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Gast
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Verfasst am: 11 Okt 2012 10:10 Titel: Entwicklung des Stürmers und des Innenverteidigers? |
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Ausgehend von einer Artikelreihe von den Jungs bei Spielverlagerung.de, finde ich das Thema durchaus interessant. Was meint ihr, gibt es demnächst flächendeckend die spielmachende 9 ala Messi? Die sich tief fallen lässt. Oder wird es auch weiterhin den klassischen Strafraumstürmer geben, der dort sein Revier hat und dort vorrangig seine Tore macht? Oder wird es eine Vermischung dieser ganzen Typen geben, so dass sie immer kompletter werden und sich dem Spielgeschehen anpassen?
Interessant in diesem Diskurs ist dann natürlich auch die Entwicklung der Abwehrspieler, wenn sich der Mittelstürmer immer mehr fallen lässt und somit Zeit, Raum und Anspielstation bietet. Wie entwickelt sich der Innenverteidiger weiter? Werden wir eventuell wieder den freien Mann bekommen, der sich dann um diese Wirkungskreise kümmern soll? Der verhindern soll, das im Mittelfeld Überzahlsituationen durch die tiefe spielmachenden 9 entstehen, indem er ihn verfolgt?
Wer sich in das Thema einlesen will
Hier die 3 Links dazu
http://spielverlagerung.de/2012/10/09/die-falsche-neun-im-historischen-theoretischen-diskurs/
http://spielverlagerung.de/2012/10/10/moderne-varianten-des-mittelsturmers/
http://spielverlagerung.de/2012/07/29/evolutionen-im-sturm/
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Alo Atog
Moderator
Anmeldungsdatum: 08.02.2006 Beiträge: 19379
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Verfasst am: 11 Okt 2012 10:28 Titel: Re: Entwicklung des Stürmers und des Innenverteidigers? |
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BVBJens hat folgendes geschrieben: |
Ausgehend von einer Artikelreihe von den Jungs bei Spielverlagerung.de, finde ich das Thema durchaus interessant. |
Warum wusste ich, als ich deine Beitrag im FR gelesen habe, dass du auf Artikel von dieser Seite hinaus willst... Selten eine Seite gelesen, auf der so viel Bullshit steht! _________________
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Gast
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Verfasst am: 11 Okt 2012 10:43 Titel: |
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Was hast du gegen Spielverlagerung? Diese Artikel sind meist interessanter, als das, was man von den großen Anbietern vorgesetzt bekommt.
Eine Prognose über den zukünftigen Fußball wage ich abzugeben: Er wird noch schneller d. h. die Spieler werden unter noch größeren Zeitdruck und bei hoher Laufgeschwindigkeit Bälle spielen und annehmen müssen. Ich denke aber auch, dass es in Zukunft noch den Brecher als Mittelstürmer geben wird. Man kann 90 min. wunderbar dominieren, aber am Ende zählen nur die Tore und die müssen nicht einmal schön herausgespielt werden. Gegen Barca parkt man heute den Bus im Strafraum und es funktioniert (Inter 2010, Chelsea 2012). Warum? Weil Barca ein physisch präsenter Mittelstürmer fehlt.
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Gast
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Verfasst am: 11 Okt 2012 10:58 Titel: Re: Entwicklung des Stürmers und des Innenverteidigers? |
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Alo Atog hat folgendes geschrieben: |
Warum wusste ich, als ich deine Beitrag im FR gelesen habe, dass du auf Artikel von dieser Seite hinaus willst... Selten eine Seite gelesen, auf der so viel Bullshit steht! |
Die Artikel dienen ja soweit ich das beurteilen kann als Einstieg in das Thema. Vor allem im letzten Link werden die Rollen einer "falschen Neune" und einer "echten Neun" ganz gut dargelegt.
Allerdings muss ich dir zustimmen, die Seite beinhaltet wirklich sehr sehr viel trash! Bleiben wir beim aktuellen Thema, wird mir persönlich die allgemeine Entwicklung des Fußballs zu sehr vernachlässigt. Es wird zwar in einem Nebensatz erwähnt, dennoch außen vor gelassen.
Aber es gibt auch hin und wieder sehr interessante Artikel dort, man muss halt nur gut filtern..
