Dürfen Menschen getötet werden? |
Ja, unter bestimmten Bedingungen. |
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72% |
[ 18 ] |
Nein, auf gar keinen Fall. |
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28% |
[ 7 ] |
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Stimmen insgesamt : 25 |
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Autor |
Nachricht |
Gast
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Verfasst am: 2 Jun 2012 21:37 Titel: Dürfen Menschen getötet werden? |
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Wohin entwickeln wir uns?
Wohin entwickelt sich unsere Gesellschaft?
Die letzten Jahrzehnte sind von Umbrüchen gezeichnet:
-Der Kampf der Systeme (totalitäres Kommunismus-Regim gegen totalitäres Finanzkapitalismus-Regim) wandelt sich zu einem Kampf um Ressourcen.
-Soziale Gerechtigkeit geht im Kampf um Wirtschaftlichkeit zusehends verloren.
-Ungleichgewicht zwischen Finanzmacht und demokratischer Macht der Völker in den "westlichen Nationen" nimmt menschenrechtsbedrohende Züge an.
-Menschenrechte/Verfassungen/Grundgesetzte zählen nichts mehr im öffentlichen "Was wollen wir, was dürfen wir"-Diskurs .
(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.
Welche Werte zählen noch?
Daher eine der grundsätzlichsten Fragen zum Miteinander der Menschen:
Dürfen Menschen getötet werden?
Wer „Nein“ antworten möchte, aber Ausnahmen im Sinn hat, der muss nach meinem Verständnis, der Logik wegen, „Ja“ antworten (oder umdenken).
Wer bewaffnete Polizisten, Rüstungsproduktion oder eine bewaffnete Armee befürwortet, der muss nach meinem Verständnis „Ja“ antworten (oder umdenken).
Zuletzt bearbeitet von Gast am 4 Jun 2012 15:49, insgesamt einmal bearbeitet
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Gast
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Gast
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Verfasst am: 3 Jun 2012 00:22 Titel: |
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thojacko hat folgendes geschrieben: |
Welcher vernünftig denkende Mensch geht denn bitte realistisch gesehen davon aus, dass wir keine bewaffnete Armee gebrauchen? Das sieht ja nichtmal Trittin so |
Frag mal die Drogenbanden in Mexiko, die dürften was gegen bewaffnete Polizisten oder Soldaten haben
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Gast
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Verfasst am: 3 Jun 2012 00:38 Titel: |
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Aus meiner Sicht gibt es hier kein "richtig" oder "falsch", nur relativ mehr oder weniger gute Argumente, denn deine Frage umfasst weitaus mehr als nur den Part der Menschenrechte und bekommt durch den religösen Touch eine gewisse Unbeantwortbarkeit. Wer hat das Recht diese Frage zu beantworten? Ein Mensch, eine Regierung, ein Richter, eine Religion? Soll mir jetzt aber mal egal sein...
Nun aber zurück zur Frage: JA, denn grundsätzlich kann ich mir eine unbewaffnete Polizei nicht vorstellen, dafür wird die Spezies Homo Sapiens einfach nie bereit für sein. Es gibt gewisse Bevölkerungsgruppe, die nur mit gezielter Waffengewalt bekämpft werden können. Wären wir so intelligent bräuchten wir auch keine Richter und auch keine Regierung, also gar kein Ordnungsgefüge mehr.
Oder denkt ihr man spaziert bei den Hells Angels ohne Waffen rein und falls einer schießt halte ich noch die linke Wange hin, einfach zu putzig und naiv. Natürlich wäre es ideologisch erstrebenswert, doch für so krasse Sciene-Fiction sind wir noch nicht bereit.
Ich denke es ist wie mit allem im Leben, die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte und alles ist in gewissen Maßen ist verträglich, also nicht wie in den USA, wo jeder eine Waffe hat.
Mich interessieren hier mal die Nein-Argumente, falls es welche geben sollte...
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Gast
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Verfasst am: 3 Jun 2012 01:21 Titel: |
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In einer perfekten Welt sollte/müsste man die Frage mit Nein beantworten, denn jedes Leben ist kostbar und schützenswert. Wer sagt uns das wir (die Menschheit) nicht zufällig den Menschen umgebracht haben der die Lösung des AIDS Problems gefunden hätte oder ähnliches. Aber die Menschheit scheint genauso wenig für eine Waffenfreie/ gewaltfreie Welt bereit zu sein wie für den Kommunismus (nicht die komische Form die z.B. in Nord-Korea praktiziert wird).
