1. Borussia Dortmund
2. FC Bayern München
3. Bayer 04 Leverkusen
4. Schalke 04
5. VfL Wolfsburg
6. TSG 1899 Hoffenheim
7. VfB Stuttgart
8. Hamburger SV
9. Borussia Mönchengladbach
10. Hertha BSC Berlin
11. Eintracht Frankfurt
12. SV Werder Bremen
13. FC Augsburg
14. FSV Mainz 05
15. 1. FC Köln
16. Hannover 96
17. SC Freiburg
18. SC Paderborn
1. Borussia Dortmund
Der BVB kann wieder die Deutsche Meisterschaft feiern. Klopp ist ein sehr guter Trainer und holt aus allen seinen Spielern das Optimum raus, was auch dieses Jahr ein Erfolgsrezept ist. Auch wenn Lewandowski gegangen ist – was vermutlich der schwerste Verlust ist, den man erleiden konnte – haben die Dortmunder wiedermal eine clevere Transferpolitik offenbart. Der Transfer von Adrian Ramos ist der beste Ersatz, den man kriegen konnte. Der Spielertyp ist sehr ähnlich, zusätzlich hat er enorme Erfahrung in der Bundesliga und ist an das hohe Niveau gewöhnt. Auch er ist keiner, der im Strafraum klebt und nur auf Bälle wartet. Man kann mit ihm „spielen“, was für den BVB sehr wichtig ist. Eine Systemumstellung wird es nicht geben, denn Ramos ist der bessere Ersatz und Immobile wird – zumindest im Mittelsturm – keine Rolle spielen. Seine Art und Weise ist für die Bundesliga absolut untypisch und obsolet. Er erinnert eher an Stürmer, die vor 10 Jahren zu den besten Europas zählten. Er wird in der Saison nur eine Rolle spielen, wenn er auf den Flügeln spielt oder als Joker ins Spiel kommt, sodass seine robuste Art beim Ballhalten zum Zuge kommt. Seine technischen Mängel und seine enorme Abhängigkeit von der Taktik des Clubs sind ein Problem, was in der Bundesliga einfach nicht zu verschmerzen ist. Der große Vorteil der Borussia ist, dass man die Truppe im Wesentlichen zusammenhalten konnte und keine großen Neuverpflichtungen tätigen musste – außer eben im Sturm. In der Abwehr ist mit Ginter ein zusätzlicher Spieler gekommen, der Qualität mitbringt. Mit Durm und Schmelzer hat man sogar ein Luxusproblem auf der Linksverteidigerposition. Auch mit Mkhitaryan und Aubameyang hat man Spieler, die ihre Qualitäten angedeutet haben, sich aber noch nicht an Tempo und Anspruch der Bundesliga gewöhnt hatten. Das Niveau des BVB muss eigentlich noch höher sein, vor allem spielerisch. Reus spielt wieder eine abartig gute Saison und wird Topscorer. Auch Jojic gewöhnt sich an die Bundesliga und spielt eine sehr wichtige Rolle im Zentrum – er wird zum Taktgeber und einer wichtigen Säule. Die Probleme in München und die Unbeschwertheit des BVB sorgen dafür, dass sie – völlig unerwartet – den Titel nach Dortmund holen. Eine absolut überzeugende Saison und spielerische Glanzpunkte ohne dabei abzuheben, sorgen für einen knappen Vorsprung vor dem FCB.
Bester Punkter: Marco Reus
Bester Torschütze: Adrian Ramos (kommt sofort in Dortmund an und passt einfach perfekt in die Lücke, die Lewandowski hinterlassen hat)
Positive Überraschung: Milos Jojic
Negative Überraschung: Ciro Immobile (passt einfach nicht nach Deutschland und ist kein Typ, mit dem man im Mittelsturm in der Bundesliga Erfolg hat)
2. FC Bayern München
Die Bayern haben in der vergangenen Saison – zumindest innerhalb der Bundesliga – neue Maßstäbe gesetzt. Die Euphorie um den vermeintlich besten Trainer der Welt und dem Triple-Sieg war unverkennbar und spiegelte sich vor allem in der Phase wider, bevor die Meisterschaft sicher war. Dabei kann man nicht mal davon sprechen, dass alles Potential ausgeschöpft wurde. Denkt man an Götze, Thiago oder Ribery, die entweder verletzt waren oder noch unter ihren Möglichkeiten gespielt haben, dann muss man da noch schlimmeres befürchten. Dazu kommt, dass jetzt der wohl beste Stürmer des Planeten bei dem Team spielt, was schon mit mittelmäßigen Stürmern enorm erfolgreich ist. Bernat und Rode sind ebenfalls keine schlechten Transfers, die man unter den Tisch fallen lassen muss. Allerdings hat man auch einen wichtigen Spieler – namentlich Toni Kroos – verloren, der allerdings unter Pep nicht mehr den maßgeblichen Anteil am Erfolg hatte, wie das noch unter Heynckes oder in der Nationalmannschaft war (nur zwei Tore und vier Vorlagen in der Bundesliga).
