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Was ist (moderner) Fußball?

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Alo Atog
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Anmeldungsdatum: 08.02.2006
Beiträge: 19379
BeitragVerfasst am: 19 Jun 2009 17:20   Titel: Was ist (moderner) Fußball? Antworten mit Zitat

Da in den letzten Tagen wegen dem Kaka und Ronaldo Transfer und dem Einstieg von RedBull bei einem Leipziger Amateur-Club oder besser schon seitdem Hopp in der Bundesliga ist und VW immer mehr Geld in den VfL Wolfsburg steckt eine regelrechte Hetzjagd gegen den modernen Fußball und dem möglichen Fußball der Zukunft betrieben wird habe ich mir mal ein paar Gedanken zum Thema (Profi-)Fußball und seiner Entwicklung gemacht. Die Stationen des Profi-Fußballs sind keineswegs komplett (artet auch so schon genug aus ), aber die für mich wichtigsten Beispiele sind dabei...

Naja, ich weiß, dass ich mit einigen Aussagen vielen vor den Kopf stoßen werde, aber andererseits wird es bestimmt auch welche geben, die genau so denken wie ich - also, viel Spaß beim Lesen und Diskutieren (ich hoffe, der Beitrag wird auch ganz gelesen)!



Fußball:

1 Ball
2 Mannschaften
11 Spieler pro Mannschaft
90 Minuten Spielzeit
X.000.000.000 Fans weltweit!

Aber was macht den Fußball aus? Warum fasziniert er so? Warum polarisiert er so? Ich glaube die ganzen Gründe aufzuzählen würde zu lange dauern und da will ich auch gar nicht drauf raus... Worauf ich hinaus will ist der Wandel, den der (Vereins-)Fußball in seiner 121 jährigen Geschichte durchlaufen hat.

Während die ersten Fußballvereine wie Preston North End, FC Everton oder Aston Villa in England oder der BFC Germania 1888 und Hamburger FC 1888 (heute HSV) in Deutschland oftmals Zusammenschlüsse von Freunden waren und die ersten Fußballligen noch ein rein sportliches Kräftemessen waren, hat man doch recht schnell das Potential erkannt, welches im Fußball steckte, so dass schon um die Jahrhundertwende Spieler schon Profis wurden. Das hatte natürlich einen Grund. Fußball ist zwar ein Sport und Fußball macht Spaß, aber Fußball ist auch ein Wettkampf und ein Wettkampf macht erst richtig Spaß, wenn man ihn auch gewinnt. Und da es im Fußball, wie bei allen anderen Dingen auch, Spieler mit mehr und Spieler mit weniger Talent gab, gab es auch Geschäftsleute, die versucht haben gute Spieler aus anderen Mannschaften in einem Team zu sammeln und sie als Werbung für ihr Unternehmen in ihrem Team spielen zu lassen. Was aber nicht überall auf Freunde stieß. In Brasilien liefen Anfang des 20. Jahrhunderts zeitweise zwei Meisterschaften, eine für Amateure und eine für "Profis" parallel, was aber relativ schnell wieder aufgegeben wurde.

In Deutschland wurde der Amateur-Status länger aufrecht gehalten, was aber wohl eher nur auf dem Papier eingehalten wurde. Am 25.08.1930 wurde der FC Schalke 04 von der Westdeutschen Meisterschaft ausgeschlossen, da sie an manche Spieler das vierfache des erlaubten Handgeldes von 5 DM gezahlt haben sollen, teilweise angeblich sogar das 20fache!!! Dass man die Schalker bereits sechs Monate später wieder in den Spielbetrieb aufgenommen hat, zeigt in meinen Augen, dass man dem Profitum auch in Deutschland eher offen gegenüber stand und man sich nicht dem Fortschritt des Fußballs in den Weg stellen wollte!

Während die ersten Profis noch für ein Handgeld pro Spiel und eine Anstellung in den Firmen/Fabriken der Club-Gönner spielten kamen mit der Zeit nach und nach die ersten Vollprofis, weswegen es auch immer teurer wurde, sich einen Mannschaft zu halten, egal wie erfolgreich man spielte. Daher machten sich die Clubs auf die Suche nach neuen Möglichkeiten, um an Geld für ihre Spieler zu kommen. Das nächste wichtige Datum auf dem Weg zum heutigen Fußball ist der 24.03.1973, als Eintracht Braunschweig als erster Club mit einem Sponsor auf dem Trikot ein Bundesligaspiel bestritt. Dadurch, dass man sich als Litfasssäule verkaufte hatte man die finanziellen Möglichkeiten Spieler wie Paul Breitner von Real Madrid zu verpflichten! Nach dem Vorstoß der Braunschweiger war der Weg offen für eine der größten Geldquellen des Fußballs, der bis heute noch einen Großteil des Budgets der Fußball-Clubs ausmacht! In England folgte diesem Beispiel als erster Club der FC Liverpool, der im Jahr 1979 für den Elektronik Hersteller Hitachi wirbt.

Während die Vereine mittlerweile alle auf eigenen Füßen standen und sich durch Eintrittsgelder und Werbeeinnahmen finanzierten kam Ende der 70er Jahre ein Verein in die Bundesliga, der den ersten Profi-Clubs ähnelte. Wie schon geschrieben spielten die ersten Profis für ein Handgeld und eine Anstellung bei den Clubgönnern. Der TSV Bayer 04 Leverkusen finanzierte seine Profifußballer nicht durch die sonst übliche Werbung, sondern die Spieler waren Angestellte des Bayerwerks, ohne das sie dort arbeiten mussten. Zwischenzeitlich schaffte sogar ein zweiter Bayer-Werksclub (Bayer 05 Uerdingen, heute KFC Uerdingen 05) den Aufstieg in die 1. Bundesliga und natürlich der aktuelle deutsche Meister VfL Wolfsburg als VW-Werksclub. Man könnte also behaupten, dass diese Clubs sich auf das traditionelle Bild des Fußball-Profis besinnen und sich den großen Clubs, die sich von fremden Geldgebern finanzieren lassen entgegenstellen!
Zudem traten in den 80ern und 90ern auch wieder die klassischen Gönner auf die Fußball-Bühne, u.a. Klaus Steilmann in Wattenscheid und Helmut Spikker bei LR Ahlen finanzierten als Mäzen ihre Vereine während ihrer Amtszeit als Präsident.

Da manchen Clubs das Geld, welches sie durch ihre sportlichen Erfolge, die Zuschauer Einnahmen, Verkauf von Fan-Artikeln und den Werbeeinnahmen einnahmen, nicht reichte, suchte man immer weiter nach neuen Möglichkeiten, um an noch mehr Geld zu kommen. Manche Vereine gingen an die Börse (in Deutschland zum Beispiel Borussia Dortmund), andere Vereine verkauften die Marketingrechte an Firmen, man verkaufte den Namen der Stadien oder man nahm Anleihen auf. Viele neue Wege, um den Fußball weiter voran zubringen und es werden bestimmt noch weitere kommen.

Einer dieser Wege, die man in Deutschland noch nicht bestreiten kann ist die 50+1-Regel, welche die Clubs dazu zwingt, dass sie die Mehrheit der Club-Anteile halten müssen und so nicht in die Hand von Investoren gelangen können, wie dies in England der Fall ist, wo die Herren Glazer, Abramovich oder Sulaiman Al Fahim ganze Clubs aufkaufen und sie wie ihr Spielzeug halten. Durch diese Möglichkeit, und dadurch, dass es in vielen anderen Ligen kein Limit bei der Höhe der Schulden gibt, sind Vereine aus England, Spanien und Italien gegenüber den deutschen Clubs im Vorteil, wenn es um Verträge von Weltstars geht. Deutsche Fans sprechen hier gerne von Wettbewerbsverzerrung, da man nicht mit den gleichen Waffen kämpft. Sie schreien nach einheitlichen Regelungen, Gehaltsobergrenzen und dergleichen - aber kämpfen alle Vereine in Deutschland mit gleichen Waffen? Nein, aber auch hier gibt es ein paar Vereine, die immer den Kopf für alle hinhalten müssen. Lange Zeit war es die Werkself aus Leverkusen der Prügelknabe für die "traditionsbewusten Fans" und heute sind es Wolfsburg, da VW zuletzt sehr viel Geld in die Mannschaft gepumpt hat, welches man sich nicht "selber" verdient hat. Getoppt wird das eigentlich nur durch Herrn Hopp und seinem Projekt Hoffenheim - einem Projekt, was es schon vor vielen Jahren in Wattenschein gab. Jetzt tritt in Leipzig auch noch Red Bull auf die Fußball-Landkarte und auf den Radar der Fußball-Nostalgieker! Auch diese Vereine haben angeblich kein Recht auf das Geld, welches Leute wie Hopp oder Mateschitz in den Fußball bringen. Aber warum hat Schalke das Recht, dass Gazprom ihnen viele Millionen in den Rachen steckt, aber Hopp darf sein Geld nicht in Hoffenheim investieren? Warum darf Adidas das Handgeld für einen Pizarro übernehmen, aber Red Bull darf einem Leipziger Verein keine Spieler kaufen, nur weil der Club in Zukunft RB Leipzig heißen wird? Warum darf VW dem VfL Wolfsburg keine Mannschaft unterhalten, aber der FC Köln verpflichtet Podolski auf den Schultern von mehreren "Poldi-Sponsoren"? Wo ist der Unterschied zwischen den Wegen, die Hopp, Red Bull und VW gehen, verglichen mit den damals revolutionären Wegen von Schalke und anderen frühen Profi-Clubs? Wo ist der Unterschied, wenn sich Jägermeister in das Wappen von Braunschweig einkauft, um auf dem Trikot zu werben zum Beispiel RB Leipzig?

Revolutionär ist an diesen Wegen eigentlich gar nichts. Der Unterschied ist, dass man heute als Fans viel mehr Möglichkeiten hat sich darüber zu beschweren. Vor 10 Jahren gab es noch kein Internet, wo man sich über Tage, Wochen und Jahre mit Gleichgesinden über die Feindbilder auslassen kann. Wo gibt es denn heute noch den klassischen Stammtisch, an dem man sich früher über solche Sachen in kleinem Kreis beschwert hat und anschließend den Kummer mit einem Bier runtergespült hat? Heute findet doch alles in Foren statt, wo ganz Deutschland dann mit einstimmen kann? Ist daher die Abneigung heute richtiger als damals, bzw. ist der Weg, den solche Clubs heute gehen, schlechter als die Wege in den 70ern? Nein, natürlich nicht, aber heute ist es nur einfacher seine Meinung kund zutun.

