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Verfasst am: 19 Nov 2009 22:42 Titel: Bildungsstreik 2009 |
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Das halbe Forum besteht aus Studenten und Schülern und hier geht noch nichts dazu ab?
Homepage: http://www.bildungsstreik.net/
Hier gibts noch 'ne Übersicht dazu.
Derzeit besetzen Studenten in Deutschland ca. 60 Unis/FHs, weitere 6 in Österreich (Urpsrung in Wien) und 4 in der Schweiz. Zwichenzeitlich waren auch 2 Schulen in Deutschland besetzt.
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Ich hab heut mal 'nen Blick in den Hörsaal geworfen und mir 'nen paar Videos auf YouTube angeschaut und habe den Eindruck, dass es bestimmt 'nem Drittel nur darum geht zu streiken.
Ein wenig beflügelt von der Verherrlichung des Linksextremismus kommt es mir so vor, als fänden einige es einfach cool den größten Hörsaal der Uni zu "besetzen" und sich gegen das System zu stellen.
Ich selbst streike auch nicht mit, hauptsächlich weil der "AK Bildungsstreik Köln" neben der Linken die ein oder andere sozialistische Jugendpartei als offiziellen Bündnispartner auf ihrer Seite hat.
Auch wenn ich die Inhalte des Streiks unterstütze geht es mir irgendwie gegen den Strich mit solchen Parteien in Verbindung gebracht zu werden - Generell find ichs fragwürdig, dass sich die Nichtskönner der Linken jetzt mit so einem wichtigen Thema schmücken können.
(PS: Rechts ist genauso scheiße. Falls mir jetzt einer mit Nazi-Sprüchen kommen will )
Eure Meinung zu dem Thema?
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Gast
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Verfasst am: 19 Nov 2009 22:58 Titel: |
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Ja, was will man großartig zu sagen?
Vieles von dem, was Du beschrieben hast, sehe ich nicht anders. Für viele viele ist so ne Demo nicht mehr als ein Event, was leider denjenigen Probleme bereitet, die sich ernsthaft mit den Themen auseinandersetzen.
Natürlich sind die nliegen irgendwo berechtigt. Dass die Umstrukturierung auf das Bachelor/Master-System ein Studium inhaltlich ziemlich einengt wird so ziemlich jeder bestätigen, der beispielweise mal mit Magisterstudenten gesprochen hat.
Über die Studiengebühren kann man auch streiten. Meines Erachtens ist es in Ordnung sie zu erheben, solange das Geld daraus sinnvoll (!) investiert wird. Aber warum macht man das jetzt zum Thema und ist dagegen nicht schon vor 2, besser noch vor 3 oder 4 Jahren auf die Barikaden gegangen? Jetzt ist das Thema doch längst durch. Selbst ner rot-grünen Landesregierung würde ich es kaum zutrauen, die Sache im kommenden Jahr noch mal zurückzunehmen.
Die Seuche der fast schon linksextremen Studentengruppen gibts scheinbar ja fast an jeder Uni. Da weiß man gleich, bei wem man sich dafür bedanken kann, dass eben vieles von dem was im Zuge der Proteste thematisiert wird, nicht ernsthaft unterstützt wird.
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Gast
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Verfasst am: 19 Nov 2009 23:37 Titel: |
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Das schönste an der ganzen Sache ist doch dieser Dialog:
Gehst du streiken?
Nee muss lernen bin Bachelor, keine Zeit.
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Gast
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Verfasst am: 19 Nov 2009 23:51 Titel: |
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Hör mir bloß auf mit diesen Pappnasen!
