Spektakulärer Fusions-Coup bei Werder und Schalke
Werder Bremen und der FC Schalke stehen vor dem Abgrund. Fußballerisch am Ende, die Einstellung ist völlig im Eimer und durch aufstrebende Clubs wie Leverkusen, Wolfsburg, Hamburg oder Hoffenheim wird die Luft an der Spitze immer dünner. Die Finanzkrise tut ihr Übriges und bevor zwei der schillerndsten Bundesligaclubs dem sicheren Untergang entgegengehen, ist nun von Franz Beckenbauer persönlich ein spektakulärer Coup in die Wege geleitet worden.
Um nicht in der Versenkung zu verschwinden, werden Werder Bremen und der FC Schalke 04 zu einem Club verschmolzen, um dann in einen Topclub und einen so genannten "Bad Club" aufgeteilt zu werden. Dies geschieht durch die Trennung von einigen nicht mehr tragbaren Funktionären und vor allem durch den Abstoß des Schrottspielermaterials. Dieses konnte zuletzt nicht mehr anderen Vereinen vermittelt werden. Die hohen Gehälter, gepaart mit spielerischer Armut und fehlendem Ehrgeiz waren ein zu hohes Risiko für jeden Interessenten.
"Man muss jetzt hier einschreiten, bevor die Liga zwei wichtige Vereine für immer verliert. Diese Abgaben aus der finanziellen Not heraus von Fabian Ernst und Boubacar Sanogo waren mir da doch allzu laute Alarmglocken. Dieser Giftmüll, wie wir inzwischen von diesem die Misere verursachenden Spielermaterial sprechen, verschlingt natürlich Unsummen. Aber dass stattdessen wichtige Spieler die Vereine verlassen, ist ja paradox. Da konnte ich nicht mehr schlafen und musste dem Schmarrn ein Ende setzen", so der Kaiser in der offiziellen Presseerklärung. In einer außerordentlichen Sitzung der DFL beschloss man, diesem spektakulären Plan nun auch rechtlich den Weg zu ebnen.
Da es in beiden Vereinen nicht nur Schatten, sondern auch nach wie vor Licht gibt, werden seit dem heutigen Tag die Planungen vorangetrieben, um möglichst von beiden Vereinen das Beste für diese Fusion zu bekommen und wirklich nur Unbrauchbares in den "Bad Club" abzulassen. Diesen erwartet dann der geplante sportliche Niedergang mit darauf folgendem Bankrott, nachdem spätestens nach einer Saison in der zweiten Liga die horrenden Gehälter nicht mehr gezahlt werden können.
Was die Infrastruktur und das Umfeld angeht, werden natürlich die Veltins-Arena und die Fanmassen in und um Gelsenkirchen dem Verein in Zukunft ein starkes Fundament sein. Dieses Potenzial, gepaart mit dem Geschick von Klaus Allofs als Manager und der Ruhe von Thomas Schaaf als Trainer, wird den Verein dann wieder ganz nach oben bringen, verspricht Schaaf: "Dies wird die beste Mannschaft sein, die ich je trainiert habe. Ich habe endlich das perfekte Spielermaterial, um Deutschland und ganz Europa zu zeigen, zu was eine Mittelfeldraute im Stande ist. Diese Saison wird es schwer mit der Meisterschaft, aber Platz 3 kann ich den Fans mindestens versprechen. Und nächstes Jahr werden wir auch nach der Meisterschale greifen und in der Champions League auch die kleinen Teams besiegen."
Klaus Allofs, der neue Manager, ist ebenfalls glücklich, dass er von nun an nicht mehr jeden Euro zweimal umdrehen muss: "Einerseits sind wir natürlich schon ein wenig traurig, Bremen zu verlassen, aber wenn man ehrlich ist, konnten wir hier so gut wirtschaften wie wir wollten. Durch die gegebenen Möglichkeiten konnten wir zwar mit gutem Händchen einige gute Spieler verpflichten, aber nachdem wir auf Andreas Müllers Empfehlung hin Carlos Alberto verpflichtet hatten, hatte das Budget ein riesiges Loch. So wäre uns auf Jahre der Weg versperrt gewesen, neben Per Mertesacker auch nur einen anderen Abwehrspieler mit internationalem Format zu bekommen. Ich bin Franz Beckenbauer also sehr dankbar für diese Idee und die schnelle Umsetzung. Mit dem Potenzial auf Schalke können wir den Club zu einer der Topadressen in Europa machen. Dieser Umschwung kommt gerade zur rechten Zeit, denn aktuell war Schalke dabei nach allen viel versprechenden Kreativspielern auch noch die konstanten Defensivspezialisten wie Ernst zu verkaufen." Tatsächlich wurden mit Mesut Özil, Albert Streit, Mimoun Azaouagh und Lincoln in den letzten Jahren alle Offensivspieler mit Potenzial vergrault, ohne dass für Ersatz gesorgt wurde oder ein Plan dahinter ersichtlich war.
