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Gast
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Verfasst am: 25 Nov 2009 20:42 Titel: Training Bundesliga vs. Rest der Welt |
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Servus und moin moin.
Fange jetzt mal ein sehr schwieriges und vor allem komplexes Thema an, aber es interessiert mich doch sehr was ihr darüber denkt.
Wofür steht eigentlich das Training unserer Bundesligisten. Es ist zwar unheimlich schwer das zu verallgemeinern, denn in Hoffenheim wird ja eher nur mit 1 max. 2 Ballkontakten trainiert wobei natürlich bei Abstiegsvereinen mehr auf das rustikale Spiel bzw. defensiv Spiel geübt wird.
In Spanien ists ja z.b so das sehr viel Wert auf Laufarbeit und Kurzspaßspiel gelegt wird. Die Italiener sind ja für Ihre Taktikschulungen bekannt, die manchmal 2 Std. "Theorie" auf dem Platz beeinhalten. Ich erinnere mich da an Labbadia der sagte das wenn man in BRD mit Taktik anfängt die meisten Spieler schon anfangen zu stöhnen/meckern.
Ich komme auf die ganze Geschichte, weil ich mich manchmal Frage ob das Training in der Vorbereitung zu lasch ist? Man hat gesehen das z.b Lucien Favre es zu lasch gemacht hat und viele Spieler einfach nicht fit waren. Letzte Saison hingegen, hat er eine super Arbeit gemacht und vor allem die Ballverarbeitung von fast 3sec. auf 1,5 sec. bekommen. Dann kam halt der Bruch und es war irgendwie der Wurm drin. Ein anderes Bsp. ist Felix Magath. Ich will den jetzt nicht in den Himmel loben, weil er zur Zeit einfach rießen Erfolg hat, aber auch schon viele Probleme in manchen Vereinen hatte (siehe HSV, Werder Bremen). Er hat davon aber gelernt und bei den Abstiegskandidaten Nürnberg, Frankfurt, Stuttgart gute Arbeit gemacht. Viele meckerten danach über sein zu hartes Training, aber der Erfolg gab ihm Recht. Ein anderes Bsp. ist natürlich der VfL Wolfsburg aus dem er auch mit Glück die Meisterschaft geschafft hat. Das der VfL das dieses Jahr nicht wiederholen kann war mir fast schon klar gewesen, aber es kommt mir manchmal so vor, als wenn Schäfer, Gentner oder Riether Konditionell einfach abgebaut hätten. Natürlich spielen sie dieses Jahr in einem anderen "Rampenlicht", aber das kann ja nicht immer eine Entschuldigung sein.
Ich ärgere mich deshalb so darüber, denn wenn man die Champions League bzw. manchmal auch Euro League beobachtet, meint man das die Gegner einfach körperlich mehr drauf haben. Bei manchen Spielern bzw. Vereinen seh ich das auch ein, weil die einfach die besseren Spieler haben (Real Madrid, Barcelona, Chelsea etc.). Jedoch ists bei vielen Ostvereinen so (ZSKA Moskau, Rubin Kazan auch wenn die zur Zeit erhebliche Liquiditätsprobleme haben, Unirea etc.) das die sich einfach wesentlich mehr ins Zeug legen.
Denkt ihr das dies durch Trainingsarbeit geschuldet ist oder müssen die "Ostspieler" einfach mehr Leistung bringen um sich in Ländern wie England, Spanien, Italien ins Gespräch zu bringen weils da mehr Geld zu verdienen gibt.
Wie schafften es die großen Vereine wie Real, Inter, die alte Truppe von Chelsea.... ihre Spieler konditionell sowie auch taktisch auf so einem hohen Level zu halten wie Sie teilweise schon ausgebildet wurden? Ich hab da doch ein paar Informationsdefizite und würd die mal gern aufarbeiten.
Über jede Antwort bin ich sehr erhaben, solange keine Beleidigungen drin sind und es größtenteils sachlich zu Werke geht )
Noch nen schönen abend und mal schauen was die Bayern jetzt machen
grüße de Piet
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Gast
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Verfasst am: 26 Nov 2009 10:32 Titel: |
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Puuuh, schwer zu sagen. Wie Du ja schon angedeutet hast, haben in Deutschland verschiedene Trainer da auch verschiedene Herangehensweisen. Magath und seine Arbeit im konditionell/physischen Bereich ist da als Beispiel schon ganz treffend.
Da man als Laie aber auch keine Trainings konzipiert und wohl nur in Ausnahmen beobachtet, bleibt einem nur übrig, nach dem zu suchen, was sich anhand der Spiele ablesen lässt.