Ich finde die Frage würde ohne die "Einschränkungen" mehr Sinn machen. Denn das was du skizzierst ist eine komplett Gewaltfreie Welt. Für mich würde die Frage ob Hinrichtungen, gezielte Ermordungen o.ä. erlaubt/nötig sind bzw. die Frage ob sowas moralisch vertretbar ist viel mehr Sinn machen.
Oder ob Humanitäre Aktionen (Syrien, Kosovo, Lybien etc.) erlaubt sind wenn dabei Menschen verletzt oder getötet werden könnten
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Gast
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Verfasst am: 3 Jun 2012 09:01 Titel: |
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In einer perfekten Welt voller guter, ehrlicher Menschen bräuchte man nicht mal Schlüssel. Man könnte sein Haus/Auto/Fahrrad/Bankfach einfach offen lassen. In dieser Welt müsste man auch die Frage mit "nein" beantworten, aber wie schon geschrieben wurde: diese Welt existiert nicht und wird es wohl auch nie.
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Käviehn
Weltmeister
Anmeldungsdatum: 07.07.2003 Beiträge: 11892
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Verfasst am: 3 Jun 2012 17:02 Titel: |
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Ja man darf Menschen töten! _________________
25 Mai 2013 London Calling!!!!
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Gast
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Verfasst am: 3 Jun 2012 17:59 Titel: |
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Mag der Fredersteller mal noch etwas mehr dazu schreiben, was genau das hier soll? Mir erschließt sich der Sinn nicht.
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Gast
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Verfasst am: 3 Jun 2012 19:44 Titel: Dürfen Menschen getötet werden? -Nein- These Nr.1 |
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Dürfen Menschen getötet werden?
Nein
These 1 - den Feind schaffen und ebenfalls zum töten legitimieren-
Auge um Auge lässt die Welt erblinden.
Gilt dieser Satz nicht mehr?
Wer einen Feind oder ein Feindbild erschafft, der muss (zwangsläufig) damit rechnen, dass der „Feind“ einen auch als „Feind“ sieht.
Wer anfängt, die Tötung des Feindes zu legitimieren, der muss (zwangsläufig) damit rechnen, dass der Feind auch die Tötung von Menschen legitimiert.
Dies gilt für Länder und ihre Bündnispartner, innerstaatlich, Organisationen und Unternehmen, Privatpersonen.
Zum Beispiel: Die Aussage eines M.Balotelli:
«Wenn mich jemand auf der Straße mit einer Banane bewirft, würde ich ins Gefängnis gehen, weil ich denjenigen umbringen würde»
http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1320561
Welche Möglichkeiten lässt er denn mit diesen Aussagen/mit dieser Einstellung rassistischen Nationalisten, die ihn nicht in ihrem Heimatland haben wollen. Zum einen macht er sich damit zur Zielscheibe, muss stets geschützt und vermeintlich schwer bewaffnet (Aufrüstung und Abschreckung) auftreten, um so seine Ankündigung in die Tat umsetzen zu können. Zum anderen muss er damit rechnen, dass seine Feinde seine Maßstäbe auf ihn selbst anwenden. Mit dieser Aussage drängt er andere Menschen an ihre Grenzen und beschwört dadurch einen gewaltsamen Konflikt, mit klarer Tendenz zur Eskalation, herauf.
Und sagt mir jetzt bitte nicht, „ein Mario Balotelli ist aber auch nicht gerade der Hellste“, denn meiner Meinung nach steht er mit seinen Äußerungen auf einer Stufe mit den meisten bisherigen US-Verteidigungsministern (oder Säbelrasslern diktatorischer Regime).
Auge um Auge lässt die Welt erblinden
Gilt dieser Satz nicht mehr?
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Gast
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Verfasst am: 4 Jun 2012 16:06 Titel: |
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Management hat folgendes geschrieben: |
Aus meiner Sicht gibt es hier kein "richtig" oder "falsch", nur relativ mehr oder weniger gute Argumente, denn deine Frage umfasst weitaus mehr als nur den Part der Menschenrechte und bekommt durch den religösen Touch eine gewisse Unbeantwortbarkeit. Wer hat das Recht diese Frage zu beantworten? Ein Mensch, eine Regierung, ein Richter, eine Religion? Soll mir jetzt aber mal egal sein... |
Auch wenn du deine Anmerkung selbst in den Hintergrund stellst, war sie dir wohl wichtig.
