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Gast
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Verfasst am: 24 Aug 2010 09:56 Titel: Sport und Religion |
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Moin,
ich mache derzeit ein FSJ beim Bistum Hildesheim. Demnächst soll ich im Dekanat Bremen-Nord einen Workshop für Jugendliche zum Thema "Sportler und ihre Religion" anbieten.
Ich habe mir überlegt, dass ich zunächst ein bisschen was über Cacau,Grafite, Kaka und Lucio erzählen möchte, die ihren Glauben sehr stark leben und auch nach außen zeigen.
Von Grafite selbst hab ich vor kurzem auch ein schönes Zitat zu diesem Thema gelesen.
Als zweiten Punkt habe ich mir dann die Statuten der FIFA zu diesem Thema überlegt. Also dass die FIFA sagt, dass "Religion auf dem Platz kein Platz" hat. Zu diesem Thema würde ich anschließend gerne in eine Diskussion mit den Jugendlichen überleiten.
Das ganze soll etwa 45 Minuten dauern.
Habt ihr vielleicht noch eine andere Idee, was man machen könnte, bzw. irgendein interessantes Gesprächsthema?
beste Grüße
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Gast
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Verfasst am: 24 Aug 2010 10:47 Titel: |
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Grundsätzlich würde ich mich an deiner Stelle erstma davor hüten von Beginn an selbst zu viel zu erzählen.
Stell erstmal ein paar Fragen in den Raum zum Thema um das Vorwissen und die Einstellungen der Gruppe zu erfragen. Also:
Sport und Religion:
Wie passt das zusammen?
Wo gibt es Berührungspunkte?
Welche Konflikte gibt es?
Dann guckst du mal, was alles so kommt, überleg dir vorher welche Antworten zu erwarten sind und bereite deine Informationen, die du geben willst, daraufhin vor. Wenn nicht kommt, was du erwartest, kannst du das Gespräch ja auch etwas dahinführen.
Sich er wird da kommen, dass viele Sportler sich bekreuzigen, die Religiosität vieler Sportler, usw.
I.Kone hat folgendes geschrieben: |
Habt ihr vielleicht noch eine andere Idee, was man machen könnte, bzw. irgendein interessantes Gesprächsthema? |
Vielleicht auch beachten, dass das Thema "Sportler und Religion" und nicht "Fußballer und Religion" heißt.
Klar ist es für dich das Naheligendste, aber vielleicht sind da auch Leute, denen Fußball am Arsch vorbeigeht.
Also raussuchen, wie das bei anderen Sportarten aussieht.
Weiter könntest du noch besondere Feindschaften zwischen Vereinen, Mannschaften raussuchen, die auf religiöser Basis entstanden, Beispiel: Celtic - Rangers. Celtic hatte ja lange keine Protestanten verpflichtet, mittlerweile sind da Gesänge verboten, die einen religiösen Hintergrund haben,usw.
Wird's bestimmt auch noch andere Beispiele geben, z.B. wird Ajax und Tottenham ja immer ein jüdischer Hintergrund nachgesagt.
Weiterhin vielleicht, wie die Religion die Ausübung des Sports beeinflusst, Beispiel Ramadan.
Vielleicht auch noch etwas zum Brauchtum in Afrika.
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Gast
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Verfasst am: 24 Aug 2010 10:54 Titel: |
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Sieht mehr nach "Fußball und Religion" als nach "Sport und Religion" aus, oder?
Ich frage mich allerdings auch, wie Du in einem 45 minütigen Workshop so ein komplexes Thema abhandeln willst.
ich würds daher tendenziell auch eher wie Steffen machen und zunächst mal die Teilnehmer ranlassen und erst danach offizielle Standpunkte erläutern.
Vielleicht hilft Dir das hier weiter: http://www.fussball-gott.com/
Ich finde das Video zwar nicht besonders gelungen (und halte auch Kadel für einen Schwätzer), aber für Deine zwecke könnte es genau das richtige Anschauungsmaterial sein. Vielleicht erzählt Dir Kadel ja selbst noch was. So wie ich ihn kennengelernt habe, freut er sich jedenfalls, wenn jemand Interesse an dem hat, was er zu sagen hat.
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Gast
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Verfasst am: 24 Aug 2010 11:00 Titel: |
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Was mir noch eingefallen ist:
Vielleicht den Breitensport nicht vergessen.
Gibt ja auch genügend Vereine mit etnischem Hintergrund, die dann auch von der Religion her "besonders" sind.
Beispiele:
Türkiyemspor, Türkgücü, Bosporus und Co., in Berlin gibt's noch Makkabi.
In Brandenburg gibt's auch in irgendner Verbandsliga einen christlichen Verein, wo die Spieler beten müssen. Kuckucks FC oder so ähnlich, war mal was in der 11Freunde drüber drin.
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Gast
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Verfasst am: 24 Aug 2010 11:07 Titel: |
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Der Workshop ist relativ frei gestaltbar, unterscheidet sich also beispielsweise von einem Referat . Ich kann auf die Themen eingehen, die mir gefallen bzw. auf die Themen, von denen ich erwarte, dass sie die meisten interessieren.