Die Ziele an sich sind sicher nicht die verkehrtesten, aber die Art und Weise ist einfach nur lächerlich. Ich sehe das wie ihr. Auch bei uns in Hamburg muss man sich die Leute nur anschauen, die unser Audimax besetzen. Vielen geht es wirklich nur um das Event Streik an sich. Auch unsere Vorlesung wurde "gestürmt" und ein Haufen Besetzer mit Megaphonen mit scheinbar sehr linker Gesinnung haben versucht uns ihre Meinung zu vermitteln. Spätestens beim Thema Antikapitalismus und Solidarität mit den Besetzern der Roten Flora in Hamburg haben wir alle den Saal verlassen. Wer kommt auch auf die Idee mit dem Thema Antikapitalismus in eine BWL-Vorlesung zu kommen? Anyway, jedenfalls sind dank der Besetzung inzwischen 3 Vorlesungen unseres Wirtschaftsprivatrechts ausgefallen, was wir arbeitenden Studenten alle selbst nacharbeiten dürfen, während ein Haufen Zottel sich die Nächte und Wochenenden im Audimax versüßt. Wenn man dann auch noch mitbekommt, wieviele davon eigentlich nur einmal "dagegen" und "gegen das herrschende System" sein wollen, verliert man wirklich jedes Verständnis.[/b]
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Gast
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Verfasst am: 20 Nov 2009 08:27 Titel: |
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Heier84 hat folgendes geschrieben: |
Über die Studiengebühren kann man auch streiten. Meines Erachtens ist es in Ordnung sie zu erheben, solange das Geld daraus sinnvoll (!) investiert wird. Aber warum macht man das jetzt zum Thema und ist dagegen nicht schon vor 2, besser noch vor 3 oder 4 Jahren auf die Barikaden gegangen? Jetzt ist das Thema doch längst durch. Selbst ner rot-grünen Landesregierung würde ich es kaum zutrauen, die Sache im kommenden Jahr noch mal zurückzunehmen. |
Das sehe ich ähnlich; mMn muss man sogar Studiengebühren erheben, wenn man konkurrenzfähig bleiben möchte! Als Beleg führe ich die THE (The Higher Education)-Erhebung des Times magazine an:
http://www.timeshighereducation.co.uk/WorldUniversityRankings2009.html
In den Top 20 tummeln sich Univeristäten aus den Staaten und aus Großbritannien! Ausnahmen bilden auf Platz 17 (Australien) und einem geteilten 20. Platz die ETH Zürich.
Alles Länder in denen das Studium inkl. Umfeld sehr viel Geld kostet. Man sollte sich das natürlich gut Überlegen, aber Bildung ist unsere Zukunft, da unsere natürlichen Ressourcen sehr begrenzt sind.
Ganze vier deutsche Hochschulen haben es in die Top100 geschafft:
1. auf Platz 55 T.U. München
2. auf Platz 57 Uni Heidelberg
3. auf Platz 94 Freie Uni Berlin
4. auf Platz 98 LMU München
Man sieht also das eine gute Ausbildung viel Geld kostet. Das diese Gebühren zum Teil auf die Schüler/Studenten übertragen werden (seid euch sicher das ist nur ein kleiner Bruchteil der Kosten) finde ich legitim und somit auch die Studiengebühren.
Kritik müsste man meiner Meinung nach woanders ansetzen:
1. das Geld muss sofort in die jeweiligen Universitäten fliessen und man sollte auch dort auf moderne Technik zurückgreifen!
Folien auf denen das DM-Zeichen durchgestrichen und durch ein €-Zeichen ersetz werden die mit OverHead Projektor an die Wand vermitteln alles, aber sicherlich keine modernen Lehrmethoden und vernünftiges sowie sorgfältiges Lernen
2. Vernünftige Verteilung von (Teil)Stipendien nach Leistung und sozialem Charakter sowie Engagement
3. Vernünftige Verteilung von Bafög/Studienkrediten
Wie genau man das ausarbeitet weiss ich nicht; das sind jedenfalls die Kritikpunkte die ich habe!
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ledl
Verwarnt
Anmeldungsdatum: 17.06.2005 Beiträge: 2943 Wohnort: München
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Verfasst am: 20 Nov 2009 08:39 Titel: |
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das ranking ist für die tonne.
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Gast
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Verfasst am: 20 Nov 2009 09:09 Titel: |
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Hat jemand 'ne Ahnung wie genau die Studiengebühren aufgeteilt werden? EIn Dozent hat letztens mal nebenbei verlauten lassen, dass man davon keine Hörsäle bauen/renovieren darf, stattdessen wurde bspw. nen Fitnessstudio auf den Campus gesetzt.