...und sie wird beantwortet...mit "Ja"...von Mitmenschen, Regierungen, Richtern und religiösen Menschen. Wie geht es dir damit?
Aber, gedacht war die Frage so, dass in diesem Thread jeder für sich, sein Empfinden, seine Bedürfnisse antworten kann.
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Gast
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Verfasst am: 4 Jun 2012 16:08 Titel: Re: Dürfen Menschen getötet werden? -Nein- These Nr.1 |
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Holles FC hat folgendes geschrieben: |
Wohin entwickeln wir uns?
Wohin entwickelt sich unsere Gesellschaft?
Die letzten Jahrzehnte sind von Umbrüchen gezeichnet:
-Der Kampf der Systeme (totalitäres Kommunismus-Regim gegen totalitäres Finanzkapitalismus-Regim) wandelt sich zu einem Kampf um Ressourcen.
-Soziale Gerechtigkeit geht im Kampf um Wirtschaftlichkeit zusehends verloren.
-Ungleichgewicht zwischen Finanzmacht und demokratischer Macht der Völker in den "westlichen Nationen" nimmt menschenrechtsbedrohende Züge an.
-Menschenrechte/Verfassungen/Grundgesetzte zählen nichts mehr im öffentlichen "Was wollen wir, was dürfen wir"-Diskurs . |
Findest Du?!
Den "Kampf um Ressourcen" gibt es schon immer - und im Gegenteil zu früher finde ich durchaus, dass das mittlerweile deutlich ziviliserter abgeht! Natürlich werden immernoch Länder ausgebeutet und wir haben natürlich noch lange keinen fairen Handel, aber verglichen mit früher sind wir schon deutlich weiter!
Selbiges gilt für die soziale Gerechtigkeit, Menschenrechte etc.! Denk doch mal 50 Jahre zurückl! Wie gerecht ging es damals ab?! Wie wurden Minderheiten wie Ausländer, Andersgläubige oder Homosexuelle damals noch behandelt?! N atürlich ist nicht alles Gold was glänzt, aber die Tendenz ist eindeutig positiv!
Holles FC hat folgendes geschrieben: |
Welche Werte zählen noch?
Daher eine der grundsätzlichsten Fragen zum Miteinander der Menschen:
Dürfen Menschen getötet werden?
Nein
These 1 - den Feind schaffen und ebenfalls zum töten legitimieren-
Auge um Auge lässt die Welt erblinden.
Gilt dieser Satz nicht mehr?
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Gegenfrage: Welche Werte zählten früher?!
Das große Problem der "Früher was alles besser" Nostalgiker ist, dass man sich oft nur auf ein paar wenige negative Punkte stürtzt, aber dabei vollkommen verkennt, dass sich in der gleichen Zeit 100 andere Dinge positiv entwickelt haben!
Abar mal ne konkrete Gegenfrage - angenommen, man hätte Adolf Hitler vor seiner Machtergreifung töten können - man hätte damals einen unentschuldbaren Mord an einem Menschen begangen. Trotzdem hätte man damit wohl im Nachhinein Millionen von Menschen gerettet... was wäre Deiner Meinung nach das Richtige gewesen?!
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Gast
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Verfasst am: 4 Jun 2012 16:18 Titel: |
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@sancho:
Ich verstehe deine Logik nicht. Wenn man damals niemanden getötet hätte, wenn man gesagt hätte, "es wird niemand getötet", dann hätte man auch keine Millionen anderen durch einen Mord retten können...es wäre einfach niemand getötet worden.
Eins der Problem war doch, dass man gesagt hat, "Ja, unter bestimmten Umständen ist das töten erlaubt."...
zu den anderen Fragen/Anmerkungen:
Ja, den "Kampf um Ressourcen" gibt es schon immer...aber es ging eben um die letzten Jahrzehnte. Während des Kalten Krieges ging es offiziell ja um den Kampf der Systeme, der dann eben auf Nebenkriegsschauplätzen ausgetragen wurde. Inzwischen wandeln sich die offizielle bekundeten Interessen zu einem "Wettbewerb um Ressourcen und wirtschaftliche Machtpositionen". Aber die Ausbeutung zivilisierter zu nennen, empfinde ich als Schönmalerei. Ausgeklügelter ja, effizienter ja, wirtschaftlicher ja, und im Zuge dieser Entwicklungen konnten "Neuerungen" eingeführt werden, getreu dem Motto:"Wenn es unterm Strich nix kostet."...aber Unterdrückung und Ausbeutung sind geblieben.
