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Tugenden

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Gast





BeitragVerfasst am: 1 Feb 2015 15:22   Titel: Tugenden Antworten mit Zitat

Der Begriff Tugend mutet ziemlich nostalgisch an, und man könnte meinen, er sei im Fahrwasser der Ökonomisierung vom Begriff Softskill zumindest zu einem großen Teil verdrängt worden. Auch Tugenden zu predigen scheint nicht sehr zeitgemäß zu sein, obwohl einige es sicherlich verdient hätten. Was sind eurer Ansicht nach die wichtigsten Tugenden, über die ein Mensch verfügen sollte und die in der Gesellschaft ein besonders hohes Maß an Achtung erfahren sollten?
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Gast





BeitragVerfasst am: 1 Feb 2015 17:59   Titel: Antworten mit Zitat

schwierig. Der Begriff impliziert ja schon irgendwie eine Allgemeingültigkeit, also das (gewünschte) Vorhandensein von bestimmten Eigenschaften bei allen Menschen. Ob das in einer extrem individualisierten Gesellschaft wie der unsrigen zeitgemäß bzw. realistisch ist? Aus dem Bauch heraus fallen mir Tugenden wie Solidarität, Respekt, Toleranz ein oder auch Demut, also die Wertschätzung dessen, was man hat. Die ersten Begriffe sind inzwischen aber schon sehr ausgelutscht bzw. überstrapaziert, der letzte in unserer schnelllebigen Leistungs- und Konsumgesellschaft oftmals auch fehl am Platz. Das allgemeine Hochhalten von Tugenden macht grundsätzlich ja auch nur Sinn, wenn sie a) von der Mehrheit als erstrebenswert erachtet werden und b) die Menschen auch überzeugt danach handeln. Tugenden können darüber hinaus auch manipuliert, missbraucht bzw. historisch verklärt werden. Vom Ding her finde ich, dass bestimmte Werte (um mal einen anderen Begriff zu wählen) in unserer Gesellschaft mehr vertreten sein sollten, individuell aber auch als Kollektiv-Bewusstsein.
Das mal ganz ungefiltert meine ersten Gedanken zum Thema. Wenn ich mir Mühe mache, fällt mir bestimmt noch ne ganze Menge ein. Vorab aber die Frage: Warum interessiert dich das Thema?
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Gast





BeitragVerfasst am: 1 Feb 2015 18:32   Titel: Antworten mit Zitat

Ich möchte vor allem wissen, wie oft eine bestimmte Tugend genannt wird, die ich für unterschätzt, aber für besonders wichtig halte.
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Gast





BeitragVerfasst am: 1 Feb 2015 19:20   Titel: Antworten mit Zitat

wremen hat ja schon ne ganze Menge an Denkanstößen geliefert und das weitaus reflektierter als ich es je mal so eben aus dem Stand könnte.
Ergänzen würde ich auf jeden Fall Ehrlichkeit, wobei ich dazu neige, den Begriff recht weit zu fassen. Ehrlichkeit bedeutet meiner imo nicht nur das Aussprechen der Wahrheit (und nur der Wahrheit), sondern die grundsätzliche Einstellung des eigenen Handelns. Also auch im Sinne von ehrliche Arbeit.
Sich selber wirklich in eine Sache reinhängen, dabei nicht nur andere für sich arbeiten lassen und selber die Lorbeeren einheimsen wollen. Das ist eine Bereitschaft, die mMn heute oftmals zu kurz kommt. Überspitzt gesagt, wollen viele nur noch managen, aber kaum einer mehr arbeiten. Derjenige, dem es gelingt, andere für eigene Interessen einzuspannen, gilt als clever, abgezockt, smart oder was weiß ich.

Klingt jetzt so geballt sicher ein wenig arg dramatisch, aber wenn im Startpost schon so direkt gefragt wird ...
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Gast





BeitragVerfasst am: 1 Feb 2015 20:07   Titel: Antworten mit Zitat

Pünktlichkeit. ich hasse Leute die sich verabreden und dann später kommen, OHNE abzusagen oder bescheid zu sagen. Grade in der heutigen Zeit wo es nichts kostet und ~20 sekunden dauert "komme 10 minuten später" per whatsapp zu schicken.