Es liest sich alles so, als würde der FC Bayern wieder auf dem Weg sein, eine Rekordsaison zu spielen und den Rest der Liga ins Abseits zu stellen. Auf diesen Hypetrain springe ich nicht auf. Pep und gute Stürmer sind eine Geschichte für sich: Stichwort Ibrahimovic, Eto’o oder Villa – zuletzt wohl auch Mandzukic. Das Problem sehe ich auch bei Lewandowski auf ihn zukommen, vielleicht sogar mehr denn je. Lewandowski ist zu einem überragenden Typen gereift, der genau weiß, wo seine Stärken liegen und welche er unter welchen Bedingungen hervorbringen kann. In Dortmund hatte sich das Spiel immer mehr auf ihn eingestellt, sodass es eher Lewandowski und Dortmund war, als andersrum (was keineswegs negativ gemeint ist!!!). Pep muss es schaffen, einen unfassbar guten Stürmer nicht so zu behandeln, dass man durch sein Tiki-Taka Lewandowski daran hindert, seine Qualitäten auszuspielen. Da ich aber Pep eine gewisse soziale Kälte und Inkompetenz attestiere, sehe ich hier das Problem. Zugegeben, die Testspiele haben das nicht offenbart – noch nicht! Müller, Götze oder wohl auch andere werden darunter leiden, dass Pep eine absolut rigorose Taktik fährt, die keinen Raum lässt für diejenigen, die nicht optimal in dieses System passen. Der einzige Vorteil von Lewandowski gegenüber Mandzukic ist, dass er nicht nur auf Flanken angewiesen ist, sondern auch mitspielen kann. Problem ist gleichzeitig, dass Bälle halten und „mitspielen“ für einen Mittelstürmer sehr schwer ist, wenn die Teams so enorm defensiv spielen, wie gegen die Bayern. Das war gegen Dortmund wohl auch so, nur in einer anderen Ausprägung.
Meine Argumentation hängt sehr an Lewandowski und der Taktik von Guardiola. Wenn beides zusammenpasst, kann alles passieren. Ich glaube aber, dass es eine schwere Zeit für beide wird, wobei die enorme Qualität von Lewandowski trotzdem ausreicht, um sich sofort in München zum Topscorer zu entwickeln.
Der Rest der Bayern bleibt wie gehabt, außer dass Alaba im Mittelfeld aufläuft und ähnlich überzeugt wie Lahm das Jahr zuvor. Ribery und Robben bleiben die Flügelspieler und kommen recht verletzungsfrei durch die Saison. Thiago wird der mit Abstand wichtigste Spieler im Zentrum und sorgt dafür, dass Schweinsteiger immer weniger zum Zuge kommt, was auch an ständigen Wehwehchen liegt. Müller und Götze werden ihrer Jokerrolle nicht gerecht und fühlen sich auch zunehmend vernachlässigt. Götze wechselt zurück zum BVB und Müller geht zu Louis nach Manchester. Auch Shaqiri und Martinez sind zunehmend zweite Wahl, was beiden gar nicht schmeckt. Shaqiri wechselt ebenfalls nach England und zwar nach Liverpool. Martinez verliert im zweiten Jahr unter Pep auch das Vertrauen und ein Wechsel zurück nach Spanien wird immer konkreter. Am Ende der Saison steht ein Platz 2, der wohl von allen Beteiligten eher als Enttäuschung betrachtet wird. Gerade auch deshalb fühlen sich diejenigen, die immer nur von der Bank kamen, benachteiligt und forcieren einen Wechsel.
Bester Punkter: Robert Lewandowski
Bester Torschütze: Robert Lewandowski
Positive Überraschung: Höjbjerg (Liebling von Pep und wird mit Sicherheit eine der ersten Alternativen für die Rotation)
Negative Überraschung: Mario Götze (kann sich auch in der zweiten Saison nicht durchsetzen, was vor allem daran liegt, dass Pep nicht mit seiner Sensibilität umgehen kann)
3. Bayer Leverkusen
Die Leverkusener spielen eine sehr solide Saison. Der neue Trainer bringt eine völlig andere Philosophie mit, ohne dabei Resistent gegen Veränderungen zu sein, die es eben in der Bundesliga braucht, um erfolgreich zu sein. Mit Calhanoglu hat man einen Spieler geholt, der genau das mitbringt, was den Leverkusenern gefehlt hat: Kreativität und diese klassische Spielmacher-Rolle. Auch wenn er mit Sicherheit an Sympathie eingebüßt hatte, zeigt er innerhalb der Saison, was er für eine Bereicherung für das Spiel der Leverkusener ist. Die Linksverteidigerposition ist endlich ordentlich besetzt worden. Toprak hat schon die Saison zuvor gezeigt, dass er enormes Potential mitbringt und sich weiterentwickelt hat. Spahic und Papa sind nun jeweils adäquate Partner in der Innenverteidigung. Drmic ist ein cleverer Transfer, kann aber nicht an seine Nürnberger Zeit anknüpfen. Das Niveau des Teams ist so hoch, dass seine Qualität nicht ausreicht, um herauszustechen. Er sitzt zunehmend auf der Bank, da Son, Bellarabi, Kießling und Brandt schlichtweg höheres Niveau und ein Mehr an Ehrgeiz mitbringen. Besonders Son kommt immer besser in Fahrt und schafft es sogar, Kießling die interne Torjägerkanone abzuluchsen und sich zu einem sehr treffsicheren Stürmer zu mausern. Der direkte Einzug in die Champions League ist der Lohn für eine Saison, bei der taktische Raffinesse gepaart mit konstanten Leistungen im Vordergrund standen. Schmidt schafft es zudem, die Konkurrenzsituation im Mittelfeld und im Sturm als Belebung zu nutzen, wodurch kein Unmut innerhalb des Kollektivs auftritt.