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Indi_
Gast
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Verfasst am: 20 Nov 2009 09:19 Titel: |
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RealPy! hat folgendes geschrieben: |
Hat jemand 'ne Ahnung wie genau die Studiengebühren aufgeteilt werden? EIn Dozent hat letztens mal nebenbei verlauten lassen, dass man davon keine Hörsäle bauen/renovieren darf, stattdessen wurde bspw. nen Fitnessstudio auf den Campus gesetzt. |
Generell gilt, dass durch die Gebühren die Studienbedingungen der Studieren verbessert werden soll. Nachteil: Es dürfen keine Lehrkräfte davon bezahlt werden (welche zwingend gebraucht werden). So werden v.a. Tutorien geschaffen, denn die Hilfskräfte welche diese betreuen, dürfen aus dem FUndus bezahlt werden. Dazu kommen vornehmlich PC-Pools u.ä.
Was das Fitnessstudio angeht: Der Uni liegt halt das leibliche Wohl der Studies am Herzen Wer 8-10 h an der Uni verbracht hat, ist für körperliche Betätigung sicher dankbar. Und bevor das Geld brach liegt (was vielerorts auch der Fall ist, weil die Uni nicht weiss vohin damit), ist die Investition in ein Sportstudio sicher nicht verkehrt.
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Gast
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Verfasst am: 20 Nov 2009 09:37 Titel: |
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ledl hat folgendes geschrieben: |
das ranking ist für die tonne. |
Die Aussage halte ich für wenig fundiert! Klar ist der Platz nicht ausschlagebend; ein Abschluss an einer der genannten bzw. führenden Unis führt i.d.R. zu einem überdurchschnittlich bezahlten Arbeitsplatz!
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Gast
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Verfasst am: 20 Nov 2009 09:47 Titel: |
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Naja man muss aber auch gucken wieviel überhaupt vom Staat zur Verfügung gestellt wrid und da stehen wir auch nicht gut, eher schlecht da.
Studiengebühren hin oder her, es muss was passieren.
Ich verstehe zum Beispiel nicht warum das Bafög so kompliziert sein muss.
Jeder der sich anmeldet bekommt x€ unabhängig von der Familie und abhängig vom Erfolg, bzw. der familiären Situation müssen Y€ nach Beendigung zurückgezahlt werden.
Das wäre ein simples und einfacheres Modell.
Zum Teil wissen die Unis um auf die Gebühren zurückzukommen garnicht was sie mit dem Geld machen sollen, da läuft doch grundsätzlich was schief.
Auch war das System mit den Gebühren nicht klug eingefädelt, sowas braucht Zeit, in den USA sparen die Eltern praktisch von der Geburt an damit die Kinder studieren können (wenn sie selber nicht soviel haben), bzw. es gibt Stipendien ohne Ende (Sport etc.).
Das alles hätte man in Deutschland erstmal installieren müssen, bevor man mit Gebühren aus dem nichts beginnt.
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Gast
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Verfasst am: 20 Nov 2009 11:14 Titel: |
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$eanphilip hat folgendes geschrieben: |
Das sehe ich ähnlich; mMn muss man sogar Studiengebühren erheben, wenn man konkurrenzfähig bleiben möchte! Als Beleg führe ich die THE (The Higher Education)-Erhebung des Times magazine an:
http://www.timeshighereducation.co.uk/WorldUniversityRankings2009.html
In den Top 20 tummeln sich Univeristäten aus den Staaten und aus Großbritannien! Ausnahmen bilden auf Platz 17 (Australien) und einem geteilten 20. Platz die ETH Zürich.
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allerdings sind die studiengebuehren an der ETH Zurich niedriger als in bspw. NRW ... ich zahle unter 600 CHF , allerdings wird die ETH durch die wirtschaft und poltik stark unterstuetzt, mit ausgaben 2008 von 1263 mio CHF und dabei drittmitteln von 252 mios CHF koennen deutsche unis von solchen verhaeltnissen auch wirklicn nur traeumen ... dir frage ist allerdings, ob eine eklatante erhoehung die qualitaet wirklich verbessern wuerde ... dem wuerde ich naemlich widersprechen ... die argumente dafuer sind ja bekannt ...