Aber warum regt man sich überhaupt so auf? Wo ist denn der Unterschied zwischen einem Spiel zwischen Herkenrath und Dürscheid, wo die Spieler Schumacher, Hennig, Metten oder Schmidt heißen, einem Spiel zwischen Bielefeld und Hoffenheim mit Marx, Wichniarek, Obasi und Salihovic oder zwischen Real und ManU mit Spielern wie Raul, Christiano Ronaldo und Giggs? Ok, die erstgenannten kennt man nur hier in Bergisch Gladbach, während Raul, Ronaldo und Giggs auf jedem Sportplatz auf der Welt bekannt sind, aber:

1 Ball
2 Mannschaften
11 Spieler pro Mannschaft
90 Minuten Spielzeit
X.000.000.000 Fans weltweit!

Der Fußball ist der gleiche! Die Regeln sind die gleichen. Ist es nicht total egal, ob man sich ein Spiel in der Kreisliga, der Bundesliga oder Champions League anschaut? Geht es nicht überall nur um einen Sieg in den 90 Minuten? Geht es nicht überall um Tore? In meinen Augen schon und daher ist es mir auch egal, wie Real Madrid einen Kaka und einen Ronaldo finanziert, wenn ich zwei solche begnadeten Fußballer zusammen in einem Team sehen kann! Mir ist es egal, ob auf der Tribüne ein Hopp, ein Perez, ein Hoeneß oder ein Calli sitzt, der für die Finanzierung der Spieler zuständig ist und wie er das Geld zusammengetragen hat! In den 90 Minuten will ich unterhalten werden und wenn das aktuell Mannschaften wie Hoffenheim und Wolfsburg oder in Zukunft RB Leipzig besser können als Braunschweig, Cottbus oder 1860 München, dann ist das halt so. Vor 50 Jahren waren es andere Vereine und in weitern 50 Jahren werden es wieder andere Vereine sein. Namen wie Friedenreich, Pele, Beckenbauer, Netzer, Zidane und Christiane Ronaldo kommen und gehen. Vereine wie BFC Germania 1888, 1. FC Köln oder TSG 1899 Hoffenheim kommen und verschwinden wieder. Wer weiß, vielleicht ist in 50 Jahren ja der TV Herkenrath oder die DJK Dürscheid deutscher Meister, vielleicht wird auch Wolfburg zum 51. Mal in Folge den Titel holen. Wer kann das schon wissen. Ich nicht und ich will es auch gar nicht wissen. Hauptsache, es geht um Fußball!
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Gast





BeitragVerfasst am: 19 Jun 2009 17:33   Titel: Antworten mit Zitat


Alo Atog hat folgendes geschrieben:
Mir ist es egal, ob auf der Tribüne ein Hopp, ein Perez, ein Hoeneß oder ein Calli sitzt, der für die Finanzierung der Spieler zuständig ist und wie er das Geld zusammengetragen hat! In den 90 Minuten will ich unterhalten werden und wenn das aktuell Mannschaften wie Hoffenheim und Wolfsburg oder in Zukunft RB Leipzig besser können als Braunschweig, Cottbus oder 1860 München, dann ist das halt so.

Wenn du Fußball wirklich nur auf die 22 Leute auf dem Rasen reduzierst, dann kann man das schon so sehen.
Aber Fußball ist eben viel mehr als das. Wer regelmäßig ins Stadion geht, weiß, dass es etwas ganz anderes ist, als Auswärtsfan zu Vereinen wie Wehen, Ahlen oder Paderborn zu fahren, als nach Braunschweig, Osnabrück oder Offenbach.
Dass es etwas ganz anderes ist zuhause Waldhof Mannheim, Darmstadt 98 oder SSV Ulm zu begrüßen, als Ingolstadt, Hoffenheim oder Aalen.
Es macht einfach im Stadion viel mehr Spaß gegen Traditionsvereine zu spielen, deren Fans zu erleben, gewachsene Rivalitäten auszuleben und und und.
Ich kann auf Hoffenheim, RB Leipzig, Ingolstadt und Wehen bestens verzichten, obwohl ich die sportlichen Leistungen respektiere und mir auch bewusst bin, dass die durchaus eine Berechtigung haben, dort zu spielen, wo sie spielen. Aber scheiße find ich's trotzdem...
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Gast





BeitragVerfasst am: 19 Jun 2009 17:39   Titel: Antworten mit Zitat

Wow, das Thema hatten wir ja noch nie.
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Gast





BeitragVerfasst am: 19 Jun 2009 18:44   Titel: Antworten mit Zitat


Krasno hat folgendes geschrieben:
Wow, das Thema hatten wir ja noch nie.


Zeig nen Link zu dem Thread, wo das gleiche Thema auf gleiche Art und Weise aufgearbeitet und zur Diskussion gestellt wurde.

Ohne den genannten Link, kannst du dir den Einzeiler mit humoristischem Smiley auch sparen.
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Gast





BeitragVerfasst am: 19 Jun 2009 19:35   Titel: Antworten mit Zitat

Sehr schöner Thread der mit Sicherheit auch einigen ein bisschen gelehrt hat.
Hoffe mal, dass der lange Startpost nicht allzu viele abschrecken wird und trotzdem genug Leute an der Diskussion teilhaben werden.

Ich geb dann mal meinen Senf dazu ab:

Grundsätzlich verurteile ich die Entwicklung des Fußballs, speziell des deutschen Fußballs nicht. Es ist doch absehbar, dass ein Sport der so polarisiert auch eine Einnahmequelle für Unternehmer oder ähnliche ist. Man kann nicht sagen, dass diese den Sport kaputt machen, denn diese bringen doch auch Vorteile:

Ich denke nicht, dass der Fußball einer solchen Popularität unterliegen würde, wenn er nicht zu Werbezwecken genutzt würde. Über was sollten denn die Medien denn spannendes berichten? Ronaldo kriegt 5 DM Handgeld für den Wechsel zu Madrid? Das ist genauso uninteressant als wenn in China ein Sack Reis umfällt.

Es wird doch mittlerweile überall der Fußball durch Unternehmer beeinflusst, dazu gibt es genug Beispiele die du auch angeführt hast. Ich verstehe einfach den Hass der Fans nicht. Was bringt es, einen Hopp zu beleidigen, wenn der eigene Club bei Podolski das Selbe tut? Wo liegt da der Unterschied? Der Einfluss der Unternehmen ist mMn noch weit größer, als man das annimmt. Ohne die Unternehmen wären Transfers nicht möglich, wären solche Stadien nicht entstanden und und und.

Es kann mir doch kein FCB-Fan sagen, dass er lieber im alten Grünwalder-Stadion spielen will, als in der hochmodernen Fußball-Arena. Man muss das mit 2 Seiten messen und ich glaube dieser Hass auf die Unternehmen oder Menschen die durch ihr Geld in den Profisport eingreifen, wird nur von den Medien hervor gerufen!

Ich glaube nicht, dass die Entwicklung des Fußballsports bedenklich ist, andererseits bereiten mir die aktuellen Geschehnisse auch Sorge.
Wann hat der Geldwahn im Fußball ein Ende? Meine These lautet: "Nie!"
Die Vereine können noch so oft auf die Nase fallen, das wird nichts nützen, aber das ist auch nur meine Meinung.
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Gast





BeitragVerfasst am: 19 Jun 2009 19:47   Titel: Antworten mit Zitat

Allein der Beitrag von SteffenKSV zeigt doch, dass es auf eine Diskussion hinauslaufen wird, die es schon zig mal gab.

Wobei ich die Threaderöffnung sogar noch blöder finde, als sonst.
Scheiß auf die 50€ Eintritt, die 5€-Wurst und darauf, dass mein Verein, der für mich und viele andere mehr ist, als ein wöchentlicher Zeitvertreib, von Millionären verdrängt wird, für die der Verein eben nur ein Zeitvertreib ist.
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Gast





BeitragVerfasst am: 19 Jun 2009 19:51   Titel: Antworten mit Zitat


Alo Atog hat folgendes geschrieben:

Aber warum hat Schalke das Recht, dass Gazprom ihnen viele Millionen in den Rachen steckt, aber Hopp darf sein Geld nicht in Hoffenheim investieren? Warum darf Adidas das Handgeld für einen Pizarro übernehmen, aber Red Bull darf einem Leipziger Verein keine Spieler kaufen, nur weil der Club in Zukunft RB Leipzig heißen wird? Warum darf VW dem VfL Wolfsburg keine Mannschaft unterhalten, aber der FC Köln verpflichtet Podolski auf den Schultern von mehreren "Poldi-Sponsoren"? Wo ist der Unterschied zwischen den Wegen, die Hopp, Red Bull und VW gehen, verglichen mit den damals revolutionären Wegen von Schalke und anderen frühen Profi-Clubs? Wo ist der Unterschied, wenn sich Jägermeister in das Wappen von Braunschweig einkauft, um auf dem Trikot zu werben zum Beispiel RB Leipzig?


Das ist doch ganz einfach zu erklären. Gazprom schenkt Schalke das Geld nicht, sondern bekommt dadurch mediale Präsenz. Sie würden den Schalkern ihr Geld nicht ohne Gegenleistung geben. Schalke hat einfach einen hohen Wert und bekommt daher natürlich mehr Geld. Wer interessiert sich denn für Hoffenheim? Den Verein kannte bis vor 2-3 Jahren doch kaum jemand. Daher würde ein normaler Sponsor auch nie auf die Idee kommen Millionen in den Verein zu stecken ohne dort was zu sagen zu haben (und das ist ja offiziell dank 50+1 Regelung nicht möglich).

Genau so ist es bei den Poldi-Sponsoren in Köln. Die Fa. Solarworld ist jetzt als neuer Großsponsor dabei und hat beim Poldi-Deal mitgeholfen.

"Die Geißböcke konnten sich dank ihrer Finanzpartner die Verpflichtung des kölschen Superstar überhaupt erst leisten und gewannen zudem die SolarWorld AG als Sponsor. „Ohne Lukas Podolski wäre mir die Entscheidung, mich beim FC zu engagieren, schwerer gefallen“, gesteht Asbeck."

Man sieht also auch hier, das es hier das Geld nicht einfach geschenkt gibt, sondern eine Gegenleistung gibt. So wird Podolski über 2 Jahre lang Werbung für Solarworld machen. Dafür bekam der FC einen Betrag der wohl um die 2-3 Millionen Euro beträgt.
Generell wird das Geld der Sponoren ja nach dem Werbewert des Teams vergeben. Klar das ein FC Bayern mehr Sponorengelder bekommt als beispielsweise der 1.FC Köln. Die Präsenz der Bayern ist natürlich ungleich höher als die jedes anderen Bundesligisten und daher verdienen sich die Bayern auch höhere Werbeeinahmen. Die Fa. Solarworld erhofft sich durch den 1.FC Köln und speziell durch Lukas Podolski auch einen höheren Bekanntsheitsgrad. Wer kenn schon Solarworld? Bis jetzt doch kaum jemand...
Die Sponoren bekommen also bei dem Poldi-Deal auch eine Gegenleistung und das sofort.