Bester Punkter: Calhanoglu
Bester Torschütze: Son
Positive Überraschung: Bellarabi (spielt sich in den Vordergrund und profitiert vom neuen System – harmoniert zudem sehr gut mit Kießling und reißt für seine Flügelspieler entscheidende Lücken)
Negative Überraschung: Bender (kann nicht an die guten Jahre zuvor anknüpfen und wird zunehmend Mitläufer statt Identifikations- und Leitfigur in Leverkusen)
4. Schalke 04
Schalke spielt auch in der zweiten Saison unter Keller eine gute Rolle in der Bundesliga. Die Qualität in der Offensive durch die Transfers von Sam und Choupo-Moting hat sich enorm erhöht. Schalke ist viel variabler und unberechenbarer und kann auch Gegner überraschen, was vorher kaum möglich war. Auch wenn Sam oft angeschlagen ist, können Meyer, Choupo-Moting und Draxler das Mittelfeld so bilden, dass Huntelaar nicht so oft in der Luft hängt. In der Abwehr hat sich besonders Matip schon in der vergangenen Saison enorm stabilisiert und kann sich auch in diesem Jahr noch steigern. Zusammen mit Höwedes, alternativ auch Ayhan, bildet er ein sehr sicheres Duo in der Innenverteidigung. Auch Fährmann spielt wieder eine sichere Saison, was sich positiv auf den gesamten Defensivverbund auswirkt. Im zentralen Mittelfeld ist man ebenfalls gut besetzt und hat mit Aogo, Neustädter, Ayhan, Höger und Boateng entscheidend an Qualität behalten können, um weiterhin in der Champions League spielen zu können. Die Genesung von Goretzka hat zusätzlich Qualität in das Team gebracht. Draxler schafft es, seine Seuchensaison im Jahr zuvor zumindest teilweise vergessen zu machen, ohne aber all sein Potential auszuschöpfen. Auch Meyer erlebt das „verflixte zweite Jahr“, sodass es für die Schalker am Ende nicht zu einem noch besseren Tabellenplatz gereicht hat. Sie sind kein Totalausfall, aber haben zu oft Spiele dabei, in denen sie ihre Qualität nicht auf den Platz bringen können. In der zweiten Hälfte der Saison kommt Farfan zurück, wodurch die offensive Qualität noch ein wenig erhöht wird.
Bester Punkter: EM Choupo-Moting
Bester Torschütze: Klaas-Jan Huntelaar
Positive Überraschung: Leon Goretzka (ruft nach seiner Verletzung vieles ab, was er am Ende der Saison 13/14 schon angedeutet hatte)
Negative Überraschung: Sidney Sam (ein Spieler, der einfach überschätzt ist, kann auch auf Schalke keine konstanten Leistungen bringen, zudem andauernd kleinere Verletzungen, die ihn daran hindern, in den Rhythmus zu finden)
5. VfL Wolfsburg
Die Wölfe spielen eine solide Saison, ohne es aber zu schaffen, ganz oben anzugreifen. Das Problem in Wolfsburg war – wie bereits das Jahr zuvor – die schwankenden Leistungen. Auf ein 3:0 folgt eben auch schnell mal ein 1:1 gegen Paderborn oder Freiburg. Diese Punkte fehlen am Ende der Saison, um in die Champions League zu kommen. Die Cleverness fehlt in Wolfsburg noch, da sind Leverkusen und Schalke einfach einen Schritt weiter. Auch dieses Jahr spielt der VfL ansehnlichen Fußball, auch weil man Leistungsträger halten konnte. Mit Jung und Hunt hat man sehr gutes Personal verpflichtet, was gleichzeitig die nötige Bundesligaerfahrung mitbringt. Die Rechtsverteidigerposition ist jetzt adäquat besetzt und in der Offensive hat man mit Hunt eine Option mehr. Auch – oder gerade deshalb – weil Arnold in seinen jungen Jahren noch die nötige Konstanz vermissen lässt, spielt sich Hunt immer mehr in den Vordergrund. De Bruyne, Vieriniha und Perisic sind Bundesligaspieler auf hohem Niveau und können auch im Laufe dieser Saison einen ansehnlichen Offensivfußball zelebrieren. Die Qualität im Sturm bleibt aber durchschnittlich, sodass am Ende sogar Hunt der beste Torschütze der Niedersachen wird, weil man einfach keinen anderen hat, der dafür zuständig zu sein scheint. Naldo und Knoche haben sich bereits die Saison zuvor zu einem guten Duo entwickelt, was sich weiter manifestiert. Rodriguez spielt zwar keine so überragende Saison, weil die Gegner auch mehr auf ihn achten und seine Qualitäten besser einschätzen können, ist aber dennoch enorm wichtig für die Wölfe. Gustavo und Malanda sind absolut überzeugende Abräumer, die dem VfL die zweitbeste Defensive bescheren. Da es für die Champions League wieder nicht gereicht hat, sieht sich der VfL der Gefahr gegenüber, dass die sehr guten Spieler nicht gehalten werden können, denn auch in der Europa League kommt der VfL nicht über das Viertelfinale hinaus. Es steht abermals ein Umbruch ins Haus.
