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Verfasst am: 2 Apr 2013 15:10 Titel: 75% Reichensteuer in Frankreich - ein Wettbewerbsnachteil? |
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Frankreich: Fußballclubs müssen Reichensteuer zahlen
Frankreichs Reichensteuer gilt auch für Fußballclubs. Das hat die Regierung in Paris klargestellt. 75 Prozent Abgabe ist bei Gehältern von mehr als einer Million Euro fällig. Die Vereine zahlen drauf. Sie fürchten, sich Stars nicht mehr leisten zu können - und sie ins Ausland zu verlieren.
Paris - Internationale Topstars mit Millionengehältern werden für französische Fußballclubs künftig noch teurer. Die Regierung in Paris stellte am Dienstag klar, dass auch große Sportvereine die geplante 75-Prozent-Abgabe auf Vergütungen von mehr als einer Million Euro werden zahlen müssen. Fußballverbandschef Noël Le Graët hatte dies zuvor in einem Interview abgestritten und sich dabei auf angebliche Zusicherungen von Premierminister Jean-Marc Ayrault berufen.
Nach Einschätzung von Profiliga-Präsident Frédéric Thiriez wird die neue Abgabe die Clubs insgesamt rund 82 Millionen Euro kosten, was einer Erhöhung der Abgabenlast um 30 Prozent entspreche. Bei dieser Operation gibt es nur Verlierer, hatte er die Abgabe in ersten Berichten kommentiert. "Frankreich wird seine besten Spieler verlieren. Die Wettbewerbsfähigkeit unserer Clubs in Europa wird in den Keller gehen und der Staat wird seine besten Steuerzahler verlieren."
Als der Top-Verdiener unter den Fußballern in der ersten französischen Liga gilt derzeit Zlatan Ibrahimovic, dessen Jahresverdienst bei Paris Saint-Germain (PSG) auf 15 Millionen Euro geschätzt wird. Einstellige Millionengehälter bekommen Spieler wie Thiago Silva, Ezequiel Lavezzi (beide ebenfalls PSG) oder Yoann Gourcuff (Lyon).
Die geplante Abgabe auf Spitzengehälter sorgt in Frankreich seit Monaten für Streit. Nachdem Pläne für eine direkte Belastung der Einkommensbezieher wegen verfassungsrechtlicher Hürden geplatzt waren, kündigte Präsident François Hollande in der vergangenen Woche an, die Abgabe auf Millionengehälter von den Unternehmen zahlen zu lassen. Dies sorgt vor allem bei Arbeitgebervertretern für Empörung. |
Quelle: Spiegel.de
Was meint ihr?
Finde ich schon ziemlich krass.
Noch ist die Steuer zwar noch nicht aktiv, aber 75% auf Einkommen über 1Mio würde ja gerade im Fußball extrem deutlich zu Buche schlagen. Momentan liegt der Höchststeuersatz (ebenfalls progressives System) bei 56%, dieser kann allerdings durch deutlich mehr Möglichkeiten gesenkt werden, so dass die Steuerlast meist (deutlich) niedriger ist.
WENN diese Änderung kommt, wird Fußball in FR mMn. kaum mehr Internationale Stars anziehen. Selbst für Paris wäre langfristig der fehlende Konkurrenzdruck auch sportlich bemerkbar.
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Käviehn
Weltmeister
Anmeldungsdatum: 07.07.2003 Beiträge: 11892
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Verfasst am: 2 Apr 2013 15:27 Titel: |
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Prinzipiell finde ich es super!
Da müßten sich dann aber alle einig sein, dass heißt die anderen Länder müßten mitziehen. Dabei geht es nicht nur um das Fussballgeschäft, sondern die Wirtschaft insgesamt.
Das Problem ist nur, dass nie alle Länder mitziehen werden. Am Ende gibt es immer ein Land, dass nur den eigenen Vorteil sieht und den Steuersatz niedriger wählt und somit die Topverdiener nach da loggt.
Wenn Frankreich, dass jetzt alleine durchzieht wird es sicherlich problematisch. Die französische Liga ist jetzt schon nicht die interessanteste und die Spieler haben dann noch einen Grund mehr Frankreich zuverlassen.
Im Prinzip ne super Sache, mit der man sich aber leider ins eigene Fleisch schneidet! _________________
25 Mai 2013 London Calling!!!!
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Gast
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Verfasst am: 2 Apr 2013 15:45 Titel: |
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75% ist doch übertrieben. Damit erreicht man eher das Wohlhabene ihr Kapital dort abziehen und es wo anders hinbringen. Das Geld bleibt dann zumindest nicht im Land. Wo man viel eher ansetzen könnte ist bei den Gehältern selber und damit ist nicht nur Fussball gemeint. Müssen "Spitzenmanager" zweistellige Millionenbeträge verdienen? Die werden jetzt eher noch mehr verdienen wenn sie im Land bleiben sollen/wollen wenn sie darauf 75% Steuern bezahlen müssen. Das sieht mir eher nach billigem Populismus aus um den "kleinen Mann" zu beruhigen.
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Gast
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Verfasst am: 2 Apr 2013 15:49 Titel: |
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Ich empfinde so einen Steuersatz als grobe Frechheit. Hoffe die Franzosen bleiben doch noch irgendwie davon verschont.
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Gast
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Verfasst am: 2 Apr 2013 15:50 Titel: |
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Ist ne schwierige Sache, die man - wie von Käviehn angesprochen - einfach nicht diskutieren kann, ohne den größeren Kontext zu berücksichtigen, welcher weit weit über den Themenbereich Fußball hinausgeht.