Bei den ganzen Investments in Wolfsburg, Hoffenheim und Leipzig ist das alles nicht gegeben. Klar es wird versucht was aufzubauen um vielleicht irgendwann mal eine Rendite rauszuziehen. Bei Red Bull ist das mit Sicherheit die Absicht, dafür wird dann aber wahrscheinlich ein abartiges Kunstprodukt geschaffen wie in Salzburg (Änderung der Vereinsfarben, etc.).
Dietmar Hopp ist das egal, er Macht das aus Spass... nicht aber um Geld zu verdienen, auch wenn er immer behauptet das der Verein sich in absehbarer Zeit selbst tragen soll.
Bayer und VW halten ihre Werksclubs auch hauptsächlich zu Werbezwecken. Wenn's mal eng werden sollte, ist man raus und der Verein stirbt (siehe Uerdingen damals). Ok, sterben würden die Vereine nicht, aber auch nicht auf dem derzeitigen Level weiter spielen.
Von daher stehe ich dem ganzen kritisch gegenüber und werde diesen Vereinen keine Sympathien entgegenbringen.



Alo Atog hat folgendes geschrieben:


1 Ball
2 Mannschaften
11 Spieler pro Mannschaft
90 Minuten Spielzeit
X.000.000.000 Fans weltweit!




Da geht auch irgendwann deine Formel mit den x-Milliarden Fans (sagen wir mal besser Millionen) nicht mehr auf. Sollte es irgendwann nur noch Kunstvereine geben, gibt es diese x-Millionen Fans nicht mehr, sondern nur noch "Kunden". Die Stimmung stirbt, Fankultur und das Flair geht verloren und der Boom wird irgendwann vorbei sein. Wenn das der Fussball ist, den du sehen willst, bitteschön - ich nicht!
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Gast





BeitragVerfasst am: 19 Jun 2009 19:52   Titel: Re: Was ist (moderner) Fußball? Antworten mit Zitat


Alo Atog hat folgendes geschrieben:

Der Fußball ist der gleiche! Die Regeln sind die gleichen. Ist es nicht total egal, ob man sich ein Spiel in der Kreisliga, der Bundesliga oder Champions League anschaut? Geht es nicht überall nur um einen Sieg in den 90 Minuten? Geht es nicht überall um Tore? In meinen Augen schon und daher ist es mir auch egal, wie Real Madrid einen Kaka und einen Ronaldo finanziert, wenn ich zwei solche begnadeten Fußballer zusammen in einem Team sehen kann! Mir ist es egal, ob auf der Tribüne ein Hopp, ein Perez, ein Hoeneß oder ein Calli sitzt, der für die Finanzierung der Spieler zuständig ist und wie er das Geld zusammengetragen hat! In den 90 Minuten will ich unterhalten werden und wenn das aktuell Mannschaften wie Hoffenheim und Wolfsburg oder in Zukunft RB Leipzig besser können als Braunschweig, Cottbus oder 1860 München, dann ist das halt so. [...] Hauptsache, es geht um Fußball!


Ich sehe das eigentlich genau so.

Es regen sich so viele auf, dass Real so viel Geld für Fußball-Spieler ausgibt, die sich dauerhaft verletzen können oder formschwach werden. Ich kann diese Aufregung überhaupt nicht verstehen. Joseph Blatter hat vor Kurzem etwas gesagt, dem ich 100% zustimme:

"Vor Jahren ist ein Picasso für über 100 Millionen Euro bei Sothebys in London verkauft worden. Und was ist mit dem Bild passiert? Sie haben es irgendwo versteckt. Keiner kann es sehen. Ein Fußballer ist ein-, zweimal die Woche zu sehen."

Ich finde diese Worte sagen alles! Warum beschwert man sich? Real Madrid und auch andere Vereine haben nunmal das Geld. Und das Geld ist doch zum Ausgeben da.

Wenn sich mein Nachbar ein neues Auto kauft, rege ich mich doch auch nicht auf, dass er sich ein Auto, was kaputt gehen kann, für so viel Geld zulegt. Ein Auto kostest zwar nicht 94 Mio € bzw. 65 Mio €, aber Real verdient ja auch mehr als ca. 2.300 € im Monat!

Also, wie gesagt: Ich kann die angesprochende Aufregung nicht verstehen. Aber wenn jemand eine andere Meinung dazu hat, dann akzeptiere ich das natürlich auch. Nur nachvollziehen kann ich das einfach nicht!

Gruß
Roman
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Gast





BeitragVerfasst am: 19 Jun 2009 21:20   Titel: Antworten mit Zitat

Ich würde sagen die Entwicklung im Fußball hängt mit der ganzen Entwicklung unserer Gesellschaft zusammen. Unsere Gesellschaft hat sich auch in den letzten Jahren immer weiterentwickelt und auch hier, in der Industrie allgemein, fließen immer größere Unsummen an Geld und Papieren. Die Umsätze der großen Firmen sind im Gegensatz zu früher einfach um ein Vielfaches größer. Und solche großen Firmen haben einfach auch den Anspruch, ihre Position weiter beizubehalten und dafür muss man auch weiter in den Köpfen der Bürger bleiben. Hier kommt dann der Berührungspunkt mit dem Fußball. Fußball ist der wohl populärste Sport weltweit mit X-Millionen Anhängern und somit auch eine sehr geeignete Werbeplattform für die großen Firmen. Folglich sponsern die Firmen Geld für die Vereine und ernten somit auch Beliebtheit bzw. Bekanntheit beim Fußball-Publikum. Und meiner Meinung nach kann man die Bekanntheit wie im Falle des VFL Wolfsburg nur steigern, indem man auch mehr auf sich aufmerksam macht und das geht nur indem man Titel gewinnt oder für spektakuläre Transfers sorgt. Und deshalb finde ich man sollte es den Wolfsburgern zugestehen, sich "vollpumpen zu lassen". Es ist einfach eine Folge der Entwicklung unserer Gesellschaft, die man einfach akzeptieren muss und folglich auch ein Teil des modernen Fußballs der heute einfach dazugehört. Desweiteren gibt es ja wie auch schon vor mir gesagt wurde, so gut wie immer eine Gegenleistung des Vereins, die die Firmen natürlich auch erwarten.

Ein anderer Fall hingegen sind, besonders in England, die Menschen die sich einfach nur "zum Spaß" einen Fußballverein kaufen und in diesen ihr sowieso schon überflüssiges Geld stecken. Als Beispiel kann man hier auf jeden Fall den Öl- Milliardär Roman Abramowitsch nennen, der mit Chelsea und ZSKA Moskau sogar schon zwei Vereine unter seiner Obhut hat. In diesem Fall sehe ich auch eher den Begriff "Wettbewerbsverzerrung". Denn diese Menschen sind nur darauf aus, sich die besten Spieler für Summen zu holen, die galaktisch sind. Kein Sponsor wie o.g. würde für diese Unsummen solche teureren Spieler kaufen. Es geht hier nur darum, die beste Mannschaft der Welt zu formen ohne irgendwelche persönlichen Hintergründe.

Man muss meiner Meinung also unterscheiden, welchen Fall man selbst für sich moralisch akzeptiert oder ablehnt und dieses auch selbst abwägen. Zu den beiden oben genannten Gruppen kann man mMn noch weitere hinzufügen:
z.b. als Beispiel Dietmar Hopp, der einen Verein so aufbauen möchte, dass er sich wirtschaftlich selbst unterhalten kann.
z.B. als eigenen Fall real Madrid, die angeblich versuchen mit eigenem Geld die Spieler zu holen und dieses Geld durch Vermarktung wieder einzuholen versuchen wollen, wobei man jedoch nicht sagen kann, ob diese Aussagen wirklcih stimmen oder ob der Herr Bauunternehmer Perez da nicht doch seine Finger im Spiel hat.

Meiner Meinung kann man diese Entwicklung sowieso nicht aufhalten und jeder muss selbst wissen, ob er diese moderne Entwicklung annimmt oder verurteilt.
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Gast





BeitragVerfasst am: 20 Jun 2009 06:28   Titel: Re: Was ist (moderner) Fußball? Antworten mit Zitat


Ro Man hat folgendes geschrieben:

Alo Atog hat folgendes geschrieben:

Der Fußball ist der gleiche! Die Regeln sind die gleichen. Ist es nicht total egal, ob man sich ein Spiel in der Kreisliga, der Bundesliga oder Champions League anschaut? Geht es nicht überall nur um einen Sieg in den 90 Minuten? Geht es nicht überall um Tore? In meinen Augen schon und daher ist es mir auch egal, wie Real Madrid einen Kaka und einen Ronaldo finanziert, wenn ich zwei solche begnadeten Fußballer zusammen in einem Team sehen kann! Mir ist es egal, ob auf der Tribüne ein Hopp, ein Perez, ein Hoeneß oder ein Calli sitzt, der für die Finanzierung der Spieler zuständig ist und wie er das Geld zusammengetragen hat! In den 90 Minuten will ich unterhalten werden und wenn das aktuell Mannschaften wie Hoffenheim und Wolfsburg oder in Zukunft RB Leipzig besser können als Braunschweig, Cottbus oder 1860 München, dann ist das halt so. [...] Hauptsache, es geht um Fußball!


Ich sehe das eigentlich genau so.

Es regen sich so viele auf, dass Real so viel Geld für Fußball-Spieler ausgibt, die sich dauerhaft verletzen können oder formschwach werden. Ich kann diese Aufregung überhaupt nicht verstehen. Joseph Blatter hat vor Kurzem etwas gesagt, dem ich 100% zustimme:

"Vor Jahren ist ein Picasso für über 100 Millionen Euro bei Sothebys in London verkauft worden. Und was ist mit dem Bild passiert? Sie haben es irgendwo versteckt. Keiner kann es sehen. Ein Fußballer ist ein-, zweimal die Woche zu sehen."

Ich finde diese Worte sagen alles! Warum beschwert man sich? Real Madrid und auch andere Vereine haben nunmal das Geld. Und das Geld ist doch zum Ausgeben da.

Wenn sich mein Nachbar ein neues Auto kauft, rege ich mich doch auch nicht auf, dass er sich ein Auto, was kaputt gehen kann, für so viel Geld zulegt. Ein Auto kostest zwar nicht 94 Mio € bzw. 65 Mio €, aber Real verdient ja auch mehr als ca. 2.300 € im Monat!