Bester Punkter: Kevin De Bruyne
Bester Torschütze: Aaron Hunt
Positive Überraschung: Aaron Hunt
Negative Überraschung: Maxi Arnold (kann nicht an die Vorsaison anknüpfen und scheint auch ein wenig von der Verantwortung erdrückt geworden zu sein, sodass er den Konkurrenzkampf mit Hunt gar nicht richtig annimmt und schnell den Kürzeren zieht)
6. TSG 1899 Hoffenheim
Die Hoffenheimer schaffen es, nach einer sehr wechselhaften Saison, endlich ins internationale Geschäft. Gisdol schafft es, eine bessere Mischung aus Offensive und Defensive zu finden, sodass Hoffenheim eine absolut überzeugende Saison spielt. Die Transfers um Bicakcic und Schwegler waren elementar für die defensive Stabilität. Sie geben den Hoffenheimern genau das, was vorher gefehlt hat: eine Basis für das Offensivspiel. Auch Polanski, Salihovic und Rudy bringen eine gute Komposition mit, bei der man – je nach Gegner – auch mit taktischer Vielseitigkeit dem Gegner das Leben schwer machen kann. Mit Baumann hat man auch endlich einen Torhüter verpflichtet, der Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt. Da wissen die Vorderleute auch, dass nicht jede Standardsituation ein sicheres Gegentor bedeutet. In der Offensive ist es gelungen, die Protagonisten des Feuerwerks zu halten: Firmino und Volland. Beide haben enormes geleistet und zeigen auch in diesem Jahr, dass sie Spieler von internationaler Qualität sind. Der Transfer von Szalai passt exzellent in das Spiel der Hoffenheimer. Bei Schalke noch zum Deppen geworden, weil die defensive Grundordnung der Gegner nicht sein Spiel war, wird er bei Hoffenheim zum Goalgetter. Durch das Mehr an Räumen harmoniert er sehr gut mit Firmino und Volland. Bei der Harmonie und Effizienz dieser drei erinnert man sich in Sinsheim an Ba, Ibisevic und Carlos Eduardo.
Bester Punkter: Kevin Volland
Bester Torschütze: Adam Szalai
Positive Überraschung: Jiloan Hamad (kommt immer wieder als Joker oder als Ersatz für Volland und Firmino und zeigt, nach einem Jahr Eingewöhnungszeit, dass er durchaus Qualität hat)
Negative Überraschung: Jannik Vestergaard (kann gar keinen Fuß mehr fassen, nachdem er in der Hinrunde als Ersatz für Abraham und Süle des Öfteren Böcke schießt)
7. VfB Stuttgart
Der VfB Stuttgart verpasst denkbar knapp das internationale Geschäft. Mit dem neuen alten Trainer Armin Veh kommt ins Schwabenland neues Leben, auch deshalb, weil man endlich mal einem Trainer die Möglichkeit gibt, nachhaltig zu arbeiten. Der Kader der Stuttgarter hat sehr viel Qualität, die Veh abrufen und auf den Platz bringen kann. Man hat mit Daniel Ginczek einen Spieler geholt, der absolut in das Schema eines modernen Angreifers passt und endlich den völlig verkalkten Ibisevic den Rang abläuft. Zu Beginn der Saison hat er noch etwas Probleme durch seine Verletzung, hat aber über kurz oder lang deutlich mehr Anteile am Erfolg der Schwaben, vor allem, weil er mitspielt und nicht nur in der Box steht. Mit Klein und Hlousek hat man den Kader zusätzlich – ohne hohe Kosten – qualitativ aufgewertet. Auch Romeu bringt eben Erfahrung mit, die in Stuttgart oft gefehlt hat. Er ergänzt sich gut mit Gentner und kann seine Qualitäten durchaus schon im ersten Jahr offenbaren. Gerade die Offensive um Werner, Harnik, Ginczek, Ibisevic, Maxim und Didavi hat enorme Qualität, Vielseitigkeit und eine gewisse Unberechenbarkeit. Je nach Gegner ist es Möglich, völlig variabel zu agieren und dementsprechend taktische Vorgaben besser umzusetzen. Das zeigt sich auch mit Gruezo und Leitner im Zentrum. Hier kann man sich mit Gruezo gegen offensiv agierende Gegner eher „hinten reinstellen“, aber genauso mit Leitner Akzente für die Offensive bringen, wenn es nötig ist. Das Problem was Stuttgart nach wie vor hat ist, dass die Verteidigung zu starke Schwankungen hat und immer wieder haarsträubende Fehler macht. Rüdiger hat enormes Potential und verbessert sich zusehends, dennoch bleiben Böcke nicht aus. Das gilt auch – und nicht minder – für Niedermeier, Schwaab und Klein. Oftmals ist hier auch Ulreich machtlos. Alles in allem spielt der VfB dennoch eine überzeugende Saison, vor allem deshalb, weil sich das Offensivspiel deutlich weiterentwickelt hat und die Variabilität zugenommen hat.
Bester Punkter: Christian Gentner
Bester Torschütze: Daniel Ginczek
Positive Überraschung: Daniel Ginczek (kann sich in Stuttgart sofort etablieren und sorgt für seinen modernen Stil für eine deutliche Belebung des Offensivspiels)
Negative Überraschung: Timo Werner (kann dem hohen Erwartungsdruck kaum gerecht werden und hat auch deshalb Probleme, weil Veh ihn nicht entscheidend entlasen kann)
8. Hamburger SV
Es ist kaum zu glauben, aber der HSV schließt die Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz ab. Der Weckruf der vergangenen Saison und der Fast-Abstieg haben endlich alle in Hamburg wachgerüttelt – Spieler, Fans und sämtliche andere Strukturen. Die Umstrukturierung war von Nöten und wirkt sich absolut positiv auf alle Beteiligten aus. Die Fans stehen hinter dem Verein und haben ihre Ansprüche nach dem Wechselbad der Gefühle in der vergangenen Saison deutlich nach unten korrigiert. Der wesentliche Anteil des Erfolgs ist bei Slomka zu finden. Dieser hat sich absolut korrekt verhalten und stets besonnen und professionell gehandelt. Auch das Team fand zunehmend zusammen, was ein Verdienst Slomkas war. Besonders der Fakt, dass auch Leute wie Kacar wieder ins Team integriert worden zeigt, dass Slomka jedem Spieler seine Rolle zuteilwerden lässt. Die Transfer sind allesamt sinnvoll gewesen und ein deutlicher Qualitätsgewinn: Müller, Lasogga und Behrami. Allesamt gestandene Spieler, die absolut das mitbringen, was dem HSV über Jahre hinweg gefehlt hat. Die Defensive ist vor allem durch Behrami deutlich sicherer, was auch die Innenverteidiger entlastet. Auch der Mut Slomkas eine Ikone wie Westermann nicht mehr blindlinks aufzustellen, erweist sich als erfolgreich. Kacar dankt es ihm mit guten und konstanten Leistungen und harmoniert sehr gut mit Djourou. Dazu kommt die endlich wieder souveräne Ausstrahlung Adlers, was auch der Defensive zu Gute kommt. Ebenso offensiv haben die Hamburger ein deutliches Plus an Durchschlagskraft. Die Abhängigkeit von Calhanoglu gehört der Vergangenheit an. Auch wenn van der Vaart weit weg von seiner Qualität ist, bringen Stieber, Beister und Müller eine deutlich schnellere Komponente mit ins Spiel. Besonders Beister und Müller machen viel Spaß und füttern Lasogga mit den entsprechenden Bällen. Alles in allem ist der HSV ein homogenes Team, mit dem wieder zu rechnen ist.