Dass gerade der Präsident des FC Bayern dafür sorgt, dass es in Zukunft wieder einen starken Konkurrenten für seinen Verein gibt, verwundert den ein oder anderen auf den ersten Blick vielleicht, doch Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge wiegelt ab: "Als der Franz mich angerufen hat, war ich sofort Feuer und Flamme. Wie tun ja diese Saison schon fast alles, damit die Liga spannend bleibt, aber mehr machen als so wenig Punkte wie selten zuvor zu holen, können wir auch nicht. Die aktuellen Verfolger haben doch richtiggehend Angst, wirklich nach der Schale zu greifen und scheuen jeden Spieltag die 3 Punkte. Doch wenn es nur Spannung auf den Nebenkriegsschauplätzen wie dem Erreichen des internationalen Geschäfts oder dem Abstieg gibt, bleiben am Ende die TV- und Sponsorengelder weg und wir haben selbst darunter zu leiden. Außerdem wurde uns mit Tim Wiese zum Saisonende ein hervorragender Torwart versprochen, wodurch ich sehr zuversichtlich bin, dass wir auch in der kommenden Saison ganz vorne stehen werden."
Das ganze sieht also wirklich aus, wie eine Win-Win Situation. Dass beide Vereine [u]noch[u] Spieler von internationalem Format haben, ist unbestritten. Die Stärken bei Schalke liegen in der Defensive, Werders in der Offensive. So kommt es dann auch zu diesen Schwerpunkten bei der Zusammenstellung des Kaders und besonders der ersten Elf, die Thomas Schaaf für uns exklusiv enthüllte:
Pizarro Farfan
Diego
Özil-------------Frings
Jones
Westermann Höwedes Mertesacker Rafinha
Neuer
Nun zur geplanten Fußballmüllhalde, dem „Bad Club“. Die Führung dieses Teams durch Manager Andreas Müller und Coach Fred Rutten wird um die Ziele nicht zu gefährden auch nach wie vor die Zügel loslassen und die Spieler Eigenverantwortung üben lassen. Andreas Müller sieht die Aktion aber nicht als Folge von möglichen Fehlern: „Jeder Mensch macht Fehler, aber ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass wir mit dem alten Kader diese Saison noch Meister geworden wären. Diese neue Aufgabe sehe ich dennoch als Herausforderung, Fußballdeutschland zu zeigen, dass ich die an mich gesetzten Erwartungen erfüllen kann. Mit Fred Rutten und meinen Verpflichtungen wie Carlos Grossmüller und Orlando Engelaar, bin ich zuversichtlich, den Verein schnellstmöglich aus dem bezahlten Fußball zu verabschieden. Aus diesem Grund freuen wir uns natürlich auch besonders auf die Rückkehrer Zé Roberto und Carlos Alberto zur neuen Saison.“
Hier fällt es sehr schwer, die erste Elf zu finden, da Fred Rutten echte Luxusprobleme plagen, wie er uns verrät: „Wir werden natürlich weiterhin mit drei Spitzen spielen. Das ist mein Stil und selbst wenn ich überhaupt keine Stürmer mehr hätte, würde ich mich von diesem Weg nicht abbringen lassen. Im Mittelfeld gibt es aber eine kleine Änderung, da ich Carlos Grossmüller von der zweiten Mannschaft zurückgeholt habe. Bei seiner brillanten Technik verbietet es sich einfach, wie bisher mit drei defensiven Mittelfeldspielern aufzulaufen. Auf dem rechten Flügel werde ich es, zumindest bis wir Zé Roberto wieder haben, wohl mal mit Martin Harnik versuchen. Er ist gerade gesund geworden und scheint mir auch aufgrund seiner Herkunft dieser Aufgabe gewachsen zu sein. Und auf der anderen Seite hat Ivan Rakitic schon in der Hinrunde gezeigt, dass wir uns auf ihn verlassen können. Über die Fähigkeiten eines Kevin Kuranyi brauche ich wohl nichts mehr zu sagen.“ Auf die Frage nach der Defensive hat er ebenfalls klare Vorstellungen: „Ich setze natürlich fast komplett auf die Bremer Hintermannschaft. Sie werden vielleicht skeptisch sein, weil Clemens Fritz Nationalspieler ist, aber ich bin mir sicher, er wird uns nicht enttäuschen. Neben Jurica Vranjes wird in der Doppel-6 unser neuer Kapitän Orlando Engelaar die Fäden zusammenhalten.“ Die Aufstellung wird also folgendermaßen aussehen:
Rakitic Kuranyi Harnik
Grossmüller
Engelaar Vranjes
Tosic Prödl Niemeyer Fritz
Vander
Die Zukunft scheint gut durchdacht auf den Weg gebracht worden zu sein und wir freuen uns auf eine weiterhin spannende Rückrunde. Interessant bleibt die Frage, wer den zweiten direkten Abstiegsplatz bekleiden wird und natürlich auch wer neben den Bayern und dem neuen Team um Kapitän Thorsten Frings den dritten Champions League-Platz ergattert. Nach den verrückten vergangen Monaten wird die Liga schon bald wieder zur Normalität zurückkehren und im Mittelfeld der Tabelle Platz bieten für die „grauen Streiter“, wie Hannover 96, Eintracht Frankfurt oder Hertha BSC Berlin.
Uns bleibt nur zu sagen „Danke Kaiser! Du hast uns Fußballdeutschland mal wieder gerettet.“
|