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Zum Thema: Der Hang zur „falschen Neun“ ist ja eng verbunden damit, dass man heutzutage meist im einem 4-2-3-1 oder 4-3-3 spielt. Folglich befindet sich im Sturmzentrum nur noch ein Spieler. Diese Rolle wird, wie in den Artikel schon dargestellt, je nach Spielertyp anders ausgeführt. Bla bla bla..
Ich denke es ist ganz entscheidend welches Spielermaterial man besitzt und welchen Weg man wählt, um zum (Tor-)Erfolg zu kommen. Als Beispiele dienen mir Barcelona und Dortmund:
Barcelonas Spiel ist sehr Passpiel(-lastig), viel auf Ballbesitz aus und wenn man ehrlich ist solange der Ball gehalten wird nicht sonderlich schnell. Ein echter Stürmer geht in so einem Spielsystem unter, er ist weder Anspielstation noch wird er mit Vorlagen gefüttert. Ibrahimovic sollte da das beste Beispiel sein.
Dortmund hingegen versucht bei Ballbesitz ein schnelles Umschalten und sucht den direkten Weg zum Tor. Diese Spielweise verlangt eine Anspielstation in vorderster Front, um den Ball entweder halten zu können oder als „Prellstation“ zu dienen.
Ob man jetzt eine Entwicklung in Richtung der „falschen Neune“ erkennen kann weiß ich nicht. Es wird eher darauf ankommen, wie in Zukunft versucht wird sein eigenes Spiel aufzuziehen – geht dort der Trend in Richtung Barcelona können echte Stürmer überflüssig werden. Ich denke der echte Strafraumstürmer ist sowieso ausgestorben, sieht man ja alleine schon daran, dass vom Nachwuchs nichts in die Richtung nach kommt.
Welche Entwicklung man allerdings bei den Innverteidigern erkennen kann, ist dass diese immer spielstärker werden und als eine Art Spielgestalter in erster Reihe agieren. Deren Defensivverhalten hat sich aber meiner Meinung nach nicht wirklich verändert!
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Gast
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Verfasst am: 11 Okt 2012 11:05 Titel: Re: Entwicklung des Stürmers und des Innenverteidigers? |
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Alo Atog hat folgendes geschrieben: |
BVBJens hat folgendes geschrieben: |
Ausgehend von einer Artikelreihe von den Jungs bei Spielverlagerung.de, finde ich das Thema durchaus interessant. |
Warum wusste ich, als ich deine Beitrag im FR gelesen habe, dass du auf Artikel von dieser Seite hinaus willst... Selten eine Seite gelesen, auf der so viel Bullshit steht! |
Die denken halt über den Tellerrand hinaus. Und da kann bei einigen Themen natürlich eine Meinung herauskommen, die manche vielleicht nicht teilen. Interessant würde ich es aber dennoch finden, warum du deren Gedanken mies findest?
Ich denke aber schon das der Stürmer beziehungsweise generellerweise der Spieler immer kompletter werden muss. Da muss man sich nur die Entwicklung anschauen, in den 70en fingen die ersten Mannschaften mit Pressing und Positionswechseln an, hier seien Beispiele wie Maslow, Michels und Lobanowskyj als Trainer genannt. Andere Trainer entwickelten dann Sachen wie die Zonen- und Raumverteidigung. Dazu kommt das der Fußball immer komplexer und schneller wird, die Handlungsabläufe immer schneller werden müssen.
Jetzt zu den Stürmern, ich denke generell nicht, das es nur den spielmachenden Stürmer geben wird. Eher denke ich auch hier das dieser Spielertyp immer kompletter werden muss, aufgrund folgender Sachen, er hat weniger Zeit bei der Annahme, der Gegnerdruck ist in der Regel schneller da, und der Raum auf dem Platz ist immer geringer. Deswegen müssen die Fähigkeiten eines Stümers immer besser werden, sprich Technik, sprich Ballan- und Mitnahme und auch die Fähigkeit im Kopf auf Druck zu reagieren. Natürlich wird es weiterhin die verschiedenen Typen geben, allerdings noch kompletter und sich dem Spielgeschehen anpassend.