Bester Punkter: Lasogga
Bester Torschütze: Lasogga
Positive Überraschung: Kacar (kann sich durchsetzen und wird unter Slomka zum Leistungsträger und Abwehrchef)
Negative Überraschung: Van der Vaart (absolut enttäuschend was er abliefert, sein Zenit ist deutlich überschritten)
9. Borussia Mönchengladbach
Ohja, für die „kleine“ Borussia aus Gladbach gibt es in diesem Jahr das böse Erwachen. Nach der überragenden letzten Saison und dem Einzug in die Europa League folgt nun die Ernüchterung. Im ersten Moment sehen die Gladbacher so aus, als würden sie sogar ein besseres Team haben: Traore, Hazard, Johnson und Hahn wurden geholt. Alles das hilft aber nichts, denn die Gladbacher haben das typische Problem der ungewohnten Dreifach-Belastung. Favre ist kein Freund der Rotation, was sich auch in diesem Jahr nicht geändert hat – und das obwohl es der Kader hergibt. Die Europa League hätte es erfordert, aber Favre konnte nicht von seiner Art und Weise abweichen. Es folgt eine durchwachsene Saison. Vor allem die Hinrunde macht den Gladbachern zu schaffen, denn hier spielen sie teilweise katastrophalen Fußball. Durch Verletzungen und gezwungen wirkende Personalentscheidungen werden die Gladbacher eine Hinrunde zum Vergessen spielen. In der Europa League haben sie ein wenig mehr Glück, obgleich sie keine Bäume ausreißen. Besonders enttäuschend ist dieses Jahr die Verteidigung. Auch wenn man mit Jantschke, Dominguez, Korb, Wendt und Stranzl absolut erfahrene Spieler hat, ist die gesamte Abwehr sehr anfällig. Das liegt auch daran, dass Kramer die gute Vorsaison nicht bestätigen kann. Offensiv bringt die Vielseitigkeit nicht den gewünschten Erfolg. Hazard schafft es nicht, sich ins Team zu spielen. Er hängt oft in der Luft und kann dem Spiel keinen Stempel aufdrücken. Ihm fehlt die Abstimmung mit den Kollegen und das Niveau der Bundesliga ist ihm merklich zu hoch. Johnson wird nicht auf der RV-Position spielen, womit sich Favre keinen Gefallen tut. Traore und Hahn sind zwar phasenweise absolut erwartungsgemäß stark, harmonieren aber nicht gut mit Raffael und Kruse, da ihre Grundausrichtung eher einen „echten“ Mittelstürmer verlangen würde. Das Offensivspiel lahmt dann oft, wenn die Gegner den schnellen Spielern keine Räume geben. Besonders Kruse enttäuscht in diesem Jahr. Auch Herrmann versteckt sich oft hinter seinen neuen Mitspielern Hahn und Traore, sodass er in seiner Entwicklung deutlich stagniert. Am Ende steht ein enttäuschender neunter Platz zu Buche, was nicht an der Qualität der Spieler liegt, sondern am Zusammenspiel zwischen jenen. Taktikfuchs Favre kann seine Mannschaft nicht neu einstellen und darunter leidet vor allem die Defensive.
Bester Punkter: Ibrahima Traore (kann Arango vergessen machen, aber auch er hat seine Glanzpunkte zu selten)
Bester Torschütze: Raffael
Positive Überraschung: Yan Sommer (kann sich sofort auszeichnen und zeigt überragende Paraden)
Negative Überraschung: Max Kruse (hängt teilweise völlig in der Luft und erzielt am Ende der Saison nur vier Tore – davon zwei Elfmeter)
10. Hertha BSC
Die Hertha verbessert sich zur Vorsaison um einen Platz. Auch in diesem Jahr können sie den Abstieg frühzeitig abhaken und zeigen, dass sie ein absolut würdiger Bundesligist sind. Der Abgang von Ramos wiegt natürlich schwer, aber die Transfers der Berliner waren alle sehr clever, ohne über ihre Verhältnisse zu leben. Gestandene Spieler wie Heitinga, potentielle Leistungsträger wie Stocker, Schieber und Haraguchi sowie gestandene Bundesligaprofis wie Hegeler oder Plattenhardt. Die Abwehr ist enorm stark besetzt. Mit Heitinga, Lustenberger, Brooks und Langkamp hat man vier Innenverteidiger, die absolut souverän agieren und man somit auch auf Ausfälle reagieren kann. Plattenhardt hat sein Potential beim Club angedeutet und passt sehr gut in das Berliner System. Mit Stocker ist ein sehr ambitionierter Spieler verpflichtet worden, der sich aber – besonders in der Hinrunde – noch an das Niveau der Bundesliga gewöhnen muss. Mit Cigerci, Hosogai und potentiell auch Lustenberger hat man ein sehr gutes Zentrum, was die Abwehr entlastet. Zudem ist Baumjohann genesen und ein Garant für die Saison der Hertha. Er spielt einen richtig guten Ball und kann sich immer mehr zum Dirigenten machen. Mit Schieber, Beerens, Allagui und Haraguchi ist man auch in der Offensive entsprechend variabel besetzt. Probleme hierbei ergeben sich vor allem deshalb, weil nur Allagui wirklich Spielpraxis hat. Alle anderen brauchen eine gewisse Anlaufzeit, sodass die Hertha, gerade zu Saisonbeginn, oft nur wenig Tore erzielt. Luhukay schafft es dennoch, die Mannschaft immer mehr zu verbessern und die Qualitäten der einzelnen Spieler ins Kollektiv zu integrieren. Besonders seine taktischen Anweisungen fruchten in diesem Jahr noch besser.
