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Verträge - Was sind sie heute noch wert?

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Gast





BeitragVerfasst am: 4 Jul 2009 18:15   Titel: Verträge - Was sind sie heute noch wert? Antworten mit Zitat

Hey Leute,

ich habe noch keinen Thread zu dem Thema gefunden. Da aber in letzter Zeit viel darüber diskutiert wird, ob es richtig ist, dass Trainer und auch Spieler versuchen, sich aus ihren Verträgen rauszukaufen oder darauf drängen, den Verein verlassen zu dürfen, dachte ich, ich erstelle jetzt mal einen Thread darüber.

Findet ihr es für sinnvoll, sogenannte Ausstiegsklauseln in die Verträge mit einzubauen? Und würdet ihr es besser finden, wenn es Spieler und Trainer leichter hätten, laufende Verträge aufzulösen oder sollten Vereine neue Maßnahmen suchen, um die Spieler bzw. den Trainer (langfristig) fest an sich zu binden?

Also ich persönlich finde, dass Ausstiegsklauseln ein riesengroßer Nachteil für Vereine sind. Ist ja klar. Aber gibt es keine andere Möglichkeit, einen Spieler dazu zubringen, den Vertrag zu unterschreiben?
Und wenn Spieler schon vor Vertragsende auf einen Wechsel zu einen anderen Verein drängen (van der Vaart vor wenigen Jahren; Ribery und Ba heute), finde ich das falsch. Wenn ein Spieler einen Vertrag bis beispiesweise 2012 unterschreibt, soll er diesen auch erfüllen. Er wurde nicht dazugezwungen, es zu unterschreiben. Und wenn einem das zu lange ist, soll man halt mit dem Verein sprechen und sagen, dass man vorerst nur bis 2011 bleiben will. Der Verein wird bei einem Wunschspieler schon nicht weglaufen.
Aber so einfach ist es in den meißten Fällen wahrscheinlich nicht.

Wie kann man verhindern, dass Spieler (oder auch Trainer) auf einen Wechsel drängen, wie es zuletzt Ribery und Ba getan haben. Und wie sollten die Vereine darauf reagieren?

Schreibt einfach mal eure Meinung zu dem Thema

Gruß
Roman
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Gast





BeitragVerfasst am: 4 Jul 2009 18:52   Titel: Antworten mit Zitat

Ja dass ist schon ein Mißstand mit den Verträgen... auf der anderen Seite sind ja auch die Vereine daran interessiert junge Spieler durch lange Verträge zu binden um eventuell dicke Ablöse zu kassieren.

Diese Verträge sind eben keine Arbeitsverträge in dem Sinne sondern eher so eine Art Anlagepapiere
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Gast





BeitragVerfasst am: 4 Jul 2009 22:15   Titel: Antworten mit Zitat

An diesem Zusatnd wird sich nichts ändern, da ein Vertrag heute mehr ist, als nur ein Arbeitsvertrag und Spieler sind mehr als nur Angstellte!
Zudem gibt es an der ganzen Sache zwei Blickwinkel, dem der Verein und dem der Spieler.


Kommen wir zunächst zu den Vereinen

1. Je länger der Vertrag eines Spielers ist, so höher ist die Ablösesumme wenn ein Spieler vorzeitig den Verein verläßt, und dadurch verdient ein Verein mehr, wenn er seinen Spieler mit längeren Verträgen ausstattet.

2. Früher haben Vereine auch am Vertragsende eine Ablösesumme für ihre Spieler bekommen, was seit dem Bosman-Urteil nicht mehr der Fall ist. Wenn man also mit einem Spieler 2 Jahre plant muß man ihm 3 Jahre Vertrag geben, damit man am Ende das Geld, welches man in den Spieler investiert hat auch wieder refinanziert bekommt.