Dementsprechend lässt sich die Sinnhaftigkeit dieser Steuer mE auch nicht primär an den sportlichen Konsequenzen für die französische Liga wie eine schwindende Konkurenzfähigkeit im europäischen Kräftemessen bewerten.
Wenn man sich die gesellschaftlichen Probleme in Frankreich anschaut, die übrigens in Teilen ähnlichen den unsrigen gar nicht so unähnlich sind, dann muss man einfach sehen, dass sich daraus für die Reichensteuer inzwischen eine politisch organisierbare Mehrheit organisieren lässt. Natürlich rennt Hollande damit nicht bei allen Franzosen gleichermaßen offene Türen ein, aber diese Steuer ist das Anliegen schlechthin für ihn. Angesichts einer zunehmenden Kluft zwischen Arm und Reich in diesem Land keineswegs verwunderlich.
Was den Sinn und Effekt dieser Reichensteuer angeht, kann man ja durchaus geteilter Meinung sein. Wenn aber so ein hoher Steuersatz in Frankreich tatsächlich eingeführt werden sollte, wäre es dem französischen Normalverdiener kaum vermittelbar, ausgerechnet beim Fußball eine Ausnahme von der Regel zu schaffen. Warum sollte man auch? Einem internationalen Konkurenzdruck sehen sich auch sämtliche anderen Unternehmen ausgesetzt, denen die Steuer das Anwerben der absoluten Topleute erschwert. Der französische Fußball steht mit diesem Problem mitnichten alleine da.
Sollten Sorgen um die Konkurenzfähigkeit der Liga bereits Grund genug für eine Ausnahmeregelung werden, so kann man diesen hohen Steuersatz mE auch gleich ganz knicken und sollte eherlicherweise zu einer unternehmerfreundlicheren Wirtschaftspolitik stehen. Entweder setzt man sich über die vieldiskutierten Einwände und Szenarien von Wirtschaftsvertretern hinweg oder man lässt es bleiben.
Angesichts der massiven gesellschaftlichen Probleme habe ich jedenfalls für jeden Franzosen Verständnis, dem die Belange millionenschwerer Spieler, Fußballfunktionäre oder auch weltbekannter Obelix-Darsteller am Allerwertesten vorbei gehen. Ohnehin finde ich es mit Blick auf Umverteilungsdebatten In Deutschland ziemlich spannend zu beobachten, wie sich der wirtschaftliche Kurs unter Hollande in Zukunft auswirken wird.
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Gast
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Verfasst am: 2 Apr 2013 17:58 Titel: |
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DPausC hat folgendes geschrieben: |
75% ist doch übertrieben. Damit erreicht man eher das Wohlhabene ihr Kapital dort abziehen und es wo anders hinbringen. Das Geld bleibt dann zumindest nicht im Land. Wo man viel eher ansetzen könnte ist bei den Gehältern selber und damit ist nicht nur Fussball gemeint. Müssen "Spitzenmanager" zweistellige Millionenbeträge verdienen? Die werden jetzt eher noch mehr verdienen wenn sie im Land bleiben sollen/wollen wenn sie darauf 75% Steuern bezahlen müssen. Das sieht mir eher nach billigem Populismus aus um den "kleinen Mann" zu beruhigen. |
Man denke da an einen russischen Neubürger der sofort weg war. 75% ist ein Witz und das ist lächerlich.
Aber natürlich hat sowas einen Wettbewerbsnachteil, bei den Spanieren war es ja lange ein Vorteil das dort für Sportstars dann 20 oder 25% galten (ist auch aufgehoben).
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Alo Atog
Moderator
Anmeldungsdatum: 08.02.2006 Beiträge: 19379
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Verfasst am: 2 Apr 2013 20:33 Titel: |
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whisky0882 hat folgendes geschrieben: |
DPausC hat folgendes geschrieben: |
75% ist doch übertrieben. Damit erreicht man eher das Wohlhabene ihr Kapital dort abziehen und es wo anders hinbringen. Das Geld bleibt dann zumindest nicht im Land. Wo man viel eher ansetzen könnte ist bei den Gehältern selber und damit ist nicht nur Fussball gemeint. Müssen "Spitzenmanager" zweistellige Millionenbeträge verdienen? Die werden jetzt eher noch mehr verdienen wenn sie im Land bleiben sollen/wollen wenn sie darauf 75% Steuern bezahlen müssen. Das sieht mir eher nach billigem Populismus aus um den "kleinen Mann" zu beruhigen. |
Man denke da an einen russischen Neubürger der sofort weg war. 75% ist ein Witz und das ist lächerlich.
Aber natürlich hat sowas einen Wettbewerbsnachteil, bei den Spanieren war es ja lange ein Vorteil das dort für Sportstars dann 20 oder 25% galten (ist auch aufgehoben). |
Es ist ja nicht nur Gérard Depardieu, sondern auch ein gewisser David Backham, der von PSG kein Gehalt bekommt, damit er den französichen Steuern entgeht.
Und ja, es ist ein großer Nachteil. Vor ca. 10 Jahren (will mich nicht genau festlegen) wurde in Spanien der Steuersatz meine ich auch erhöht, weswegen sich dort die mittelgroßen Clubs auch keine Stars mehr leisten können.
Und was glaubt ihr, warum Spieler wie Sneijder und Drogba bei Galatasaray spielen. Dort sind die Steuern viel niedriger, als in Italien, Spanien, England oder Deutschland. Daher konnte Galatasaray beim Gehalt viele Clubs ausstechen.