Bester Punkter: Alexander Baumjohann
Bester Torschütze: Sami Allagui (blüht richtig auf, wenn er nicht mehr im Schatten von Ramos ist)
Positive Überraschung: Marvin Plattenhardt (spielt sich auf der LV-Position fest und zeigt enorm starke Leistungen. Harmoniert vor allem in der Rückrunde gut mit Stocker und schlägt – zusammen mit Baumjohann – sehr gute Standards)
Negative Überraschung: Julian Schieber (kann auch bei der Hertha nicht wirklich überzeugen und hat oft Probleme überhaupt ins Spiel zu finden)
11. Eintracht Frankfurt
Neuer Trainer, Spieler von internationaler Klasse – aber auch prominente Abgänge. Schaaf muss hier aber nicht ganz neu ansetzen, da er eben erst gekommen ist. Für ihn ist die Arbeit ohne Jung, Schwegler und Rode quasi Voraussetzung. Die Transfers der Eintracht waren sehr ordentlich. Man hat mit Chandler einen adäquaten Ersatz für Sebastian Jung gefunden – und das ablösefrei. Chandler hat seine Qualitäten in Nürnberg vor seiner Verletzung angedeutet und wäre er nicht verletzt gewesen, wäre der Club auch nicht abgestiegen. Aber jetzt spielt er bei Frankfurt und bringt konstante Leistungen. Mit Hasebe und Ignjovski hat man zusätzlich Personal verpflichtet, was bundesligaerfahren ist. Man kann die Abgänge von Schwegler und Rode zumindest teilweise kompensieren. Mit Seferovic, Valdez und Piazon hat man in jedem Fall namentlich aufhorchen lassen. Das Problem daran lässt sich bereits in den ersten Wochen feststellen: Die Jungs harmonieren gar nicht miteinander. Einzig und allein Piazon spielt sich in die Mannschaft und bildet zusammen mit Aigner eine gute Saison. Seferovic hat die Qualität, ist aber charakterlich stets ein Problemkind. Wenn er spielt und einen guten Tag hat, kann er treffen, wenn nicht ist er ein Totalausfall. Valdez ist kein Knipser, das wusste man in Frankfurt vorher, aber er kämpft und ist wichtig in der Arbeit gegen den Ball. Tore kann man aber von ihm nicht erwarten. Da auch Kadlec nicht in die Gänge kommt, bleibt nur Alex Meier. Das klappt auch gewohnt gut, solange er nicht ausfällt. Einen Lichtblick bei den Frankfurtern bildet Marc Stendera. Seine überragende Leistung bei der U19 EM setzt er ab Mitte der Hinrunde auch bei der Eintracht fort. Mit Aigner, Stendera und Piazon im Mittelfeld kommt spielerische Klasse in Frankfurt an. Diese Qualität ist aber abhängig von einem Stürmer, der als Abnehmer fungiert – und das fehlt der Eintracht in dieser Saison. Die Abwehr und das defensive Mittelfeld können zumindest eine solide Saison verbuchen, ohne aber die Lücken von Rode und Schwegler komplett schließen zu können. Dennoch lässt die kommende Saison auch bei Frankfurt Hoffnung keimen, dass es wieder Richtung internationales Geschäft geht – die Ansätze waren in der Rückrunde definitiv vorhanden.
Bester Punkter: Stefan Aigner
Bester Torschütze: Alex Meier
Positive Überraschung: Marc Stendera
Negative Überraschung: Vaclav Kadlec
12. SV Werder Bremen
Robin Dutt ist ein Phänomen. Er hat es bei Freiburg damals geschafft, ein Team völlig unerwartet zu etablieren und bundesligatauglich zu machen. Bei Leverkusen hat er gezeigt, dass er mit guten Spielern weniger zurecht kommt und ihm wohl eher die Underdog-Rolle liegt. In Bremen kann er das nun wieder ausspielen und kommt nach der durchwachsenen Vorsaison damit jetzt auch besser zurecht. Die Bremer fangen sich vor allem defensiv, da die Viererkette einen wesentlich stabileren Eindruck macht. Die Grundausrichtung von Bremen ist defensiv, aber das ist durchaus legitim. Bremen steht defensiv absolut solide, Prödl und Caldirola bilden ein gutes IV-Duo. Mit Galvez hat man zusätzlich einen Spieler geholt, der die Defensive stärkt. Außer Hunt hat man keine namenhaften Abgänge zu beklagen. Besonders der Verbleib von Junuzovic, Prödl, Di Santo und Garcia macht sich positiv bemerkbar. Offensiv bleiben die Bremer zwar vieles schuldig, aber man erwartet auch schon seit Jahren in Bremen kein Offensivfeuerwerk mehr. Es wird auf das Wesentliche beschränkt und so kommen besonders die schnellen Außen mit Hajrovic und Elia zum Zuge, wodurch das Konterspiel einen besonderen Stellenwert in Bremen erhält. Di Santo kann sich immer mal in Szene setzen, bleibt aber dennoch vieles schuldig. Petersen passt einfach etwas besser ins System, wodurch er auch der erfolgreichste Torschütze der Bremer wird. Sogar Selke steht in der Hierarchie vor Di Santo. Am Ende steht ein ordentlicher 12. Platz und die Sicherheit, auch kommende Saison in der Bundesliga spielen zu können.