Also, wie gesagt: Ich kann die angesprochende Aufregung nicht verstehen. Aber wenn jemand eine andere Meinung dazu hat, dann akzeptiere ich das natürlich auch. Nur nachvollziehen kann ich das einfach nicht!

Gruß
Roman


Real hat das Geld eben nicht!
Real ist hoch verschuldet und hat einen Kredit von einer Bank bekommen.
Auch die großen englischen Klubs sind total verschuldet und können trotzdem immer weiter diese Ablösesummen und Gehälter bezahlen. Dies ist eine Wettbewerbsverzerrung auf internationalem Niveau. Ich bin froh das in Deutschland ein relativ gutes Lizensierungverfahren besteht, so dass dies so nicht in der Bundesliga passieren kann.
Außerdem interessiert sich viel Engländer für den deutschen Fußball, weil ihnen dieser kommerzielle Quatsch den sie premier league nennen nicht mehr abgeht.
Netter Bericht: http://www.schwatzgelb.de/index.php?id=5024

Ich bin für ein internationales Lizensierungssystem
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Gast





BeitragVerfasst am: 20 Jun 2009 09:45   Titel: Antworten mit Zitat

@ Alo Atog
Du sprichst sicher ein interessantes Thema an, aber ich halte deine Herangehensweise und daher deine Rückschlüsse für grundsätzlich falsch!

Du sprichst von "modernem Fußball" (der für dich augenscheinlich darin besteht, dass sich Vereine zu über 50% in den Händen von Investoren/Milliardären befinden ) und reduzierst den Fußball im selben Atemzug auf 1 Ball, 2 Mannschaften, 11 Spieler pro Mannschaft, 90 Minuten Spielzeit und
X.000.000.000 Fans. Das wird der Komplexität des Themas nicht gerecht und kann daher nur schiefgehen!

Was du mit "modernem Fußball" meinst, ist wohl eher die zunehmende Kommerzialisierung des Fußballs. Diese Kommerzialisierung mag manchem Fan nicht schmecken, ist aber wohl unumkehrbar mit der ebenso zunehmenden Professionalisierung des Sports verbunden. Was jedoch nicht heißt, dass man dieser Kommerzialisierung keine Grenzen setzen sollte, in der BRD u.a. in Form der 50+1 Regel. Denn eines darfst du nicht vergessen, wo die Kommerzialisierung im Interesse der (Profi-)Vereine ist, gibts es noch andere Interessen: Die der Fans, ein fairer Wettbewerb, nationale Verbände, die mehr junge einheimische Spieler sehen wollen, Amateurclubs etc. Diese Interessen müssen natürlich irgendwie ausbalanciert und dass man es hierbei nicht jedem Recht machen kann ist ebenso klar. Ich denke in diesem Sinne, dass in Deutschland ein guter Mittelweg gefunden wurde, einen Mittelweg, den viele internationale Verbände und Vereine mit Dollarzeichen in den Augen schon lange verlassen haben.

Daher mein Appell:

Pro 50+1!

Nieder mit Hoffenheim!

Gebt Traditionsclubs eine Chance!

Grüße
Neskens
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BeitragVerfasst am: 20 Jun 2009 13:35   Titel: Antworten mit Zitat


Neskens hat folgendes geschrieben:
@ Alo Atog
ein fairer Wettbewerb,



Pro 50+1!



Das ist aber ein Widersprich. Derzeit existiert nunmal kein fairer Wettbewerb. Hoffenheim, Wolfsburg oder Leverkusen genießen Vorteile, die andere Vereine nicht haben. Daher gäbe es nur einen fairen Wettbewerb, wenn 50 + 1 fallen wird (und das wird es denke ich zwangsläufig auch, da es rechtlich nicht haltbar ist)

Und jetzt btt
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Gast





BeitragVerfasst am: 20 Jun 2009 22:21   Titel: Re: Was ist (moderner) Fußball? Antworten mit Zitat


Ro Man hat folgendes geschrieben:
Warum beschwert man sich? Real Madrid und auch andere Vereine haben nunmal das Geld. Und das Geld ist doch zum Ausgeben da.


Und genau dieses Gel dist eben nicht da! Wo nehmen Vereine wie Real Madrid das Geld her? Das ist nicht etwa eine Siegprämie irgendeines zurückliegenden Vereins. Das ist Geld, das man nicht hat. Geld, das man sich von Banken leiht. Und wozu soetwas führen kann (Geld ausgeben, das man nicht hat), hat man spätestens seit der Wirtschaftskrise gesehen. Vereine, wie Real, Valencia, Liverpool, Chelsea, Arsenal, ManU, um nur einige zu nennen, sind um hunderte von Millionen Euro verschuldet. Ich denke, das ist nicht das, was ich mir unter (fairen) Fußball vorstelle. Da ist mir Wolfsburg noch allemal lieber, da VW das Geld eben hat und auch nur seinen Nutzen daraus zieht und nicht irgendwelches Geld verschenkt, wie Hopp es tut.
Außerdem möchte ich als wahrer Fan(,)...
1. ...dass mein Team gewinnt und da würde ich mich als z.B. Athletico-Fan ebe ärgern, bei dieser Wettbewerbsverzerrung zu Gunsten meines Hassclubs.
2. ...wahre Leidenschaft, echten Kampf und am Besten noch eine ehrliche Identifikation zu meinem Verein sehen. Nicht so einen Spieler wie Ronaldo, dem man doch bei jedem Kopfball ansieht, dass er Angst hat, dass seine Frisur beschädigt wird. Oder Spieler, wie es leider z.B. auch Ribéry ist, der nach Lust und Laune spielt, zwar zaubern kann (was ich natürlich acuh wichtig finde und auch nicht vermissen möchte), aber nicht kämpfen...
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Gast





BeitragVerfasst am: 21 Jun 2009 01:09   Titel: Re: Was ist (moderner) Fußball? Antworten mit Zitat


WilhelmFCB hat folgendes geschrieben:


Und genau dieses Gel dist eben nicht da! Wo nehmen Vereine wie Real Madrid das Geld her? Das ist nicht etwa eine Siegprämie irgendeines zurückliegenden Vereins. Das ist Geld, das man nicht hat. Geld, das man sich von Banken leiht. Und wozu soetwas führen kann (Geld ausgeben, das man nicht hat), hat man spätestens seit der Wirtschaftskrise gesehen. Vereine, wie Real, Valencia, Liverpool, Chelsea, Arsenal, ManU, um nur einige zu nennen, sind um hunderte von Millionen Euro verschuldet. Ich denke, das ist nicht das, was ich mir unter (fairen) Fußball vorstelle. Da ist mir Wolfsburg noch allemal lieber, da VW das Geld eben hat und auch nur seinen Nutzen daraus zieht und nicht irgendwelches Geld verschenkt, wie Hopp es tut.
Außerdem möchte ich als wahrer Fan(,)...
1. ...dass mein Team gewinnt und da würde ich mich als z.B. Athletico-Fan ebe ärgern, bei dieser Wettbewerbsverzerrung zu Gunsten meines Hassclubs.
2. ...wahre Leidenschaft, echten Kampf und am Besten noch eine ehrliche Identifikation zu meinem Verein sehen. Nicht so einen Spieler wie Ronaldo, dem man doch bei jedem Kopfball ansieht, dass er Angst hat, dass seine Frisur beschädigt wird. Oder Spieler, wie es leider z.B. auch Ribéry ist, der nach Lust und Laune spielt, zwar zaubern kann (was ich natürlich acuh wichtig finde und auch nicht vermissen möchte), aber nicht kämpfen...


Hopp ist scheiße weil er das Geld verschenkt? Sonst höre ich immer nur rumgeweine, weil alles so kommerzialisiert ist und jeder nur an sein Wohl denkt. Und dann kommt dieser Penner einfach an und verschenkt es. Frechheit.

Und du findest diese absoluten hässlichen Treterfußball toll? Ich bin mir sicher du schrest sofort auf wenn einer Ribery auf die Latschen tritt. Die Mischung macht es.

Zum Startpost kann ich nicht viel sagen, nur zustimmen.
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Alo Atog
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Anmeldungsdatum: 08.02.2006
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BeitragVerfasst am: 21 Jun 2009 01:35   Titel: Antworten mit Zitat


SteffenKSV hat folgendes geschrieben:
Wenn du Fußball wirklich nur auf die 22 Leute auf dem Rasen reduzierst, dann kann man das schon so sehen.

Fußball sind nur die 22 Spieler auf dem Platz. Alles andere ist ein Zubrot. Ein Fußballspiel findet auch ohne die Fans statt, aber ohne die 22 Akteure werden wohl kaum die Massen in die Stadien strömen und für Support sorgen.


SteffenKSV hat folgendes geschrieben:
Aber Fußball ist eben viel mehr als das. Wer regelmäßig ins Stadion geht, weiß, dass es etwas ganz anderes ist, als Auswärtsfan zu Vereinen wie Wehen, Ahlen oder Paderborn zu fahren, als nach Braunschweig, Osnabrück oder Offenbach.
Dass es etwas ganz anderes ist zuhause Waldhof Mannheim, Darmstadt 98 oder SSV Ulm zu begrüßen, als Ingolstadt, Hoffenheim oder Aalen.

Die Zeiten, in denen ich jedes Wochenende Spiele besucht habe sind zwar vorbei, aber ich habe durchaus schon genug Spiele gesehen, um sagen zu können, dass beim Aufeinandertreffen von zwei Traditionsclubs die Stimmung nicht zwingend gut ist. Wenn der Funke vom Feld aufs Publikum überspringt, dann ist die Stimmung auch bei Bayer gegen Bayern gänsehautreif, und wenn bei Köln gegen Frankfurt sich 90 Minuten Fehlpass an Fehlpass reiht hört man von den sonst so tollen Fans (das meine ich jetzt wirklich so ) auch nicht mehr viel!



MeMyself hat folgendes geschrieben:
Das ist doch ganz einfach zu erklären. Gazprom schenkt Schalke das Geld nicht, sondern bekommt dadurch mediale Präsenz. Sie würden den Schalkern ihr Geld nicht ohne Gegenleistung geben. Schalke hat einfach einen hohen Wert und bekommt daher natürlich mehr Geld. Wer interessiert sich denn für Hoffenheim? Den Verein kannte bis vor 2-3 Jahren doch kaum jemand. Daher würde ein normaler Sponsor auch nie auf die Idee kommen Millionen in den Verein zu stecken ohne dort was zu sagen zu haben (und das ist ja offiziell dank 50+1 Regelung nicht möglich).