3. Ausstiegsklauseln: Sie sind nicht schön für die Vereine, aber wenn man Spieler verpflichten will, die finanziell und sportlich eigentlich nicht zum Verein passen, dann ist eine Ausstiegsklausel ein Kompromis, den viele Vereine eingehen, damit sie diese Spieler (kurzfristig) an sich binden können.


Kommen wir zu den Spieler:

1. Ein längerer Vertrag gibt Sicherheit, deswegen versucht man erstmal möglichst lange Verträge zu bekommen (lieber den Spatz in der Hand...)

2. Den Spieler fragt ja auch keiner, was aus ihm wird, falls ein neuer Trainer kommt und er plötzlich kein Stammspieler mehr ist oder sogar nur noch auf der Tribüne sitzt. Mit einem längeren Vertrag hat man so erstmal ein Gehalt (siehe 1) und ein gutes Argument gegenüber dem Verein, warum er weiter mit ihm planen sollte. Auch die Vereine planen ja oft nicht so lange mit einem Spieler, wie sie ihnen Verträge geben

3. Ausstiegsklausel: Was ich oben geschrieben habe trifft natürlich auch hier zu. Ohne Ausstiegklausel bei Abstieg würde ein Poldi bestimmt nicht wieder zum FC wechseln, aber auch in anderen Fällen liefert eine Ausstiegklausel Optionen, um den Verein frühzeitig ohne Probleme zu verlassen. Sollte sich ein Verein nicht so entwickeln, wie man es dem Spieler versprochen hat (angekündigte Verpflichtungen kommen doch nicht, man bekommt einen Spieler vor die Nase gesetzt, man hat Probleme mit einem neuen Trainer) und der Spieler wird so zu einem Wechsel "gezwungen".


Natürlich gibt es (besonders in diesem Sommer) viele Spieler, die Vorzeitig ohne Ausstiegsklauel auf einen Wechsel drängen, aber wer will es ihnen Verübeln? Wenn ein Angestellter ein Angebot von einer anderen Firma bekommt, dann hat er ja auch die Möglichkeit zu kündigen und die Firma zu wechseln. Und wer kennt schon die genauen Gründe für einen Wechsel? Ich nicht? Will Ribery wechseln, weil er in Madrid mehr verdient? Will er wechseln, weil das Wetter in Madrid besser ist? Will er wechseln, weil er in Madrid höhere Chancen auf einen Stammplatz hat? Will er wechseln, weil er unbedingt mit Kaka in einem Team spielen will? Will er wechseln, weil die Münchner ihm versprochen haben, dass man diesen Sommer einen weiteren Franzosen verpflichtet, der jetzt doch nicht kommt, weil der neue Trainer lieber Holländer in seinem Team hat? Will Ribery wechseln, weil ihm vielleicht das ganze Umfeld (Trainingsgelände, Fans, Stadion) in München nicht gefallen? Will Ribery weg, weil ein Mitspieler mit seiner Frau geschlafen hat (Achtung nur eine Hypothese!!!)? Ich kenne die Gründe nicht und will sie auch nicht kennen, weil sie mich nichts angehen.
Natürlich hat jeder Verein das recht auf dem bestehenden Vertrag zu pochen, aber wer fragt den Spieler, der in der ganzen Saison in ganzen 5 Spielen frühestens in der 80. Minute eingewechselt wird nach seinem Bedürfnissen? Keiner! Er hat einen Vertrag und kann nicht Fußballspielen, da der Verein nachdem er den Vertrag unterschrieben hat noch einen Spieler auf seiner Position verpflichtet hat. Auch Vereine halten sich nicht immer an die Verspechen die sie geben und die Verträge die sie abschließen, also warum muß das jeder Spieler?
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Gast





BeitragVerfasst am: 4 Jul 2009 22:37   Titel: Antworten mit Zitat

um es auf den Punkte zu bürigen.

Umso länger der Vertrag, nein, nicht desto länger bleibt er, sondern man bekommt mehr Kohle.