Ebenso sehe ich das bei den Verteidiger, die werden sich bei eigenen Ballbesitz immer mehr in den Spielaufbau einschalten, wie früher der Libero, das Spiel von hinten heraus eröffnen und als weitere Option dienen um Überzahl zu schaffen. Genauso wird eine Anpassung stattfinden auf die "neuen" Stürmerprofile, wie kann man zum Beispiel gewinnbringend gegen sich tief fallende Stürmer agieren? Wie verteidige ich gegen Stürmer die gerne horizontale Wege gehen, wie zum Beispiel bei Benzema. Da werden sich Trainer in nächster Zeit sicherlich tiefgreifendere Maßnahme einfallen lassen. Die Rückkehr der 3er Kette ist ja gerade in Italien wieder stark in Mode gekommen.
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Gast
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Verfasst am: 11 Okt 2012 11:13 Titel: |
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Da ja immer wieder behauptet wird der Stürme habe in Zukunft weniger Raum/Platz, schließe ich jetzt mal daraus, dass man davon ausgeht, dass die Defensive in der Mitte kompakter wird.
Dabei darf man allerdings nicht vergessen, das sich woanders Räume bilden - in dem Fall auf den Außenbahnen. Sprich das würde bedeuten Außenspieler werden auch (wieder) wichtiger und und und...
Eigentlich müsste das Diskussionsthema erweitert werden, wie entwickelt sich der Fußball in den kommenden Jahren!? Denn Entwicklungen einzelner Mannschaftsteile führen zwangsläufig auf eine Veränderung des ganzen Spiels!
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Gast
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Verfasst am: 11 Okt 2012 11:19 Titel: |
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ThoSie hat folgendes geschrieben: |
Da ja immer wieder behauptet wird der Stürme habe in Zukunft weniger Raum/Platz, schließe ich jetzt mal daraus, dass man davon ausgeht, dass die Defensive in der Mitte kompakter wird.
Dabei darf man allerdings nicht vergessen, das sich woanders Räume bilden - in dem Fall auf den Außenbahnen. Sprich das würde bedeuten Außenspieler werden auch (wieder) wichtiger und und und...
Eigentlich müsste das Diskussionsthema erweitert werden, wie entwickelt sich der Fußball in den kommenden Jahren!? Denn Entwicklungen einzelner Mannschaftsteile führen zwangsläufig auf eine Veränderung des ganzen Spiels! |
Fühl dich frei das ganze weiter zu entwickeln. Die Artikel dienten wirklich nur als kurzer Aufhänger um das Thema kurz anzuschneiden.
Zu deinen anderen Frage, klar bilden sich woanders Räume. Guardiola hat mal gesagt, man müsse die vorm Gegner einfach verstecken.
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Alo Atog
Moderator
Anmeldungsdatum: 08.02.2006 Beiträge: 19379
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Verfasst am: 11 Okt 2012 12:15 Titel: |
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*Libuda* hat folgendes geschrieben: |
Was hast du gegen Spielverlagerung? Diese Artikel sind meist interessanter, als das, was man von den großen Anbietern vorgesetzt bekommt. |
Naja, hier soll es ja nicht um Spielverlagerung an sich gehen, aber ein kurzer Abriss kann ja nicht schaden. Ich bin schon mehrfach über Taktikanalysen gestolpert, sowohl hier im Forum als auch bei FB oder bei Gesprächen auf einem Sportplatz.
Wenn ich Spiele gesehen habe, dann haben sich die Analysen selten mit meinen eigenen Beobachtungen gedeckt. Daher hab ich mir 2-3 Mal den Spaß gegönnt diese Analysen genauer zu betrachten und habe dann, wenn ich die Zeit hatte Spiele (z.B. bei der EM oder in der Bundesliga) nachträglich noch einmal angeschaut und genau auf ihre Beobachtungen geachtet. Zudem habe ich nachträglich diverse andere Analyseseiten verglichen und meine Meinung, dass dort Müll steht haben sich dabei bisher jedes Mal bestätigt, weswegen ich diese Seite eigentlich meide!
Habe jetzt einmal den ersten Text angefangen zu lesen und schon bei dem "Schmieranskiteam" fängt es wieder an... Ende der 1920er Jahr fing in England die erste Systemrevolution an. Bis dahin wurde Fußball immer in einem 2-3-5 System gespielt. Bei Arsenal entwickelte dann Herbert Chapman das "WM-System" und konnte damit 1930 und 1931 Meister werden.