Bester Punkter: Zlatko Junuzovic
Bester Torschütze: Nils Petersen
Positive Überraschung: Eljero Elia (kommt endlich mal ein wenig in die Gänge, was vor allem dem System und der Ausrichtung der Bremer zu verdanken ist)
Negative Überraschung: Cedric Makiadi (nachdem schon im letzten Jahr am Ende öfter die Bank rief, hat er dieses Jahr noch weniger Einsatzzeiten. Er wechselt zurück nach Freiburg)
13. FC Augsburg
Fast erwartungsgemäß kann der FCA die gute Vorsaison nicht bestätigen. Das Problem ist bekannt: Der Underdog-Bonus ist weg. Auch beim FCA bleibt das nicht aus, auch wenn Weinzierl noch dafür sorgen kann, dass der Abstieg verhindert wird, ist die Saison wenig überzeugend. Augenscheinlich haben sie nur den Weggang von Hahn zu kompensieren, aber durch eine größere Variabilität in der Offensive kann der FCA nicht wirklich in Fahrt kommen. Zu oft wechseln Personal und Ausrichtung. Mit Matavz, Djurdjic, Parker und Caiuby sind gleich vier neue Offensivspieler verpflichtet wurden. Entscheidend für die relativ maue Saison ist, dass diese einfach zu lange brauchen, um sich in einem System einzuspielen. Dafür braucht es bis in die Mitte der Hinrunde. Defensiv bleibt der FCA solide, gerade auch weil die Innenverteidiger und Baier einen sehr guten Job machen. Mit Hahn und Werner gab es vorige Saison zwei sehr erfolgreiche Torschützen, die es in diesem Jahr nicht gibt. Werner kann an die Leistung nicht anknüpfen, auch Altintop hat seine Qualitäten eher als Spielmacher denn als Stürmer. Das Potential der geholten Spieler offenbart sich dennoch zum Ende der Saison. Da sind vor allem Matavz und Parker erfolgreich und schießen die Augsburger weg von den Abstiegsrängen. Es bleibt die Chance auf eine erfolgreiche kommende Saison, wenn sich die Abstimmung im Team weiter verbessert.
Bester Punkter: Daniel Baier
Bester Torschütze: Tim Matavz (kann sich zwar lange nicht wirklich in Szene setzen, wird aber am Ende der Saison zum echten Knipser)
Positive Überraschung: Jan Moravek (bleibt endlich verletzungsfrei und bildet mit Baier ein super Duo im defensiven Mittelfeld)
Negative Überraschung: Caiuby (bleibt auch in Augsburg glücklos und wechselt wieder zurück in Liga 2)
14. FSV Mainz 05
Die Mainzer haben enorm unter dem Verlust von Fuchs und Ikone Tuchel zu knabbern. Da fehlt es an allen Ecken. Spielerisch sind die Mainzer absolut enttäuschend. Man vermisst den alten Biss und die Durchschlagskraft, die sie unter Tuchel entwickeln konnten. Der neue Trainer kann nur dann glänzen, wenn die Gegner vermeintliche Favoriten sind – dann kann er taktische Raffinessen ausspielen und auch den ein oder anderen ärgern. Wenn man aber gezwungen ist, das Spiel selbst aufzuziehen, fehlt schlichtweg die Qualität. Nach dem ersten Rückschlag in der Europa League Qualifikation kommen die Mainzer nur schwer in die Saison. Schon zu Beginn können die Mainzer nicht punkten und geraten immer wieder ins Hintertreffen. Besonders die Offensive ist absolut steif und nicht variabel. Hier sieht man kaum mal spielerische Glanzpunkte, obwohl Geis und Koo durchaus Ideen mitbringen. Da man aber auf Außen niemanden hat, zentriert sich alles auf Okazaki, der dafür allerdings nicht gemacht ist. Defensiv ist das auch nicht das Gelbe vom Ei. Da klaffen viele Lücken, die es wohl unter Tuchel so nicht gegeben hätte. Eine ziemlich schwache Ausbeute an selbst erzielten Toren sorgt dafür, dass die Mainzer bis zum Ende um den Verbleib im Oberhaus zittern müssen.