Ich weiss, typisch deutsch, mir egal
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Gast





BeitragVerfasst am: 1 Feb 2015 20:26   Titel: Antworten mit Zitat


M. Eláno hat folgendes geschrieben:

Ergänzen würde ich auf jeden Fall Ehrlichkeit, wobei ich dazu neige, den Begriff recht weit zu fassen. Ehrlichkeit bedeutet meiner imo nicht nur das Aussprechen der Wahrheit (und nur der Wahrheit), sondern die grundsätzliche Einstellung des eigenen Handelns. Also auch im Sinne von ehrliche Arbeit.
Sich selber wirklich in eine Sache reinhängen, dabei nicht nur andere für sich arbeiten lassen und selber die Lorbeeren einheimsen wollen. Das ist eine Bereitschaft, die mMn heute oftmals zu kurz kommt. Überspitzt gesagt, wollen viele nur noch managen, aber kaum einer mehr arbeiten. Derjenige, dem es gelingt, andere für eigene Interessen einzuspannen, gilt als clever, abgezockt, smart oder was weiß ich.


Ehrlichkeit ist ein gutes Beispiel dafür, wie proklamierte Tugenden und die Realität auseinanderklaffen. Ich denke mal, die Mehrheit würde Ehrlichkeit als wünschenswerte Tugend bewerten, die wenigsten verhalten sich aber entsprechend. Und zwar aus gutem Grund. Wenn ich zu jedem immer ehrlich wäre, würden mir wohl einige Zähne fehlen und ich wäre arbeitslos und vorbestraft. Frei nach der Antilopen-Gang: "wenn ich sag, was ich denk, krieg ich Post von den Bullen".
Bezogen auf das Arbeitsleben ist es ähnlich. Nur mit ehrlicher Arbeit und Fleiß (noch so eine Tugend) kommt man heutzutage nicht mehr weit. Cleverness ist durchaus eine Tugend unserer Zeit. Da ist die Frage - ist das gut oder schlecht? Wo zieht man die Grenze? Ich selbst mache beruflich durchaus Karriere und habe eine sehr gute Perspektive. Ich bin keiner, der über Leichen geht, aber wenn ich in bestimmten Situationen Ehrlichkeit im o.g. Sinn absolut konsequent über Cleverness gestellt hätte, hätte meinen Job jetzt ein anderer.
Insgesamt kann man sagen, dass sich Tugenden und Werte ändern und den jeweiligen Zeiten anpassen. Und dabei verschwimmen auch vormals klare Zuordnungen. Früher ließ sich noch deutlich zwischen "deutschen", "amerikanischen" oder "italienischen" Tugenden unterscheiden. Heute sind das meistens nur noch klischeebehaftete Zuschreibungen, die mit der Realität oft nichts mehr zu tun haben. Gilt auch im Fußball, viele ausländische Medien spielen immer noch das Lied von den deutschen Tugenden Kampf, Einsatz, Wille, die für den Erfolg aber gar nicht mehr ausschlaggebend sind und bei anderen Mannschaften mindestens ebenso ausgeprägt sind.
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Gast





BeitragVerfasst am: 3 Feb 2015 12:53   Titel: Antworten mit Zitat

Tugendhaftigkeit im Beruf benachteiligt, so realistisch muss man sein. Die Tugend "Cleverness" gibt es nicht - immerhin braucht es selbige quasi nur um zu wissen wann man die, mögliche, eigene Doppelmoral aus Tugendhaftigkeit und persönlicher Vorteilsnahme wie ausspielen muss.
Die Bewertung der eigenen und fremden Tugendhaftigkeit ist von der persönlichen subjektiven Wertverteilung geprägt. Ehrlichkeit ist eine Tugend, ist man ehrlich wenn 51% der Aussagen der Wahrheit entsprechen?

Ich denke das Tugenden ein grober moralischer Kompass sind. Sie geben grundsätzlich erstrebenswerte Richtungen vor. Wer in wessen Auge dann besonders Tugendhaft ist, ist eine individuelle Kiste.

@Dethiel: Pünktlichkeit ist die einzige Tugend die ich für mich 100% in Anspruch nehme und die ich auch grundsätzlich von jedem erwarte. Ich habe nichts gegen ein schwammige Info " es wird einen Augenblick später" oder so. Die akademische Viertelstunde ist für mich der blanke Horror, ich bekomm jedes Mal Puls wenn einer zu nem Termin zu spät kommt und flapsig von akademischer Viertelstunde spricht. Nehmen in Anspruch Intelligent per Zertifikat zu sein und können nicht mal eine Uhr lesen
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Rastabooze
Weltmeister
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Anmeldungsdatum: 15.10.2013
Beiträge: 5946
BeitragVerfasst am: 4 Feb 2015 16:46   Titel: Antworten mit Zitat

Geduld
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Gast





BeitragVerfasst am: 7 Feb 2015 23:10   Titel: Antworten mit Zitat

würd gern die lösung hören
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