Ich habe also nicht den Druck, dass ich irgendein Thema unbedingt vollständig abhandeln muss. Ich will generell lieber mit den Jugendlichen ins Gespräch kommen, als da einen längeren Vortrag zu halten.
Danke euch schonmal für die vielen Ideen. Damit lässt sich schonmal eine Menge anfangen.
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Gast
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Verfasst am: 24 Aug 2010 11:31 Titel: |
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Wie hart soll das denn werden?
Gibt ja wieder ein aktuelles Beispiel:
Iranischer Jugendjudoka, der bei den Olympischen Jugendspielen aufs Finale verzichtet hat, weil der Gegner ein Israeli gewesen wäre.
Das ist Sport gepaart mit Religion und Politik vom Feinsten.
Auch das die Religion Sport verhindert, kann erwähnt werden, schließlich ist es so manchem Kind nicht erlaubt Sport zu machen, weil die Religion was dagegen hat. Frauen die Fussball spielen wollen, oder beim Schwimmen etc.
Auch das Religion Sport verhindert, in Form von du musst aber zum Gottesdienst, dein Pech wenn es einen Wettkampf an dem Tag gibt, ist durchaus ein Thema.
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Gast
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Verfasst am: 24 Aug 2010 11:55 Titel: |
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Ich hatte beim Titel spontan so ein Bild im Kopf:
Hab letztens auch irgendwo ein Bild vom Frauenfußball gesehen, wo die alle mit langen Klamotten und bedecktem Kopf gespielt haben.
Nochwas: Israel zählt ja bei vielen Sportarten zu Europa und nicht zu Asien, auf jeden Fall im Fußball und in der Leichtathletik. Dazu steht auch ein kurzer Absatz bei wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Israel#Sport
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Gast
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Verfasst am: 24 Aug 2010 13:06 Titel: |
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Wie die meisten anderen schon angesprochen haben, würd ich mich auch drum bemühen zu klären, ob Religion und Sport oder Religion und Fußball das Thema sein sollen.
Falls Du dich auf dem breiteren Gebiet von Sport allgemein nicht gut genug informiert fühlst, kannste ja ohne Probleme das Thema Richtung Fußball und Sport umändern. Ansonsten sagste halt, dass Du aufgrund der Masse an Beispielen aus verschiedensten Sportarten ne Auswahl getroffen hast - nämlich Fußball.
Würd mir zudem ein paar genauere Gedanken über das Publikum und damit mögliche Standpunkte und Verhaltensweisen der beteiligten machen.
- Sind die überhaupt sportinteressiert?
- falls ja, auch mit Schwerpunkt Fußball?
- was ist bei den Teilnehmern an Vorkenntnissen zu erwarten? (Nicht jeder setzt sich über Comunio am Tag regelmäßig mit Fußball auseinander. Nicht mal jeder Fan. Zudem spielen Faktoren wie Alter, Geschlecht etc. eine Rolle)
- ist die Gruppe in puncto Religionszugehörigkeit eher homogen oder heterogen?
- v.a. falls Letzteres zutrifft: welchen unterschiedlichen Religionen gehören sie an?
- welche möglichen Standpunkte sind deshalb zu erwarten (einheitliches Meinungsbild? Kann sein, muss aber nicht - selbst wenn die Personen aus ähnlichen Milieus kommen. Kontrovers? - Vor allem zu erwarten, wenn eben Glaubensanhänger verschiedener Religionen teilnehmen.
Insgesamt find ich ne Diskussion zu diesem Thema als Erarbeitungsmethode gut, da der Inhalt ja wirklich genug Diskussionsstoff abwirft und er geradezu dazu einlädt, persönlich Stellung zu beziehen. Außerdem hab ich oft den Eindruck, dass Jugendliche bei der Erarbeitungsmethode im Schnitt doch ernstgenommener fühlen als bei anderen Methoden.
Und wie Steffen schon sagt - nicht zu viel selber vortragen. Falls Deine Teilnehmer im Vorfeld einer Diskussion zu wenig wissen, schau lieber nach Presseartikeln o.ä. und lass die bearbeiten. Bei nem eigenen Vortrag kommt man eben doch oft schneller als man will an dem Punkt, Inhalte aufgrund des eigenen Standpunktes zu interpretieren, schlimmstenfalls zu werten - völlig unerheblich ob mit Absicht oder nicht.
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Gast
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Verfasst am: 24 Aug 2010 15:41 Titel: |
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Gast
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Verfasst am: 25 Aug 2010 20:56 Titel: |
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Habe mir die bisherigen Posts nicht durchgelesen,deshalb weiß ich nicht ob das Thema schon kam. Aber ich würde mich als Zuhörer mal für die Spieler interessieren, die den Ramadan "halten" (mir fehlt das richtige Verb ).
Der besagt ja, man darf während die Sonne scheint nix essen oder trinken (glaube ich). Fänd ich ganz interessant, wie die Sportler damit umgehen, z.B. ein Karim Matmour der ja trainieren muss und da natürlich im heißen Sommer nicht ohne Trinken auskommen kann. Sowas fänd ich interessant, ist das brauchbar?
Lg
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