Zur näheren Verständnis hier einmal die festgelegten Rückennummern der FA für das 2-3-5-System:
11 - 10 - 9 - 8 - 7
6 - 5 - 4
3 - 2
Chapman ging jetzt hin und zog den 5er nach hinten zwischen den 3er und 2er (weswegen bei uns heute die 5 z.B. die klassische Nummer des Liberos ist). Zudem zog er den 10er und den 8er aus der Sturmreihe raus (10 und 8 sind ja auch heute noch gängige Bezeichnungen für Zentrale-/Offensive-Mittelfeldspieler). Dann sah das System so aus:
11 --- 9 --- 7
10 --- 8
6 --- 4
3 --- 5 ---2
Die beiden offensiven Reihen bilden ein W und die beiden defensiven Reihen ein M, weswegen man das System WM nennt, es hat also nichts mit der Weltmeisterschaft zu tun
Aners als Revolutionär Chapman waren Meisl und Hogan verfechter des klassischen Systems, auch wenn sie dieses etwas abänderten. Hogan war dafür bekannt, dass er als Trainer sehr viel Wert auf die spielerische Stärke seiner Mannschaften legte. Er orientierte sich eher am schottischen 2-3-5, dass auf Kurzpassspiel ausgerichtet war, als am englischen 2-3-5, in dem die Spieler den Ball nach vorne dribbelten und nicht passten.
Das sich Mittelstürmer Sindelar auf Grund seiner schmächtigen Statur (er hatte den Spitznamen "der Papierene" aus dem Zentrum fallen lies ist richtig, allerdings entstand dadurch eine Art 2-3-1-4 System, welches man Danubian-School nennt als Abwandlung der des 2-3-5, auch Pyramide genannt. Diese Danubian-School oder auch Wiener-Schule war zu dieser Zeit, besonders durch Meisl und Hogan in Österreich, Ungarn und Tschechien sehr weit verbreitet.
Zeitgleich entwickelte der italienische Nationaltrainer Vittorio Pozzo ein eigenes System, dass 2-3-2-3 (auch WW-System genannt). Pozzo war einer der ersten Verfechter der Manndeckung, sodass sein 5er (der im Text erwähnte Monti) als Manndecker des Mittelstürmer fungierte.
Das Sindelar in seiner Spielweise eher ein Spielmacher war, als ein Mittelstürmer stimmt zwar und es ist durchaus ein interessanter Ansatz, dass sich die heutigen 4-6-0 oder 3-7-0 Systeme daran orientieren, aber die Erklärungen sind halt einfach nicht stimmig bzw. teilweise sogar falsch, denn während der Zeit des Wunderteams (oder auch "Schmieranskiteam") spielte Österreich kein 2-3-2-3, sondern die 2-3-5-Variante der Danubian-School. Erst als Hogan nicht mehr Nationaltrainer war, bei der WM 1934 wurde daraus das in dem Text angeführte 2-3-2-3-System.
Natürlich sind die Unterschiede relativ klein, aber sie sind eben entscheidend Unterschiede. Und solche Fehler findet man, wenn man sich schon einmal mit solchen Dingen beschäftigt hat, in fast allen Texten auf dieser Seite! _________________
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Alo Atog
Moderator
Anmeldungsdatum: 08.02.2006 Beiträge: 19379
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Verfasst am: 11 Okt 2012 13:04 Titel: Re: Entwicklung des Stürmers und des Innenverteidigers? |
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BVBJens hat folgendes geschrieben: |
Da werden sich Trainer in nächster Zeit sicherlich tiefgreifendere Maßnahme einfallen lassen. Die Rückkehr der 3er Kette ist ja gerade in Italien wieder stark in Mode gekommen. |
Es gibt halt immer zwei Standpunkte.
1) ich spiele meine Taktik unabhängig vom Gegner
2) ich richte meine Taktik an der (vermeindlichen) Taktik des Gegner aus
zu 1) meistens wird das von Teams praktiziert, die so gut sind (oder auch so schlecht), dass es eh keinen Unterschied macht auf welchen Gegner sie treffen. Sie haben 1-2 Grundausrichtungen und spielen dann ihren Stiefel runter, wie z.B. Barca oder die Bayern.
zu 2) ein gutes Beispiel ist hier denke ich Mainz. Tuchel roteirt seine Spieler von Spiel zu Spiel und auch die taktische Aufstellung sieht eigentlich fast immer anders aus. Tuchel spricht immer von seinem Matchplan und der richtet sich nach dem Gegner, da es natürlich Sinn macht, dass man in einem Heimspiel gegen Fürth anders spielt, als in einem Auswärtsspiel bei den Bayern.