Und in der Ukraine oder Russland ist es ähnlich. Auch dort können Vereine ganz anders wirtschaften, da sie viel weniger Steuern zahlen müssen als in den großen Ligen. _________________
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drive_in
Europameister
Anmeldungsdatum: 28.06.2007 Beiträge: 4255
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Verfasst am: 3 Apr 2013 11:13 Titel: |
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Ich weiss gar nicht, wie man so einen Schwachsinn durchwinken kann. Wie schon geschrieben, so wird lediglich erreicht, dass Kapital abgezogen wird und nicht nur das, auch die Topkräfte aus Wirtschaft, Medizin, Wissenschaft, etc. werden vertrieben. Da ist der Spitzensportler noch am ehesten zu verkraften. _________________
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Käviehn
Weltmeister
Anmeldungsdatum: 07.07.2003 Beiträge: 11892
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Verfasst am: 3 Apr 2013 11:42 Titel: |
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drive_in hat folgendes geschrieben: |
Ich weiss gar nicht, wie man so einen Schwachsinn durchwinken kann. Wie schon geschrieben, so wird lediglich erreicht, dass Kapital abgezogen wird und nicht nur das, auch die Topkräfte aus Wirtschaft, Medizin, Wissenschaft, etc. werden vertrieben. Da ist der Spitzensportler noch am ehesten zu verkraften. |
Naja es ist ein Versuch.
Die Franzosen sind sehr stolze Menschen und auch Stolz auf ihr Land und Ihre Sprache. Vlt. hofft man einfach daraus, dass zumindestens die einheimischen Topkräfte aus diesem Grund die hohe Steuer in Kauf nehmen und lieber in ihrem Land bleiben und dieses unterstützen, als iwo anders deutlich mehr zu verdienen.
Wie gesagt ich finde die Idee an und für sich garnicht so schlecht. Aber das müßte halt flächendeckend gemacht werden und nicht nur in einem vereinzelten Land.
Es gibt ja sogar Studien das ab einem bestimmten Punkt die Menschen aufgrund von höherem Gehalt nicht mehr glücklicher werden und der ist bei einem Jahresgehalt von über einer Millionen sicher erreicht.
In einer perfekten Welt sähe das ganze wohl eh ein bischen anders aus. Ich glaube viele Manager die 2.000.000 Mille verdienen und 100 Stunden die Woche arbeiten. Würde sofort unterschreiben, dass jemand 2ter eingestellt wird und die Arbeit sowie das Gehalt auf beide aufgeteilt wird.
Vlt. ist eine Reichensteuer sogar ein kleiner Schritt in eine solche Richtung.
Eben da die Manager dann froh sind unter 1 Mille zu bleiben, da sie so sich die Reichensteuer sparen, aber natürlich aufgrund des niedrigeren Gehaltes auch weniger Arbeitsstunden einfordern...
Man wird es sehen, also für ganz schwachsinnig halte ich die Idee grundsätzlich nicht. Aber die von dir beschriebene Gefahr ist natürlich absolut vorhanden! _________________
25 Mai 2013 London Calling!!!!
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Gast
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Verfasst am: 3 Apr 2013 13:09 Titel: |
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Käviehn hat folgendes geschrieben: |
drive_in hat folgendes geschrieben: |
Ich weiss gar nicht, wie man so einen Schwachsinn durchwinken kann. Wie schon geschrieben, so wird lediglich erreicht, dass Kapital abgezogen wird und nicht nur das, auch die Topkräfte aus Wirtschaft, Medizin, Wissenschaft, etc. werden vertrieben. Da ist der Spitzensportler noch am ehesten zu verkraften. |
Naja es ist ein Versuch.
Die Franzosen sind sehr stolze Menschen und auch Stolz auf ihr Land und Ihre Sprache. Vlt. hofft man einfach daraus, dass zumindestens die einheimischen Topkräfte aus diesem Grund die hohe Steuer in Kauf nehmen und lieber in ihrem Land bleiben und dieses unterstützen, als iwo anders deutlich mehr zu verdienen.
Wie gesagt ich finde die Idee an und für sich garnicht so schlecht. Aber das müßte halt flächendeckend gemacht werden und nicht nur in einem vereinzelten Land.
Es gibt ja sogar Studien das ab einem bestimmten Punkt die Menschen aufgrund von höherem Gehalt nicht mehr glücklicher werden und der ist bei einem Jahresgehalt von über einer Millionen sicher erreicht.
In einer perfekten Welt sähe das ganze wohl eh ein bischen anders aus. Ich glaube viele Manager die 2.000.000 Mille verdienen und 100 Stunden die Woche arbeiten. Würde sofort unterschreiben, dass jemand 2ter eingestellt wird und die Arbeit sowie das Gehalt auf beide aufgeteilt wird.
Vlt. ist eine Reichensteuer sogar ein kleiner Schritt in eine solche Richtung.
Eben da die Manager dann froh sind unter 1 Mille zu bleiben, da sie so sich die Reichensteuer sparen, aber natürlich aufgrund des niedrigeren Gehaltes auch weniger Arbeitsstunden einfordern...