Ich würde mal behaupten, dass Hoffenheim im letzten Jahr mehr TV-Präsenz hatte als Schalke und der FC zusammen! Und vor allem fallen die Namen Hoffenheim/Hopp immer zusammen, aber nicht die Namen Schalke/Gazprom! Ok, Gazprom steht auf dem Trikot und Hopp nicht, weswegen man immer das Bild Gazprom vor Augen hat, wenn Schalke spielt, aber nicht Hopp/SAP bei Hoffenheim. Dennoch war der mediale Effekt bei Hopp durchaus größer, als der von Gazprom! Und so ist es doch auch in Leipzig mit Red Bull. Außerhalb von Leipzig hat man den Namen vom "alten" Club auch noch nie gehört, aber sollte man es wirklich in die Bundesliga schaffen, wird jeder sagen, dass es nicht der "alte" Club geschafft hat, sondern das es Red Bull geschafft hat. In jeder Nachrichten-Sendung und bei jedem Spiel. Es gab zur CL-Finalteilnahme von Bayer Leverkusen mal eine Hochrechnung, dass man mit dem Geld, was die Werbung in der Zeit, in der Leverkusen nur wegen dem CL-Finale im TV zu sehen war, gekostet hätte, in etwa 60 Jahre weltweit TV-Werbung senden könnte (in dem Umfang, in dem man das weltweit macht). Und Bayer ist nicht ein Konzern wie Prinzenrolle, die ihren Poldi-Werbespot 20 mal in der Woche auf die Mattscheiben in Deutschland zaubern!


MeMyself hat folgendes geschrieben:
Genau so ist es bei den Poldi-Sponsoren in Köln. Die Fa. Solarworld ist jetzt als neuer Großsponsor dabei und hat beim Poldi-Deal mitgeholfen.

Wenn in 10 Jahren im DSF die Bundesliga-Klassiks laufen (oder man sich nur so über frühere Stars der Bundesliga unterhält) und man Poldi im FC-Trikot sieht und CE, Zuculini, Ba und Obasi im Hoffenheim-Trikot wird jeder sagen, dass Hopp die (seine) Spieler finanziert hat, aber wer wird noch wissen, wie viel Kohle die Firma XY in den Poldi-Deal gesteckt hat. Da wird man sagen, dass Michael Meier und Wolfgang Overath der Deal geglückt ist ihn zurück zuholen, aber nicht wie sie Poldi finanziert haben! Aktuell hat er (Asbeck) natürlich, besonders in Köln, einiges an Medienpräsenz, aber längerfristig wird man ihn wieder vergessen - Hopp nicht


MeMyself hat folgendes geschrieben:
Da geht auch irgendwann deine Formel mit den x-Milliarden Fans (sagen wir mal besser Millionen) nicht mehr auf. Sollte es irgendwann nur noch Kunstvereine geben, gibt es diese x-Millionen Fans nicht mehr, sondern nur noch "Kunden". Die Stimmung stirbt, Fankultur und das Flair geht verloren und der Boom wird irgendwann vorbei sein. Wenn das der Fussball ist, den du sehen willst, bitteschön - ich nicht!

Würde ich nicht sagen. Schau dir doch nur die großen amerikanischen Ligen wie NBA oder NFL an. Die ziehen mindestens so viele Fans an wie Fußball-Vereine, sogar noch hier in Deutschland. Wenn der Inhalt stimmt ist die Verpackung zweitrangig. Warum kommen den mehr Leute zu einem Spiel Bielefeld gegen die Bayern, als wenn der KSC zu Gast ist? Gegen den KSC hat man viel bessere Chancen auf einen Sieg (den man ja eigentlich von seinem Team sehen will) zu sehen, wenn die Bayern kommen, dann kommen aber die Weltstars. Für Ribery, Toni, Lahm und Schweini nimmt man halt auch eine Niederlage (und oft einen Preisaufschlag) in kauf.



LLHenno hat folgendes geschrieben:
Real hat das Geld eben nicht!
Real ist hoch verschuldet und hat einen Kredit von einer Bank bekommen.
Auch die großen englischen Klubs sind total verschuldet und können trotzdem immer weiter diese Ablösesummen und Gehälter bezahlen. Dies ist eine Wettbewerbsverzerrung auf internationalem Niveau. Ich bin froh das in Deutschland ein relativ gutes Lizensierungverfahren besteht, so dass dies so nicht in der Bundesliga passieren kann.
Außerdem interessiert sich viel Engländer für den deutschen Fußball, weil ihnen dieser kommerzielle Quatsch den sie premier league nennen nicht mehr abgeht.
Netter Bericht: http://www.schwatzgelb.de/index.php?id=5024

Ich bin für ein internationales Lizensierungssystem

Wenn es ein internationales Lizensierungssystem gibt, gehöre ich zu den Ersten, die sich freuen werden, aber umgekehrt hab ich halt auch kein Problem damit, wenn es nicht kommt.

Und das sich in England viele Fans vom Fußball abwenden stimmt auch, aber das die PL ein kommerzieller Quatsch ist kann man nur sagen, wenn man noch nie einem PL-Spiel beigewohnt hat! In Deutschland läuft ab einer Stunde vor Anpfiff "Fan-TV". 60 Minuten Werbung, die ab und an durch 5-Minuten-Beiträgen unterbrochen wird. Dann wird der Münzwurf vom Juwilier XY gesponsort, der Spielball vom Autohändler in der Bahnhofstraße, der Eckball von der Brauerei ABC, usw. In der PL gibt es das nicht. Der ganze kommerzielle Zirkus wird für die TV-Zuschauer veranstaltet (Intro vor jeder PL-Übertragung, z.B.: im DSF - was aber mittlerweile auch in der BuLi gibt, nur noch ohne Sponsor/Namengeber). Im Stadion zählt nur der Fußball. Durchsagen vom Stadionsprecher sind auf die Aufstellungen, Auswechslungen und Torschützen reduziert! Da können sich die Bundesligisten durchaus eine Scheibe von den Engländern abschneiden



Neskens hat folgendes geschrieben:
Du sprichst sicher ein interessantes Thema an, aber ich halte deine Herangehensweise und daher deine Rückschlüsse für grundsätzlich falsch!

Du sprichst von "modernem Fußball" (der für dich augenscheinlich darin besteht, dass sich Vereine zu über 50% in den Händen von Investoren/Milliardären befinden ) und reduzierst den Fußball im selben Atemzug auf 1 Ball, 2 Mannschaften, 11 Spieler pro Mannschaft, 90 Minuten Spielzeit und
X.000.000.000 Fans. Das wird der Komplexität des Themas nicht gerecht und kann daher nur schiefgehen!

Ich spreche von Fußball. Das modern hab ich in ( ) dazugefügt, um zu zeigen, dass sich der Fußball wie wir ihn kennen weiter entwickelt hat und weil es besonders von Seiten der Anhänger von "Traditions-Clubs" immer wieder Misstöne gegenüber dieser Entwicklung gibt


Neskens hat folgendes geschrieben:
Was du mit "modernem Fußball" meinst, ist wohl eher die zunehmende Kommerzialisierung des Fußballs. Diese Kommerzialisierung mag manchem Fan nicht schmecken, ist aber wohl unumkehrbar mit der ebenso zunehmenden Professionalisierung des Sports verbunden. Was jedoch nicht heißt, dass man dieser Kommerzialisierung keine Grenzen setzen sollte, in der BRD u.a. in Form der 50+1 Regel. Denn eines darfst du nicht vergessen, wo die Kommerzialisierung im Interesse der (Profi-)Vereine ist, gibts es noch andere Interessen: Die der Fans, ein fairer Wettbewerb, nationale Verbände, die mehr junge einheimische Spieler sehen wollen, Amateurclubs etc.

Aber wer trägt mehr Schuld bei dieser Entwicklung? Die Unternehmen, die ihr Geld in den Fußball stecken? Oder die Fans, die von ihrem Verein immer mehr erwarten, so dass die Ansprüche wachsen, was man nur durch bessere Spieler (höhere Ausgaben) erreichen kann und die Vereine sich so in die Sklaverei von den Geldgebenden Unternehmen verkaufen müssen? Und warum wollen diese Unternehmen in den Sport/Sportler investieren? Bestimmt nicht, weil sie eine beliebige Person reich machen wollen. Der Werbe-Wert des Fußballs ist doch unbestritten. Die Frage ist nur, wann ist das maximale Preis-/Leistungs-Verhältnis erreicht, bzw. ist es vielleicht schon überschritten?


Neskens hat folgendes geschrieben:
Gebt Traditionsclubs eine Chance!

Sie hatten/haben genug Chancen und Möglichkeiten, aber sie haben halt oft zu wenig draus gemacht. Man muss doch nur schauen, wie viel Geld BMG oder Köln in den letzten Jahren immer wieder in ihren Kader investiert haben. Dazu noch die Massen an Fans, die man hat. Und auf der anderen Seite zum Beispiel die Bielefeld oder Bochum. Die Erfolge in den letzten 10 - 15 Jahren waren ähnlich, aber die finanziellen Mittel klaffen doch sehr weit auseinander. Von Clubs, die auf Grund der eigenen Unfähigkeit nur noch in der 4. oder 5. Liga spielen will ich gar nicht erst anfangen!



WilhelmFCB hat folgendes geschrieben:
Außerdem möchte ich als wahrer Fan(,)...
1. ...dass mein Team gewinnt und da würde ich mich als z.B. Athletico-Fan ebe ärgern, bei dieser Wettbewerbsverzerrung zu Gunsten meines Hassclubs.

Also bist du ein wahrer Fan, weil du einen Regionalligisten unterstützt und die 80.000 die seit 60 Jahren jedes Spiel ins Estadi Santiago Bernabéu strömen nicht? Was kann denn der Rentner im Block E, Reihe 17, Platz 3 dafür, dass er vor 70 Jahren Real-Fan geworden ist? Nur weil manche Manager über den finanziellen Grenzen wirtschaften und andere sich an das vorhandene Geld halten sind die Fans des einen Vereins nicht besser oder schlechter als die des anderen!


WilhelmFCB hat folgendes geschrieben:
2. ...wahre Leidenschaft, echten Kampf und am Besten noch eine ehrliche Identifikation zu meinem Verein sehen. Nicht so einen Spieler wie Ronaldo, dem man doch bei jedem Kopfball ansieht, dass er Angst hat, dass seine Frisur beschädigt wird. Oder Spieler, wie es leider z.B. auch Ribéry ist, der nach Lust und Laune spielt, zwar zaubern kann (was ich natürlich acuh wichtig finde und auch nicht vermissen möchte), aber nicht kämpfen...