Es wird jetzt immer Trainer geben, die ihr eigenes Ding durchziehen und sich überlegen, wie sie ihr Mannschaft noch besser machen können, noch effektiver! Barca hat ja schon seit Jahren immer ein 4-3-3 gespielt, dass dann vermehrt zu einem 4-6-0 wurde. In den letzten Jahren hat sich dann das gängigste System zu einem 4-2-3-1 entwickelt, was dafür bekannt ist, dass man besonders im Zentrum sehr kompakt steht, aber eben auch nur noch eine echte Sturmspitze hat, anders als im 4-4-2 oder im früheren 3-5-2. Bei Barca (oder auch bei Man City aktuell, in Italien spielt es Neapel meine ich sogar noch länger als Barca) hat man darauf reagiert und lässt vermehrt in der Abwehr nur noch mit einer Dreierkette spielen, die bei eigenem Ballbesitz sogar oft nur noch eine Zweierkette ist. So wirkt man dem Gegner entgegen, der mit seinem System eine Überzahl in der Abwehr schaffen will.
Sollten in den nächsten Jahren immer mehr Trainer diesem Beispiel folgen, so ist der nächste logische Schritt, dass man gegen solche Teams wieder auf zwei Sturmspitzen setzt, um beim Ballgewinn bessere Chancen zu haben den Ball im Angriff zu behaupten und zum Erfolg zu kommen. Dadurch würden dann die Mannschaften mit Dreierkette gezwungen sein mit Libero und zwei Manndeckern zu verteidigen oder man kehrt zur Viererkette zurück, was vermutlich wahrscheinlicher ist. _________________
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Gast
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Verfasst am: 11 Okt 2012 15:27 Titel: Re: Entwicklung des Stürmers und des Innenverteidigers? |
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Alo Atog hat folgendes geschrieben: |
BVBJens hat folgendes geschrieben: |
Da werden sich Trainer in nächster Zeit sicherlich tiefgreifendere Maßnahme einfallen lassen. Die Rückkehr der 3er Kette ist ja gerade in Italien wieder stark in Mode gekommen. |
Es gibt halt immer zwei Standpunkte.
1) ich spiele meine Taktik unabhängig vom Gegner
2) ich richte meine Taktik an der (vermeindlichen) Taktik des Gegner aus
zu 1) meistens wird das von Teams praktiziert, die so gut sind (oder auch so schlecht), dass es eh keinen Unterschied macht auf welchen Gegner sie treffen. Sie haben 1-2 Grundausrichtungen und spielen dann ihren Stiefel runter, wie z.B. Barca oder die Bayern.
zu 2) ein gutes Beispiel ist hier denke ich Mainz. Tuchel roteirt seine Spieler von Spiel zu Spiel und auch die taktische Aufstellung sieht eigentlich fast immer anders aus. Tuchel spricht immer von seinem Matchplan und der richtet sich nach dem Gegner, da es natürlich Sinn macht, dass man in einem Heimspiel gegen Fürth anders spielt, als in einem Auswärtsspiel bei den Bayern.
Es wird jetzt immer Trainer geben, die ihr eigenes Ding durchziehen und sich überlegen, wie sie ihr Mannschaft noch besser machen können, noch effektiver! Barca hat ja schon seit Jahren immer ein 4-3-3 gespielt, dass dann vermehrt zu einem 4-6-0 wurde. In den letzten Jahren hat sich dann das gängigste System zu einem 4-2-3-1 entwickelt, was dafür bekannt ist, dass man besonders im Zentrum sehr kompakt steht, aber eben auch nur noch eine echte Sturmspitze hat, anders als im 4-4-2 oder im früheren 3-5-2. Bei Barca (oder auch bei Man City aktuell, in Italien spielt es Neapel meine ich sogar noch länger als Barca) hat man darauf reagiert und lässt vermehrt in der Abwehr nur noch mit einer Dreierkette spielen, die bei eigenem Ballbesitz sogar oft nur noch eine Zweierkette ist. So wirkt man dem Gegner entgegen, der mit seinem System eine Überzahl in der Abwehr schaffen will.