Man wird es sehen, also für ganz schwachsinnig halte ich die Idee grundsätzlich nicht. Aber die von dir beschriebene Gefahr ist natürlich absolut vorhanden! |
Das klingt alles ziemlich blauäugig
Diese 75% Steuer ist kompletter Schwachsinn und wird die französische Wirtschaft schwächen und damit am Ende auch den Staat. Es ist schon heute schwer zu vermitteln, warum man 50% seiner Zeit für den Staat arbeiten soll, wenn der doch mit den Steuereinnahmen dermaßen unwirtschaftlich umgeht. Wie sollen dann 75% zu vermitteln sein? Der Staat hat weder in Frankreich noch in Deutschland ein Einnahme Problem, sondern ein Ausgabenproblem.
Eine 75% Steuer würde diverse negative Folgen für die französische Wirtschaft haben:
1) In den heutigen Zeiten sind Nationalitäten in der Wirtschaft immer unwichtiger. D.h. mit großer Sicherheit würden kaum noch ausländische Spitzenkräfte nach Frankreich gehen und auch inländische Spitzenkräfte würden mehr und mehr das Land verlassen. Nationalstolz etc. wird am Ende kein ausreichendes Argument sein.
2) Erfolg wird in unserer Gesellschaft mit Geld und Macht belohnt. Wenn man nun aber 75% eines Gehalts als Steuer abgeben muss, wird die Motivation auch deutlich sinken einen Posten als z.B. Vorstandsvorsitzender zu übernehmen, da man für diese Position - wie du bereits angemerkt hast - auch sehr viel Zeit investieren muss und eine große Verantwortung trägt.
3) Erfolg muss belohnt werden und die Verantwortung, die ein Vorstandvorsitzender bei VW trägt ist deutlich höher wie z.B. die eines lokalen Sparkassendirektors.
4) Für den (Profi-)Fußball in Frankreich würde so eine Steuer wohl das Todesurteil bedeuten. Die Liga würde noch unbedeutender als sie ohnehin ist, weil alle Stars die Liga verlassen würden. Man darf sich doch nichts vormachen, auf ein wenig Gehalt verzichten manche Profis gerne, um in ihrem Heimatland spielen zu können, oder bei der Familie zu sein etc. Aber ab einer gewissen Summe (z.B. 25%) würde quasi jeder Profi die monetären Vorteile höher gewichten.
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Gast
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Verfasst am: 3 Apr 2013 13:55 Titel: |
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Man muss die Problematik an sich von beiden Seiten aus beleuchten.
Es ist sicher schwer einem Topverdiener zu vermitteln, dass er ab einem Gewissen gehalt mehr für den Staat, als für sich arbeitet. Aber man muss auch einfach die Verhältnismäßigkeiten beachten. Wenn dieser Steuersatz ab 1.000.000 Gehalt erhoben wird, dann muss keiner jammern, oder arm nach Hause gehen. Das ist nämlich alles meckern auf ziemlich hohem Niveau. Da haben wird dann sowohl den Aspekt der Neid, als auch den der Gier Debatte.
Genausoschwer wird es zu vermitteln sein, warum Menschen einer ehrlichen Vollzeittätigkeit hart arbeitend nachgehen , aber am Ende nicht genug haben um den Mindeststandart abzudecken.
Aber eines wurde richtig erkannt. Ein solcher Steuersatz, als Alleingang einer Nation ist Selbstmord. Die Idee aber per se als Schlecht abtun, würde ich nicht. Man würde mit Sicherheit noch genug Leute finden, die den Job von Herrn Winterkorn machen würden, auch wenn sie von den 15 Millionen p.a. dann 75% abgeben müssten.
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Gast
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Verfasst am: 3 Apr 2013 14:16 Titel: |
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Lofwyr hat folgendes geschrieben: |
Man muss die Problematik an sich von beiden Seiten aus beleuchten.
Es ist sicher schwer einem Topverdiener zu vermitteln, dass er ab einem Gewissen gehalt mehr für den Staat, als für sich arbeitet. Aber man muss auch einfach die Verhältnismäßigkeiten beachten. Wenn dieser Steuersatz ab 1.000.000 Gehalt erhoben wird, dann muss keiner jammern, oder arm nach Hause gehen. Das ist nämlich alles meckern auf ziemlich hohem Niveau. Da haben wird dann sowohl den Aspekt der Neid, als auch den der Gier Debatte.
Genausoschwer wird es zu vermitteln sein, warum Menschen einer ehrlichen Vollzeittätigkeit hart arbeitend nachgehen , aber am Ende nicht genug haben um den Mindeststandart abzudecken.
Aber eines wurde richtig erkannt. Ein solcher Steuersatz, als Alleingang einer Nation ist Selbstmord. Die Idee aber per se als Schlecht abtun, würde ich nicht. Man würde mit Sicherheit noch genug Leute finden, die den Job von Herrn Winterkorn machen würden, auch wenn sie von den 15 Millionen p.a. dann 75% abgeben müssten. |
Es geht ja nicht darum, dass man keinen mehr findet, der diesen Job auch für weniger Geld macht. Aber findet man auch einen, der genauso qualifiziert ist und genauso erfolgreich, der diesen Job für weniger Gehalt machen würde? Solche Leute wachsen ja nicht an Bäumen, da kommen etliche Faktoren zusammen, wie Fähigkeiten, Erfahrungen, Kontakte und Kenntnisse des Unternehmens/der Unternehmenskultur.