Ja, es gab eine klare Entwicklung von Rechten für Minderheiten, aber es musste sich ja auch nach WKII jeder mit den Nazis vergleichen lasse, weil klar war, wie man nicht miteinander umgeht...das will ich jetzt aber nicht den Nazis als Verdienst anrechnen.
Wie kam es überhaupt dazu, dass man mit Minderheiten so umgegangen ist? Weil man sich und seine eigenen Werte über andere Menschen und ihre Werte erhoben hat. Genau das passiert doch hier in der Diskussion auch schon wieder.
Zur Gegenfrage "Welche Werte zählten früher?!"
Ja, da hab ich zu kurz gedacht und nicht den richtigen Bezug aufgebaut. Ich habe mich neulich mit "alten Menschen" unterhalten (65-75Jahre alt). Die haben mir recht klar bekundet, dass der Stellenwert von Menschenrechten/Verfassung/Grundgesetz/Frieden und von einem entmilitarisiertem Deutschland damals höher war...kann schon sein, dass das stark "Früher was alles besser" Nostalgiker Färbung war, aber ich glaub es noch nicht ganz (ich werd aber noch mal drüber nachdenken und nachhaken).
Zuletzt bearbeitet von Gast am 4 Jun 2012 16:56, insgesamt einmal bearbeitet
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Gast
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Verfasst am: 4 Jun 2012 16:49 Titel: |
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Ich muss ehrlich sagen, genau wie den anderen Fred, den du ebenfalls im OT eröffnest hast, finde ich auch diesen hier verwirrt.
Unter bestimmten Umständen erfährt das Töten eines Menschen weder ein moralisch negatives Urteil in der Gesellschaft, noch eine juristische Strafe, und das auch nicht erst seit gestern. Die Antwort auf deine Frage, so wie du sie stellst, ist also ein eindeutiges "Ja".
Was das alles allerdings mit Balotelli oder dem moralischen Niedergang der Welt zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.
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Gast
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Verfasst am: 4 Jun 2012 16:58 Titel: |
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Holles FC hat folgendes geschrieben: |
@sancho:
Ich verstehe deine Logik nicht. Wenn man damals niemanden getötet hätte, wenn man gesagt hätte, "es wird niemand getötet", dann hätte man auch keine Millionen anderen durch einen Mord retten können...es wäre einfach niemand getötet worden.
Eins der Problem war doch, dass man gesagt hat, "Ja, unter bestimmten Umständen ist das töten erlaubt."... |
Ist das nicht sehr abstrakt gedacht zu sagen, es entschließen sich ab sofort alle Menschen dazu, dass auf keinen Fall mehr getötet wird?!
Ich würde das auf jeden Fall unterschrieben, aber wir sind Menschen, da wird wieder einer damit anfangen - und dann geht das Spielchen von vorne los!
Ich bin bei der Fragestellung eher davon ausgegangen, eine individuelle Meinung dazu zu kreieren, und nicht eine für alle verbindliche Antwort!
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Gast
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Verfasst am: 4 Jun 2012 17:13 Titel: |
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Holles FC hat folgendes geschrieben: |
Und sagt mir jetzt bitte nicht, „ein Mario Balotelli ist aber auch nicht gerade der Hellste“, denn meiner Meinung nach steht er mit seinen Äußerungen auf einer Stufe mit den meisten bisherigen US-Verteidigungsministern (oder Säbelrasslern diktatorischer Regime).
Auge um Auge lässt die Welt erblinden
Gilt dieser Satz nicht mehr? |
Auch wenn ich jetzt nicht deine gante Contra-Argumentation verstehen konnte, sei doch gesagt das weder Mario Balotelli besonders intelligent sein mag, noch das es besonders dienlich wäre dies mit Äußerungen des US-Verteidigungsministeriums zu vergleichen, welche insbesondere zu Zeiten Donald Rumsfelds doch arg wirtschaftliche Hintergründe hatte (Aufträge für die Waffenindustrie).
Ferner wüsste ich auch nicht, was in so einer (nichts gegen die Beteiligten) Laien-Diskussion ideologisch-philosophische Verse verloren haben.
Die äußerst schwach und dürftig untermauerte These zerfällt doch allein mit der Frage von Sancho nach einer theoretischen Hitler-Ermordung bzw. bei Tötungsakt aus Notwehr. Insbesondere der letztere Punkte, den rauuul auch schon mitaufnahm, beendet diese Diskussion gänzlich.