Schöne Fuffis gibt es auch in der Oberliga oder Kreisliga, nicht nur in der Bundesliga oder Champions League. Spieler, die für ein höheres Handgeld und eine bessere Punkteprämie den Verein wechseln gibt es auch in Magdeburg und in Jena. Ebenso, wie es Spieler gibt, die sich voll und ganz mit einem Verein identifizieren, wie Gerrad, Totti, Terry, Scholes oder Raul. Solche Spieler sind aber Ausnahmen und in der Regionalliga wahrscheinlich genau so selten. Fußballspieler sind ebenso Arbeitnehmer wie du und ich und jeder Mensch steht ab und an vor der Entscheidung, welcher Arbeitgeber oder welches Jobangebot für einen im Moment am besten ist? Bleib ich bei dem Betrieb, in dem ich die Ausbildung gemacht habe oder wechsele ich zur Konkurrenz wo ich mehr verdienen kann. Nehme ich das höhere Gehalt in kauf und betreue dafür ein Projekt in Japan und bleibe ich zu den alten Bezügen hier in Deutschland. Während bei einem normalen Arbeitnehmer eher persönliche Gründe eine Rolle spielen muss ein Fußballer auch daran denken, wie es nach seiner Karriere weiter geht, weswegen hier öfter der finanzielle Punkt überwiegt!
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BeitragVerfasst am: 21 Jun 2009 06:17   Titel: Antworten mit Zitat

Ok, Zeit mich hier mal auch einzumischen ...
Ich bin ein alter Mann und deshalb wohl auch Traditionalist.

Fussball wird mit 22 Spielern, einem Ball und 2 Toren gespielt, soweit liegst du schon mal richtig.

Aber wenn das wirklich alles sein soll, was davon übrig bleibt, dann möchte ich kein Fussball mehr sehen.

Fussball ist Kampf, Herz, Schmerz und Leidenschaft.
Ich fiebere für mein Team, für meine Spieler, die am besten aus der Jugend meines Vereines kommen sollen.
Ich bin Stolz um jeden Spieler, der beim FCB groß heraus gekommen ist und in der BuLi und der Nationalelf gute Leistungen bringt.

Für mich ist Fussball kein Zirkus, und für mich darf Fussball kein Zirkus werden.
Weil wenn ich Zirkus sehen will, fahre ich zum Krone und nicht in die Allianz Arena.

Es ist doch keine wirkliche Leistung, die besten Spieler dieser Welt in 5-6 Teams zusammen zu bringen und sich dann an der Schönheit deren Spiel zu ergötzen.
Nicht nur, dass dies die Ligen noch langweiliger macht.
Weil es einen wichtigen Punkt aus dem SPORT Fussball rausnimmt,
nämlich die Spannung!!!
Sondern man versucht hier die Sportart Fussball zu vergewaltigen.
Fussball ist nunmal ein harter Männersport und kein Kunstobjekt.

Aber Gott sei Dank, hat sich der Fussball bisher immer selber gereinigt.
Wenn Scheichs mit Scheinen winken ....

1) Zuviele Scheine sind für viele Fussballer eher demotivierend den motivierend
2) Die Scheichs kaufen oft Spieler die schon wieder auf dem absteigenden Ast sind
3) Ein Team nur aus Superstars hat noch nie funktioniert. (Becks, Zidan, Ronaldo und Figo !!! )

Das einzige was ich schade finde, die Fans in anderen Ländern wo man aufgrund der Regeln nicht so mit dem Geld rumwirft (Frankreich, Holland, Deutschland) werden ein wenig um ihre Stars gebracht.
Andererseits ist es wohl doch so, dass genau dieser Prozess erst wieder Platz für neue Stars macht.

Weil was viele vergessen, ein A. Wenger hat einen Cesc geformt.
Ein A. Ferguson hat C.Ronaldo zum Weltstar gemacht.
Sie werden es auch wieder mit anderen Jungs machen. Und es haben schon Trainer vor ihnen gemacht und es wird auch wieder Trainer geben mit diesen Fähigkeiten.

Viel interessanter wird es zu beobachten sein, wie C.Ronaldo sich ohne seinen Ziehvater zurecht findet.
In einem Team voll mit Stars ohne großen Trainer.
Mit Portugal hat C.Ronaldo noch nie etwas gerissen.
Obwohl es in Portugal sehr viele talentierte Fussballer gibt.
Ich glaube eher wird A. Ferguson in 1-2 Jahren einen neuen Superstar geformt haben.

Und das ist es, worum es letzlich geht im Fussball.
Ein Mannschaftssport indem die Sportler und Trainer ihre Fähigkeiten miteinander messen.

Teams wie Real, ManCity oder Chelsea haben mit "ihrem" Geld leider das Doping des Fussballs erkannt und nützen es schon auf unverschämte weise.

Aber wie auch in der Formel 1, wo der klügste mit viel weniger Mitteln trotzdem das beste Auto bauen kann (Brawn), so ist es auch im Fussball.

Die Jungs mit wirklich viel Ahnung, bauen immer wieder tolle gute neue Mannschaften auf mit weniger Geld.
Und auch hier stoßen immer wieder gute neue nach (Guardiola z.B.)

Und das ist altmodischer und moderner Fussball, und das wird sich Gott sei Dank nie ändern.

Gruß Pit
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BeitragVerfasst am: 21 Jun 2009 10:12   Titel: Antworten mit Zitat


Alo Atog hat folgendes geschrieben:
Fußball sind nur die 22 Spieler auf dem Platz. Alles andere ist ein Zubrot. Ein Fußballspiel findet auch ohne die Fans statt, aber ohne die 22 Akteure werden wohl kaum die Massen in die Stadien strömen und für Support sorgen.

Natürlich kann man das so sehen. Zuerst war das Fußball da und dann die Fans, das ist nicht zu bestreiten. Aber: Ohne die Fans wäre nie so viel Geld in den Sport geflossen. Kein Unternehmen würde soviel Geld in den Fußball pumpen, wenn sich nur eine Minderheit dafür interessieren würde, da kann das Geschehen noch so attraktiv sein. Und das wird von den Vereinen, vom DFB, vom Fernsehen, von den Sponsoren oft vergessen. Ohne Fans wäre Fußball nicht das, was es ist. Deswegen kann ich es nicht verstehen, dass die Interessen des (Stadion-)Fans mittlerweile fast schon ignoriert werden.


Alo Atog hat folgendes geschrieben:
Die Zeiten, in denen ich jedes Wochenende Spiele besucht habe sind zwar vorbei, aber ich habe durchaus schon genug Spiele gesehen, um sagen zu können, dass beim Aufeinandertreffen von zwei Traditionsclubs die Stimmung nicht zwingend gut ist. Wenn der Funke vom Feld aufs Publikum überspringt, dann ist die Stimmung auch bei Bayer gegen Bayern gänsehautreif, und wenn bei Köln gegen Frankfurt sich 90 Minuten Fehlpass an Fehlpass reiht hört man von den sonst so tollen Fans (das meine ich jetzt wirklich so ) auch nicht mehr viel!

Mir geht's nicht primär um Stimmung. Wenn der KSV Hessen gegen Darmstadt oder Mannheim spielt, dann kribbelts einfach. Da freut man sich schon Tage, Wochen vorher drauf. Und das war gegen Ingolstadt oder Hoffenheim in der Regionalliga nicht so, auch wenn mir durchaus bewusst war, dass das gute Mannschaften sind.
Genauso freue ich mich als St. Pauli-Fan mehr nach Osnabrück oder Braunschweig zu fahren. Auch wenn ich weiß, dass mich da sportlich gesehen was anderes erwartet als in Hoffenheim.
Und zum Thema "Funke überspringen":
Klar hast du da Recht, gute Stimmung ist nicht zwingend vom Gegner abhängig. Aber es ist doch was anderes, ob da 1000 Leute im Gästeblock stehen oder 15.
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Alo Atog
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Anmeldungsdatum: 08.02.2006
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BeitragVerfasst am: 21 Jun 2009 11:16   Titel: Antworten mit Zitat


Pitschini hat folgendes geschrieben:
Für mich ist Fussball kein Zirkus, und für mich darf Fussball kein Zirkus werden.
Weil wenn ich Zirkus sehen will, fahre ich zum Krone und nicht in die Allianz Arena.

Der Bundesliga-Fußball ist schon lange ein Zirkus-Event. Man geht nicht mehr ins Westfalen Stadion oder an die Grünwalder Straße sondern in den Signal Iduna Park oder die Allianz Arena. Sogar die Zirkus-Halle Arena AufSchalke ist mittlerweile die Veltins-Arena! In Spanien, Italien und England heißen die Stadien immer noch Giuseppe-Meazza-Stadion, Camp Nou oder Craven Cottage (Ausnahmen wie Arsenal gibt es zwar, aber die sind eindeutig in der Unterzahl). Zur ganzen Vermarkt vor, während und nach dem Spiel hab ich mich ja schon ausgelassen...
Und die Show, die die Fans abziehen, um für Stimmung zu sorgen: Choreographien vor dem Spiel. Einstudierte Gesänge und Schlachtrufe während der Spiele. Damit ihr mich nicht falsch versteht, ich mach da auch mit und finde, dass es klasse aussieht und sich auch gut anhört, aber wenn ich sehe, dass vor jeder "Kurve" einer oder mehrere Einpeitscher stehen, die das Komando angeben frag ich mich manchmal, ob das alles nur dazu dient, damit die sich befriedigt fühlen, oder weil es dem Team wirklich hilft? Fans die nur ins Stadion kommen, weil "auf der Süd" immer so eine Party abgeht sind mir genau so zu wider, wie die Mädels die kommen, weil der Kurnyi ja so einen hübschen Bart hat oder die Idioten, die das "Pack", das heute zu Gast ist, mal richtig aufmischen wollen. Das hat doch alles nichts mehr mit Fußball zu tun, sondern nur noch mit der Befriedigung der eigenen Bedürfnisse - genau wie ein Zirkus!
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BeitragVerfasst am: 21 Jun 2009 12:43   Titel: Antworten mit Zitat


Alo Atog hat folgendes geschrieben:

Pitschini hat folgendes geschrieben:
Für mich ist Fussball kein Zirkus, und für mich darf Fussball kein Zirkus werden.
Weil wenn ich Zirkus sehen will, fahre ich zum Krone und nicht in die Allianz Arena.