Es besteht meiner Meinung nach einfach gar kein Bedarf so einen Steuersatz einzuführen. Wenn man die verschiedenen Spitzenmanager mal genauer anguckt, dann wird man feststellen, dass die in den meisten Fällen schon enorm viel Steuern zahlen und auch nebenher viel gemeinnütziges tun (Spenden etc.). Die meisten würden sogar gerne Steuern zahlen, wenn man denn wüsste, dass mit dem Geld vernünftig umgegangen wird. Es muss in der gesamten Gesellschaft mal ein Umdenken stattfinden und der Staat (ich Rede nun von Deutschland, da mir die Situationen in den anderen Ländern nicht im selben Maß bekannt sind) eher die Ausgabenseite verändern und nicht die Einnahmenseite.
Und von der praktischen Seite muss man auch mal Fragen wie denn eine 75% Steuer überhaupt durchsetzbar wäre. Den Großteil des Gehalts bekommen solchen Spitzenkräfte ja nicht in Geld ausbezahlt, sondern in Optionspaketen, Rentenansprüchen etc.
Jeder Mensch hat die Möglichkeit aus seiner Situation das beste zu machen, da muss man nicht anfangen den ehrgeizigsten, erfolgreichsten Menschen 3/4 des Gehalts wegzunehmen. Es gibt viele Möglichkeiten das Ungleichgewicht in der Gesellschaft zu verändern, aber dieser Spitzensteuersatz ist viel mehr kontraproduktiv und würde am Ende auch den einfachen Arbeitnehmer schaden.
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Gast
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Verfasst am: 3 Apr 2013 14:24 Titel: |
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Das ist eine Seite der Medallie. Die Annahme: Spitzenmanager sind per se gute Leute kommt leider auch nicht immer hin. Wenn man sich die Krisen der letzten Jahre anschaut, dann wurden doch oft Werte verbrannt von Top Verdienern und Top Managern und auch schon genug Unternehmen in den Ruin getrieben. Trotzdem haben diese Personen dabei meistens gut abgecasht. Es sind also nicht nur die ehrgeizigsten und erfolgreichsten, die gut verdienen.
Und auch mit der Ausgabenseite hast du sicherlich teilweise recht, aber auch nur teilweise. Viele Ausgaben sind nötig und in einigen Bereichen (Renten, Pflege) stehen vehemente Mehrausgaben vor der Tür. Das alles nur durch solides einsparen zu lösen halte ich für äußerst utopisch. Und da sind wir noch nicht in bereichen wo noch massive Investitionen von nöten wären (Bildung, Kitas etc.)
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Käviehn
Weltmeister
Anmeldungsdatum: 07.07.2003 Beiträge: 11892
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Verfasst am: 3 Apr 2013 14:42 Titel: |
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deSuff hat folgendes geschrieben: |
Jeder Mensch hat die Möglichkeit aus seiner Situation das beste zu machen, da muss man nicht anfangen den ehrgeizigsten, erfolgreichsten Menschen 3/4 des Gehalts wegzunehmen.
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, ja das ist eine These die ich auch absolut vertrete.
Zumindestens auf Deutschland bezogen, ich denke es gibt genügend Länder in denen das nicht so ist.
Es gibt aber genug Leute die haben eben nicht die "geistigen" Möglichkeiten so etwas zu erreichen.
Grundsätzlich halte ich es wie oben gesehen aus Französischer Sicht für eine Vollkatastrophe.
Eigentlich ein Vorschlag der absolut bei uns zur Linken Partei passen würde. Der Ansatz ist vlt. nicht schlecht, aber an der Umsetzung wird es scheitern. Bevor mich einer falsch versteht, ich bin absolut gegen die Linke!
Das einzige was ich sage ist, dass die Idee an für sich garnicht so verkehrt ist. Wenn Frankreich nicht mehr mit den größten Gehältern locken kann, müssen sie sich was anderes einfallen lassen, vlt. den Managern mit Arbeitsteilung entgegenkommen, dass die eben nicht mehr 100 Stunden im Jahr arbeiten müssen, bzw. 7 Tage die Woche 24 Stunden erreichbar sein müssen.
Ich finde es einfach interessant das ganze zu beobachten, ohne direkt davon betroffen zu sein. Da kann man bestimmt interessante Rückschlüsse draus ziehen.
Für mich ist das vom Prinzip etwas wie das Thema Mindestlöhne. Auf Anhieb sage ich, ja klar mindestlöhne für alle. Es muss jeder soviel verdienen, dass er davon gut leben kann. Ich denke da wird kein Mensch was anderes zu sagen, oder?
Das Problem ist nur die Umsetzung, wie macht man das? Die Unternehmen müssen das tragen, können sie aber nicht!
Was passiert die Unternehmen machen Pleite und die Leute sitzen auf der Straße, wer bezahlt der Statt.
Okay dann kann man direkt sagen, solche Leute werden vom Staat unterstützt, aber das Geld muss auch iwo her kommen. Woher aus den Steuern, also Steuererhöhungen, achne das wollen wir ja auch nicht.
Ich finde einfach nur, man sollte gewisse Themen nicht direkt verwerfen nur weil es an der Umsetzung scheitert. Der positive Grundgedanke sollte erhalten bleiben und man eben nicht direkt sagen, was ein Schwachsinn geht nicht, was für Vollidioten.