oder hat sich das wort "ausnahme" auf die studiengebuehren bezogen?
naja, dafuer ist die lebenshaltung in der schweiz generell recht teuer, aber dafuer bekommt man auch super lebensqualitaet geboten, also ein fairer tausch
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Gast
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Verfasst am: 20 Nov 2009 11:43 Titel: |
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ChrisRUB08 hat folgendes geschrieben: |
oder hat sich das wort "ausnahme" auf die studiengebuehren bezogen?
naja, dafuer ist die lebenshaltung in der schweiz generell recht teuer, aber dafuer bekommt man auch super lebensqualitaet geboten, also ein fairer tausch |
Jein Ich wollte darauf hinaus das die USA sowie UK dort sehr weit vorne sind und in beiden Ländern zum Teil extreme Studiengebühren abgerufen werden!
Wen nich jedoch dann auf die Top 20 verweise - muss ich auch die Ausreißer nennen, da ich mich sonst selber belüge
Sportstipendiate lassen sich nicht einfach so verwirklichen; dazu müsste das ganze System umgestellt werden! Man müsste den Sport erst den Schulen und dann den Unis übertragen. Dadurch würde sich aber auch ein Ganztagssystem auftun. Ein ganz anderes System eben!
Generell finde ich das jedoch gut; alleine schon weil die Bindung/Identifikation mit der jeweiligen Hochschule gestärkt wird und dadurch der Einsatz steigt. Man will halt ein Teil vom ganzen sein. Die NCAA-Spiele beim Football bspw. sind der Wahsinn; die Kapazitäten liegen im Bereich ab 80.000 Zuschauer und werden genutzt. Spiele wie Penn State - Ohio State sind ähnlich wie hier Derbies und viele Studenten freuen sich darauf. Der Zuschauerschnitt ist übrigens höher als in der NFL... Tennesse hat einen Zuschauerschnitt von 105.200 Fans über die letzten 9 Jahre, und mit der Saison 2000 hält man mit dem Saisonschnitt von 107.600 Zuschauern einen Rekord der vieleinternatiale Fußballteams in Verlegenheit bringt.
Off. dürfen Sportstars nur bei einem gewissen Notenschnitt die Spiele antreten. Wird aber oft mit kleineren Tricks umgangen. Die Förderung der Leistung ist aber immer im Blickfeld.
Allerdings bin ich da als großer USA-Fan vermutlich wenig objektiv und sehe erstmal die positiven Aspekte
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Gast
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Verfasst am: 20 Nov 2009 13:46 Titel: |
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Das wollte ich aber sagen, das System in den USA ist ein anderes. Ob es Sport oder Begabten Stipendien sind, ist egal.
Es gibt sie, es gibt sie in großer Anzahl.
Das ist hier nicht so.
Wenn man als man mit den Studiengebühren angefangen hat (wobei ich vorher schon 180€, davon 60 für das Ticket den Rest für die Verwaltung bezahlt habe) diese in 5- 10 Jahren dann verwirklicht hätte, dann hätten viele weniger Probleme. Die Eltern gehen anders ran, manches würden auch die Jugendlichen die früh wissen das sie studieren wollen selber sparen. Man wäre in einer Situation wo man sagen kann, OK ich hätte selber was machen müssen. Von jetzt auf gleich 500€ und dabei 100€ Bafög bekommen, wobei 50€ für die Krankenversicherung weg waren, das geht einfach nicht.
Wenn ich mir die digitalen TV Sender angucke, bzw. das abschalten der analogen TV Sender, das ist 2004 für 2010 angekündigt worden.
Die Studiengebühren nicht.
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Verfasst am: 20 Nov 2009 17:30 Titel: |
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Ich seh das Problem weniger in den Studiengebühren an sich, sondern in der Art und Weise wie diese erhoben und verteilt werden.
1. Die Gebühren sollten nachgelagert erhoben werden, d.h. man zahlt erst wenn man das Studium abgeschlossen hat und im Beruf steht.