Traurig aber wahr. Kein vdv kein diego und bald auch kein Ribery mehr. Jaja die Punktgaranten schwinden.
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Gast





BeitragVerfasst am: 4 Jul 2009 23:13   Titel: Antworten mit Zitat

@Roman:

Um mal die von dir genannten Namen Ba, Ribery und vdV aufzugreifen:
Bei diesen drei Spielern waren Verträge etwas wert: Ba ist noch bei Hoffe und Ribs ist noch in München. VdV wollte auch schon ein Jahr früher gehen, als es letzten Endes der Fall wahr (Valencia Trikotaffäre).
In diesen drei Fällen sind die Verträge zwar nicht im eigentlichen Sinne erfüllt worden (der da wäre, dass der Betreffende bis zum Vertragsende bleibt), aber wenigstens der Zweite, von einer meiner Vorredner angesprochene Sinn, nämlich die Ablöse zu pushen.

Und streng genommen sind Verträge heute noch ALLES wert, denn der Verein kann sich immer auf Selbigen berufen, sodass der betroffene Spieler bleiben muss.
Das letzte Wort liegt bei den Vereinen, ich frage mich manchmal, ein Spieler vor dem Bosman Urteil überhaupt ohne Vereinszustimmung wechseln konnte, also man sollte nicht zu viel Mitleid mit den armen Bundesligisten zeigen, denen ihre weggekauft werden...
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Gast





BeitragVerfasst am: 5 Jul 2009 09:10   Titel: Antworten mit Zitat

Die Vorstellung die die meisten Menschen von Verträgen und deren Sinn und Zweck haben ist ohnehin nicht zutreffend. Primär dienen Verträge dazu eine Leistungsbeziehung festzulegen. Sobald ein Vertrag geschlossen ist, kann jede Vertragspartei bei mangelhafter oder ausbleibender Erfüllung auf eine Vielzahl rechtlicher Schutzmechanismen zurückgreifen, welche als sekundäre Ansprüche eingreifen können(z. B. Schadenersatz, Minderung).

Ablösen dienen im Zusammenhang mit Profiverträgen dazu den üblichen Weg der Geltendmachung von Sekundäransprüchen zu umgehen. So steckt in jeder Ablöse zumindest auch immer ein gewisser Anteil Schadenersatz, bzw. ein Ausgleich der durch die Vertragsauflösung bedingte ausbleibende Leistung eines Spielers. Ebenso soll das durch die Vertragsauflösung entstehende Risiko durch die Ablöse ein wenig kompensiert werden, wobei das Risiko darin liegt, dass die erforderliche Neuverpflichtung den Verein schlechter stellt, als zuvor.

Im Profigeschäft sind Verträge reinstes Kalkül. Die Vereine rechnen also schon gar nicht mehr damit, dass die Profis ihre Verträge tatsächlich erfüllen, sondern bedienen sich der Ablösen um sich schadlos zu halten.
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Gast





BeitragVerfasst am: 5 Jul 2009 09:48   Titel: Antworten mit Zitat

es werden ja nicht ohne Grund oftmals feste Ablösen in den Vertrag geschrieben.

Das heißt ja schon direkt, dass dem Verein das Geld wichtiger ist als der Spieler.
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Gast





BeitragVerfasst am: 6 Jul 2009 05:48   Titel: Antworten mit Zitat


BVBimOsten hat folgendes geschrieben:
es werden ja nicht ohne Grund oftmals feste Ablösen in den Vertrag geschrieben.

Das heißt ja schon direkt, dass dem Verein das Geld wichtiger ist als der Spieler.


Nee, das heißt schlicht und einfach für den VEREIN er ist sicher Summe X zu bekommen wenn der Spieler weg will und für den Spieler ist die Klausel der Schutz zum nächst höheren Verein wechseln zu können der interessiert ist. Solche Klauseln dienen der Karriereplanung.
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Gast





BeitragVerfasst am: 6 Jul 2009 08:07   Titel: Antworten mit Zitat


sg-roki hat folgendes geschrieben:
Und streng genommen sind Verträge heute noch ALLES wert, denn der Verein kann sich immer auf Selbigen berufen, sodass der betroffene Spieler bleiben muss.