So einfach ist das ganze halt nicht, da immer viele viele Interessen aufeinander treffen und die muss man iwie unter einen Hut bekommen. Und das ist nicht möglich! _________________
25 Mai 2013 London Calling!!!!
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Gast
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Verfasst am: 3 Apr 2013 14:47 Titel: |
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Lofwyr hat folgendes geschrieben: |
Das ist eine Seite der Medallie. Die Annahme: Spitzenmanager sind per se gute Leute kommt leider auch nicht immer hin. Wenn man sich die Krisen der letzten Jahre anschaut, dann wurden doch oft Werte verbrannt von Top Verdienern und Top Managern und auch schon genug Unternehmen in den Ruin getrieben. Trotzdem haben diese Personen dabei meistens gut abgecasht. Es sind also nicht nur die ehrgeizigsten und erfolgreichsten, die gut verdienen.
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Natürlich gibt es auch negative Beispiele, und ich möchte auf keinen Fall behaupten, dass Spitzenmanager per se gute Menschen sind (da braucht es in diesen Positionen ganz andere Charaktereigenschaften etc.), aber es wäre einfach nicht ökonomisch sinnvoll so einen Steuersatz einzuführen. Es gibt andere Möglichkeiten solche Gehälter zu verhindern und längerfristige Werte zu schaffen (u.a. werden viele Gehälter inzwischen ja auch am langfristigen Firmenerfolg bemessen)
Und was den Bundeshaushalt angeht. Wenn ein Staat sich Zinsausgaben in Höhe von 33 Mrd leistet und laut Bund der Steuerzahler weitere 20 Mrd Einsparpotentiale vorhanden sind, dann braucht man sich keine Sorgen machen, dass der Staat zu wenig Geld einnimmt. (Und da sind die überflüssigen Sozialausgaben noch gar nicht alle mitinbegriffen...da wird Geld verbrannt)
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Gast
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Verfasst am: 3 Apr 2013 16:25 Titel: |
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deSuff hat folgendes geschrieben: |
Und was den Bundeshaushalt angeht. Wenn ein Staat sich Zinsausgaben in Höhe von 33 Mrd leistet und laut Bund der Steuerzahler weitere 20 Mrd Einsparpotentiale vorhanden sind, dann braucht man sich keine Sorgen machen, dass der Staat zu wenig Geld einnimmt. (Und da sind die überflüssigen Sozialausgaben noch gar nicht alle mitinbegriffen...da wird Geld verbrannt) |
Würde mich mal interessieren, was du so als überflüssige Sozialausgaben ansiehst.... gerne auch in einem anderen Thread, falls es hier zu sehr Richtung Off Topic abdriftet
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Gast
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Verfasst am: 3 Apr 2013 18:18 Titel: |
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Lofwyr hat folgendes geschrieben: |
deSuff hat folgendes geschrieben: |
Und was den Bundeshaushalt angeht. Wenn ein Staat sich Zinsausgaben in Höhe von 33 Mrd leistet und laut Bund der Steuerzahler weitere 20 Mrd Einsparpotentiale vorhanden sind, dann braucht man sich keine Sorgen machen, dass der Staat zu wenig Geld einnimmt. (Und da sind die überflüssigen Sozialausgaben noch gar nicht alle mitinbegriffen...da wird Geld verbrannt) |
Würde mich mal interessieren, was du so als überflüssige Sozialausgaben ansiehst.... gerne auch in einem anderen Thread, falls es hier zu sehr Richtung Off Topic abdriftet |
Da gibt es eine Reihe von von Leistungen, die ich persönlich nicht für besonders efffektiv halte.
Die derzeitige Verteilung des Kindergelds z.B. ist nicht sehr wirksam. Auf der einen Seite finde ich es fragwürdig, dass 'Gutverdiener' ebenfalls Kindergeld bekommen, da es bei ihnen eigentlich total überflüssig ist. Diese Familien brauchen diese Unterstützung nicht und man könnte daher das Geld deutlich effektiver einsetzen bzw. sparen. Auf der anderen Seite sehe ich das Kindergeld auch für sozial 'schwächere' Familien als kritisch an, da man damit falsche Anreize setzt.
Es gibt Studien, die bestätigen, dass vor allem drei Gruppen in Deutschland noch viele Kinder bekommen: Reiche (bei denen wie gesagt das Kindergeld keine Rolle spielen sollte), sozial schwache Familien (die oftmals auch nicht in der Lage sind, ihre Kinder dann genug zu fördern und fordern und damit das Sozialproblem auf Dauer weiter verstärken. Natürlich kann jetzt jmd. kommen und sagen, dass der Staat daran Schuld trägt, aber das ist nur die halbe Wahrheit...) und als dritte Gruppe Familien mit Migrationshintergrund.
Mit dem Kindergeld werden ca. 40 Mrd als Steuerliche Vorteile geltend gemacht, wenn man dieses Geld nur zu einem Bruchteil in die Bildung/Betreuung stecken würde, würde man langfristig einige Probleme entschärfen.
Leistungen wie das Betreuungsgeld sind m.M.n. ebenfalls total überflüssig. Ich verstehe zwar die Intention hinter dem Betreuungsgeld, aber m.M.n. muss der Staat nicht alles fördern. Wenn sich jemand dafür entscheidet sein Kind zuhause zu betreuen, dann ist das sein gutes Recht, bedarf aber doch keiner Förderung. (vor allem wem nützt dieser kleine Förderbetrag überhaupt?) Vor allem wie auch schon durch die Medien gegangen, setzt man hiermit auch wieder falsche Anreize. Kinder aus sozial schwachen Familien entwickeln sich i.d.R. besser, wenn sie in professionellen Einrichtungen betreut werden.