Der Bundesliga-Fußball ist schon lange ein Zirkus-Event. Man geht nicht mehr ins Westfalen Stadion oder an die Grünwalder Straße sondern in den Signal Iduna Park oder die Allianz Arena. Sogar die Zirkus-Halle Arena AufSchalke ist mittlerweile die Veltins-Arena! In Spanien, Italien und England heißen die Stadien immer noch Giuseppe-Meazza-Stadion, Camp Nou oder Craven Cottage (Ausnahmen wie Arsenal gibt es zwar, aber die sind eindeutig in der Unterzahl). Zur ganzen Vermarkt vor, während und nach dem Spiel hab ich mich ja schon ausgelassen...
Und die Show, die die Fans abziehen, um für Stimmung zu sorgen: Choreographien vor dem Spiel. Einstudierte Gesänge und Schlachtrufe während der Spiele. Damit ihr mich nicht falsch versteht, ich mach da auch mit und finde, dass es klasse aussieht und sich auch gut anhört, aber wenn ich sehe, dass vor jeder "Kurve" einer oder mehrere Einpeitscher stehen, die das Komando angeben frag ich mich manchmal, ob das alles nur dazu dient, damit die sich befriedigt fühlen, oder weil es dem Team wirklich hilft? Fans die nur ins Stadion kommen, weil "auf der Süd" immer so eine Party abgeht sind mir genau so zu wider, wie die Mädels die kommen, weil der Kurnyi ja so einen hübschen Bart hat oder die Idioten, die das "Pack", das heute zu Gast ist, mal richtig aufmischen wollen. Das hat doch alles nichts mehr mit Fußball zu tun, sondern nur noch mit der Befriedigung der eigenen Bedürfnisse - genau wie ein Zirkus!


du hast vollkommen recht.
der bundesliga-fussball ist längst ein cirkus-event.

dazu kommen für mich noch einige unerträgliche begleiterscheinungen.
das fängt mit den neuen stadien an.

sie haben mit den grosszügig gebauten sportarenen früherer tage nichts mehr gemein.
egal auf welchem platz du sitzt, du bist der gruppe von schreihälsen, die der ansicht sind mit ihren megaphonen ihr gejohle im ganzen stadion verbreiten zu müssen rettungslos ausgeliefert.

in den stadien früherer tage warst du (allein durch die rein räumliche entfernung) auf der haupttribüne vor diesen leuten geschützt.

ausserdem ist es für mich absolut unerträglich vor einer "sportveranstaltung" eine leibesvisitation über mich ergehen zu lassen.

mir ist vollkommen klar, dass es sich hier wohl um generationsfrage handelt.

ich habe für mich die konsequenz gezogen, mir spiele der 1. bundesliga nur noch auf "premiere" anzusehen.
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BeitragVerfasst am: 21 Jun 2009 13:54   Titel: Antworten mit Zitat


Alo Atog hat folgendes geschrieben:

Fußball sind nur die 22 Spieler auf dem Platz. Alles andere ist ein Zubrot. Ein Fußballspiel findet auch ohne die Fans statt, aber ohne die 22 Akteure werden wohl kaum die Massen in die Stadien strömen und für Support sorgen.
!

falsch....
fußball ist (genauso wie es das im handball oder sonst wo gibt) nunmal mehr als 90 minuten weit aus überbezahlte menschen die jede 2 jahre den verein wechseln und sich die taschen voll machen und sich nicht an verträge halten und bei dem 10ten verein in der karriere nach dem tor erfolg das logo des trikots küssen.

fußball ist eine souiale angelegenheit.
es gibt fanclubs, fanprojekte, soziale einrichtungen rund um den verein die sich mit sozial schwächer gestellten menschen und kindern beschäftigen. es gibt arbeitsplätze und menschen die sich für den verein opfern. die fan sind und für den verein arbeiten, fanprojekt, fanleiter, ordner oder ob es der zeugwart ist der seit 50 jahren die trikots in der kabine faltet.
fußball ist leidenschaft.... auf der tribüne die soziale bezugsgruppe treffen, philosophieren über das letzte away match welches wieder verloren wurde, über den x ten brasilianer in den eigenen reihen der anscheinend noch nie nen fußball in seinem leben gesehen hat und man regt sich auf das alle anderen vereine eine transferpolitik betreiben und man selber wieder nen zukünftigen torschützenkönig via youtube analyse verpflichtet hat der aber auf dem platz den bekannten schulbus aus 3 metern nicht trifft.
fußball ist eben nicht *unterhaltung* für viele ist der verein ein teil des täglichen lebens. manche menschen gehen mit freunden in die disco, andere fahren jede woche zusammen zum fußball. (oder auch alle 14 tage wenn es heimfans sind) der verein hat in vielen dingen einfach einen höheren stellenwert als andere dinge. das merkt man in allen vereinen. das ist in münchen so wie in hamburg und im ostern der republik genauso wie in stuttgart oder freiburg.
und diese leidenschaft einem verein gegenüber der so das leben bestimmt wird einfach durch menschen wie herrn hopp oder rb leipzig kaputt gemacht. da kommen menschen die geld haben und kaufen einem einfach ein stück vom leben weg und ändern das soziale umfeld indem auf einmal die sitzplätze abgeschafft werden, die dauerkarten nur noch an bestimmte menschen verkauft werden oder die kurve umgeschaltet wird.
blatter hat neulich noch im interview gesagt das er sich reine sitzplatzarenen vorstellen kann. wo bleibt da das leben im verein? menschen die 20 jahre und länger bei wind und wetter im match gestanden haben, die zu den amateuren gefahren sind und die frau im stadion kennengelernt haben wird auf einmal der lebensraum beschnitten. solche menschen sind nicht mehr gewollt. gerade in so hochmodernen arenen. das hat für mich nichts mehr mit fußball und vereinsleben zu tun.
wenn ich unterhaltung will, dann gehe ich in die oper.... wenn mein verein rumpelfußball spielt, dann leide ich. aber es ist mir lieber als sich selbst überschätzende spieler und vereine die nichts anderes im kopf haben als geld. wie soll ich dem arbeiter verkaufen das ich mich als verein so verschulde das ich sein leben damit aufs spiel setze? manager denken immer nur an die rendite und an den cashflow, siehe kardstadt wo herr middeldorf in früheren zeiten eigenkapital verkauft hat um die läden dann anzumieten. er hatte unendlich hohe rendite, aber die menschen die diesen konzern ausgemacht haben stehen nun da. gleiches gilt im fußball. die menschen die den verein ausmachen werden von möchtegern fans und wilden unternehmern aus dem stadion verdrängt. leidenschaft gibt es nur noch bei premiere in der konferenz oder wenn das stadion *steht auf wenn ihr xyz seid auf hinweis des stadionsprechers*
event ist zu hause. fußball ist dreckig und muss so sein.
*danke* *bitte*
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BeitragVerfasst am: 21 Jun 2009 15:44   Titel: Antworten mit Zitat


Alo Atog hat folgendes geschrieben:


WilhelmFCB hat folgendes geschrieben:
Außerdem möchte ich als wahrer Fan(,)...
1. ...dass mein Team gewinnt und da würde ich mich als z.B. Athletico-Fan ebe ärgern, bei dieser Wettbewerbsverzerrung zu Gunsten meines Hassclubs.

Also bist du ein wahrer Fan, weil du einen Regionalligisten unterstützt und die 80.000 die seit 60 Jahren jedes Spiel ins Estadi Santiago Bernabéu strömen nicht? Was kann denn der Rentner im Block E, Reihe 17, Platz 3 dafür, dass er vor 70 Jahren Real-Fan geworden ist? Nur weil manche Manager über den finanziellen Grenzen wirtschaften und andere sich an das vorhandene Geld halten sind die Fans des einen Vereins nicht besser oder schlechter als die des anderen!


Ich glaube, du hast mich nicht richtig vertsanden. Ich kritiesiere hiermit keinesfalls einen Real-Madrid-Fan, geschweige denn unterstelle ich ihm kein wahrer Fan zu sein. Ich wollte lediglich rechtfertigen, dass man sich aufregt über einen Verein, der den Wettbewerb in gewisser Weise verzerrt, was wie du ja auch sagst auf alle Fälle nicht Schuld der Fans ist.


Alo Atog hat folgendes geschrieben:

WilhelmFCB hat folgendes geschrieben:
2. ...wahre Leidenschaft, echten Kampf und am Besten noch eine ehrliche Identifikation zu meinem Verein sehen. Nicht so einen Spieler wie Ronaldo, dem man doch bei jedem Kopfball ansieht, dass er Angst hat, dass seine Frisur beschädigt wird. Oder Spieler, wie es leider z.B. auch Ribéry ist, der nach Lust und Laune spielt, zwar zaubern kann (was ich natürlich acuh wichtig finde und auch nicht vermissen möchte), aber nicht kämpfen...

Schöne Fuffis gibt es auch in der Oberliga oder Kreisliga, nicht nur in der Bundesliga oder Champions League. Spieler, die für ein höheres Handgeld und eine bessere Punkteprämie den Verein wechseln gibt es auch in Magdeburg und in Jena. Ebenso, wie es Spieler gibt, die sich voll und ganz mit einem Verein identifizieren, wie Gerrad, Totti, Terry, Scholes oder Raul. Solche Spieler sind aber Ausnahmen und in der Regionalliga wahrscheinlich genau so selten. Fußballspieler sind ebenso Arbeitnehmer wie du und ich und jeder Mensch steht ab und an vor der Entscheidung, welcher Arbeitgeber oder welches Jobangebot für einen im Moment am besten ist? Bleib ich bei dem Betrieb, in dem ich die Ausbildung gemacht habe oder wechsele ich zur Konkurrenz wo ich mehr verdienen kann. Nehme ich das höhere Gehalt in kauf und betreue dafür ein Projekt in Japan und bleibe ich zu den alten Bezügen hier in Deutschland. Während bei einem normalen Arbeitnehmer eher persönliche Gründe eine Rolle spielen muss ein Fußballer auch daran denken, wie es nach seiner Karriere weiter geht, weswegen hier öfter der finanzielle Punkt überwiegt!


und auch hier hast du mich nicht richtig verstanden. Ich kritisiere hier keinen Podolski, Olic oder Baumjohann, weil sie wehxcseln der finanziellen Vorteile wegen. ich kritisiere nur spieler, die wie Ribery MANCHMAL spielen, als würde sie der Verein nichts angehen. Und das alles hat nichts mit meinen Symphatien zum 1. FC Magdeburg zu tun.
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BeitragVerfasst am: 21 Jun 2009 19:16   Titel: Antworten mit Zitat


Alo Atog hat folgendes geschrieben:



MeMyself hat folgendes geschrieben:
Da geht auch irgendwann deine Formel mit den x-Milliarden Fans (sagen wir mal besser Millionen) nicht mehr auf. Sollte es irgendwann nur noch Kunstvereine geben, gibt es diese x-Millionen Fans nicht mehr, sondern nur noch "Kunden". Die Stimmung stirbt, Fankultur und das Flair geht verloren und der Boom wird irgendwann vorbei sein. Wenn das der Fussball ist, den du sehen willst, bitteschön - ich nicht!