2. Die Studierenden sollten mehr Mitbestimmungsrechte bekommen wie die Gebühren eingesetzt werden.
3. Der Staat (also das Land) darf seine Ausgaben für Universitäten nicht zurückfahren.
4. Die Gebühren sollten gestaffelt werden, je nachdem wie hoch die tatsächlichen Kosten eines Studiums sind (es sollte klar sein, dass z.B. ein medizinisches Studium deutlich mehr kostet als ein geisteswissenschaftliches).
Ich nehme mal an, dass dieser Punkt auf Widerspruch stoßen wird.
5. Die Gebühren sollten umgehend der Lehre und damit den zahlenden Studenten zugute kommen (die FH Niederrhein z.B. hat sich mit den Gebühren nen schönen Kapitalstock aufgebaut).
Jeder der mit offenen Augen durch Aachen geht wird feststellen, dass die Gebühren einiges (an Bautätigkeit) bewirkt haben. Insofern kann ich, wenn die obigen Forderungen erfüllt sind, auch mit ihnen leben.
Bei den Protesten ging es aber nicht nur um die Gebühren, sondern auch noch um andere Dinge, wie z.B. die teils grauenhafte Umsetzung der Umstellung auf Bachelor und Master.
Deshalb bin ich auch bei der Demo in Aachen mitgezogen, wie bei den Studiengebühren hat man hier nämlich vorschnell etwas unausgereiftes eingeführt und benutzt Studis als Versuchskaninchen.
Auch denke ich, dass die Proteste nicht sinnlos waren, sondern durchaus Wirkung gezeigt haben (gab ja auch allenthalben Zustimmung). Manchmal muss man "die da oben" aufrütteln, damit sich was bewegt. Und ich denke dies war, abseits von politischen Vorstellungen, für die meisten Protestler der Grund für ihr Engagement. Danke nochmal dafür.
Die nächsten Probleme sind auch schon abzusehen (zumindest in NRW), wenn in Folge der Umstellung auf G8 zwei Abiturjahrgänge an die Unis drängen. Manche Länder haben die Umstellung ja schon hinter sich, würde mich interessieren wie das dort geklappt hat.
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Gast
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Verfasst am: 20 Nov 2009 17:49 Titel: |
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es brennt an den unis doch an allen ecken und enden überall fehlt geld und die umstellung aufs bachelorsystem ist teilweise immer noch die reinste katastrophe. an einem vwl lehrstuhl hier gibt es noch einen wissensachaftlichen mitarbeiter der jetzt seine doktorarbeit in seiner stipendiumszeit nicht schafft weil er das mädchen für alles ist. so kann das einfach nicht weitergehen und es ist wichtig das sich dagegen endlich mal widerstand regt. leider ist es aber wirklich so das viele, gerade linke, hochschulgruppen mit irgendwelchen forderungen aus absurdistan ankommen und die ganze sache ziemlich verwässern.
das thema studiengebühren wurde schon mehr als genug diskutiert ich kann nur sagen ich habe in den 2. semestern für die ich zahlen musste wirklich 0 veränderung erlebt. zudem find ichs immer wieder geil wie sich weich gebettete mutti und vatifianzierer darüber echofieren das man studiengebühren unsozial findet. das erste was einem an der uni gesagt wird ist das ein studium eine vollzeitbeschäftigung ist. stellt sich halt die frage wann man dann noch arbeiten soll...
naja es schweift mal wieder ab ich weiß nur das ich auch ohne die meiste zeit studiengebühren bezahlt zu haben mit knapp 5 stelligen schulden ins arbeitsleben treten werde.
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Gast
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Verfasst am: 23 Nov 2009 23:01 Titel: |
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AtodaK hat folgendes geschrieben: |
1. Die Gebühren sollten nachgelagert erhoben werden, d.h. man zahlt erst wenn man das Studium abgeschlossen hat und im Beruf steht.
2. Die Studierenden sollten mehr Mitbestimmungsrechte bekommen wie die Gebühren eingesetzt werden.
3. Der Staat (also das Land) darf seine Ausgaben für Universitäten nicht zurückfahren.
4. Die Gebühren sollten gestaffelt werden, je nachdem wie hoch die tatsächlichen Kosten eines Studiums sind (es sollte klar sein, dass z.B. ein medizinisches Studium deutlich mehr kostet als ein geisteswissenschaftliches).