Weiterhin gibt es noch etliche andere Leistungen des Staates, die nicht unbedingt notwendig sind bzw. relativ unwirksam. (von denen der Großteil der Bevölkerung noch nicht mal weiß) Es sind sich doch fast alle einig, dass man mehr in die Bildung investieren sollte, aber warum geschieht dies nicht? Da werden lieber wieder Studiengebühren (die zumindest Zweckgebunden waren) abgeschafft...
Aber das ist in diesem Thread wohl alles nicht wirklich gut aufgehoben...trotzdem interessantes Thema.
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Gast
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Verfasst am: 3 Apr 2013 18:42 Titel: |
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Kindergeld finde ich auch quatsch. Allerdings gibt es für mich da nur eine faire Regelung: Kindergeld abschaffen und jegliche Schulbildung + Betreuung komplett kostenfrei gestalten. Spätestens da wo es um Betreuungsplätze geht (Kita oder GAnztagsschulen), zahlen dann die besserverdienenden, dass Kindergeld übrigens wieder zurück. Und gerade die besserverdienenden haben ja oftmals mehrere Einkommen.
Im Endeffekt aber ein Nullsummenspiel. Einfach mal so X Milliarden einzusparen halte ich für annähernd unmöglich. Klar gibts Pfusch und Probleme, aber die lassen sich niemals ganz abschalten.
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Gast
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Verfasst am: 3 Apr 2013 19:29 Titel: |
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Lofwyr hat folgendes geschrieben: |
Im Endeffekt aber ein Nullsummenspiel. Einfach mal so X Milliarden einzusparen halte ich für annähernd unmöglich. Klar gibts Pfusch und Probleme, aber die lassen sich niemals ganz abschalten. |
Der Bund der Steuerzahler hat da eine andere Meinung: http://www.steuerzahler.de/Einsparungen/28739c34989i1p1286/index.html
Das Problem ist doch, dass die Parteien pünktlich zu den Wahlen immer mit Ideen kommen, die Wähler locken sollen, aber im Grunde total unnötig und undurchdacht sind. Dieses Jahr ist es das Betreuungsgeld von der CSU und von Seiten der SPD gibt es sogar eine ganze Reihe von fragwürdigen Ideen. Dieses ganze hin und her und die Versuche das Rad neu zu erfinden (vor allem in der Bildungspolitik auf Ländereben) ist so unnötig wie ein Kropf. Das kostet nur Zeit, Geld und Nerven und bringt am Ende nichts. (Z.B. die Abschaffung der Studiengebühren, obwohl eigentlich klar ist, dass sie in wenigen Jahren wieder eingeführt werden müssen..)
Aber wie gesagt, ein wenig vom Thema ab, wobei die Ausgangsfrage dieses Threads wohl eindeutig beantwortet werden kann bzw. bereits wurde.
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Käviehn
Weltmeister
Anmeldungsdatum: 07.07.2003 Beiträge: 11892
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Verfasst am: 3 Apr 2013 19:36 Titel: |
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@DeSuff:
Was sollen die Parteien denn machen?
Wenn die uns die Wahrheit sagen, dann werden sie nicht gewählt!
Was wollen die Leute hören?
Steuern runter
Hartz 4 hoch
Arbeitslosengeld hoch
keine Studiengebühren
Ausbau des Bildungssystems
Ausbau des Verkehrsystems
etc...
Es will doch keiner hören, dass iwer weniger Geld bekommt. Die müssen uns Honig um den Mund schmieren und um dann nicht komplett als Lügner darzustehen, muss man 1-2 Sachen davon durchziehen... _________________
25 Mai 2013 London Calling!!!!
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Gast
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Verfasst am: 3 Apr 2013 20:05 Titel: |
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Käviehn hat folgendes geschrieben: |
@DeSuff:
Was sollen die Parteien denn machen?
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Ganz einfach: Solide Politik. Das zahlt sich auf lange Sicht immer aus.
Wie gesagt, ich denke dieses Thema ist an anderer Stelle besser aufgehoben.
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Käviehn
Weltmeister
Anmeldungsdatum: 07.07.2003 Beiträge: 11892
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Verfasst am: 3 Apr 2013 20:12 Titel: |
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deSuff hat folgendes geschrieben: |
Käviehn hat folgendes geschrieben: |
@DeSuff:
Was sollen die Parteien denn machen?
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Ganz einfach: Solide Politik. Das zahlt sich auf lange Sicht immer aus.
Wie gesagt, ich denke dieses Thema ist an anderer Stelle besser aufgehoben. |
Ac, wir sind hier in einem Fussballforum und das ist ne Art Politikthread da passt das schon.
Das was du sagst glaube ich leider nicht! Solide Politik zahlt sich nicht aus. Ich denke ein Großteil der Leute beschäftigen sich einfach zu wenig mit dem Thema um langfristige Entwicklungen zu sehen.
Da zählen kurzfristige Werte und Wahlversprechen. Das ist langfristig gesehen eine Katastrophe, aber läßt sich leider nicht so einfach verhindern.