Tipp für den nächsten Thread: Mehr Struktur, weniger Verwirrtheit, weniger ideologisch-philosophische Klänge und vielleicht etwas mehr Bezug zur Wirklichkeit. Es lohnt sich einfach nicht jede Gerechtigkeitsfrage hochzustilisieren...
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Gast
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Verfasst am: 4 Jun 2012 17:14 Titel: |
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rauuul hat folgendes geschrieben: |
Unter bestimmten Umständen erfährt das Töten eines Menschen weder ein moralisch negatives Urteil in der Gesellschaft,... |
Ja...und so war es ja schon ein mal (Hallo? Deutschland, Nazis, Juden, Minderheiten, Querdenker) und das empfinde ich als Problem. Wie kommt es zu "unmenschlichem" Verhalten? Indem man sich und seine eigenen Werte über andere Menschen und ihre Werte erhebt. Genau das passiert, meiner Meinung nach, hier, in dieser Diskussion auch schon wieder.
Für mich ist das Töten eines Menschen immer moralisch inakzeptabel.
rauuul hat folgendes geschrieben: |
Unter bestimmten Umständen erfährt das Töten eines Menschen...noch eine juristische Strafe... |
Und das heißt, "Alles OK, es braucht niemand mitzudenken oder den status quo zu hinterfragen."?
rauuul hat folgendes geschrieben: |
Was das alles allerdings mit Balotelli oder dem moralischen Niedergang der Welt zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. |
OK, ich gebe zu, Balotelli war für ein Fussball-Manager-Forum ein zu naheliegendes Beispiel für die oben beschriebene These 1...aber, noch mal:
Wie kommt es zu "unmenschlichem" Verhalten? Indem man sich und seine eigenen Werte über andere Menschen und ihre Werte erhebt. Genau das passiert, meiner Meinung nach, hier, in dieser Diskussion auch schon wieder.
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Gast
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Verfasst am: 4 Jun 2012 17:19 Titel: |
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Holles FC hat folgendes geschrieben: |
Ja...und so war es ja schon ein mal (Hallo? Deutschland, Nazis, Juden, Minderheiten, Querdenker) und das empfinde ich als Problem. Wie kommt es zu "unmenschlichem" Verhalten? Indem man sich und seine eigenen Werte über andere Menschen und ihre Werte erhebt. Genau das passiert, meiner Meinung nach, hier, in dieser Diskussion auch schon wieder.
Für mich ist das Töten eines Menschen immer moralisch inakzeptabel. |
Nur noch einmal kurz, ansonsten is mir das hier wirklich zu abgedreht.
Ich bezog mich bei meinem Post in erster Linie auf Notwehr. Was das mit Nazis und Juden zu tun hat, erschließt sich mir mal wieder nicht.
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Gast
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Verfasst am: 4 Jun 2012 17:24 Titel: |
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Holles FC hat folgendes geschrieben: |
Wie kommt es zu "unmenschlichem" Verhalten? Indem man sich und seine eigenen Werte über andere Menschen und ihre Werte erhebt. |
Die nächste Frage sollte sein, warum das so ist.
Und das hat mMn evolutionäre Gründe!
Wir Menschen sind instinktiv darauf ausgerichtet, unser eigenes Wohl über das aller Anderen zu stellen. Das ist einfach dieser Überlebenstrieb, den wir alle in uns haben!
Wir können diesen Instinkt bis zu einem gewissen Grad beeinflussen und steuern, aber am Ende, wenns um Leben und Tod geht, ist sich jeder selbst einfach der Nächste.
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Indi_
Gast
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Verfasst am: 4 Jun 2012 17:31 Titel: |
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Holles FC hat folgendes geschrieben: |
Wie kommt es zu "unmenschlichem" Verhalten? Indem man sich und seine eigenen Werte über andere Menschen und ihre Werte erhebt. Genau das passiert, meiner Meinung nach, hier, in dieser Diskussion auch schon wieder. |
Wo siehst du denn die Ursprünge von "unmenschlichem Verhalten" ?
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Gast
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Verfasst am: 5 Jun 2012 09:00 Titel: |
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@Holles
Ich sehe es eher so, dass du derjenige bist, der seine eigenen Werte über die der anderen Diskussionsteilnehmer stellt. Du stellst dich mit dem erhobenen Zeigefinger her und sagst, was menschlich und was unmenschlich ist.