Ich nehme mal an, dass dieser Punkt auf Widerspruch stoßen wird.
5. Die Gebühren sollten umgehend der Lehre und damit den zahlenden Studenten zugute kommen (die FH Niederrhein z.B. hat sich mit den Gebühren nen schönen Kapitalstock aufgebaut).
Jeder der mit offenen Augen durch Aachen geht wird feststellen, dass die Gebühren einiges (an Bautätigkeit) bewirkt haben. Insofern kann ich, wenn die obigen Forderungen erfüllt sind, auch mit ihnen leben.
Bei den Protesten ging es aber nicht nur um die Gebühren, sondern auch noch um andere Dinge, wie z.B. die teils grauenhafte Umsetzung der Umstellung auf Bachelor und Master.
Deshalb bin ich auch bei der Demo in Aachen mitgezogen, wie bei den Studiengebühren hat man hier nämlich vorschnell etwas unausgereiftes eingeführt und benutzt Studis als Versuchskaninchen.
Auch denke ich, dass die Proteste nicht sinnlos waren, sondern durchaus Wirkung gezeigt haben (gab ja auch allenthalben Zustimmung). Manchmal muss man "die da oben" aufrütteln, damit sich was bewegt. Und ich denke dies war, abseits von politischen Vorstellungen, für die meisten Protestler der Grund für ihr Engagement. Danke nochmal dafür.
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zu 1.)
Wenn ich die Gebühren erst nach dem Studium bezahle, wie sollen sie mir WÄHREND des Studiums zu Gute kommen?
Dazu wäre es für viele ne Menge Holz nach dem Studium, wo man auch keine Unsummen verdient, neben Bafög auch noch Studiengebühren von 5000euro zurückzuzahlen.
zu 2.)
Ich denke, dass 95% aller Studenten dazu der Überblick fehlt, um zu entscheiden wofür das Geld verwendet werden sollte.
Erinnert ein bisschen an die Diskussion ob Fans Einfkaufspolitik ihres Lieblingsvereins diktieren dürfen
In den übrigen Punkten gebe ich dir Recht, insbesondere Punkt 5 ist natürlich ein Paradebeispiel wie es nicht laufen sollte.
Ich selber beteilige mich nicht am Streik, ich bin Bachelor im dritten Semester und kenne nichts anderes, ich weiss nicht wie es vorher war und deshalb empfinde ich die jetztige Situation als normal.
Wenn ich streike schneide ich mir nur ins eigene Fleisch, denn dann brauch ich noch ein Semester länger, was ich mir angesichts der Studiengebühren nicht leisten kann. Welch beschissene Ironie
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Gast
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Verfasst am: 23 Nov 2009 23:16 Titel: |
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Also als Schüler möchte ich mal loswerden, dass der Streik aus meiner Sicht vollkommen begründet, sinnvoll und notwendig ist um auf die bestehenden Probleme aufmerksam zu machen.
Es kann doch nicht, dass Bachelor-Studenten drei Jahre lang pauken um dann keinen Job zu bekommen, weil der Arbeitsmarkt die Qualifizierung des Bachelors nicht annimmt. Dass dann viele aufgrund des mangelnden Angebots an Master-Studiengängen in einer Sackgasse stehen, muss doch von der Politik erkannt und geändert werden.
Beckz7 hat folgendes geschrieben: |
Vielen geht es wirklich nur um das Event Streik an sich. Auch unsere Vorlesung wurde "gestürmt" und ein Haufen Besetzer mit Megaphonen mit scheinbar sehr linker Gesinnung haben versucht uns ihre Meinung zu vermitteln. Spätestens beim Thema Antikapitalismus und Solidarität mit den Besetzern der Roten Flora in Hamburg.. |
Bestimmt gibts auch solche, denen es weniger um den Inhalt als um das Event geht, aber letztendlich zwingen diese Massen von demonstrierenden Studenten die Politiker sich mit diesen Themen auseinanderzusetzten, was dann wiederum den zukünftigen Studenten (wie zB mir ) zugute kommt..
Also ist das im großen und ganzen gar nicht schlecht, was dort zur Zeit an den Unis abläuft, auch wenn es manchen evtl vom Lernen abhält..
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