Sollten in den nächsten Jahren immer mehr Trainer diesem Beispiel folgen, so ist der nächste logische Schritt, dass man gegen solche Teams wieder auf zwei Sturmspitzen setzt, um beim Ballgewinn bessere Chancen zu haben den Ball im Angriff zu behaupten und zum Erfolg zu kommen. Dadurch würden dann die Mannschaften mit Dreierkette gezwungen sein mit Libero und zwei Manndeckern zu verteidigen oder man kehrt zur Viererkette zurück, was vermutlich wahrscheinlicher ist. |
Ich hab den Artikel ja nur als Grundsatz genommen und wollte jetzt nicht auf Fehler oder ähnliches eingehen. Da fehlt mir teilweise auch einfach das Wissen, gerade im historischen Kontext.
Ich wollte halt nur wissen, wie sich Abwehrspieler und Stürmer entwickeln könnten.
Ich denke schon das sich Trainer grundsätzlich Taktiken einfallen lassen, wie sie Defensiv und Offensiv agieren können und diese auch stetig anpassen und entwickeln. Schließlich entwickeln sich andere Mannschaft ja auch dauerhaft weiter. Der eine wird das natürlich mehr am Gegner anpassen, der andere wird das weniger anpassen. Eine gewisse Anpassung wird es aber sicherlich immer geben. Sonst würde man die Gegner nicht so gründlich studieren und deren Schwachstellen versuchen offen zu legen, via Videoanalyse und Co.
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Gast
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Verfasst am: 13 Okt 2012 13:09 Titel: Re: Entwicklung des Stürmers und des Innenverteidigers? |
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Alo Atog hat folgendes geschrieben: |
blablaa. |
was zur hölle laberst du?!
du scheinst höchstens eine möchtegern-ahnung von fußball(taktik) zu haben, die du aber so egoistisch durchziehst, dass du andees garnicht annimmst.
so schön, wie du darüber fehlaussagen bei spielverlagerung belegen willst, welche ich übrigens garnicht nachvollziehen kan, werden ich bei dir auch versuchen..
du setzt durchgehend taktik mit formationen gleich, was schon das absolute noob-outing ist. aber weiter
barca hat noch nie ein 4-6-0 gespielt, ein 4-2-3-1 sowieso nicht. beides wird übrigens jeweils in den verlinkten artikeln erklärt, weshalb das skurril-unmöglich wäre.
die auftsellung einer dreierkette war im letzten jahr von guardiola zu aller erst gegen zwei stürmer teams erfolgt. denn dort macht sie am meisten sinn, gegen einen stümrer hat sie fast nur nachteile.
du glaubst die WM-formation hätte etwas mit einer weltmeisterschaft zu tuen? wo zur hölle soll spielverlagerung das geschrieben haben?
edit: misst, wichtigstes vergessen: in teams zu unterscheiden, die sich an den gegner anpassen und solche, die das nicht tun, ist humbug.
jedes team passt sich an, jedes team lässt an anderen stellen lücken und ist anders zu bespielen. nur diese änderungen sind immer unterschiedlich sichtbar. tuchel tut das natürlich sehr offensichtlich durch systemwechsel oä. aber besonders dein beispiel mit barca hinkt brutal: barca ist die mannschaft, die sich wohl am krassesten an den gegner anpasst: klar das grundprinzip des ballbesitzfußballs bleibt, aber die spieler bzw deren rollen sind krass unterschiedlich!
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Alo Atog
Moderator
Anmeldungsdatum: 08.02.2006 Beiträge: 19379
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Verfasst am: 13 Okt 2012 13:36 Titel: Re: Entwicklung des Stürmers und des Innenverteidigers? |
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Häschber hat folgendes geschrieben: |
Alo Atog hat folgendes geschrieben: |
blablaa. |
bla bla bla |
Um es in deinen Worten zu schreiben
Wo hab ich geschrieben das WM-System hat was mit der Weltmeisterschaft zu tun? Ja richtig, nirgendwo!
Wo hab ich geschrieben das Barca ein 4-2-3-1 spielt? Ja richtig, nirgendwo!
Barca hat noch nie ein 4-6-0 gespielt? Du darfst es auch gerne weiterhin 4-3-3 nennen wenn du dann glücklicher bist!
