden im Schnitt vergleichsweise günstiger oder stiegen nur moderat in ihren Preisen an.
Die Wahrnehmung verzerrt doch eindeutig.

Wie immer in der Betrachtung von Inflation muss man sich deshalb genauer mit den Warenkörben beschäftigen.

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Presse/pk/2008/VPI/hgg__vpi__uebersicht,templateId=renderPrint.psml

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken/Preise/Verbraucherpreise/WarenkorbWaegungsschema/Content75/WaegungsschemaInfo,templateId=renderPrint.psml

Für gewöhnlich stehen Dozenten oder Lehrer drauf, wenn man sich mit den Inhalten des statistischen Bundesamts beschäftigt.
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Gast





BeitragVerfasst am: 9 Jun 2009 18:06   Titel: Antworten mit Zitat

Also für das Geld, für das ich früher in der Schule Milch getrunken habe, kann ich das Gesöff heute hektoliterweise in den Garten kippen.

Ich habe nie an den (T)Euro geglaubt, weil ich von Beginn an Preise konkret und exakt verglichen habe - und auch die Inflationsrate grob im Kopf hatte. Ich hab damals im Prinzip meinen eigenen Warenkorb erstellt.

Der Grund ist simpel: Vor der Euroeinführung herrschte große Skepsis. Dass mit dem Euro alles teurer werden würde war für die meisten Leute schon im Voraus ausgemachte Sache.

Kein Wunder, dass sich diese Prognose dann auch für diese Leute "erfüllt" hat. Auf einem Auge blind, würde ich sagen. Die Gründe stehen ja auch in obigen Links: Ungenaues Umrechnen, kein Gespür für Inflation etc...

Ich liebe den Euro!

Ich habe im Alltag bislang nur positive Effekte gespürt. Ich hab ständig viel mehr Geld im Münzfach, als ich glaube. Ich kann mit meinem Geld in fast ganz Europa bezahlen. Ich habe insgesamt mehr vom Geld...
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