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Gast
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Verfasst am: 6 Jun 2012 22:05 Titel: |
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Management hat folgendes geschrieben: |
Die äußerst schwach und dürftig untermauerte These zerfällt doch allein mit der Frage von Sancho nach einer theoretischen Hitler-Ermordung bzw. bei Tötungsakt aus Notwehr. Insbesondere der letztere Punkte, den rauuul auch schon mitaufnahm, beendet diese Diskussion gänzlich. |
Gerne noch einmal zur theoretischen und "guten" Hitler-Ermordung. Das Problem mit dem Töten beginnt immer dann, wenn das Töten erlaubt/legitimiert wird. Angenommen, damals hätte gegolten:"Nein, man darf Menschen auf keinen Fall töten.", dann wären keine zich Millionen Menschen in KZs, an irgendeiner Front noch sonst wo ermordet worden. Dann hätte man auch Hitler nicht ermorden "müssen". Erst dadurch, dass viel zu viele Entscheidungsträger das Töten erlaubt oder mitgetragen haben und entsprechend viele Menschen getötet wurden, macht doch eure theoretische Hitler-Ermordung für euch Sinn. Sie beschreibt aber keinen Ausweg aus der Gewalt- oder Vergeltungsspirale. Sucht ihr überhaupt einen Ausweg aus dieser Spirale?
Management hat folgendes geschrieben: |
und vielleicht etwas mehr Bezug zur Wirklichkeit. |
Ich weiß nicht, wie deine Wirklichkeit aussieht. In meiner gibt es immer noch Berichte über den Irak- und den Afghanistan-Krieg...dabei frage ich mich mehr als 10Jahre nach 9/11, wieviele zusätzliche Tote diese Kriege gebracht haben und wie viel Frieden...und wieviele Millionäre...
...und es gibt reihenweise "Aktuellere" Bezüge zur Frage:"Dürfen Menschen getötet werden?"...und noch einmal, wie soll Töten und Gewalt eine Lösung sein?
Management hat folgendes geschrieben: |
Es lohnt sich einfach nicht jede Gerechtigkeitsfrage hochzustilisieren... |
"Jede Gerechtigkeitsfrage"? Fällt dir selbst auf, welche Gerechtigkeitsfrage du da relativierst? Die Frage nach einem "Recht auf Leben" scheint mir doch eine der elementarsten Gerechtigkeitsfragen zu sein
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Gast
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Verfasst am: 6 Jun 2012 22:28 Titel: |
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rauuul hat folgendes geschrieben: |
Nur noch einmal kurz, ansonsten is mir das hier wirklich zu abgedreht.
Ich bezog mich bei meinem Post in erster Linie auf Notwehr. Was das mit Nazis und Juden zu tun hat, erschließt sich mir mal wieder nicht. |
Gut das du das noch einmal klar stellst. Aber, so hab ich es auch verstanden. Und ich habe immer noch meine Probleme damit, wenn es gesellschaftlich keine moralisch negativen Urteile mehr zum Töten aus Notwehr geben sollte. Auch hier die Frage nach der Gewaltspirale: "Was wären andere Auswege gewesen? Musste es soweit kommen?". Wenn die Gesellschaft aufhört nach Alternativen zu fragen, dann ist der nächste Mißbrauch der "Notwehrregelung" nur eine Frage der Zeit...Begründeten die Nazis ihr Töten nicht mit "Notwehr" (zum Schutz der Rasse)?
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Gast
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Verfasst am: 6 Jun 2012 23:03 Titel: |
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Ich lese gerade The Green Mile von Stephen King (auf dem Buch basiert auch der Film mit Tom Hanks). Kann ich nur emphelen. Es geht natürlich nicht primär ums Töten, aber trotzdem spielt der Elektrische Stuhl eine tragende Rolle und die Frage, wie viel ein Menschenleben wert ist.
Das grundlegende Problem ist nämlich, wo man die Grenze zieht zwischen Todesstrafe und Gefängnisstrafe? Als Kind war ich relativ unreflektiert und befand die Moral nach "Auge um Auge" als vernünftig: Du hast jemande umgebracht? Dann hast du verdient zu sterben!
Doch so einfach legt es sich eben nicht dar. Das fängt damit an, dass bereits Unschuldige auf dem Elektrischen Stuhl gelandet sind und Schuldige freikamen. Und Mord ist nicht gleich Mord. Da gibt es Mord aus niederen Beweggründen und Mord im Affekt etc.