Ich stütze mich folglich vor allem darauf, wenn ich mal so in den Raum werfe, dass in Deutschland scheinbar sehr viel Wert auf Ballbesitz gelegt wird. Als Paradebeispiel wird da ja nur allzu gern der HSV angeführt, bei dem speziell die beiden Innenverteidiger auf eine sehr hohe Anzahl von Ballkontakten kommen.
Wenn man sich dann die Spiele, besonders im internationalen Vergleich anschaut, sieht man ja auch regelmäßig, dass unsere Teams durchaus in der Lage sind, ein Spiel rein optisch zu dominieren.
Jetzt mal unabhängig davon ob ich mit dieser Beobachtung falsch, richtig oder irgendwo dazwischen liege, stellt sich natürlich auch folgerichtig die Frage, ob ein solches Training sinnvoll und effektiv ist oder nicht.
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Gast
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Verfasst am: 26 Nov 2009 11:58 Titel: |
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Also von Bayer kann ich sagen, das der jupp nicht wo hart trainiert wie Bruno... erst hat zum Beispiel Spielern wie kießling verboten extra-training zu machen. Er sagte auch, das er und barnetta weniger laufen sollen, damit sie konzentrierter sind, wenn sie z.b. vorm Tor sind... also irgendwie das Gegenteil zu magath, aber beiden haben Erfolg... ich denke, das sehr viel Taktik dahinter steckt und labadia das damals nur sagte, weil er selber keine Ahnung von Taktik hat... die Bayern sind als einziges Team international tragbar, da sie immer eine gute Abwehr haben, und gerade da gehört viel Taktik dazu...
Ich denke aber, das man das schon ein wenig in Länder unterteilen kann, jupp war ja in Spanien, vielleicht hat er von da gelernt und Bayer ist deswegen so erfolgreich...
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Gast
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Verfasst am: 30 Nov 2009 11:00 Titel: |
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Nun erstmal danke für eure Antworten.
Ich glaube jedoch nicht das Heynckes sagt, dass Kießling weniger laufen soll, denn der arbeitet im moment schon sehr sehr viel (auch wenn er sich mal ins Mittelfeld zurückfallen lässt). Er soll hat nur in den aussichtsreicheren Momenten sprinten und nicht ganze Zeit Querbahnen ziehen. Ich verstehe auf jeden Fall was du gemeint hast und auch wenn nur "Kleinigkeiten" sind, ist der Erfolg sehr sehr hoch.
Nun wenn man jetzt wieder zurück aufs Training geht, sieht man wieder was Magath angeordnet hat "Kein Training an Sylvester und Neujahr". Nun manche finden das zu hart und fangen an das das nicht fair sei etc. Wenn man jedoch sieht, dass in Spanien und England fast komplett durchgespielt wird, finde ich nicht das dies als unfair zu betrachten ist. Ich muss auch am 1. Januar in der Firma sitzen und die Jahresabschlüsse fertig machen, weil die Banken teilweise die Zahlen spätestens am 2. Januar haben wollen (das ist natürlich nicht bei jedem Jahresabschluss so, aber trotzdem muss ich dann halt gucken das das funktioniert). Warum sollte das bei Fussballern nicht genauso sein?
Nun Deutschland ist einfach kein Fussball-Land wo man ein 4-3-3 spielen lassen kann. Das schaffen wohl mit verlaub nur sehr sehr weniger Mannschaften überhaupt oder jede Mannschaft muss so spielen (wie in Niederlande), dass wird jedoch hier nicht passieren, da Hertha gegen Bayern wohl nicht mit 4-3-3 spielen lassen kann. Danach wird wohl auch das Training konzepiert sein, denn man will ja das einstudieren was dann auch samstags im Spiel funktionieren soll. Letztes Jahr war ein gutes Bsp. Wolfsburg mit Magath, die eher "tief" gestanden haben und dann Konter gefahren haben und sich somit auch die Meisterschaft gesichert haben. Für diese Art fusssball benötigst du natürlich ein paar Individuelle "Stars" und sehr sehr schnelle Außenstürmer bzw. Mittelfeldspieler. Das ist das Problem bei Bayern gewesen (ohne Ribery, Robben oder auch Olic), dass sie keinen hatten der bis zur Grundlinie durchgegangen ist ...wird zwar jetzt besser mit Olic aber abwarten. Diese Methoden sind natürlich schwierig im Training zu trainieren wenn du keinen geeigneten Spieler hast, aber wenn Hoffenheim (Beck, Compper, Weis) oder Wolfsburg (Riether, Schäfer) oder Bremen (Bargfrede) es schaffen aus "unbekanten" Spielern einen Formanstieg zu erreichen muss das ja auch bei anderen Vereinen möglich sein.