Bester Punkter: Johannes Geis
Bester Torschütze: Shinji Okazaki
Positive Überraschung: Ja-Cheol Koo (kommt endlich aus seinem Loch und zeigt starke Ansätze als Spielgestalter und Torschütze)
Negative Überraschung: Yunus Malli (hat letzte Saison angedeutet, dass er eine positive Entwicklung genommen hat, doch auch ihm scheint der Trainerwechsel nicht gut getan zu haben. Er findet sich zunehmend auf der Tribüne wieder)
15. 1. FC Köln
Die Kölner sind wieder im Oberhaus und melden sich mit einer durchwachsenen Saison zurück. Das Abstiegsgespenst spukte bis zum Schluss in der Domstadt. Der vermeintliche Vorteil der Kölner war es, dass sie ihr Team fast 1:1 in die Bundesliga nehmen konnten. Dazu kommen mit Zoller, Osaka und Vogt Spieler, die zumindest den Kader erweitern. Defensiv sind die Kölner durchaus solide, mit Wimmer, Kalas und Maroh haben sie ordentliche Innenverteidiger und mit Brecko einen erfahrenen Rechtsverteidiger. Offensiv stellt das Team aber eine absolute Katastrophe dar. Es fehlt vor allem an Ideen im Spiel nach vorne. Individuelle Klasse ist nicht zu erkennen und besonders Halfar und Risse lassen die nötige Kreativität vermissen. Mit Ujah und Helmes hat man zwei gute Stürmer, die ihre Erfahrungen bereits in der Bundesliga gesammelt haben und über ein ordentliches Niveau verfügen. Dazu kommt mit Zoller auch ein hohes Maß an Qualität, der alles mitbringt, um auch in der Bundesliga zu überzeugen. Dafür braucht es aber Spieler, die Chancen herausspielen. Daran mangelt es in Köln aber entscheidend. Einzig und allein der Faktor Defensive kann die Kölner vor dem Relegationsplatz bewahren. Zusätzlich wird spekuliert, dass Lukas Podolski zurück nach Köln kommt.
Bester Punkter: Marcel Risse
Bester Torschütze: Simon Zoller
Positive Überraschung: Kevin Wimmer (etabliert sich als ein IV-Talent)
Negative Überraschung: Yuya Osaka (ein Spieler, der kein Bundesliganiveau mitbringt. Kann sich nicht durchsetzen und kommt über eine Jokerrolle nicht hinaus)
16. Hannover 96
Eine Rumpftruppe, die wirklich gar nichts aus den vergangenen Jahren gelernt hat. Eine Transferpolitik die für Außenstehende kaum rational zu erklären ist, sorgt für eine enttäuschende Saison. Am Ende hat man es noch selbst in der Hand, den Abstieg zu verhindern. Ein Team, welches schon in der Vorsaison defensiv katastrophal agiert hat, verpflichtet keine Verteidiger, sondern versucht es einfach nochmal so. Auch wenn Joselu und Kiyotake die Offensive beleben, ist die Defensive eine Katastrophe. Man verpflichtet keine Spieler, die dem Team Stabilität verleihen, sodass es noch schlimmer wird, als das Jahr zuvor. Marcelo spielt eine furchtbare Saison. Genau so Sakai und Schmiedebach, die beide ihre Bundesligauntauglichkeit offenbaren. Joselu mangelt es oft an Durchsetzungskraft. Technisch ist er stark, aber auch er steckt oft den Kopf in den Sand. Bittencourt, Stindl, Andreasen und Kiyotake sind zwar namentlich ordentliche Mittelfeldspieler, haben aber immer wieder Defizite im Spielaufbau und im Kreieren von Torchancen. Die Verteidiger werden oftmals allein gelassen, da Bittencourt und Kiyotake sich für Defensivarbeit zu fein sind. Die Entlassung von Korkut, der sich als absolut unfähig erweist, ist in der Winterpause die logische Konsequenz. Erst Labbadia kann Hannover noch vor dem Abstieg retten.
Bester Punkter: Lars Stindl
Bester Torschütze: Joselu (dennoch nur 6 Treffer)
Positive Überraschung: -
Negative Überraschung: Joselu
17. SC Freiburg
Für die Breisgauer heißt es Abschied nehmen. Das Team von Christian Streich hat vor allem defensiv riesige Probleme. Der Weggang von Ginter und Baumann wiegt so schwer, dass man sich kaum vor Gegentoren retten kann. Die neu formierte Viererkette hat über die gesamte Saison hinweg immer wieder Abstimmungsprobleme. Streich versucht zwanghaft Sicherheit hineinzubekommen und probiert unterschiedliches Personal aus. Das bringt aber nur noch mehr Unruhe in das Team und so kommt es unweigerlich zum Abstieg. Offensiv sind die Freiburger zwar sehr ordentlich besetzt – vor allem mit Mehmedi, Darida und Schmid – aber die Unsicherheit strahlt auch auf diesen Mannschaftsteil aus. Mehmedi sieht sich auch oftmals mehreren Gegenspielern gegenüber, da seine Qualität bekannt ist. Schmid und Klaus sind nicht in der Lage ihre Qualitäten auf den Außen auszuspielen, was auch daran liegt, dass die Abstimmung mit deren Außenverteidigern nicht gelingt. Irgendwann stellt sich eine Angst davor ein, überhaupt mit nach vorne zu gehen – ein Teufelskreis im Breisgau. Auch Darida hat öfter Verletzungspech, ebenso Schuster. Dabei klaffen oftmals Lücken auch im Zentrum, sodass die Defensive noch zusätzlich belastet wird. Nach der Saison steht der Ausverkauf an: Mehmedi, Darida, Schmid und Klaus sind heiß begehrt. Freiburg enttäuscht über die gesamte Saison und hat sich den Abstieg mit 70 Gegentoren auch verdient.
Bester Punkter: Admir Mehmedi
Bester Torschütze: Admir Mehmedi
Positive Überraschung: Marc-Oliver Kempf
Negative Überraschung: Jonathan Schmid
18. SC Paderborn
Ein Zweitliga-Team in der Bundesliga. Es war ein netter Ausflug nach München, Dortmund und Co., aber nun ist wieder Schluss. Nach Fürth und Braunschweig der nächste Underdog, der absolut keine Chance in der Bundesliga hat. Sang- und klanglos steigen die Paderborner ab.
Bester Punkter: Moritz Stoppelkamp
Bester Torschütze: Stefan Kutschke
Positive Überraschung: -
Negative Überraschung: -
Zuletzt bearbeitet von Gast am 7 Aug 2014 22:37, insgesamt 2-mal bearbeitet
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