Damit möchte ich sagen, dass man, wenn man eine gewisse geistige Reife hat, sich darüber bewusst sein sollte, dass eine vorschnelle Verurteilung nie im Sinne der Allgemeinheit ist. Wenn wir in unserer Gesellschaft grundsätzlich eine Atmosphäre des Friedens und der 'netten' Zusammenlebens erschaffen wollen, so darf die Todesstrafe nicht Bestandteil des Systems sein. Auch schon einfach aus dem Grunde, dass diese Bestrafung auch immer instrumentalisiert und NIEMALS in irgendeiner Weise gerecht ist.
Jetzt bin ich aber abgeschweift und wenn man sich mit der bitteren Wahrheit beschäftigt gelangt man, zumindest heute, zu der Einsicht, dass das Tragen von Waffen und damit die Möglichkeit zur Tötung in unserer Zivilisation wichtig zur Wahrung der Ordnung ist. Es ist schade, weil eigentlich alle friedlich und fair zusammenleben könnten, aber der Mensch ist und bleibt ein egoistisches Tier, das in der Regel zu seinem eigenen Vorteil entscheiden wird. Wie edel auch immer die Botschaft ist, die er sich auf seine Fahne geschrieben hat...
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Gast
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Verfasst am: 7 Jun 2012 00:22 Titel: |
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Holles FC hat folgendes geschrieben: |
Sie beschreibt aber keinen Ausweg aus der Gewalt- oder Vergeltungsspirale. Sucht ihr überhaupt einen Ausweg aus dieser Spirale? |
Ehrliche Frage:
Suchst du denn hier gerade einen Ausweg aus dieser Spirale?
Holles FC hat folgendes geschrieben: |
Gut das du das noch einmal klar stellst. Aber, so hab ich es auch verstanden. Und ich habe immer noch meine Probleme damit, wenn es gesellschaftlich keine moralisch negativen Urteile mehr zum Töten aus Notwehr geben sollte. Auch hier die Frage nach der Gewaltspirale: "Was wären andere Auswege gewesen? Musste es soweit kommen?". Wenn die Gesellschaft aufhört nach Alternativen zu fragen, dann ist der nächste Mißbrauch der "Notwehrregelung" nur eine Frage der Zeit...Begründeten die Nazis ihr Töten nicht mit "Notwehr" (zum Schutz der Rasse)? |
Wenn du einfach einen leider utopischen Gedanken wie "man darf unter keinen Umständen - auch nicht Notwehr - einen anderen Menschen töten" als Methodik zur Vermeidung der Eskalation einsetzt, wie wär's dann mit dieser Frage: "Darf man auf eine Tötung egal aus welchem Grund mit (verheerender) Gewalt reagieren? Antwort: Nein." Das löst dein Problem der Gewaltspirale ebenso effektiv wie deine grundsätzliche Idee, und wir halten uns dennoch die Möglichkeit offen, zur tödlichen Notwehr zu greifen, ohne Konsequenzen zu fürchten.
Davon ab zur Grundfrage:
Meiner Meinung nach dürfen Menschen getötet werden. Oftmals ist es auch notwendig und sinnvoll.
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Gast
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Verfasst am: 7 Jun 2012 00:38 Titel: |
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Holles FC hat folgendes geschrieben: |
Angenommen, damals hätte gegolten:"Nein, man darf Menschen auf keinen Fall töten.", dann wären keine zich Millionen Menschen in KZs, an irgendeiner Front noch sonst wo ermordet worden. Dann hätte man auch Hitler nicht ermorden "müssen". Erst dadurch, dass viel zu viele Entscheidungsträger das Töten erlaubt oder mitgetragen haben und entsprechend viele Menschen getötet wurden, macht doch eure theoretische Hitler-Ermordung für euch Sinn. Sie beschreibt aber keinen Ausweg aus der Gewalt- oder Vergeltungsspirale. Sucht ihr überhaupt einen Ausweg aus dieser Spirale? |
1. Bereits vor 1933 galt das Strafgesetzbuch in einer ähnlichen Form, verglichen zum heutigen StGB.
2. Die gelb-markierten Folgeketten geben somit eine sehr hypothetische Sicht der Dinge wieder. Wenn die NSDAP damals Gesetze geändert hat, kann ich heute nicht in die Vergangenheit reisen und diese revidieren, oder etwas die Verhaltensschema der gesamten Menschenheit korrigieren.