Ich bin ganz ehrlich gesagt auch kein Fan davon wie es in Spanien oder teilweise Italien abläuft (von England mal ganz zu schweigen), denn 16-jährige einzusetzen oder von ihrer Familie loszukaufen sehe ich als Kinderhandel an. Natürlich werden die durch besseres Training in besseren Vereinen gefördert etc. aber wenn man dann schon mit 18 Jahre einen Porsche fährt ist das einfach nicht gut für den Charakter. Deshalb ists sehr sehr wichtig das es nicht nur auf Taktik, Kondition ankommt, sondern auch das der junge eine Persönlichkeitsentwicklung von seinen Eltern und auch vom Trainer erfährt.
Versuche nochmal diese Woche das Training der Mainzer gucken zu gehen um mal zu schauen was die zur Zeit richtig machen.....wohl gemerkt zur Zeit, denn am Ende der Saison werden se wohl 10-14 denk ich.
gruß
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Alo Atog
Moderator
Anmeldungsdatum: 08.02.2006 Beiträge: 19379
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Verfasst am: 30 Nov 2009 11:04 Titel: |
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speedpiet hat folgendes geschrieben: |
Ich glaube jedoch nicht das Heynckes sagt, dass Kießling weniger laufen soll, denn der arbeitet im moment schon sehr sehr viel (auch wenn er sich mal ins Mittelfeld zurückfallen lässt). Er soll hat nur in den aussichtsreicheren Momenten sprinten und nicht ganze Zeit Querbahnen ziehen. Ich verstehe auf jeden Fall was du gemeint hast und auch wenn nur "Kleinigkeiten" sind, ist der Erfolg sehr sehr hoch. |
Doch, dass hat Heynckes so gesgt
Zitat: |
Ökonomische Leverkusener Spieler
"Ich habe nicht nur Stefan Kießling gesagt, er solle weniger laufen, sondern auch Barnetta", erklärte Heynckes sein neues System.
"Wenn man sich auspumpt bis zum Strafraum, dann hat man nicht mehr die Konzentration. Barnetta sollte etwas ökonomischer spielen, damit er im Abschluss noch die Kraft hat."
Der Plan geht auf. Kießling steht zusammen mit Derdiyok mit jeweils drei Treffern an der Spitze der Torschützenliste, Barnetta gelang sein erster Doppelpack in der Bundesliga. |
Quelle: Spielbericht vom Spiel in Freiburg _________________
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Gast
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Verfasst am: 30 Nov 2009 11:18 Titel: |
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Hmm es wundert mich das er das so offen sagt, obwohl er es nicht so meint. Hat man nämlich gestern das spiel gegen Stuttgart gesehen, ist er trotzdem sehr viel gelaufen (es kam mir zumindest so vor)
Ich meinte ja das Kießling nicht nur Querbahnen ziehen soll, sich den Ball erkämpft und dann kommt nix bei rum (genau das gleiche Problem haben wir nämlich zur Zeit mit unserem Stürmer bei dem Verein wo ich spiele). Er soll halt in den aussichtsreicheren Positionen Gas geben um dann einen guten Abschluss zu suchen, aber es ist natürlich auch geil wie Kroos, Barnetta, Kießling zusammen spielen
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Gast
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Verfasst am: 30 Nov 2009 12:36 Titel: |
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Die Frage des vielen Laufens ist meiner Meinung nach auch relativ zu sehen. Stefan Kießling könnte vielleicht noch viel mehr laufen, hätte dann aber wirklich die Kraft für den richtigen Abschluß nicht mehr...
Ich denke richtig gute Trainer zeichnet es auch aus, genau solche "Kleinigkeiten" bei Spielern zu sehen und sie daraufhin einzustellen. Vielleicht hätte Kießling nie so einen Lauf, wenn Bruno noch in Leverkusen wäre. Ich denke so hat jeder Trainer sein eigenes Weltbild vom Fußball und stellt dementsprechend seine Spieler auch ein. Dem einen bekommt dann diese Einstellung mehr (Bsp. Kießling) und dem anderen weniger (Bsp. Luca Toni).
Die These, dass die verschiedenen Länder verschiedene Trainingsarten zuordnen kann, würde ich mit meinem gefährlichen Halbwissen so erstmal unterschreiben.
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Gast
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Verfasst am: 11 Dez 2009 10:21 Titel: kurzer Einblick von Simon Rolfes |
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Hier gibt Simone Rolfes kurz nen Einblick wie das Training beim Jupp Heynckes und von Nationalmannschaft zu vergleichen ist.
Zitat: |
sportal.de: Eine weitere Stärke Bayers ist Trainer Jupp Heynckes. Was unterscheidet ihn von Ihren bisherigen Trainern, im Umgang mit den Spielern, seinen Trainingsmethoden etc.?... |
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Gast
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