Das stimmt ja so nicht. Auch wenn ich als Arbeitnehmer einen zeitlich begrenzten Arbeitsvertrag unterschreibe, der eigentlich unkündbar ist, kann ich ja diesen Vertrag brechen. Dadurch werden dann zwar unter Umständen Zahlungen fällig, aber es ist ja nicht so, dass man sowas vollstrecken könnte, indem man den Arbeitnehmer per Gerichtsvollzieher zur Arbeit schleifen lässt.
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BeitragVerfasst am: 7 Jul 2009 13:12   Titel: Antworten mit Zitat

Verträge sind im Fußball einen Riesenhaufen Geld wert. In Einzelfällen bis zu 94 Millionen Euro für den abgebenden Verein.

Das Auflösen von Verträgen gegen Entschädigung ist doch keine Ausbeutung der Vereine durch die Spieler, der Gedanke ist bizarr. Kein Verein hat ein Interesse daran, Verträge zu erfüllen (auslaufen zu lassen), wenn mit dem Spieler noch eine Ablöse zu erzielen ist. Allenfalls geht es den Vereinen darum, von einer dreijährigen Vertragslaufzeit nach dem ersten auch das zweite Jahr zu erfüllen, und dann entweder zu verlängern oder zu verkaufen.

Es ist jedenfalls NICHT im Interesse der Vereine, dass Verträge im Regelfall erfüllt werden. Das ist auch nicht ihr Sinn und Zweck. Der Wert eines Vertrages liegt neben der erbrachten Spielleistung vielmehr im Besitz der Transferrechte. Da diese im letzten Vertragsjahr wertlos werden, bedeutet die Vertragserfüllung einen bedeutenden Verlust für den Verein.

Bezeichnend ist z.B. der Fall Johnson bei 1860 München, der vor die Wahl gestellt wird, zu verlängern, eine hohe Ablöse zu erzielen, oder das letzte Jahr seines Vertrags auf der Tribüne zu verbringen. Der Verein droht also, auf die ihm vertraglich zustehende Spielleistung zu verzichten, um die Transferrechte noch verwerten zu können.
Daran sieht man, dass die Transferrechte für den Verein in der Regel wertvoller sind als die Spielleistung für ein Jahr. Erst wenn der Wert der Transferrechte beim Erreichen eines gewissen Alters stark absinkt, kehrt sich das um.

Das Gejaule von Vereinsverantwortlichen über Vertragsbrüche ist daher zum einen extrem scheinheilig, wie man auch am Beispiel Leverkusen schön sehen kann, die während sie noch über Labbadias Vertragsbruch jammern schon aktiv Co-Trainer Herrmann vom FCN abwerben.
Zum anderen ist es halt einfach nur Verhandlungsstrategie, um den Preis hochzutreiben.
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Gast





BeitragVerfasst am: 7 Jul 2009 13:18   Titel: Antworten mit Zitat

Bei Verträgen ist es wie mit allem auf dem freien Markt. Angebot und Nachfrage bestimmen hier den Preis bzw. die Rahmenbedingungen.

Und die Vereine wollten die Spieler nicht nur lange binden um sie auch in dieser Zeit lange im Team zu haben, sondern auch um möglichst hohe Ablösesummen rausschlagen zu können.
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Gast





BeitragVerfasst am: 8 Jul 2009 10:10   Titel: Antworten mit Zitat

verträge sind nich mehr so viel wert wie früher einmal

mal ne frage:ist es nich eigentlich vertragsbruch wenn ein verein die ablösesumme annimmt und somit wäre das doch strafbar
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Gast





BeitragVerfasst am: 8 Jul 2009 10:17   Titel: Antworten mit Zitat

Deshalb werden die Verträge vor einem Transfer auch in beiderseitigem Einverständnis aufgelöst.
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