Die Wirtschaft wird immer Schwankungen unterliegen und die Politik wird immer für die negativen Schwankungen verantwortlich gemacht werden, da es ist egal ob diese langfristig richtige und strategisch gute Entscheidungen getroffen hat. _________________
25 Mai 2013 London Calling!!!!
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Gast
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Verfasst am: 4 Apr 2013 19:22 Titel: |
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deSuff hat folgendes geschrieben: |
Lofwyr hat folgendes geschrieben: |
Im Endeffekt aber ein Nullsummenspiel. Einfach mal so X Milliarden einzusparen halte ich für annähernd unmöglich. Klar gibts Pfusch und Probleme, aber die lassen sich niemals ganz abschalten. |
Der Bund der Steuerzahler hat da eine andere Meinung: http://www.steuerzahler.de/Einsparungen/28739c34989i1p1286/index.html
Das Problem ist doch, dass die Parteien pünktlich zu den Wahlen immer mit Ideen kommen, die Wähler locken sollen, aber im Grunde total unnötig und undurchdacht sind. Dieses Jahr ist es das Betreuungsgeld von der CSU und von Seiten der SPD gibt es sogar eine ganze Reihe von fragwürdigen Ideen. Dieses ganze hin und her und die Versuche das Rad neu zu erfinden (vor allem in der Bildungspolitik auf Ländereben) ist so unnötig wie ein Kropf. Das kostet nur Zeit, Geld und Nerven und bringt am Ende nichts. (Z.B. die Abschaffung der Studiengebühren, obwohl eigentlich klar ist, dass sie in wenigen Jahren wieder eingeführt werden müssen..)
Aber wie gesagt, ein wenig vom Thema ab, wobei die Ausgangsfrage dieses Threads wohl eindeutig beantwortet werden kann bzw. bereits wurde. |
Also das hat mit dem Thread hier dann wirklich nichts mehr zu tun, aber in Deutschland ist das Problem Nr.1 bei den Steuern schlicht das die Finanzämter den Ländern unterstellt sind und die Länder gar keinen Bock haben Stellen zum Beispiel in der Betriebsprüfung zu besetzen, das mehr eingespielte Geld geht eh über den Ländernfinanzausgleich flöten ( in die eine oder andere Richtung). Dazu gibt es wohl auch durchaus Anweisungen von oben gewissen Firmen und Größen in den einzelnen Ländern nicht zu übel mitzuspielen und Einsprüchen einfach mal stattzugeben.
Die Lösung ist ganz einfach und simpel. Die Finanzämter müssen Bundesangelegenheit werden. Dann kommen wir in die Richtung der gerechten Steuern und vielmehr wird man dann, so gibt es auch Schätzungen (aber fragt mich jetzt nicht genau nach einer Quelle, weiss nicht mehr wo ich das aufgeschnappt habe) dass man durchaus die Steuersätze reduzieren könnte und trotzdem das gleiche einehmen würde.
Um zurück zum Thema zu kommen, wie ich schon schrieb hier, sind 75% ab Summe x schlicht utopischer Unsinn. Kein Geschäftsführer oder Manager oder Künstler wird bei sowas noch was mit Frankreich zu tun haben wollen.
Es ist auch utopisch dies auf alle Länder ausweiten zu wollen.
a) machen längst nicht alle mit, einige verdienen ja ihr Geld damit das reiche Leute bei Ihnen ihr Geld anlegen und da braucht es keine Steuern die Leute abschrecken
b) spricht sicherlich nicht nur in Deutschland (mit dem Grundgesetzt) da einiges dagegen. Eigentum verpflichtet zwar, aber es gibt auch ein Recht auf Eigentum und 75% sind schlicht viel zu viel. In Deutschland hat man das mal bei einer Gesamtsteuerbelastung von ca. 50% bis 55% als gerade noch so gültig angesehen, ich denke auch viel mehr sollte nicht sein und das haben wir in Deutschland ja fast (nimmt man alle Steuern zusammen) und das weit unter 1 Mio. schon.
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drive_in
Europameister
Anmeldungsdatum: 28.06.2007 Beiträge: 4255
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Verfasst am: 4 Apr 2013 20:03 Titel: |
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Käviehn hat folgendes geschrieben: |
Das was du sagst glaube ich leider nicht! Solide Politik zahlt sich nicht aus. Ich denke ein Großteil der Leute beschäftigen sich einfach zu wenig mit dem Thema um langfristige Entwicklungen zu sehen.
Da zählen kurzfristige Werte und Wahlversprechen. Das ist langfristig gesehen eine Katastrophe, aber läßt sich leider nicht so einfach verhindern.
Die Wirtschaft wird immer Schwankungen unterliegen und die Politik wird immer für die negativen Schwankungen verantwortlich gemacht werden, da es ist egal ob diese langfristig richtige und strategisch gute Entscheidungen getroffen hat. |
Die die sich nich damit beschäftigen brauch ich dann ja nicht mit irgendwelchen Versprechungen locken, die gehen eh nich wählen und bei Bürgern mit nem politischen Bewusstsein wird der Verdruss immer größer durch populistische Schwachsinnspolitik (wie zum Beispiel 75% Reichensteuer um mal bei Threadthema zu bleiben).
Da brauch sich dann hinterher auch kein Politiker über sinkende Wahlbeteiligung echauffieren. Die wird nämlich von der Politik selbst verursacht. _________________ Denilson - Pauleta - Conceiçao
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Akinfeev
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ichfalk
2. Bundesliga
Anmeldungsdatum: 18.06.2009 Beiträge: 292
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Verfasst am: 5 Apr 2013 22:26 Titel: |
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Lofwyr hat folgendes geschrieben: |
Allerdings gibt es für mich da nur eine faire Regelung: Kindergeld abschaffen und jegliche Schulbildung + Betreuung komplett kostenfrei gestalten. |
Auch wenn das OT ist, aber dir ist schon klar, dass das Kindergeld auch dazu dient, die Kosten zu decken, die ein Kind in der ersten Zeit ohne Betreuung erzeugt?
Und diese Unterstützung willst du den Einkommensschwachen nehmen?
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