3. Eine theoretische Hitler-Ermordung hätte potenziell Millionen Menschenleben retten können.
4. Ich sehe diese Dinge im Kontext, du hingegen sezieren einzelne Stücke heraus und vermengst diese wiederum mit einer theoretischen Vergangenheit. So ist keine Diskussion so eines Punktes möglich, deine These, soweit noch vorhanden, bleibt schwach und inkonsistent.
5. Die abschließende Suggestivfrage verliert daher auch den Zusammenhang zur These. Auch wenn die Frage keine Antwort verdient hat, gebe ich sie: Wir würden den Ausweg suchen (und vermutlich bereits gefunden haben), wenn wir wüssten dass es keine reine Zeitverwendung ist. Die Menschheit würde sich damit ja an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen, mit geringen Physik-Kenntnissen solltest du erkennen, dass solch Vorhaben nicht zielführend sind.
Holles FC hat folgendes geschrieben: |
Ich weiß nicht, wie deine Wirklichkeit aussieht. In meiner gibt es immer noch Berichte über den Irak- und den Afghanistan-Krieg...dabei frage ich mich mehr als 10Jahre nach 9/11, wieviele zusätzliche Tote diese Kriege gebracht haben und wie viel Frieden...und wieviele Millionäre...
...und es gibt reihenweise "Aktuellere" Bezüge zur Frage:"Dürfen Menschen getötet werden?"...und noch einmal, wie soll Töten und Gewalt eine Lösung sein? |
Dir sollte es vielleicht nicht entgangen sein, dass du hier teilweise mit Leuten diskutierst, die zumindest nicht weniger Ahnung von politischen und wirtschaftlichen Zusammenhängen haben als du, daher kannst du dir sicher sein, dass auch ich bemitleidenswerter "Hinterwäldler" schon etwas von diversen Kriegen im Nahen Osten gehört habe und die damit verbundenen Profiteure der jeweiligen Kriege kenne. Nur trage ich sicherlich nicht die Hauptverantwortung für diese Kriege und bin nicht dadurch reich geworden, daher bin ich wohl der falsche Adressat deiner Message. Mir ist bewusst, dass dir viel Unrecht passiert ist und die Zivilbevölkerung die Suppe auslöffeln muss, nur können wir von hier aus nicht diesen Prozess stoppen, dafür benötigt es höhere "Mächte" bzw. deine Fantasie.
Holles FC hat folgendes geschrieben: |
"Jede Gerechtigkeitsfrage"? Fällt dir selbst auf, welche Gerechtigkeitsfrage du da relativierst? Die Frage nach einem "Recht auf Leben" scheint mir doch eine der elementarsten Gerechtigkeitsfragen zu sein |
Erstmal war die Frage eine ganz andere, wenngleich du auf etwas ähnliches hinaus möchtest. Die Frage lautet dürfen Menschen töten, hierauf muss die Antwort nicht unbedingt mit der Antwort auf die Frage nach dem Recht auf Leben deckungsgleich sein, wenngleich dies im Optimalfall zutrifft. Ich kann das Recht auf Leben "generell" positiv beantworten, aber auch die Tötung nicht vollkommen ausschließen, wir Menschen sind eben nicht perfekt, wir machen Fehler und halten uns nicht überall und zu jeder Zeit an die geltenden Spielregeln.
Auch deine Antwort auf rauuul's Klarstellung bzgl. des Themas Notwehr ist doch arg hypothetisch, ich kenne zumindest niemand der nach Alternativen zur Notwehr sucht. Dieser affektive Verzweiflungsakt sollte moralisch nicht hinterfragt werden, wenn damit das eigene bzw. das Leben anderer beschützt wird (siehe aber hier auch die Hitler-Ermordnung, die viele Menschenleben retten könnte). Wenn du hier dann erneut antwortest, dass es hier im Vorfeld gar nicht dazu kommen darf, werde ich sicherlich nicht mehr auf so einen unqualifizierten Einwurf reagieren.
Insgesamt rate ich dir mal ernsthaft in dich zu gehen und selbst zu reflektieren, ob du tatsächlich so quer denkst oder ob du nur temporär hier im Forum seltsame Dinge von dir gibst. Mit einiger Erfahrung auf dem Gebiet der Psychologie erkenne ich in deinen Äußerungen gewisse Problemfelder, ich möchte hier sicher keine psychische Erkrankung heraufbeschwören (auch wenn das heutzutage zur Mode geworden ist), dennoch stimmt es einen schon nachdenklich, wenn jemand so beharrlich Thesen so dissoziiert von der Wirklichkeit von sich gibt.
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