Seitdem Fergusson den Begriff 4-6-0 geprägt hat für Spielsysteme ohne reinen Strafraumstürmer werden diese Systeme wie in Manchester (egal ob City oder United) oder eben bei Barca 4-6-0 (oder 3-7-0) genannt um sie von Systemen mit reinem Strafraumstürmer zu unterscheiden wie z.B. Chelsea mit Drogba oder München mit Gomez in der letzten Saison. Und ein System in dem Spieler wie Messi, Fabregas oder Iniesta teilweise als "Vorderste Kette" im 4-3-3 spielen ist eigentlich mit das beste Beispiel für ein Spielsystem das man 4-6-0 nennt. _________________
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Gast
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Verfasst am: 14 Okt 2012 21:24 Titel: |
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Alo Atog hat folgendes geschrieben: |
Naja, hier soll es ja nicht um Spielverlagerung an sich gehen, aber ein kurzer Abriss kann ja nicht schaden. Ich bin schon mehrfach über Taktikanalysen gestolpert, sowohl hier im Forum als auch bei FB oder bei Gesprächen auf einem Sportplatz.
Wenn ich Spiele gesehen habe, dann haben sich die Analysen selten mit meinen eigenen Beobachtungen gedeckt. Daher hab ich mir 2-3 Mal den Spaß gegönnt diese Analysen genauer zu betrachten und habe dann, wenn ich die Zeit hatte Spiele (z.B. bei der EM oder in der Bundesliga) nachträglich noch einmal angeschaut und genau auf ihre Beobachtungen geachtet. Zudem habe ich nachträglich diverse andere Analyseseiten verglichen und meine Meinung, dass dort Müll steht haben sich dabei bisher jedes Mal bestätigt, weswegen ich diese Seite eigentlich meide!
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Hmm, zumindest bei den Bayernspielen decken sich deren Beobachtungen fast immer mit meinen. Außerdem haben sie meist eine große Übereinstimmung mit der Koryphäe auf diesem Gebiet - zonalmarking.
Ich hab bzgl. der Page auch ein paar Kritikpunkte, aber so schlecht wie du sie machst sind die mMn nicht
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Gast
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Verfasst am: 14 Okt 2012 23:53 Titel: |
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Ich möchte unabhängig von der Überschrift Alo bei der Kritik an Spielverlagerung oder auch anderen Seiten mal den Denkanstoß geben, dass leichte Defizite oft auch den Umständen geschuldet sind.
Meist müssen die Artikel mit spitzer Feder schnell zusammen gebastelt werden, selbst ausgemachte Fußballexperten vermischen Begriffe wie Taktik, System, Strategie ..., so dass Unstimmigkeiten oft nur schwer zu vermeiden sind.
Es ist darüber hinaus faktisch häufig so, dass eine Analyse tendenziell nicht vom Spielausgang gelöst wird.
Wenn Du 10 Experten jeweils in einen isolierten Raum stecken würdest und jeder seine Analyse einreichen müsste, kämen je nach Philosophie 10 differente Bewertungen zu Stande. So einfach und kompliziert zugleich kann Fußball sein.
Lange Rede, kurzer Sinn: Auch wenn ich mal anderer Meinung bin, halte ich die Spiel-/Trendanalysen von Spielverlagerung für wertiger als bei vielen anderen Fachmedien.
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Gast
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Verfasst am: 16 Okt 2012 13:07 Titel: |
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Grundsätzlich scheint mir der Trend zum -Achtung- polyvalenten Spieler sichtbar. Beispiele:
Ein Lewandowski ist ein guter offensiver MF-Spieler und auch ein guter Stürmer. Sowohl von der Interpretation der Spielweise, als auch von den Anlagen her (z.B. Kopfballstärke und Technik, Ballannahme, Passen). Ein Hummels ist ein guter Libero (Spieleröffnung) und guter Innenverteidiger (Zweikampf, Kopfball).
Spielt man gegen ein Team ohne 2. Stürmer, beginnt die Verteidigungslinie der IV viel früher, ggfs. direkt hinter dem 6er. Das herausrücken ist somit wichtiger als das Christian-Wörns-Stellungsspiel oder das sich-hinten-eingraben. Daraus folgert, dass der IV auch ein guter DM sein sollte - Beispiele sind hier übrigens Hummels und Badstuber (der DM in der Jugend durchweg gespielt hat). Beide sind denkbar ungeeignet für die AV, da viel zu langsam und wenig wendig, sowohl offensiv als auch defensiv.
In einer Dreierkette benötigt man daher eine Mischform aus IV und AV (Höwedes?). Situationsbedingt muss dann einer der MF-Spieler sich fallen lassen um eine defensivere 4er Kette herzustellen.
Natürlich muss man für alles die Spielertypen haben.
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