Würde ich nicht sagen. Schau dir doch nur die großen amerikanischen Ligen wie NBA oder NFL an. Die ziehen mindestens so viele Fans an wie Fußball-Vereine, sogar noch hier in Deutschland.



Das simmt so nicht unbedingt. Ich war beispielsweise jetzt eine Woche in New York und habe mir mal deren Volkssport Baseball angesehen. Und da nicht irgendein Spiel sondern deren "Derby" NY Yankees-NY Mets im nagelneuen Yankees Stadium, welches für 1,5 Milliarden US-Dollar erst vor wenigen Wochen fertiggestellt wurde. Das ist ein Baseballstadion für 55.000 Zuschauer und das war ausverkauft, aber auch nur weil es das Stadtderby war und auch noch das Erste im neuen Stadion. Ansonsten ist dort 2/3 Auslastung schon viel. Ok, ist auch nicht mit Fussball vergleichbar, da die beim Baseball viel mehr Spiele haben.

Aber allein die Stimmung war erschreckend schwach. Das Ganze ist dort mehr ein Familienevent. Man geht hin, schaut es sich an und geht dann wieder. Stimmung ist das ganze Spiel über kaum aufgekommen. Die Yankees haben das Spiel kurz vor Schluss gedreht und mit 9:8 gewonnen. Da war dann mal richtig Alarm, vorher die 4h des Spiels war kaum was zu hören. Es gibt dort keine Fankultur, keine Fanblocks, nichts.
Es war sehr interessant das Ganze mal mitzuerleben, aber nochmal würde ich mir das wohl nicht anschauen.

Anderes Beispiel: NFL
Die gab es doch auch mal in Europa. Wurde aber wegen mangelndem Interesse eingestellt. Dieser US-Showsport ist einfach nix für Europa. Meine Freundin hatte damals sogar mal ne Dauerkarte für Rhein Fire Düsseldorf. Ich war ein paar Mal mit und es war grausam.
Kann man besser ins Kino gehen, wenn man unterhalten werden will. Mit Sport hat das alles nicht viel zu tun.
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BeitragVerfasst am: 21 Jun 2009 21:44   Titel: Antworten mit Zitat

naja bei cr7 bin ich gar nicht mal so entäuscht von ihm, dass er zu real geht...ich weiß zwar nicht warum alle ihren wechsel zu real mit "es ist ein traum für real spielen zu dürfen" begründen, denn die ham doch die letzten jahre mal gar nix erreicht...da gibts kohle, da geht man hin und gut ist..

schlimmer find ich ribery, oder einen fussballer, der wenn er auf "seinen" verein angesprochen wird, sagt, das er denkt er spiele nächste saison nicht mehr dort

zum kotzen find ich sowas
ich hab mich für einen verein entschieden und gut ist...wenn ich dann nach einem jahr sage, ne der verein ist scheisse, nächste saison spiel ich da und da find ich das echt *pfui*
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BeitragVerfasst am: 23 Jun 2009 19:55   Titel: Antworten mit Zitat

alo. top thema. daumen hoch. viel arbeit mit sinn.

auch wenn über vieles diskutiert werden darf, im grunde hast du recht.
ins camp nou in barcelona gehen 99000 leute knapp rein. und das ding ist voll. und keinem der zuschauer ist es jetzt besonders wichtig wie die die xavis, iniestas, messis oder henrys bezahlt wurden, hauptsache man gewinnt gegen madrid.

und kein fan des fcb beschwert sich darüber wenn ein gomez für 30 mio den sturm zukünftig ergänzt. woher kommt dieses geld. sicher der fcb verstand es seit jahren gut zu wirtschaften und ist bewusst nur kalkulierbare risiken eingegangen und hat über einfluss und vermarktung eine solide haushaltslage erreicht und gehalten. hut ab.
doch fussball ist nun einmal ein professionelles geschäft. es geht um viel und es geht um viel geld. und nur wer mit fussball neben erfolgen auch prestige und wirtschaftskraft erreichen will, erreicht dies nun einmal kurzfristig nur durch investitionen. das ist im fussball nicht anders als in der normalen wirtschaft.

natürlich sei die kritische anmerkung erlaubt ob die gerechtigkeit im sport bei extremer überschuldung überhaupt noch gegeben ist. selbst wenn real madrid die championsleague gewinnt, spielen sie damit nur 100 mio ein. es ist eben wie in jedem wirtschaftsunternehmen eine kalkulatorische größe spieler vorhanden. welche marketingeinnahmen und merchandiseeinnahmen und welche zusätzlichen erfolge kauf ich mir mit dieser wertanlage ein. ob hier nun eine europäische regulierung abhilfe schaffen könnte steht in den sternen. ich denke am ende entscheidet so etwas wie üblich das kapital selbst.

der fcb. ein verein der sich gründete, fusionierte und lange jahre immer wieder versuchte ins oberhaus zu kommen. immer mit der finanziellen not ausgestatt. ein traditionsverein 1860 münchen hat sich auch nicht träumen lassen das 1968, also als man bereits 106 jahre existierte, plötzlich der kleine nachbarverein der größere war. hätte es damals schon das internet gegeben......
und auch hier war es seinerzeits ein gönner des fcb der die finanziellen sorgen behob. auch später, man bekam das olymipastadion mit einer viel höheren kapazität. und 1974 war mit adidas ein hauptsponsor geboren.

zugegeben keine 4 jahre, aber im endeffekt nichts anderes als heute ein hoffenheim. das der fcb schon immer mit grandiosen köpfen ausgestattet war ist natürlich hoch anzurechnen.

doch bleiben wir einmal bei der schönen tradition. was ist das nun? hat der fcb tradition? gegründet 1900. lange her. die tsg 1899 hoffenheim trägt ja im namen die zahl 1899. auch lange her. ok, der fussball kam erst 1945 dazu. aber immerhin, auch 65 jahre her. ist das nun tradition oder nicht? oder kann es sein das tradition an erfolg festgemacht wird? oder daran wie zahlreich eine anhängerschaft vorhanden ist?

was würde passieren wenn es einen mäzen geben würde der beim 1. fc kaiserslautern einsteigt? ein verein zweifelsohne mit tradition und anhängerschaft und erfolgen. wo setzen wir dann unsere diskussionsgrundlage an? wahrscheinlich bei der gerechtigkeit. geld wäre nicht alles und ohne dem geld wäre der fck nichts. weil alte erfolge die man ja hat, nen anhängerscharr (48000 gehen ins stadion und es ist voll) die man ebenso hat und tradition (grgründet 1900) hat man sowieso, können als gründe fürs verteufeln nicht mehr herhalten. also ist es wieder das liebe geld.

doch was solls. so ist fussball nun einmal. ob es schön ist oder nicht. entweder bin ich anhänger eines vereines oder nicht. entweder erfreue ich mich daran stars zu sehen oder nicht. entweder leide und fieber ich mit oder nicht. wer will jemanden verwehren treuer anhänger eines noch jungen erfolgreichen vereins wie hoffenheim zu werden. in 50 jahren wird man vielleicht über fantradition reden, vielleicht ergeht es dem verein aber auch wie CF Cuernavaca und CF Oaxtepec.

in anderen sportarten gibt es dies doch auch, warum hat der fussball ein anrecht nur akzeptiert zu werden, wenn er seit 100 jahren eine fangemeinde im stadion > 30000 hat?
ich finde das heuchlerisch. mir gefällt auch nicht alles, aber ich lebe damit. und wenn mein lieblingsverein plötzlich anfängt 250 mio in neue spieler zu investieren ist mir die finanzierbarkeit egal, ich erfreue mich der stars die da kommen
der neid ist die aufrichtigste art der anerkennung.
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Gast





BeitragVerfasst am: 23 Jun 2009 21:27   Titel: Antworten mit Zitat


zerozero hat folgendes geschrieben:
was würde passieren wenn es einen mäzen geben würde der beim 1. fc kaiserslautern einsteigt? ein verein zweifelsohne mit tradition und anhängerschaft und erfolgen. wo setzen wir dann unsere diskussionsgrundlage an?

Das Ding ist doch, das solche Leute eben nicht bei Traditionsvereinen einsteigen. Das hat nämlich auch seine Gründe.
Denn solche Leute wollen im Verein mitreden. Nicht unbedingt im Tagesgeschäft, aber zumindest wollen sie bestimmen wo's langgeht. Und das ist bei Traditionsvereinen mit großen Mitglieder- und Fanbasis eben nicht gegeben. Sieht man ja exepmlarisch an Hopp, der ja auch erst bei Waldhof Mannheim sein Glück versucht hat. Red Bull wollte ja auch erst bei Sachsen Leipzig einsteigen. Oder hier in Kassel, wo sich Mehmet Göker beim KSV Hessen mit großem Sponsoring der Präsidentenposten erkaufen wollte, am Widerstand der Fans gescheitert ist und das nun beim Verbandsligisten VfB Süsterfeld abzieht.


zerozero hat folgendes geschrieben:
in anderen sportarten gibt es dies doch auch, warum hat der fussball ein anrecht nur akzeptiert zu werden, wenn er seit 100 jahren eine fangemeinde im stadion > 30000 hat?

Und weil das in anderen Sportarten normal ist, muss das auch im Fußball so sein? Komische Argumentation, dann können wir ja auch gleich Sponsorennamen als Vereinsnamen dulden, Lizenzen hin- und herschieben. Ist ja in anderen Sportarten auch so...
Zum Thema Akzeptanz: Natürlich akzeptiere ich Hoffenheim-Fans. Aber die waren vor nicht einmal 3 Jahren mit gerade mal 100 Fans in der Regionalliga auswärts in Kassel. Da frage ich mich, wo diese Leute, die denen jetzt die Bude einrennen, auf einmal herkommen. Vielleicht sind es Fans, aber ernstnehmen kann ich den Großteil nicht.


zerozero hat folgendes geschrieben:
mir gefällt auch nicht alles, aber ich lebe damit. und wenn mein lieblingsverein plötzlich anfängt 250 mio in neue spieler zu investieren ist mir die finanzierbarkeit egal, ich erfreue mich der stars die da kommen
der neid ist die aufrichtigste art der anerkennung.

Ja, ich lebe auch damit, kein Thema, ich sehe ein, dass in Hoffenheim sportlich gute Arbeit gemacht wird, aber darum geht's mir nicht.
Mir wird in diesem Thread ein viel zu großer Fokus auf Geld und wo dieses herkommt gelegt. Als ob das das Wichtigste an der Leidenschaft Fußball wäre.
Und einfach jede Abneigung mit Neid zu begründen ist auch verdammt weit hergeholt und man macht es sich auch sehr einfach damit.
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